Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für 'Kritik der Relativitätstheorie'

Bildungsskandal Relativitätstheorie: Brief an Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann

Ich mache auf den heutigen Artikel im Blog unserer Webseite Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie aufmerksam:

 

Bildungsskandal Relativitätstheorie: Brief an Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann

 

sowie auf meinen heutigen Kommentar in diesem Blog über rechtliche Aspekte der Haltung des Rektorats der Universität Stuttgart.

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Bürgeranfrage an die Bundesministerin Johanna Wanka wegen Datenmanipulation beim Experiment Hafele & Keating

Ich habe am 15.04.2013 folgende Bürgeranfrage an die Bundesministerin für Bildung und Forschung per E-Mail gerichtet:

An Frau Bundesministerin Johanna Wanka
Betr.: Vorwürfe der Datenmanipulation bei dem Experiment Hafele & Keating zur Bestätigung der Relativitätstheorie


Sehr geehrte Frau Bundesministerin Johanna Wanka, 

seit mehreren Jahrzehnten werden auf der internationalen Ebene nachhaltige Vorwurfe der Datenmanipulation bei dem berühmten Experiment von Hafele und Keating mit Atomuhrentransport aus dem Jahre 1972 erhoben: Die Uhren sollen während des Experiments von den Experimentatoren manuell nachjustiert worden, um die Meßergebnisse der Relativitätstheorie anzupassen. Diese Theorie wurde durch dieses Experiment offiziell als experimentell bestätigt erklärt und wird auch als solche im öffentlichen Bildungssystem gelehrt.

Diese Vorwürfe der Datenmanipulation werden zum Beispiel von dem irischen Autor A. G. Kelly erhoben, der angeblich die Originaldaten des Experiments aus einer nicht genannten Quelle erhalten hat und sie in einer Abhandlung mit dem Titel “Hafele & Keating tests: did they prove anything?” veröffentlicht hat: Sie weichen nämlich erheblich von den seinerzeit offiziell veröffentlichen Daten ab. Dieser Aufsatz von A.G. Kelly mit den „richtigen” Originaldaten ist schon seit mehreren Jahren im Internet der breiten Öffentlichkeit zugänglich, siehe zum Beispiel: http://www.cartesio-episteme.net/H&KPaper.htm

Ich berufe mich auf das Informationsfreiheitgesetz und bitte Sie mir mitzuteilen, welche Behörde und welche Abteilung zuständig und verantwortlich ist, um Fragen in diesem Kontext zu beantworten bzw. um eine Prüfung im Interesse der Öffentlichkeit vorzunehmen.

Für eine Antwort bis zum 15. Mai 2013 bedanke ich mich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Jocelyne Lopez

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Die Wege des Herrn Einsteins sind unergründlich…

Ich verweise auf meine Bürgeranfrage im Rahmen des Informationsfreiheitgesetzes an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) aus dem Jahre 2012, um zu versuchen, Klärung über die Interpretation des CERN-Neutrinoexperiments herbeizuführen, das offiziell als Bestätigung der Speziellen Relativitätstheorie Einsteins erklärt wurde –  Siehe komplette Zusammenstellung der Austausche mit der PTB zum aktuellen Standpunkt im Blog „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt

In diesem Kontext habe ich aus persönlichen Erfahrungen eine kleine „Anweisung“ aus der Praxis im MAHAG-Forum geschrieben, wie man eine Chance haben kann, eine Antwort auf eine Bürgeranfrage von einer zuständigen und verantwortlichen Behörde zu erhalten, siehe in meinem Blog.

Nachstehend gebe ich weitere Austausche aus dem MAHAG-Forum in dieser Angelegenheit:

 

 

16.04.2013 – Zitat Ralf Maeder:

[…] Vielen Dank fuer deine ausfuehrliche Darlegung, wie man sich als Buerger korrekt an die zustaendigen Behoerden zu wenden hat, um die Wahrscheinlichkeit einer (irgendwie gearteten) Antwort zu maximieren. Ich denke, dass die von dir zusammengefassten Erkenntnisse dem einen oder anderen einen Teil des Frustes ersparen koennen, der mit so einem Unterfangen verbunden ist.

 

 

18.04.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Dass Bürger sich korrekt an die zuständigen Behörden im Rahmen der geltenden Gesetze wenden, setzt leider nicht voraus, dass es andersrum auch gilt… : -(

Behörden sind zum Beispiel im Rahmen des Informationsfreiheitgesetzes nicht befugt, eigene Bewertungen und Meinungen über die angefragten Sachverhalte abzugeben: Sie haben die sachlichen Fragen der Bürger zu beantworten und sonst nichts. 

Dass Behörden sich nicht daran halten ist zum Beispiel massiv bei den Antworten der Behörde PTB auf meine Anfrage über das CERN-Neutrinoexperiment zu beobachten.

 

Ich habe bei meiner ersten Ansprache die ganz sachliche, neutrale Frage gestellt, ob bei der Uhrensynchronisation c=const gemäß Einstein oder c+v gemäß Sagnac zugrunde gelegt wurde.

Ich habe keine eindeutige Antwort auf diese gezielte, neutrale Frage erhalten, dafür aber Aussagen, die 100%ig aus Bewertungen bestehen: 

28.06.12 – Zitat PTB:

Sie hatten sich an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt gewandt, um zu fragen, ob bei der GPS-Kalibrierung für die Neutrino-Laufzeitmessungen des OPERA-Experimentes alles korrekt verlaufen ist. Um es kurz zu machen: Ja. 

Die Kalibrierung von GPS-Zeitsynchronisationsverbindungen ist seit Jahren eine Routineangelegenheit für die Zeitlaboratorien dieser Welt. Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen..“

In den letzten Monaten hat sich viel getan in Bezug auf die Behauptungen der OPERA-Kollaboration. Zuerst wurden zwei Fehler in deren experimentellen Aufbauten entdeckt, die aber beide nichts mit unserer Kalibrierung der GPS-Empfänger zu tun hatten. Wenn Sie dort mehr Details wissen wollen, können wir Ihnen als PTB deshalb nicht weiterhelfen. Und dann wurden vom gleich neben OPERA aufgebauten ICARUS-Experiment im März neue Daten präsentiert. Ergebnis: Die Neutrinos laufen nicht schneller als das Licht. Nach Reparatur ihres Aufbaus kann das nun auch OPERA bestätigen — das ursprüngliche Problem ist also vollständig geklärt, und in dieser Hinsicht ist die Welt wieder in Ordnung. Insgesamt ist diese Angelegenheit ein gutes Beispiel für die wissenschaftliche Arbeitsweise, die sensationsheischende Ankündigungen durch sorgfältiges Arbeiten und Überprüfen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt.“

Ich habe nicht gefragt, ob „alles korrekt verlaufen ist„, sondern habe gezielt gefragt, wie die Uhren bei diesem einen Experiment synchronisiert wurden. Ich erhalte als Antwort die Bewertung der Behörde, dass die Relativitätstheorie richtig ist und dass ich beruhigt weiter schlafen darf. Hallo?

