Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für 'Forschungsgruppe G.O. Mueller'

Der Staat handelt verfassungswidrig

Ich beziehe mich auf den Offenen Brief der Forschungsgruppe G.O. Mueller an 200 Professoren der Universitäten Berlin und Dresden und auf Auszüge aus dem „Bonner Kommentar zum Grundgesetz„, die dort zitiert werden.

Das Grundgesetz Art. 5 § 3 „Wissenschaftsfreiheit“ schreibt u.a. für den Staat als unmittelbar geltendes Recht vor:

– das Gebot der meinungsneutralen Wissenschaftspflege

– das Gebot der Nicht-Identifikation mit einer Theorie

– die meinungsneutrale Wissenschaftspflege und ihre Vermittlung an die nächstfolgende Generation durch Bereitstellung von personellen, finanziellen und organisatorischen Mitteln zu ermöglichen und zu fördern.

Wo kann man feststellen, dass der Staat im Falle der Relativitätstheorie diese Gebote respektiert? Wo kann man feststellen, dass der Staat die meinungsneutrale Wissenschaftspflege ermöglicht, geschweige denn fördert?

– Ist es nicht Identifikation mit einer Theorie, wenn der Staat 10 Mio Euro aus der Steuerkasse allein für die Feierlichkeiten im „Einstein-Jahr 2005“ ausgibt, ohne je ein einziges Cent für die Vermittlung der Kritik dieser Theorie im Bildungssystem seit Jahrzehnten ausgegeben zu haben? Siehe z.B. https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=109

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn anlässlich der teueren Feierlichkeiten des Einstein-Jahrs die kritischen Einträge von 2 Bürgern (darunter vom Kritiker Christoph von Mettenheim) kommentarlos aus dem Gästebuch des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gelöscht wurden? Siehe z.B. https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=180

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn anlässlich der teueren Feierlichkeiten des Einstein-Jahrs in einer vom Bundesministerium finanzierten Aufstellung in Berlin die Kritik der Relativitätstheorie einzig und allein durch Aufstellung des Buches eines Kritikers (Gehrke) in einer Vitrine dem Publikum vorgestellt wurde, in unmittelbarer Nähe einer Maschinenpistole des Typs, mit dem 1922 Rathenau ermordert wurde? Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, dem Publikum zu suggerieren, Kritiker der Relativitätstheorie seien Mörder und Terroristen? Siehe z.B. https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=226

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn die Verlage, die die Bücher zur Gestaltung der Lehre im öffentlichen Bildungssystem herausgeben, kein Wort über eine fachlich fundierte Kritik der Relativitätstheorie seit über 100 Jahren erwähnen, geschweige denn darlegen?

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn vom bekanntesten Lexikonverlag (Brockhaus) auf Anfrage eines Lehrers zur Gestaltung des Unterrichts die Auskunft erteilt wurde, es gäbe nur antisemitische und unseriöse Kritiker der Relativitätstheorie? Siehe https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=486

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in den Medien verbreitet, dass es nur antisemitische Kritiker der Relativitätstheorie gäbe? https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=431

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn eine Bundesministerin für Bildung und Forschung den Kritikern der Relativitätstheorie lediglich private Mittel, privates Engagement, Selbstverlage und das Internet zur Verbreitung und Vermittlung ihrer kritischen Ansätze und ihrer Arbeiten zuweist? Siehe z.B. https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=492

– Ist es meinungsneutrale Wissenschaftspflege und Vermittlung der Wissenschaft an die nächstfolgende Generation, wenn der Staat wissentlich den Kritikern der Relativitätstheorie Verleumdungen, Beleidigung und Hetze im Internet aussetzt und daran keinen Handlungsbedarf im Interesse der Allgemeinheit erkennt? Siehe z.B. https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=176

Soll man davon ausgehen, dass ein Verfassungsrichter diese Umstände als irrelevant im Sinne des Grundgesetzes zurückweisen könnte?

(Jocelyne Lopez)



Das Watergate der Physik: Unterdrückung der Kritik der Relativitätstheorie

Wie es aus ihrer Dokumentation und ihren Aktionen seit 2001 ersichtlich ist, erwartet die Forschungsgruppe G.O. Mueller die Einschaltung des Staats in den ausführlich geschilderten und nachgewiesenen Missständen um die Unterdrückung der Kritik der Relativitätstheorie. Und das darf sie gemäß Grundgesetz auch erwarten.

Das ist die erklärte Zielsetzung und die konsequente Linie der Forschungsgruppe G.O. Mueller, das ist der neue Weg aus der Sackgasse, den das GOM-Projekt seit Anfang an gewählt hat und konsequent geht, um überhaupt eine Lösung in der seit Jahrzehnten völlig eingefahrenen Situation in der theoretischen Physik zu bringen. Nicht umsonst hat das Forschungsprojekt G.O. Mueller seine Dokumentation Über die absolute Größe der Speziellen Relativitätstheorie den Untertitel gegeben: Das Watergate der Physik.

Der Staat ist ja der Schlüssel der Problematik der Unterdrückung der Kritik der Relativitätstheorie – meiner Meinung nach unbewußt, weil selbst irregeführt. Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider„, das weltweit von vielen Kritikern im Zusammenhang mit der Relativitätstheorie zitiert wurde, ist auch eine prägnante Beschreibung der Lage. Alles was in Diskussionsforen (vorwiegend anonym) oder in privaten Runden diskutiert wird ist völlig irrelevant und wird nie etwas bewirken können, wie wir seit Jahrzehnten es feststellen müssen.

