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Ich habe sie also in die Lügengeschichte vor der Trauung
eingeweiht: Was kann groß bei einer Trauung zu verstehen oder nicht zu
verstehen sein? Dich wird man wohl nur bitten, da zu unterschreiben und
Du unterschreibst da, ganz einfach. Und wenn irgendeine kleine Frage Dir
gestellt wird, kann das nur etwas ganz Harmloses sein, also antwortest
Du „Ja“, ganz einfach. Meine Freundin war natürlich sofort
einverstanden, klar, wir waren ja sehr gute Freundinnen und sind es
heute noch, die gemeinsame Betrügerei vor Amt hat unserer Freundschaft
keinen Abbruch getan.
Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass der
Standesamtsbeamte am Tag der Trauung uns wohl beide durchschaut hatte...
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Als es so weit war, fragte er meine Freundin, ob sie Frau Arlette S. sei, was ganz
einfach zu beantworten war, sie konnte hier zumindest ihren eigenen
Namen verstehen. Sie antwortete also ohne zu zögern „Ja“.
Dann fragte sie der Standesamtsbeamte: „Ich gehe davon aus,
dass Sie Deutsch gut verstehen können, nicht wahr?“ Zwar klang diese Frage für sie wie
Chinesisch, aber sie antwortete brav „Ja“. Die nächste Frage war:
„Sie verstehen also, dass es sich heute um eine Beerdigung handelt,
nicht wahr?“ Meine Freundin war zwar langsam durch die Fragerei
verunsichert, aber sie antwortete tapfer „Ja“. Jeder ist
natürlich im Saal in Lachen ausgebrochen, einschließlich der
Standesbeamten, zur kompletten Verwirrung meiner Komplizin. Daraufhin
sagte er zu ihr mit einem Lächeln: „Ist schon klar,
Madame... Ist schon klar... Ihre Freundin werde ich trotzdem heute
trauen“.
Wer sagt denn, dass deutsche Beamten immer nur stur nach Vorschriften handeln?
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