 

22.03.2013 – Zitat PTB:

Die Erklärung von physikalischen Effekten für interessierte Laien zählt nicht zu diesen Aufgaben — dafür gibt es Physikbücher, Studiengänge, VHS-Kurse. Dennoch haben wir nach unseren Möglichkeiten versucht, solche Anfragen, die gelegentlich eingehen, zu beantworten, in einer Sprache, die auch von Personen verstanden werden kann, die nicht als Physiker ausgebildet wurden.“

Ich bitte um die Klärung eines bestehenden Widerspruches in der Interpretation des Experiments durch die PTB (durch die gleichzeitige Zugrundelegung von c=const und c+v bei der Synchronisation der Uhren) und erhalte die Bewertung der Behörde, dass ich es nicht verstehen kann. Hallo?

 

22.03.2013 – Zitat PTB:  

„Wenn man in diesem Feld, wo die Intuition versagt, genau verstehen will, was passiert (und was nicht passieren kann), reicht eine Argumentation in der Alltagssprache einfach nicht: Man muss sich des korrekten und vollständigen mathematischen Formalismus bedienen. Das ist mühevoll, erfordert viele Vorkenntnisse und bietet viele Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Nicht ohne Grund lernen Physikstudenten diese Dinge erst in späteren Studienjahren.“

Ich bitte um Klärung eines bestehenden Widerspruches in der Interpretation des Experiments durch die PTB und erhalte als Antwort die Bewertung der Behörde, dass in der Gesellschaft nur die sehr wenigen Menschen, die ein vollständiges Physikstudium absolviert haben, es verstehen können. Alle anderen dürfen nach Hause gehen. Hallo?

 

Diese bewertende Haltung der Behörde hat aus meiner Sicht nichts mit Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation zu tun, sondern ist geprägt von einer Ideologie, die an religiösen Dogmatismus erinnert, nach dem Motto: „Die Wege des Herrn Albert Einsteins sind unergründlich, Du sollst daran glauben und selig sein„.

 

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Siehe auch in meinem Blog in diesem Zusammenhang meine Kommentare auf den Artikel Mehr Ethik, mehr Kommunikation von Carsten Könneker bei Sci-Logs/Spektrum der Wissenschaft, CERN-Forschung: Die Öffentlichkeit kann sie nicht verstehen, sie wird nur zur Kasse gebeten.

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Die offizielle Wissenschaftskommunikation ist geprägt von Lobbyismus, wirtschaftlichen Interessen und Vetternwirtschaft

Ich verweise auf Austausche im MAHAG-Forum über die offizielle Wissenschafts-kommunikation an die Öffentlichkeit:

 

15.04.13 – Zitat Ralf Maeder:

[…] Bin mal zur Desy Homepage ruebergesurft und habe unter „Forschung“ das HERA-Experimente angeklickt. Dort wird angedeutet, dass das eigentliche „Teil“ schon stillgelegt wurde, aber man ist immer noch dabei, die Daten auszwerten. Das komische daran ist, dass dort unter anderem steht: „Die Auswertung der aufgezeichneten Messdaten wird bis weit über 2010 hinaus einzigartige Einsichten in das Innenleben des Protons und die Natur der fundamentalen Kräfte liefern.“

Wie jetzt, 2010? Wir haben 2013! Ist da seit 3 Jahren keiner mehr daran gegangen und aktualisiert die Seite vom „HERA“? Gibt es keine Auswertungen? Oder gab es einen kleinen Stoerfall und die Daten sind …weg? Koennte ein Fall fuer JL sein, oder?

JOCELYNE !!!!
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16.04.13 – Zitat Jocelyne Lopez:  

Ralf, ich kann nicht alles selbst machen, sonst bräuchte ich dafür 48 Stunden pro Tag…

Die offizielle Wissenschaftskommunikation ist nämlich restlos marode, zumindest in der theoretischen Physik und in der Kosmologie (siehe zum Beispiel meinen gestrigen Blog-Eintrag: CERN-Forschung: Die Öffentlichkeit kann sie nicht verstehen, sie wird nur zur Kasse gebeten.

Jeder einzelne Bürger ist jedoch gesetzlich legitimiert, von den verantwortlichen und zuständigen öffentlichen Stellen beliebige Informationen zu erhalten, die ihn interessieren, und zwar im Rahmen des Informationsfreiheitgesetzes (oder der EU-Antikorruptionsvereinbarung), das besonders prägnant vom Berliner Informations-freiheitgesetz formuliert wurde:

§ 1 – Zweck des Gesetzes

„Zweck dieses Gesetzes ist es, durch ein umfassendes Informationsrecht das in Akten festgehaltene Wissen und Handeln öffentlicher Stellen unter Wahrung des Schutzes personenbezogener Daten unmittelbar der Allgemeinheit zugänglich zu machen, um über die bestehenden Informationsmöglichkeiten hinaus die demokratische Meinungs- und Willensbildung zu fördern und eine Kontrolle des staatlichen Handelns zu ermöglichen.“

Jeder darf also eine Bürgeranfrage an die zuständige und verantwortliche öffentliche Stelle richten und muss nach Gesetz eine Antwort erhalten. Hier kurz zusammengefasst eine kleine „Betriebsanweisung“ aus der Praxis, wenn man eine Chance haben möchte, eine Antwort zu bekommen:

  1. Wenn man nicht sicher ist, welche Behörde für die Fragen zuständig und verantwortlich ist, erst einmal als Sicherheit das entsprechende Bundesministerium darum bitten, die zuständige und verantwortliche Behörde und die zuständige und verantwortliche Abteilung zu nennen (ein Beispiel davon habe ich heute bei einer neuen Bürgeranfrage gebracht: Anfrage an die Bundesministerin Johanna Wanka wegen Datenmanipulation beim Experiment Hafele-Keating. In der Regel antworten die Ministerien sehr schnell und ohne Erinnerungen – ich habe dabei nie Probleme gehabt – und geben die gewünschten Kontaktdaten an (manche Ministerien leiten sogar selbst die Anfrage an die zuständige Stelle weiter).
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  2. Dann die Frage an die genannte Behörde so gezielt, präzis und kurz wie möglich formulieren. Man kann so viele Fragen stellen wie nötig (man muss sie dann unbedingt nummerieren), um eine gezielte Antwort ohne Ausweichmöglichkeiten der Behörde zu erreichen. Nach meiner Erfahrung im Bereich Tierschutz und Physik neigen viele Behörden zu mauern, auszuweichen und blabla zu antworten.
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  3. Nur rein fachliche Fragen stellen! Nie persönliche Meinungen oder Bewertungen äußern! Dies ist sehr wichtig: Eine Behörde ist nicht befugt, Meinungen oder Bewertungen abzugeben oder dazu Stellung zu beziehen. Enthält die Anfrage Meinungen oder Bewertungen ist die Behörde zu Recht berechtigt, die Anfrage komplett zu ignorieren.
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  4. Nie Vorwürfe gegenüber der Behörde oder dem Staat oder der Gesellschaft oder sonst was äußern! Im Rahmen einer Bürgeranfrage ist eine Behörde nicht befugt, Stellung zu Vorwürfen zu beziehen. Enthält die Anfrage Vorwürfe ist die Behörde zu Recht berechtigt, die Anfrage komplett zu ignorieren.
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  5. Nie Beleidigungen und unsachliche Äußerungen! Der Schreibstil soll unbedingt höflich und sachlich sein, und so unpersönlich und distanziert wie möglich.
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  6. Sich unbedingt auf ein öffentliches Interesse bei der Bürgeranfrage beziehen, sonst kann das leicht passieren, dass man für die Auskunft mit Gebühren zur Kasse gebeten wird, und nicht zu wenig. Auch wenn man sich darauf bezieht kann es passieren, das habe ich mit Mitstreitern beim Tierschutz erlebt, wo wir inzwischen 4 Klagen wegen Gebührenerhebung gegen die genehmigende Behörde der Primatenversuche in Bochum eingereicht haben – die Urteile stehen noch aus.
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  7. Wichtig: Eine Frist von 4 Wochen für die Beantwortung setzen (das ist die gesetzliche Frist) und Termin überwachen. Wenn keine Antwort kommt, eine Erinnerung mit erneuter 4 Wochen Frist schicken, wenn nötig eine zweite Erinnerung.
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  8. Wenn die Fragen ausweichend bzw. nichtssagend beantwortet wurden, was sehr häufig vorkommt, eine Beschwerde schreiben. Sich nicht mit Hinweisen auf Bücher, auf Links oder auf sonstige Veröffentlichungen abservieren lassen, worin die Antwort auf die gezielt gestellte Frage nicht enthalten ist. Siehe zum Beispiel meine Bürgeranfrage an die PTB: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt

Viel Glück!
Eins steht fest, man braucht eine gute Portion Durchhaltevermögen. Nach meinen Erfahrungen seit 10 Jahren mauern die Behörden massiv bei brisanten Thematiken. Die Wissenschaftskommunikation ist komplett marode und hauptsächlich von Lobbyismus, wirtschaftlichen Interessen und Vetternwirtschaft geprägt.

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CERN-Forschung: Die Öffentlichkeit kann sie nicht verstehen, sie wird nur zur Kasse gebeten

Ich gebe meinen Kommentar vom 14.04.13 im Blog von Carsten Könneker bei Sci-Logs / Spektrum der Wissenschaft Mehr Ethik, mehr Kommunikation wieder:

 

14.04.13 – Nur zur Kasse, sonst nichts:  

Zitat Carsten Könneker:

“Gute Wissenschaft basiert auf moralischer Verantwortung, Gründlichkeit, inter- und transdiszipliner Verständigung. Und sie stellt die Nachvollziehbarkeit ihrer Ergebnisse sicher.
[…]
So sollten neben der Anzahl der Veröffentlichungen und deren Impact-Faktoren u.a. auch gute Lehre, das Präsentieren auf Konferenzen, Gutachtertätigkeiten und Medienpräsenz auf das Konto einer akademischen Karriere einzahlen – bis hin zu „Anstoßen von öffentlichen Diskursen“.
[…]
Zudem ist es etwa für Kinder und Jugendliche spannender, bei einem Tag des offenen Labors an den Lippen des Forschers als des Pressereferenten zu hängen – vorausgesetzt, der Forscher kann sich ausdrücken!

Diese guten Vorsätze sind gegenstandlos und stellen ein naives Wunschdenken der Autoren des Memorandums im Bereich der modernen physikalischen Forschung und der Kosmologie dar, die ja einzig auf dem Verständnis der Relativitätstheorien aufbauen: Die Vertreter der modernen Forschung wie die PTB verkünden nämlich im Gegenteil, dass die Nachvollziehbarkeit der Forschungsergebnisse nicht nur bei Kindern, sondern bei der gesamten Bevölkerung nicht zu erreichen sei:

Zitat Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) – 22.03.2013

“Wenn man in diesem Feld, wo die Intuition versagt, genau verstehen will, was passiert (und was nicht passieren kann), reicht eine Argumentation in der Alltagssprache einfach nicht: Man muss sich des korrekten und vollständigen mathematischen Formalismus bedienen. Das ist mühevoll, erfordert viele Vorkenntnisse und bietet viele Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Nicht ohne Grund lernen Physikstudenten diese Dinge erst in späteren Studienjahren.“

Gemäß diesen Aussagen erübrigen sich jegliche Bemühungen in der Medienwelt (Presse, Internet und Blogs), die moderne Physik und die moderne Kosmologie nachvollziehbar zu vermitteln,

– weil man davon ausgehen darf, dass vielleicht 99% der Bevölkerung kein vollständiges Studium in Physik absolviert hat,

– weil zwischen den wenigen Menschen in der Bevölkerung, die ein vollständiges Studium in Physik oder in Mathematik absolviert haben, gravierende Meinungsverschiedenheiten über die Richtigkeit und die Gültigkeit des mathematischen Formalismus auftreten, das zur Interpretation der Relativitätstheorie eingesetzt wird.

Man darf also getrost jegliche Wissenschaftskommunikation in der Medienwelt über die physikalische und kosmologische Forschung zur Aufklärung der Öffentlichkeit streichen. Die Öffentlichkeit ist hier nur gefordert zur Kasse zu gehen, um die extrem teure Forschung zu finanzieren. Frustrierend.

Was meinen Sie?

Viele Grüße
Jocelyne Lopez

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CERN-Neutrinoexperiment: Mehr Ethik, mehr Kommunikation bei der PTB?

Ich mache auf meinen heutigen Kommentar im Blog-Artikel von Carsten Könneker bei Sci-Log Mehr Ethik, mehr Kommunikation aufmerksam:

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 Fallbeispiel Wissenschaftskommunikation

 

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Weitere Widersprüche in der Interpretation des CERN-Neutrinoexperiments durch die PTB

Ich verweise weiter auf meinen Schriftwechsel aus dem Jahre 2012 mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) über die Klärung der Frage, wie die Uhren beim Neutrino-Experiment (CERN) synchronisiert wurden, siehe komplette Zusammenstellung der Austausche in diesem Blog: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Da die Antwort vom 22.03.13 der PTB auf meine erneute Rückfrage weitere Widersprüche enthielt (CERN-Neutrinoexperiment: Die PTB löst den Widerspruch in ihrer Interpretation der Ergebnisse nicht), habe ich am 30.03.13 folgende E-Mail an die PTB geschickt

 

30.03.2013 – Meine Antwort auf das Schreiben der PTB vom 22.03.2013:

An den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
Herrn Professor Dr. Joachim Hermann Ullrich
Betr.: Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS
Unser Schriftwechsel zwischen dem 31.05.2012 und dem 20.03.2013
Meine Rückfrage vom 22.03.2013
Ihre Antwort vom 22.03.2013 (Robert Wynands)
Datum: 30. März 2013

Sehr geehrter Herr Dr. Wynands,

ich danke für Ihre Antwort vom 22.03.2013 auf meine Rückfrage vom selben Datum in obiger Angelegenheit.