Der Staat muß sich einschalten, und wenn nicht freiwillig, dann vor dem Verfassungsrichter.

Und der Staat hat sich auch schon eingeschaltet. Lesen Sie bitte den Text der E-Mail der Bundesministerin für Bildung und Forschung Frau Dr. Annette Schavan, zum Beispiel hier in diesem Blog: Lexikonverlag Brockhaus: Es gibt nur antisemitische und unseriöse Kritiker der Relativitätstheorie.

Erstmalig in der Geschichte der Kritik der Relativitätstheorie hat 2006 eine Bundesministerin für Bildung und Forschung schriftlich bestätigt, dass sie von einer umfangreichen und unterdrückten Kritik der Relativitätstheorie Kenntnis genommen hat, sowie auch von der Verletzung der Grundrechte und der persönlichen Integrität der Kritiker durch Diskriminierung, Verleumdungen, Beleidigungen und Hetze.

Diese einmalige E-Mail-Bestätigung von Frau Dr. Schavan liefert den Nachweis:

1) dass der Staat über die Existenz einer fundierten Kritik der Relativitätstheorie seit spätestens August 2006 Bescheid weiß, nachgewiesen mit den Namen und die Arbeiten von weltweit ca. 1300 Kritikern: „Frau Bundesministerin Dr. Schavan lässt Ihnen danken…

2) dass der Staat das Totschweigen dieser Kritik im öffentlichen Bildungssystem zugibt und großzügigerweise lediglich private Mittel, Selbstverlage, privates Engagement und das Internet den Kritikern überlässt, um ihre Kritik zu veröffentlichen und zu tradieren: „Des Weiteren ist festzustellen, dass die Ergebnisse der Forschungsgruppe G. O. Müller veröffentlicht wurden, zum einen in gedruckter Buchform und zum anderen im Internet. Die Forschungsergebnisse sind damit öffentlich breit zugänglich.

3) dass der Staat die vorgetragenen, erschreckenden Missstände im Medium Internet, das den Kritikern ausdrücklich zugewiesen wird, und die grobe Verletzung der Grundrechte einer Minderheit von Bürgern durch Diskriminierung und öffentliche Hetze bewilligt bzw. duldet, sowie die wiederholten Bitten um Abhilfe ignoriert: „Ihr Vorwurf, die Forschungsgruppe könne ihre Meinung nicht öffentlich äußern, ist daher unrichtig und eine Verletzung der Grundrechte in Bezug auf freie Meinungsäußerung kann nicht festgestellt werden.

Alleine durch diese E-Mail von Frau Dr. Schavan vom 14.08.2006 können die Kritiker der Relativitätstheorie den Nachweis bringen, dass der Staat verfassungswidrig handelt, indem er

1) seinen Verpflichtungen gemäß Art. 5 § 3 Grundgesetz (Wissenschaftsfreiheit) nicht nachgeht – z.B. allein schon durch das unübersehbar grob missachtete Gebot der „Nicht-Identifikation“ mit einer Theorie (siehe z.B. „Einstein-Jahr 2005„).

2) seinen Verpflichtungen gemäß Art. 1 § 1 Grundgesetz nicht nachgeht:
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(Jocelyne Lopez)



10 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 10. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1924, April – Briefwechsel zwischen Oskar Kraus und Max v. Laue

Kraus schickt die Zusammenfassung eines „Offenen Briefes“ an Einstein zum Abdruck an die „Zeitschrift für Physik„. Der Redakteur Karl Scheel lehnt ab und zitiert zur Begründung ein ablehnendes Gutachten von Max v. Laue, der die fehlende „mathematische Durcharbeitung“ bemängelt. Eine Erwiderung von Kraus wird vom Redakteur wiederum an den Gutachter v. Laue weitergereicht und v. Laues Antwort an Kraus mitgeteilt. Darin findet sich die folgende bemerkenswerte Aussage v. Laues:

Findet ein Philosoph in ihr [der Relativitätstheorie] innere Widersprüche, so sage ich ihm auf den Kopf zu und ohne mir seinen Gedankengang in allen Einzelheiten anzusehen, daß er die Sache nicht verstanden hat. Denn, das kann man nicht scharf genug betonen: Die mathematische Durchbildung, welche die Theorie erfahren hat, sichert dagegen vollständig.

Damit hat der Theorievertreter den Kritikern in schöner Offenheit seine eigene Borniertheit als wissenschaftlichen Grundsatz verkündet: die Relativitätstheorien ist gegen innere Widersprüche „vollständig gesichert„, weshalb man sich mit solcher Kritik nicht zu beschäftigen braucht. Der Physiker braucht die Kritik gar nicht erst zu lesen.

Kraus hat diesen Briefwechsel in seinen „Offenen Brief“ an v. Laue aufgenommen, den er im nächsten Jahr in einem Buch veröffentlicht hat:

1925 – Oskar Kraus: Offene Briefe an Albert Einstein und Max von Laue

Veröffentlicht als Buch (104 S.) je einen „Offenen Brief“ an Albert Einstein (S. 1 – 74) und einen an Max v. Laue (S. 75 – 98). Anhang (S. 99 – 104): „Die rotierende Kreisscheibe„. – Trägt Einstein Kritik der Theorien vor und möchte eine Antwort von Einstein haben, weil nur die authentisch wäre. Hauptpunkt ist das Experiment mit einer rotierenden Scheibe, in deren Mittelpunkt und an deren Rand je eine Uhr fest montiert ist; diskutiert das Verhalten der Uhren bei Drehung der Scheibe, bezweifelt die Behauptungen der Relativisten dazu; vgl. Anhang. – Beschreibt die Strategie der Relativisten in der Abwehr der Kritiker: Relativisten, die selbst eine Darstellung der Theorie ohne jede Mathematik geliefert haben, weisen Kritiker als mathematisch inkompetent zurück; Zeitschriften akzeptieren lobende Artikel, weisen aber kritische Artikel ab. Auf Kongressen werden jetzt auch Naturwissenschaftler nicht zugelassen, wenn sie als Gegner der Theorie bekannt sind.

Wirft v. Laue vor, daß er mit seinem Votum die Veröffentlichung seines „Offenen Briefes“ an Einstein in der „Zeitschrift f. Physik“ verhindert hat und druckt den diesbezüglichen Briefwechsel ab (S. 75 – 86); vgl. den vorangehenden Eintrag „1924, April„. Verwahrt sich gegen v. Laues Behauptung, er, Kraus habe nur populärwissenschaftliche Darstellungen verwendet; verweist auf drei kritische Fragen, auf die er Antworten erbeten, aber stattdessen nur Polemik erhalten habe. Bestreitet, daß die Spezielle Relativitätstheorie nicht von jedem verstanden werden könne. Zu dem oben zitierten Wort v. Laues über die „vollständige Sicherung“ der Theorie stellt Kraus fest, daß wir „also bereits bei dem Unfehlbarkeitsdogma angekommen sind (S. 93)

Die Schlußseiten dieses Briefes gehören zu den klarsten und hellsichtigsten, die jemals von Kritikern geschrieben worden sind.

Kraus hat von beiden Adressaten nie eine Antwort erhalten, weder privat noch öffentlich. (Dok. Kap. 3, S. 296 – 298; Kap. 4, S. 630 – 632.)

Siehe URL

(G.O. Mueller)



9 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 9. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

Chronologie der öffentlichen Aktivitäten der Kritiker (Auswahl)

1920, 29. Mai – Jahresversammlung der Kantgesellschaft in Halle

Im Anschluß an die Jahresversammlung auf einer „Zusammenkunft von Freunden der Als-Ob-Philosophie“ sind 4 Vorträge gehalten und unter dem Titel „Zur Relativitätstheorie“ in den „Annalen der Philosophie“ veröffentlicht worden, darunter 3 kritische Vorträge von O. Kraus, P. F. Linke, F. R. Lipsius. (Dok. Kap. 3, S. 244 – 246.)

1920, 24. Aug. – E. Gehrckes Vorwurf an die Relativisten: Massensuggestion!

Öffentlicher Vortrag in der Berliner Philharmonie. Titel: Die Relativitätstheorie eine wissenschaftliche Massensuggestion. – Kritisiert SRT und ART und beurteilt das Verhältnis zwischen beiden als einen Widerspruch. Bestreitet die Behauptungen über experimentelle Bestätigungen der Theorien als irreführend und Propaganda. Die Theorie verknüpft Aussagen der Physik, der Mathematik und der Erkenntnistheorie; die Vertreter der Theorie antworten auf Kritik an einem der drei Aspekte einfach mit Behauptungen der beiden anderen Aspekte und wollen damit den Kritikern durchweg die Kompetenz bestreiten. Weil sich niemand dem Vorwurf aussetzen will, er verstünde nichts von der Sache, funktioniere die Durchsetzung der Theorie wie Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider„. Damit ist indirekt der Betrugsvorwurf ausgesprochen. (Dok. Kap. 3, S. 247 – 250; Kap. 4, 546 – 547.)

1920, 19. – 25. Sept. – 86. Naturforscherversammlung in Bad Nauheim

Naturforscherversammlung“ ist die übliche Bezeichnung für die Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ). Kernpunkt ist die „Allgemeine Diskussion über Relativitätstheorie„, in der vor allem Lenard und Einstein über die ART diskutieren. In der Presse wurde groß berichtet: die Öffentlichkeit erfuhr zum letzten Mal von einer öffentlichen Diskussion zwischen den Vertretern der Theorien und ihren Kritikern. – (S. oben: Die Blamage der Relativisten 1920 in Bad Nauheim, mit Lit.-Angaben; Dok., Kap. 3, S. 250 – 253; Kap. 4, S. 372 – 373.)

1922, Sept. – Öffentlicher Gelehrtenprotest auf Handzetteln gegen die Aussperrung der Kritik aus der Hundertjahrfeier der GDNÄ in Leipzig, 17. – 24. Sept.

Aus Protest gegen die Aussperrung der Kritik lassen 19 Unterzeichner einen Handzettel vor dem Tagungsgebäude verteilen. In der Öffentlichkeit werden die Unterzeichner als unverbesserliche Reaktionäre und inkompetent hingestellt, obwohl mehrere Universitätsprofessoren und auch Nobelpreisträger unterzeichnet hatten und der Handzettel kein einziges antisemitisches Wort enthielt. – Zur Bedeutung der Vorgänge in Leipzig 1922 als kalte Machtergreifung der Mehrheit der Physiker s. oben: Die Vorgänge in Leipzig im September 1922. (Dok. Kap. 3, S. 270 – 275; Kap. 4, S. 374 – 375.)