Ich möchte zu Ihren folgenden Ausführungen Stellung nehmen:

Zitat PTB 22.03.2013:

die Physikalisch-Technische Bundesanstalt hat in insgesamt 22 Gesetzen und Verordnungen eine Fülle von Aufgaben übertragen bekommen. Die Erklärung von physikalischen Effekten für interessierte Laien zählt nicht zu diesen Aufgaben dafür gibt es Physikbücher, Studiengänge,VHS-Kurse.“

Zitatende

Dass die PTB insgesamt Aufgaben im Rahmen von 22 Gesetzen und Verordnungen zu erfüllen hat, ist weder ungewöhnlich noch einschränkend: Ich verweise auf Art. 20 III Grundgesetz, wonach jede öffentliche Stelle ohne Einschränkungen an alle Gesetze gebunden ist, denn niemand steht über dem Gesetz.

Es handelt sich auch bei meiner Anfrage keinesfalls um eine reine Laienfrage, sondern um einen gesetzlichen Anspruch der Öffentlichkeit, eine konsistente Interpretation der Ergebnisse eines extrem teuren Experiments zu erhalten, das sie mit Steuergeldern finanziert hat und woran die PTB sich maßgebend durch die Uhrensynchronisation beteiligt hat.

In diesem Zusammenhang mochte ich hier Kommentare des Lehrers Peter Rösch zu Ihrem Schreiben vom 22.03.2013 zitieren:

Zitat OStR Peter Rösch:

„es ist durchaus nicht so, daß es bei dem Anliegen der Frau Lopez das ich seit geraumer Zeit per Internet mitverfolge um eine reine Laienfrage geht.
[…]
Die Antwort auf die Expertenfrage, auf die Herr Dr. Wynands einzugehen gebeten wurde, findet sich in keinem Physikbuch/Studiengang/VHS-Kurs. Vielmehr betrifft sie das ureigenste Arbeits- und Sachgebiet des Herrn Dr. Wynands. Für mich als Physiklehrer wäre es sehr befreiend, wenn ich vom zuständigen Experten eine authentische und valide Antwort z. B. auf die Frage nach “c + v” erhalten könnte.

Ich habe mir gerade die geringe Mühe gemacht, einmal nachzuschlagen, was unsere aktuellsten Oberstufenphysikbücher zum Thema GPS zu sagen haben.

Beim DORN-BADER (2011) wird mit keiner Silbe mehr behauptet, daß das GPS etwas mit der Relativitätstheorie zu tun habe in klarem Unterschied zur Vorauflage (2000). Indem das Stichwort kurz im Kapitel über Relativitätstheorie aufscheint, wird ein Zusammenhang nur noch suggeriert behauptet wird er nicht mehr.

Die METZLER-PHYSIK (2011) weist dasselbe Phänomen auf: Auch hier ist jede klare Bezugnahme auf die Relativitätstheorie vermieden, wieder in krassem Gegensatz zur Vorauflage. Man war besonders schlau: Im Kapitel “Relativistische Kinematik” gibt es einen Kasten “Exkurs”, in dem das GPS abgehandelt wird ohne jede Bezugnahme auf eine Gesetzmäßigkeit der Relativitätstheorie!

Im ebenfalls aktuellen Oberstufenlehrbuch GIANCOLI (2011), das sogar den ausführlichsten Eindruck macht, findet sich vom GPS NullkommaNull.

Damit sind die Schullehrbücher jetzt auf der Linie, der das beliebte Technik-Handbuch “WIE FUKTIONIERT DAS?” (1998) folgt: Das GPS ist da ohne jede Bezugnahme auf “Einstein” erklärt. Auf diesen auffälligen Umstand habe ich vor zehn Jahren schon in einem Leserbrief an die Badischen Neuesten Nachrichten hingewiesen, der dann auch abgedruckt wurde.

Herr Priv. Doz. Wynands irrt also, wenn er meint, die Antwort auf die an die PTB gestellte Frage fände sich im Physikbuch.

Als Lehrer möchte ich jetzt doch darauf bestehen, von der PTB endlich eine nachvollziehbare und handfeste Aussage zu dem Problem zu erhalten, da ihr ureigenstes Arbeitsgebiet ebenso wie das meinige betroffen ist.“

Zitatende

 

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Zitat PTB 22.03.2013:

Laut Gesetz müssen wir unsere Leistungen nach der Zulassungs-kostenverordnung bzw. der Kostenverordnung für Nutzleistungen abrechnen die aktuellen Stundensätze finden sich auf unserer Webseite. Bei Bürgeranfragen haben wir bisher auf die Rechnungsstellung verzichtet, weil sich der Aufwand in der Regel in Grenzen hält. Dennoch müssen wir bei diesem Kulanzservice immer darauf achten, dass wir nicht als kostenloser Nachhilfedienst für Physik missbraucht werden.“

Zitatende

Meine Anfrage erfolgte im öffentlichen Interesse, wie ich es ausdrücklich geltend gemacht habe und wie es ohnehin aus der Thematik ersichtlich ist. Ich weise darauf hin, dass eine Gebührenbefreiung für Amtshandlungen vorgesehen ist, die im öffentlichen Interesse geleistet werden, sowohl im Niedersächsischen Verwaltungskostengesetz § 2 (2) als auch im Berliner Informationsfreiheitsgesetz
§ 2 (2). Ihre Unterstellung, ich würde bei meinem Anliegen die PTB als kostenloser Nachhilfedienst für Physik missbrauchen, empfinde ich als fehl am Platz und unsachlich.

 

Nun zu verschiedenen Aussagen über die Interpretation der Ergebnisse des Experiments durch die PTB, die aus meiner Sicht Widersprüche enthalten und somit weiterhin klärungsbedürftig sind:

 

Zitat PTB 28.06.12:

„Die Kalibrierung von GPS-Zeitsynchronisationsverbindungen ist seit Jahren eine Routineangelegenheit für die Zeitlaboratorien dieser Welt. Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen.“

Zitatende

Diese Aussage, dass die hohe Präzision der Messungen nur möglich ist, indem die relevanten Effekte der Relativitätstheorie berücksichtigt werden, steht im Widerspruch zu verschiedenen, im Internet zugänglichen Fachveröffentlichungen, wie zum Beispiel eine Fachstudie aus dem Jahre 1996 der beiden Autoren Henry F. Fliegel und Raymond S. DiEsposti:

GPS and relativity: an engineering overview; [S. 198-199:]
Questions and Answers. 1996. 12 S. (=S. 189-199)
http://tycho.usno.navy.mil/ptti/1996/Vol%2028_16.pdf

die genau das Gegenteil darlegt: Die relativistischen Effekte der SRT werden bei der GPS-Technologie routinemäßig nicht berücksichtigt, weil sie unerheblich und irrelevant sind (zu geringfügig).