Weniger bekannt ist ein anderes, anonymes Flugblatt, das ebenfalls auf der Leipziger Jahrhundertfeier verteilt wurde: „Den in Leipzig versammelten deutschen Naturforschern und Ärzten zur Erheiterung„, in dem das Zwillingsparadoxon, der damals aktuelle Einstein-Film und das Relativitätsprinzip in völlig korrekter Argumentation veralbert werden. (Dok. Kap. 4, S. 375 – 376.)

1924 – E. Gehrcke: Massensuggestion zur Durchsetzung der Relativitätstheorien

Veröffentlicht sein Buch „Die Massensuggestion der Relativitätstheorie: kulturhistorisch-psychologische Dokumente.“ Bezeichnet die Theorie als Fiktion und mathematisches Märchen. Dokumentiert und analysiert die Methoden der Durchsetzung der Theorien in den Jahren 1914-1923 anhand einer eigenen Sammlung von ca. 5000 Zeitungsausschnitten und Zeitschriftenaufsätzen. Die Ausschnittsammlung ist im 2. Weltkrieg schwer beschädigt worden; ca. 3000 (???) Ausschnitte sind noch vorhanden und im Max-Planck-Institut f. Wissenschaftsgeschichte in Berlin vorhanden, wo sie digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht werden sollen. – Das Buch appelliert an die Öffentlichkeit, den Betrug durch die Darstellung in den Medien zu durchschauen. (Dok. Kap. 4, S. 552 – 553.)
Siehe URL

(G.O. Mueller)



Lexikonverlag Brockhaus: Es gibt nur antisemitische und unseriöse Kritiker der Relativitätstheorie

Einem Lehrer, der die Information zur Unterrichtsgestaltung anforderte, wurde diese Auskunft erteilt:

2. Die Relativitätstheorie fand in der wissenschaftlichen Welt allgemein eine sehr rasche Anerkennung. Kritik wurde von einzelnen aus eher welt­anschaulichen Gründen angebracht.

Während die Einwände Ernst Gehrkes naturphilosophischer und erkenntnis­theoretischer Art waren, ging die physikalisch unhaltbare Kritik aus der sogenannten „deutschen Physik“ im Dritten Reich auf den nationalsozia­listischen Rassismus und Antisemitismus zurück. Prominenteste Vertreter waren die Nobelpreisträger Philipp Lenard und Johannes Stark. Sie be­gannen sich nach Ende des Ersten Weltkriegs nationalistischen und anti­semitischen Positionen zuzuwenden und zählten schließlich zu den führen­den Köpfen der nationalsozialistischen Propaganda, die auf die Ausgren­zung und Abwertung einer angeblich „jüdischen Wissenschaft“ zielte. Dabei stuften sie die Relativitätstheorie Einsteins als abstraktes mathematisches Konstrukt ohne Wirklichkeitsbezug ein, das mit seiner Unanschaulichkeit dem „jüdischen Denken“ entspringe und einem „ger­manisch-deutschen Naturbild“ zuwiderlaufe.

Lenard stellte der Einsteinschen Theorie eine komplizierte Weiterent­wicklung der Äthertheorie mit mehreren gegeneinander bewegten Ätherarten entgegen. Aber weder waren die Argumente gegen die Relativitätstheorie physikalisch in irgendeiner Weise stichhaltig, noch wurde die wenig überzeugende Äthertheorie Lenards von nicht-nationalsozialistischen Wissenschaftlern ernst genommen. Eigentlicher Ursprung der Angriffe war nur die nationalsozialistische Ideologie. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den beiliegenden Biographien, die Ihnen auch weiterführende Literaturangaben bieten.

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3. Die Relativitätstheorie ist heute fest in der Physik etabliert und wird von seriösen Wissenschaftlern nicht angezweifelt. Zahlreiche und immer genauer durchgeführte Experimente bestätigen sie in ausgezeich­neter Weise. Nicht zuletzt fußen auf der speziellen Relativitätstheorie auch erfolgreiche quantenphysikalische Theorien wie die Quantenelektro­dynamik, die selbst wieder sehr genau mit Experimenten übereinstimmt. Versuche einzelner heutiger Autoren, die Relativitätstheorie zu „wider­legen„, sind meist philosophisch-weltanschaulich motiviert und bleiben physikalisch oberflächlich oder in Widersprüchen hängen. Davon zu unter­scheiden sind die ernsthaften wissenschaftlichen Bemühungen, die allge­meine Relativitätstheorie quantenphysikalisch zu verallgemeinern – so wie die Relativitätstheorie ihrerseits die Newtonsche Mechanik verallge­meinert hat – und eine Theorie der Quantengravitation“ zu entwickeln. Als ein wichtiger Vertreter dieses Zweiges der theoretischen Physik sei nur der, auch durch die Medien bekannte, britische Physiker Stephen Hawking genannt.

(Lexikonverlag Brockhaus)

Die Schüler und Studenten dürfen also lernen, dass Autoren nur aus antisemitischer Motivation die Spezielle Relativitätstheorie kritisiert haben, und dass es bis heute noch „keine seriösen Wissenschaftler [gib]t, die diese Theorie anzweifeln„. Wenn das nicht Betrug der Öffentlichkeit und Irreführung von Generationen von Schülern und Studenten ist, was ist das denn?

In diesem Zusammenhang verweise ich auf das Sammelwerk der Forschungsgruppe G.O. Mueller, die in ihrer Dokumentation von Juni 2004 weltweit 3789 kritische Arbeiten von ca. 1300 Autoren über eine Zeitspanne von 95 Jahren dokumentiert, sowie auch auf Ausführungen aus dieser Dokumentation in diesem Blog: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf und Was haben Antisemitismus, Nationalsozialismus und Völkermord mit Physik zu tun?