CARROLL ALLEY (UNIVERSITY OF MARYLAND) bemerkt zum Schluss ausdrücklich: … it’s the absence of any explicit acknowledgement of special relativistic effects due to the speed of light being the same whenever measured by an observer, leading to the relativity of simultaneity and the associated Lorentz transformation physics – there’s nothing of that at all modeled in the current system” …

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Zitat PTB 22.03.2013:

„Ob man es mag oder nicht: Unabhängig davon, was in Blogs, Tweets oder sonstwo geschrieben wird, es gibt keinen einzigen experimentellen Beleg dafür, dass irgendein Materieteilchen oder Information sich im Vakuum schneller als das Licht bewegt.

Zitatende

Diese Aussage, es sei nie experimentell nachgewiesen worden, dass Materieteilchen oder Informationen schneller als c laufen, steht im eklatanten Widerspruch mit der routinemäßigen Zugrundelegung des Sagnac-Effekts c+v bei der GPS-Technologie, der auf einem experimentellen Beleg beruht: Das Licht selbst läuft ja mit c+v. Tun es die Neutrinos etwa nicht?

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Zitat PTB 22.03.2013:

„Ein üblicher Fehler im Bereich der Relativitätstheorie, der zu endlosen Diskussionen führen kann, ist, dass man in einem Koordinatensystem (Bezugssystem) anfängt zu rechnen und zwischendurch, ohne es zu merken, in einem anderen System weiterrechnet. […] Solch ein unbemerkter und unbeabsichtigter Wechsel des Bezugssystems passiert leichter, als man denkt, zum Beispiel wenn man Formeln aus verschiedenen Quellen nutzt und diese Quellen (implizit oder explizit) unterschiedliche Bezugssysteme verwenden“

Zitatende

Die weiter oben zitierte Fachstudie der Autoren Henry F. Fliegel und Raymond S. DiEsposti lässt leider das unbemerkte Auftreten dieses Methodologie-Fehlers bei der offiziellen Interpretation des CERN-Experiments vermuten. Es wird in der routinemäßigen GPS-Technologie bei der Auswertung der Meßdaten mit zwei verschiedenen Bezugssystemen gearbeitet: Es erfolgt ein Wechsel zwischen dem realen, bewegten Bezugssystem „rotierende Erde“ (gemäß Sagnac) und einem fiktiven, ruhenden Bezugssystem „Erdmittelpunkt“ (gemäß ECI – Geocentric Earth Centered Inertial System), wobei man Formeln aus verschiedenen Quellen nutzt: c+v gemäß Sagnac, c=const gemäß Einstein.

Vor diesem Hintergrund ist es unbedingt erforderlich zur konsistenten Interpretation der Ergebnisse des CERN-Experiments durch die Öffentlichkeit, dass die PTB folgende wesentliche Punkte noch klärt:

  1. Trifft es zu, dass entgegen der Auskunft der PTB die Effekte der Speziellen Relativitätstheorie aufgrund ihrer Geringfügigkeit und Irrelevanz bei der routinemäßigen GPS-Anwendung nicht berücksichtigt werden?
  2. Trifft es zu, dass entgegen der Auskunft der PTB experimentell nachgewiesen wurde, dass der Sagnac-Effekt gilt und dementsprechend das Licht mit c+v läuft?
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  3. Trifft es zu, dass bei der Auswertung der Meßdaten mit zwei verschiedenen Bezugssystemen gearbeitet wird, und zwar mit einem realen, bewegten Bezugssystem „rotierende Erde“ und mit einem fiktiven, ruhenden Bezugssystem „Erdmittelpunkt“?
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  4. Wenn ja, trifft es zu, dass gemäß dem Vorgang von N. Ashby die PTB zur Transformation der Zeit zwischen den beiden Systemen die Galilei-Transfor-mation (t´ = t) und nicht die Lorentz-Transformation ( t´ = Y (t – x v / c2) ) verwendet?

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Für eine Antwort bis zum 30. April 2013 danke ich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen

Jocelyne Lopez

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CERN-Neutrinoexperiment: Die PTB löst den Widerspruch in ihrer Interpretation der Ergebnisse nicht

Ich verweise weiter auf meinen Schriftwechsel aus dem Jahre 2012 mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) über die Klärung der Frage, wie die Uhren beim Neutrino-Experiment (CERN) synchronisiert wurden, siehe komplette Zusammenstellung der Austausche in diesem Blog: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Da aus den Antworten der PTB sich ein Widerspruch bezgl. der Interpretation des Experiments ergab, habe ich am 16. März 2013 eine Rückfrage an die PTB gerichtet, siehe: CERN-Experiment: Laufen die Neutrinos doch schneller als das Licht?

Nachstehend die weitere Entwicklung:
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20.03.2013 – E-Mail-Antwort der PTB:

Sehr geehrte Frau Lopez,

Sie hatten sich erneut an uns gewandt, um Auskunft über die Behandlung des Sagnac-Effektes in der Software in den Zeitvergleichs-Satellitenmodems zu erhalten. Da wir dort den Quellcode nicht besitzen, können wir nichts zur konkreten Implementierung aussagen. Sie müssten sich dazu an die Programmierer der Software wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
Robert Wynands
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Priv.-Doz. Dr. Robert Wynands
Leitung Präsidialer Stab / Head: Presidential Staff
Physikalisch-Technische Bundesanstalt

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22.03.2013 – Meine E-Mail-Antwort an die PTB:

An den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
Herrn Professor Dr. Joachim Hermann Ullrich
Betr.: Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS
Unser Schriftwechsel zwischen dem 31.05.2012 und dem 20.07.2012
Meine Rückfrage vom 16.03.2013
Ihre Antwort vom 20.03.2013 (Robert Wynands)
Datum: 22. März 2013

Sehr geehrter Herr Wynands,

Ich danke für Ihre o.g. Antwort vom 20.03.2013 auf meine Rückfrage vom 16.03.2013 in obiger Angelegenheit.

Leider wurde meine Frage überhaupt nicht beantwortet.

Ich habe nämlich nicht um die Offenlegung der konkreten Implementierung der angewandten Software vom BIPM zur Behandlung des Sagnac-Effekts gebeten, da Sie mir schon am 20.07.2012 hierzu eine verbindliche Auskunft gaben: Es sei nicht in Frage zu stellen, Zitat: „dass die Software des BIPM einen Fehler bei der Korrektur der relativistischen Effekte (Sagnac) enthalten könnte“. Diese fachliche Auskunft der PTB ist für mich als naturwissenschaftlich interessierte Bürgerin ausreichend und maßgebend, so daß ich selbst auch davon ausgehen darf, dass die Korrektur der relativistischen Effekte durch den Sagnac-Effekt softwaremäßig korrekt eingerechnet wurde.

Diese für mich 2012 noch offene Frage der Zugrundelegung des Sagnacs-Effekts war also schon durch Ihr Amt am 20.07.2012 zufriedenstellend beantwortet worden.

Meine Rückfrage vom 16.03.2013 bezog sich auf die Interpretation der Ergebnisse des Experiments durch Ihr Amt, die Sie mir am 28.06.12 auch ausreichend und maßgebend dargelegt haben:

Zitat: „Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen. […] Und dann wurden vom gleich neben OPERA aufgebauten ICARUS-Experiment im März neue Daten präsentiert. Ergebnis: Die Neutrinos laufen nicht schneller als das Licht. Nach Reparatur ihres Aufbaus kann das nun auch OPERA bestätigen — das ursprüngliche Problem ist also vollständig geklärt, und in dieser Hinsicht ist die Welt wieder in Ordnung.

Ihre Auslegung des Experiments enthält jedoch einen eindeutigen Widerspruch und ist daher gegenüber der Öffentlichkeit unbedingt klärungsbedürftig: Wie kann man erklären, dass die Messungen die Annahme Einsteins c=const bestätigt haben, wenn man diese Annahme durch den als gültig anerkannten und schon 1925 erbrachten experimentellen Nachweis Sagnacs c+v „korrigiert“ hat? Sie werden verstehen, dass diese Interpretation des Experiments durch Ihr Amt für die Öffentlichkeit nicht nachvollziehbar und irreführend ist.

Ich berufe mich weiterhin auf das Informationsfreiheitgesetz, dessen Zweck ganz besonders einleuchtend durch das Berliner Informationsfreiheitsgesetz formuliert wurde:

§ 1 – Zweck des Gesetzes

„Zweck dieses Gesetzes ist es, durch ein umfassendes Informationsrecht das in Akten festgehaltene Wissen und Handeln öffentlicher Stellen unter Wahrung des Schutzes personenbezogener Daten unmittelbar der Allgemeinheit zugänglich zu machen, um über die bestehenden Informationsmöglichkeiten hinaus die demokratische Meinungs- und Willensbildung zu fördern und eine Kontrolle des staatlichen Handelns zu ermöglichen.“

Die Öffentlichkeit, die diese extrem teuren Messungen mit Steuergeldern finanziert hat, hat einen Anspruch auf eine verbindliche, nachvollziehbare und widerspruchsfreie Interpretation der Ergebnisse durch Ihr Amt.

Ich danke daher im Voraus für die Beantwortung meiner Frage im öffentlichen Interesse bis zum 22.04.2013 und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

 

22.03.2013 – E-Mail-Antwort der PTB:

Sehr geehrte Frau Lopez,

die Physikalisch-Technische Bundesanstalt hat in insgesamt 22 Gesetzen und Verordnungen eine Fülle von Aufgaben übertragen bekommen. Die Erklärung von physikalischen Effekten für interessierte Laien zählt nicht zu diesen Aufgaben — dafür gibt es Physikbücher, Studiengänge, VHS-Kurse. Dennoch haben wir nach unseren Möglichkeiten versucht, solche Anfragen, die gelegentlich eingehen, zu beantworten, in einer Sprache, die auch von Personen verstanden werden kann, die nicht als Physiker ausgebildet wurden.

Laut Gesetz müssen wir unsere Leistungen nach der Zulassungskostenverordnung bzw. der Kostenverordnung für Nutzleistungen abrechnen — die aktuellen Stundensätze finden sich auf unserer Webseite. Bei Bürgeranfragen haben wir bisher auf die Rechnungsstellung verzichtet, weil sich der Aufwand in der Regel in Grenzen hält. Dennoch müssen wir bei diesem Kulanzservice immer darauf achten, dass wir nicht als kostenloser Nachhilfedienst für Physik missbraucht werden.

Nun zu Ihrer neuerlichen Anfrage. Ein letztes Mal noch nehme ich mir Zeit, um Ihnen Hinweise zu geben, die Ihnen vielleicht weiterhelfen können.

Ob man es mag oder nicht: Unabhängig davon, was in Blogs, Tweets oder sonstwo geschrieben wird, es gibt keinen einzigen experimentellen Beleg dafür, dass irgendein Materieteilchen oder Information sich im Vakuum schneller als das Licht bewegt. Wenn man in diesem Feld, wo die Intuition versagt, genau verstehen will, was passiert (und was nicht passieren kann), reicht eine Argumentation in der Alltagssprache einfach nicht: Man muss sich des korrekten und vollständigen mathematischen Formalismus bedienen. Das ist mühevoll, erfordert viele Vorkenntnisse und bietet viele Möglichkeiten, etwas falsch zu machen. Nicht ohne Grund lernen Physikstudenten diese Dinge erst in späteren Studienjahren.

Ein üblicher Fehler im Bereich der Relativitätstheorie, der zu endlosen Diskussionen führen kann, ist, dass man in einem Koordinatensystem (Bezugssystem) anfängt zu rechnen und zwischendurch, ohne es zu merken, in einem anderen System weiterrechnet. Die gleiche Ursache liegt zugrunde, wenn Leute glauben, ein Spiegel vertausche links und rechts, wo er doch vorne und hinten vertauscht. Solch ein unbemerkter und unbeabsichtigter Wechsel des Bezugssystems passiert leichter, als man denkt, zum Beispiel wenn man Formeln aus verschiedenen Quellen nutzt und diese Quellen (implizit oder explizit) unterschiedliche Bezugssysteme verwenden. Das gilt insbesondere, wenn die Bezugssysteme beschleunigt sind, also z. B. rotieren, worauf der Sagnac-Effekt ja beruht. Das gibt so typische Verwirrungen wie „c vs. c+v“. Möglicherweise ist das auch bei Ihrem Problem der Fall, vielleicht auch nicht. Da müssen Sie Ihre eigenen Rechnungen oder benutzte Formeln kritisch auf unbeabsichtigte Wechsel des Bezugssystems überprüfen. Wir als PTB können Ihnen hier nicht weiterhelfen.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass dies die abschließende Kommunikation der PTB zu diesem Thema sein muss, aus den oben erläuterten Gründen.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
R. Wynands
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Priv.-Doz. Dr. Robert Wynands
Leitung Präsidialer Stab / Head: Presidential Staff
Physikalisch-Technische Bundesanstalt

 

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Siehe auch Kommentare zu diesem Schriftwechsel mit der PTB im Blog „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“:

CERN-Neutrinoexperiment: Die PTB löst den Widerspruch in ihrer Interpretation der Ergebnisse nicht

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Rückfrage an die PTB wegen CERN-Experiment: Laufen die Neutrinos doch schneller als das Licht?