Ich erinnere auch daran, dass erstmalig in der Geschichte der Relativitätstheorie eine Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Dr. Annette Schavan am 14.08.2006 per E-Mail bestätigt hat, dass sie Kenntnis von einer umfangreichen und unterdrückten Kritik der Relativitätstheorie in einer Zeitspanne von 95 Jahren genommen hat. Bitte lesen Sie nachstehend den Text dieser E-Mail.

(Jocelyne Lopez)

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From: „Richter, Juergen /711“
To: „Jocelyne Lopez“
Date: Mon, 14 Aug 2006 15:04:08 +0200
Subject: Forschungsgruppe G. O. Müller; Kritik an der Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Lopez,

sie haben unter dem 31. Juli der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Dr. Annette Schavan, Mitglied des Deutschen Bundestages, unter der Überschrift „Freiheit der Wissenschaft nach Artikel 5 des Grundgesetzes“ eine E-Mail zugesandt. Frau Bundesministerin Dr. Schavan lässt Ihnen danken und hat das Schreiben dem Referat „Naturwissenschaftliche Grundlagenforschung“ im BMBF zur Beantwortung übergeben.

Es soll zuallererst darauf hingewiesen werden, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung aus grundsätzlichen Erwägungen keine Stellungnahme zu wissenschaftlichen Thesen und Theorien abgibt. Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sind unter den Experten in der Wissenschaft selbst zu diskutieren. Hierzu gehört auch die von der Forschungsgruppe G. O. Müller vorgebrachte Kritik an der Speziellen Relativitätstheorie von A. Einstein aus dem Jahre 1905.

Des Weiteren ist festzustellen, dass die Ergebnisse der Forschungsgruppe G. O. Müller veröffentlicht wurden, zum einen in gedruckter Buchform und zum anderen im Internet. Die Forschungsergebnisse sind damit öffentlich breit zugänglich. Ihr Vorwurf, die Forschungsgruppe könne ihre Meinung nicht öffentlich äußern, ist daher unrichtig und eine Verletzung der Grundrechte in Bezug auf freie Meinungsäußerung kann nicht festgestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag Jürgen Richter

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Prof. Dr. Juergen Richter
Bundesministerium fuer Bildung und Forschung, Referat 711, 53175 Bonn
Tel.: 01888 57 3222 Fax: 01888 57 8 3222
E-mail: juergen.richter@bmbf.bund.de



8 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 8. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

Die Kritiker in Deutschland seit 1922

Die Kritiker der Relativitätstheorien mußten sich fortan aufs Handzettel-Verteilen legen, weil auf Geheiß der Physik-Machthaber niemand mehr Texte von ihnen zur Veröffentlichung annehmen wollte, um nicht aus der Gnade von Planck, Einstein, v. Laue und Born und ihren Ausführungsgehilfen zu fallen. Nur noch in fachfernen Verlagen und Zeitschriften, die auf die genannte Gnade nicht angewiesen waren, konnten sie publizieren, und einen nennenswerten Teil ihrer Arbeiten ließen sie auf eigene Kosten drucken und wurden so zu Selbstverlegern. Von neuen Anstellungen in der wissenschaftlichen Physik waren Kritiker künftig natürlich ausgeschlossen. Das Duckmäusertum und der Opportunismus blühen seither in der theoretischen Physik: denn intelligent genug, die Theorien und die Methoden ihrer Aufrechterhaltung zu durchschauen, sind dort alle.

Wie haben nun die Kritiker seit 1922 aller Ausschließung und Unterdrückung zum Trotz versucht, mit ihrer Relativitäts-Kritik die Öffentlichkeit zu erreichen? Was haben sie unternommen und mit welchem Erfolg?

Wir werden im folgenden aus der Kenntnis unseres Materials die wichtigsten und interessantesten Beispiele zusammenstellen, wo Kritiker nicht nur ihre Kritik der Theorie vorgetragen haben, sondern darüber hinaus gegen die Unterdrückung der Kritik und gegen den Betrug der Öffentlichkeit vorgegangen sind. Zu diesem Zweck haben manche von ihnen ihre Arbeiten an Vertreter der Öffentlichkeit und an Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften gesandt, haben „Offene Briefe“ an Prominente geschrieben, haben die Vertreter der akademischen Wissenschaft zur Diskussion aufgefordert, haben öffentliche Vorträge gehalten oder gar Kongresse veranstaltet, haben neue Zeitschriften speziell zur Verbreitung kritischer Arbeiten begründet, haben Zeitungsannoncen finanziert oder durch persönliche Aktionen in der Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam machen wollen. Auch besonders aufrüttelnde Titel für die – naturgemäß sehr seltenen – umfassenden Bücher rechnen wir zu den Versuchen, gegen alle Unterdrückung die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen.

Dieses Material läßt sich nicht anders einleuchtend systematisieren als durch die reine Chronologie, weil jeder derartige Versuch auch stark durch die jeweiligen Zeitumstände bedingt ist. Dieses Ringen der Kritiker um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, um aus der Verbannung durch die akademischen Machthaber und ihre Zensur-Gehilfen in der Presse auszubrechen, ist unseres Wissens bisher noch nie dargestellt worden, weil sich vor unserem Projekt noch niemand die Mühe gemacht hat, die lange und starke Tradition der Relativitätskritik aufzuarbeiten. Wir werden besonders die Aktivitäten in den deutschsprachigen Ländern berücksichtigen, aber auch ein paar Beispiele aus anderen Ländern einbeziehen, denn die Lage der Kritiker und der Kritik ist in den westlichen Industriestaaten nicht wesentlich anders als bei uns.