Ich verweise auf meinen Schriftwechsel aus dem Jahre 2012 mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) über die Klärung der Frage, wie die Uhren beim Neutrino-Experiment (CERN) synchronisiert wurden, siehe komplette Zusammenstellung der Austausche:  Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Da ein wesentlicher Punkt noch ungeklärt geblieben ist, habe ich am 16. März 2013 folgende Rückfrage an die PTB per E-Mail geschickt:

 

An den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB)
Herrn Professor Dr. Joachim Hermann Ullrich
Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS
Unser Schriftwechsel zwischen dem 31.05.2012 und dem 20.07.2012 (Robert Wynands)
Hier: Rückfrage
16. März 2013

Sehr geehrter Herr Professor Ullrich,

ich komme auf unseren o.g. Schriftwechsel aus dem Jahre 2012 zurück, dessen Zusammenstellung Sie zum leichteren Übersicht auch aus folgender Webseite entnehmen können:

da für mich als naturwissenschaftlich interessierte Bürgerin eine wichtige klärungsbedürftige Frage hinsichtlich der Interpretation des Experiments besteht, die ich leider weder aus eigenen Überlegungen noch aus regen Austauschen in Diskussionsforen nachvollziehen kann.

Sie schrieben am 28.06.12, dass die Effekte der Relativitätstheorie zur Synchronisation der Uhren korrekt zugrunde gelegt wurden – womit im Kontext von der Annahme c=const die Rede war – und dass das Experiment die Relativitätstheorie bestätigt habe: Die Neutrinos laufen nicht schneller als das Licht:

    Zitat PTB 28.06.12:
    „Sie hatten sich an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt gewandt, um zu fragen, ob bei der GPS-Kalibrierung für die Neutrino-Laufzeitmessungen des OPERA-Experimentes alles korrekt verlaufen ist. Um es kurz zu machen: Ja.
    Die Kalibrierung von GPS-Zeitsynchronisationsverbindungen ist seit Jahren eine Routineangelegenheit für die Zeitlaboratorien dieser Welt. Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen. […] Und dann wurden vom gleich neben OPERA aufgebauten ICARUS-Experiment im März neue Daten präsentiert. Ergebnis: Die Neutrinos laufen nicht schneller als das Licht. Nach Reparatur ihres Aufbaus kann das nun auch OPERA bestätigen — das ursprüngliche Problem ist also vollständig geklärt, und in dieser Hinsicht ist die Welt wieder in Ordnung.“

Am 20.07.2012 schrieben Sie dagegen aus meiner Sicht widersprüchlicher Weise, dass Sie davon ausgehen, dass die relativistische Annahme c=const durch den Sagnac-Effekt c + v bei der Synchronisation der Uhren „korrigiert“ wurde:

    Zitat PTB 20.07.2012:
    „Wir haben es nie in Frage gestellt, dass sowohl der Hersteller unseres Empfängers als auch der Autor der R2CGGTTS-Software, die vom BIPM gepflegt und verteilt wird, den Sagnac-Effekt korrekt einrechnen. […] Wie gesagt, weil alle Ergebnisse konsistent zusammenpassen, haben wir keinen Grund zur Annahme, dass die Software des BIPM einen Fehler bei der Korrektur der relativistischen Effekte (Sagnac) enthalten könnte.“

Es entsteht dann für mich, sowohl physikalisch, als auch mathematisch und logisch, ein nicht lösbares Verständnisproblem:

Wie kann man die Annahme c=const durch die Annahme c+v korrigieren, wobei das Ergebnis trotzdem c=const bleibt?

Sie schreiben, dass „die Ergebnisse konsistent zusammenpassen“. Diese Aussage kann ich überhaupt nicht nachvollziehen: Womit passen die Ergebnisse konsistent zusammen: mit c=const oder mit c+v? Beide Aussagen schließen sich nämlich mathematisch und logisch völlig aus, sie können nicht gleichzeitig gültig sein. Physikalisch sind sie auch nicht zu vereinbaren: Entweder laufen die Neutrinos mit c oder sie laufen mit c+v. Auch fachlich qualifizierte Teilnehmer in Diskussionsforen in den letzten Monaten konnten sich den Widerspruch zur offiziellen Interpretation des Experiments weder mathematisch noch physikalisch erklären.

Da es sich um eine grundlegende Frage im öffentlichen Interesse zur Interpretation der Ergebnisse des Experiments handelt, bitte ich Sie, für interessierte Bürger aus der Öffentlichkeit nachvollziehbar die Argumentation darzulegen, die Sie zu der Interpretation geführt hat, dass die Neutrinos nicht schneller als c laufen, obwohl der gegenseitige Sagnac-Effekt c+v als Korrektur korrekt eingerechnet wurde.

Für eine Antwort bis zum 16.04.2013 danke ich im Voraus und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez

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NB: Diese Anfrage habe ich zur Information an die Redaktion von mehreren Zeitungen bzw. Zeitschriften geschickt: FAZ, Spektrum der Wissenschaft, Der Spiegel, Die Welt, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, TAZ, PM-Magazin, Raum&Zeit.

 



Neutrino-Experiment: Der Präsident der PTB hat keine blaße Ahnung, wie die Uhren synchronisiert wurden

Ich verweise auf meine Anfrage im Mai 2012 an den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) über die Klärung der grundlegenden Frage, ob die Uhren beim Neutrino-Experiment nach c=const gemäß Einstein oder aber nach c+v gemäß Sagnac synchronisiert wurden, siehe im Blog Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie: Neutrino-Experiment: Interessantes Bekenntnis der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt

Über diese Anfrage entstand im MAHAG-FORUM eine rege Diskussion, siehe: Neutrino-Experiment: Anfrage an die PTB. Nachstehend gebe ich Austausche aus dieser Diskussion wieder:

 

26.02.2013 – Zitat von Lübecker:

[…] Die Frage hier war, ob das PTB für die Zeitsynchronisation mit GPS den Sagnac-Effekt berücksichtigt hat, oder nicht und ob diese Information erst auf Nachfragen bekannt gegeben wurde. Das ist nicht der Fall, der Sagnac-Effekt wird für Zeitsynchronisation mit GPS berücksichtigt und dieses wurde nie verschwiegen. Wie auf der Seite der PTB nachzulesen ist. 

Es gibt auch keinen Grund, dieses zu verschweigen, denn der Sagnac-Effekt steht ja nicht im Widerspruch zur SRT.

 

27.02.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich fasse Deine Argumentation zusammen:

– Die Meßgenauigkeit sei nicht ausreichend, um den Einstein-Effekt c=const zu messen
– Die Meßgenauigkeit sei nicht ausreichend, um den Sagnac-Effekt c+/- v zu messen
– Es wird lediglich rein rechnerisch den Sagnac-Effekt c +/- v eingerechnet
– Das Ergebnis der Berechnung ist c=const gemäß Einstein.