Wenn ein Ereignis in unserer Dokumentation behandelt worden ist, werden kurz Kapitel und Seitenzahl angegeben.

(G.O. Mueller)



7 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 7. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

Max Planck plant den „Staatsstreich in der Physik“ 1922

Zwei Jahre später drohte die nächste große Gelegenheit für eine öffentliche Diskussion über die beiden Relativitätstheorien Albert Einsteins: im Herbst 1922 sollte nämlich die Jahrhundertfeier der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) in Leipzig stattfinden. Da einerseits die vernichtende Kritik dieser Theorien nicht aufgehört, sondern sich eher verstärkt hatte, die Theorievertreter andererseits keine überzeugenden Argumente zur Abwehr der Kritik gefunden hatten, drohte den Relativisten eine Neuauflage der Blamage von Bad Nauheim.

Um diese zu verhindern, organisierte der „Reichskanzler der Physik“ Max Planck zusammen mit den anderen Spitzenvertretern der Relativistik bei den Planungen im Frühjahr 1922 einen Boykott und vollständigen Ausschluß der Kritiker aus dem Programm für Leipzig: kein Vortrag eines Kritikers zu den Relativitätstheorien sollte gehalten werden, eine Diskussion über die Theorien wurde nicht vorgesehen. Dafür wurden zwei Jubelvorträge über die Relativitätstheorie angesetzt: Max v. Laue über „Die Relativitätstheorie in der Physik“ und Moritz Schlick über „Die Relativitätstheorie in der Philosophie„.

Damit sollte die bisherige so unbequeme Wissenschaftsfreiheit in der theoretischen Physik abgeschafft und die „Wissenschaftlichkeit“ und Akzeptanz der Relativistik fortan garantiert werden: nur noch Relativisten sollten zu Wort kommen, Kritik wurde abgeschafft, Kritiker galten gar nicht mehr als ernsthafte Wissenschaftler, sondern sollten fortan gebrandmarkt werden als „Außenseiter„, als ausgeschlossene und rechtlose Dissidenten.

Die Leitung der GDNÄ hatte sich dazu hergegeben, ihre beabsichtigte Jubelfeier zum Begräbnis und zur Totenfeier der Wissenschaftsfreiheit auf einem allgemein interessierenden Gebiet umfunktionieren zu lassen. Im Jahr 1922 sollte die wirkliche Revolution in der Physik stattfinden: von jetzt an sollte über die Richtigkeit von Theorien endgültig durch die Mehrheit entschieden werden – und die Minderheit sollte in dieser „Wissenschaft“ überhaupt nicht mehr existieren.

Die Reaktion Lenards auf die geplante Machtergreifung: sein „Mahnwort“ Juli 1922

Sobald die Pläne Plancks für eine kalte Machtergreifung der Relativisten im Frühjahr 1922 bekannt wurden, schrieb der prominenteste Kritiker der Relativitätstheorien, Philipp Lenard, ein „Mahnwort an deutsche Naturforscher„, das er mit „Juli 1922“ datierte und der 2., vermehrten Auflage seines Büchleins „Über Äther und Uräther“ mit auf den Weg gab. Darin antwortet er auf den Plan der Machtergreifung zum ersten Mal in kritischen Veröffentlichungen zur Relativitätstheorie u. a. mit antisemitischen Vorwürfen, die Juden wollten der deutschen Öffentlichkeit die Theorie des Juden Albert Einstein aufzwingen.

Abgesehen von dem inakzeptablen rassistischen Vorwurf schien Lenard dabei völlig zu übersehen, daß der Hauptverantwortliche Max Planck und mehrere seiner Mitstreiter gar keine Juden waren, und daß die effektive Parteinahme der Mehrheit der Physiker für die Relativitätstheorien gar nichts mit dem Judentum Albert Einsteins zu tun hatte, sondern daß sie Einstein dankbar waren für die „Abschaffung“ des Äthers, die sie für endgültig hielten und als endgültig besiegelt sehen wollten.

Die unbestreitbare Mehrheit der Physiker, auf die sich die Relativisten bis heute gern berufen, wünschte damals wie heute die Abschaffung des Äthers um jeden Preis, selbst um den Preis der Wissenschaftlichkeit ihrer Disziplin, die fortan nur noch eine sektiererische Veranstaltung zur Anbetung ihres Ober-Guru und Weltumwälzers und zur Propaganda seiner Dogmen wurde und alle bösen Ungläubigen mit Haß und Verleumdung aus dem Tempel ihrer „Wissenschaft“ vertrieb.

Es ist eine Ironie des Schicksals und zeigt den Geisteszustand dieser Disziplin, daß zu dem Zeitpunkt der endlichen „Abschaffung des Äthers“ durch Ausschluß der Kritiker und Äther-Anhänger im Jahr 1922 ihr Oberguru selbst den Äther schon 2 Jahre vorher, nämlich 1920 (!) in seinem Vortrag in Leiden wieder eingeführt hatte. Dieser Vortrag hat die Physiker nie interessiert, viele kennen ihn gar nicht – wenn man ihre Propaganda-Bücher über die Relativitätstheorie liest. Und daß sie selbst inzwischen sogar an ein „fluktuierendes Vakuum“ glauben, kann sie auch heute noch nicht irritieren.

Die Vorgänge in Leipzig im September 1922

Die Jahrhundertfeier der GDNÄ in Leipzig verlief, wie von Max Planck und seinen Mitstreitern geplant. Während der 1. Vorsitzende Max Planck in seiner Festansprache verkündete: „Sie [die GDNÄ] will immerdar sein eine Stätte der freien wissenschaftlichen Forschung“ (nach: Verhandlungen … 1923, S. 33), ließen die somit nicht mehr „immerdar“ zur „freien wissenschaftlichen Forschung“ gehörenden Theoriekritiker einen Protest-Handzettel gegen den Ausschluß jeglicher Kritikmöglichkeit auf der Straße vor dem Tagungsgebäude verteilen: eine Art erstmaliger „außerparlamentarische Opposition“ gegen die dogmatische theoretische Physik. Zu den 19 Unterzeichnern gehörten neben Nobelpreisträger Lenard mehrere Professoren und Wissenschaftler; vgl. das Referat über den Handzettel in unserer Dokumentation, S. 374 – 375; ferner über die Machtergreifung in Leipzig insgesamt, S. 270 – 275.

In unserer von den Physikern gleichgeschalteten akademischen und akademie-geförderten Wissenschaftsgeschichte wird Leipzig 1922 natürlich auch noch im Jahre 2000 als Triumph der Genies und der endgültig wahren Relativitäts-Lehre über den Dumpfsinn gefeiert (vgl. z. B. Schönbeck, Charlotte: Albert Einstein und Philipp Lenard. Berlin 2000. 42 S. [Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Math.-naturwiss. Kl. 8.]; dort auch eine Abbildung des Handzettels).

Vor diesem Hintergrund ist das Schicksal der Kritiker nicht mehr so verwunderlich: ihre Personen und ihre Veröffentlichungen gelten einfach nicht mehr als existent.

(G.O. Mueller)



Die Kritik des britischen Nobelpreisträgers Frederick Soddy wird unterdrückt

Nachstehend stichwortartiges Referat aus der Dokumentation der Forschungsgruppe G.O. Mueller (Kap. 3, S. 335 bis 336, Kap. 4, S. 791 bis 793) über die Kritik der Relativitätstheorie durch den britischen Nobelpreisträger Frederick Soddy:

1954 Soddy, Frederick

The wider aspects of the discovery of atomic disintegration: contrasting the experimental facts with the mathematical theories; [revidierte Fassung des Vortrags auf der 4. Konferenz der Nobelpreisträger in Lindau, 30.6.54].

In: Atomic digest. For the layman. London. 2. 1954, No. 3, S. 3-17. Editorial in H. 3: This is a revision of his masterly address to the Fourth Nobel Prizewinners Conference at Lindau. –

Die revolutionäre Entdeckung der Radioaktivität und der Existenz von Isotopen (unter Soddys Beteiligung) geschah auf der Grundlage einer „extreme simplicity of the ideas“ (S. 3); demgegenüber haben die weitgehend mathematisch entwickelten Theorien der Physik (Relativitätstheorie, Quantentheorie) „such a highly transcendental character, bordering often on the bizarre and whimsical, as to justify an inquiry as to how far they can be regarded as science at all.“ (S. 3). – S. 3-8: Part 1: The facts. – S. 8-17: Part 2: The theories. Verspottet in Part 2 die „corkscrew brains of the mathematical physicists“ (S. 9); prangert die Beherrschung der Chemie durch die Physik an, die auch zur Umwidmung traditionsreicher Lehrstühle geführt hat; beklagt den entstandenen Antagonismus zwischen Theorie und Experiment; kritisiert die Verwendung der negativen Werte aus der Mathematik in der Physik, wenn ihnen keine größeren positiven Werte gegenüberstehen: „For no man can apprehend a minus pig and even the tax gatherer … cannot subtract three from your two pounds and leave you minus one pound“ (S.11). Der imaginäre Wert der Quadratwurzel aus -1 (i) hat keine physikalische Bedeutung: „The first attempt to attach a physical meaning to a mathematical solution, from which the operator i had not first been eliminated from the final result, was in the theory of relativity. This started the pretentious humbug that theory has been saddled with, and which I think it is time to characterize as a backward step into the realm of fantasy and mysticism, tending, if indeed not so intended, to bring science into contempt with the layman, and a source of satisfaction only to the traditional enemies of science – dogma, charlatanry, and obscurantism“ (S. 11).

Zitiert die Kritiker Susan Stebbing (Philosophy and the physicists. 1937) und Viscount Samuel (Essays in physics. 1951). Hält SRT und Quantentheorie für miteinander völlig unvereinbar: „Certainly they cannot both be true.“ (S. 13) Stellt fest, daß Kritik an beiden Theorien niemals offen beantwortet wird: „What one complains about in the Quantum Theory, and still more in the theory of Relativity, is that the objections are never frankly met“ (S. 14). Der von Lorentz und Fitzgerald eingeführte Faktor (Wurzel aus 1 – v²) dient nur dazu, die angestrebten Ergebnisse zu erzielen; wertet dies als „a cardinal crime in maths“ (S. 15): „ Apparently the mathematicians themselves have no sense of shame in doing things like this, which sufficiently justifies my earlier warning that the really dangerous liars in the world today are the mathematicians if you are fool enough to believe them“ (S. 15); sieht in den Behauptungen der Relativisten „an orgy of amateurish metaphysics, all tending to represent the mathematician … into a heaven-sent magician able to make length and time physically equivalent!“ (S. 15). Die Lorentz-Transformationen als physikalisch real zu werten, war nach de Broglie „a daring hypothesis indeed before which the perspicaceous mind of Lorentz recoiled“ (S. 15). Gegen Eddingtons Beobachtungen der Sonnenfinsternis 1919 und der anschließenden Präsentation der Ergebnisse erhebt er den Vorwurf der Manipulation: Eddington als „ardent supporter“ der zu untersuchenden Theorie hätte von den Beobachtungen ausgeschlossen werden müssen; und die Beobachtungsfehler, die korrigiert wurden, seien größer gewesen als der gesuchte Effekt der Ablenkung des Lichts (S. 17).