Nanu? Wie wird dieses Kunststück mathematisch vollzogen? Weißt Du das?

Dann würdest Du mehr wissen als zum Beispiel der Präsident der PTB selbst, der keine blaße Ahnung über die angewandte Software hat und lediglich davon ausgeht, dass sowohl der Einstein-Effekt als auch der Sagnac-Effekt berücksichtigt wurden.

 

27.02.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Der Präsident der PTB, der als Allererster genau wissen sollte wie die Uhren synchronisiert werden, das ist ja sein Job, erklärt erst einmal, dass die Messung der Geschwindigkeit der Neutrinos nur deshalb „hoch präzis“ sein konnte, weil der Einstein-Effekt, also c=const, programmiert wurde:

PTB 28.06.12: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt

[…] „Die Kalibrierung von GPS-Zeitsynchronisationsverbindungen ist seit Jahren eine Routineangelegenheit für die Zeitlaboratorien dieser Welt. Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen. […]“

Die Welt war am 28.06.12 in Ordnung für den Präsident der PTB, wie schön.

Dann erklärt er auf meine lästige Rückfrage hin, er habe nie daran gezweifelt, dass weder der Hersteller seines Empfängers noch der Autor der angewandten Software des BIPM den Sagnac-Effekt korrekt berücksichtigt haben und dass er keinen Grund zur Annahme hat, dass ein Fehler in der Software der BIPM bei der Programmierung des Sagnac-Effekts enthalten sein könnte:

PTB 20.07.2012: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt

[…] „In diesem Kalibrierreport finden Sie das Wort Sagnac-Effekt nicht. […] Im Annex II, Punkt iii-4 wird der Sagnac-Effekt erwähnt. […] Wir haben es nie in Frage gestellt, dass sowohl der Hersteller unseres Empfängers als auch der Autor der R2CGGTTS-Software, die vom BIPM gepflegt und verteilt wird, den Sagnac-Effekt korrekt einrechnen. […] Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen über den inneren Aufbau fremder Software einfach deshalb keine weitere Auskunft geben können, weil wir selber ja auch nicht mehr wissen. Wie gesagt, weil alle Ergebnisse konsistent zusammenpassen, haben wir keinen Grund zur Annahme, dass die Software des BIPM einen Fehler bei der Korrektur der relativistischen Effekte (Sagnac) enthalten könnte.“ […]

 

Für den Präsidenten der PTB wird also die Synchronisation der Uhren so vorgenommen:

1) Man programmiert erst einmal in der Software c=const als relevanter Effekt der Relativitätstheorie, um die notwendige „hohe Präzision“ der Messung zu erreichen.

2) Man „korrigiert“ diesen relevanten Effekt der Relativitätstheorie  c=const in der Software selbstverständlich durch den Sagnac-Effekt c+v (Zitat: „Korrektur der relativistischen Effekte„).

Mehr weiß der Präsident der PTB nicht.

Er weiß nur, dass als Ergebnis der mathematischen Berechnung (c=const korrigiert durch c+v) als offizielles Ergebnis der Messung c=const rauskommt. Logisch, oder? Uff, die Welt ist wieder in Ordnung.  : -)

 

27.02.2013 – Zitat von Lübecker:

Quelle: http://www.kritik-relativitaetstheorie.de/2012/07/neutrino-experiment-anfrage-an-die-physikalisch-technische-bundesanstalt/

Die Aussage beinhaltet schon eine falsche Annahme, der Sagnac-Effekt steht nicht im Widerspruch zur SRT: […]

 

27.02.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Aber sicher doch steht der Sagnac-Effekt im Widerspruch zur Speziellen Relativitätstheorie, und zwar grundlegend: Einstein geht bei der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts auf der Erde von einer Invarianz von c in allen Richtungen und relativ zu allen Beobachtern aus, unabhängig von ihren Geschwindigkeiten. c+v ist in der Speziellen Relativitätstheorie völlig ausgeschlossen. Ist so.

 

 

27.02.2013 – Zitat von Lübecker:

[…] Was der Präsident der PTB weiß oder nicht, spielt in der Physik keine Rolle, die Ergebnisse von Messungen sind entscheidend. […]

 

28.02.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Tatsache ist jedoch, dass der Präsident der PTB im Juli 2012 nicht genau wusste, wie die Uhren bei dem Neutrino-Experiment synchronisiert wurden: 

Zitat PTB 20.07.2012:  In diesem Kalibrierreport finden Sie das Wort Sagnac-Effekt nicht. […] Im Annex II, Punkt iii-4 wird der Sagnac-Effekt erwähnt. […] Wir haben es nie in Frage gestellt, dass sowohl der Hersteller unseres Empfängers als auch der Autor der R2CGGTTS-Software, die vom BIPM gepflegt und verteilt wird, den Sagnac-Effekt korrekt einrechnen. […] Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen über den inneren Aufbau fremder Software einfach deshalb keine weitere Auskunft geben können, weil wir selber ja auch nicht mehr wissen.

Befremdlich anmutend ist auch seine Aussage, dass er davon blind ausgeht, dass der Sagnac-Effekt als Korrektur des Einstein-Effekts korrekt eingerechnet wurde, weil „alle Ergebnisse konsistent zusammenpassen“:

Zitat PTB 20.07.2012Wie gesagt, weil alle Ergebnisse konsistent zusammenpassen, haben wir keinen Grund zur Annahme, dass die Software des BIPM einen Fehler bei der Korrektur der relativistischen Effekte (Sagnac) enthalten könnte.

Welche Ergebnisse passen denn konsistent zusammen??? Dass c=const gilt oder dass c+v gilt??? 

Die offiziell veröffentlichten Ergebnisse der Messung in den Medien sind allerdings, dass c=const gilt und dass die Spezielle Relativitätstheorie nicht widerlegt wurde, Einstein hat wieder ein Mal Recht gehabt. 

Das sieht aber so aus: Der Präsident der PTB wußte zwar im Juli 2012 nicht genau, wie die Uhren synchronisiert wurden, aber dadurch, dass die Ergebnisse 2012 als konsistent mit der Speziellen Relativitätstheorie offiziell angekündigt wurden, hat er keinen Grund zu der Annahme, dass es Fehler in den Berechnungen gab. Was ist das denn für eine wissenschaftliche Einstellung? Sind für ihn Meßergebnisse nur dann automatisch als Wunschvorstellung fehlerfrei, wenn sie mit der Speziellen Relativitätstheorie als konsistent erklärt werden? Der Präsident der PTB erwartete wohl bei diesem Experiment Ergebnisse, die konsistent mit der Speziellen Relativitätstheorie  sind, sie sind als konsistent erklärt wurden, also es können keine Fehler in den Berechnungen enthalten sein, obwohl er diese Berechnungen selbst nicht kennt. Was ist das denn für eine wissenschaftliche Einstellung auf allerhöchstem fachlichem Niveau??!

 

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