Die Nobelpreisträger in Lindau werden es nicht besonders goutiert haben, wie Soddy auf ihrem Lieblingsspielzeug zerstörerisch herumgetrampelt hat. Seine grundsätzlichen Kritikpunkte sind die Standardthemen der kritischen Literatur seit Bernays Vortrag 1911 bis heute. – Besonders wichtig: auch Soddy klagt die Zunft an, über Kritik beharrlich zu schweigen. – Da die Veröffentlichung in „Atomic digest“ eine revidierte Fassung ist, stellt sich die Frage: Wie lautet der Originaltext des Vortrags?

Auf diesen Vortrag nehmen mehrere kritische Arbeiten Bezug, teilweise ohne Quellenangabe und mit der ausgesprochenen Vermutung, es handele sich um einen irgendwie geheimgehaltenen Text (so noch 1997 Galeczki / Marquardt). Einige nehmen daher an, der Text sei nicht veröffentlicht worden, obwohl G. Barth einen Auszug aus Soddys Vortrag in seiner Zeitschrift „Wissen im Werden“ 1959 (H. 3, S. 115) abgedruckt hat und als Quelle eine Broschüre mit dem Erscheinungsvermerk „New World Publication, St. Stephens House, Westminster S. W. I“ nennt: in diesem Verlag erschien auch der „Atomic digest„. Diese Situation ist eine Folge des Ausschlusses der kritischen Veröffentlichungen aus den Nachweisen der physikalischen Fachliteratur.

Soddy, Frederick 1959
The wider aspects of the discovery of atomic disintegration [Auszug, in deutscher Spr.]: [Vortrag, 30.6.54 in Lindau] / Frederick Soddy; [Hrsg.:] B(arth). In: Wissen im Werden. Maria Enzersdorf b. Wien. 3. 1959, H. 3, S. 115. Aus: F. Soddy: The wider aspects of the discovery of atomic disintegration. London: New World Publ. 1954 ca.

SRT. MATH. EXP.
Zitat aus Soddys Vortrag auf der Nobelpreisträgertagung in Lindau 1954. – Die RT ist mit einem anmaßenden Schwindel belastet. Die Theorie ist ein Schritt zurück ins Reich der Phantasie und des Mystizismus. – Abschließende Bemerkung des Hrsg. Barth: „Kann es uns wundern, daß nach solchen Reden der Nobelpreisträger Soddy und Yukawa die Tagungen in Lindau „aus finanziellen Gründen“ eingestellt werden sollen?

Früheste Rezeption des Soddy-Vortrags in der kritischen Literatur. Barth nennt als Quelle die selbständige Veröffentlichung des Textes in einem Verlag in London.

Soddy, Frederick 1997
The wider aspects of the discovery of atomic disintegration [Auszug, in deutscher Spr.]: [Vortrag auf der Tagung der Nobelpreisträger in Lindau, 30. Juni 1954] / Frederick Soddy.

In: Galeczki, G. u. Marquardt, P.: Requiem für die spezielle Relativität. 1997, S. 34. Nach Galeczki/Marquardt 1997, S. 34, gilt der Redetext als geheim. Die Autoren nennen ihre Quelle nicht.

(G.O. Mueller)

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NB: Vor diesem Hintergrund  ein Zitat des Nobelpreisträgers Ernest Rutherford, Atomphysiker: „Die Relativitätstheorie? Unsinn! Für unsere Arbeit ist sie nicht nötig!“



6 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 6. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

Die Vorgeschichte seit 1920

Der Zustand der Diskriminierung jeglicher Kritik an Albert Einsteins Relativitätstheorien ist schon vor 1922 eingetreten und z. B. schon 1920 von Ernst Gehrcke in einem öffentlichen Vortrag (Die Relativitätstheorie eine wissenschaftliche Massensuggestion: gemeinverständlich dargestellt [Vortrag in der Berliner Philharmonie, 24. Aug. 1920]. Berlin 1920. 31 S.) gegeißelt worden. Seine Diagnose: Die Öffentlichkeit erliegt einer Massensuggestion, wenn sie die Propaganda der offiziellen Physik in der Presse schlichtweg glaubt, ohne die Kenntnis und Beachtung der existierenden Kritik. Ohne das Wort „Betrug“ durch die Wissenschaftler zu verwenden, war „Massensuggestion“ durch die Presse, von den Wissenschaftlern gesteuert, nur eine vornehme Umschreibung.

Wie hat die Öffentlichkeit die schon 1920 in Berlin öffentlich vorgetragene Warnung vor der „Suggestion“ und den impliziten Vorwurf des Betrugs aufgenommen? Ganz offensichtlich völlig unbeeindruckt.

Die offiziellen Relativitäts-Physiker wie Max Planck, Albert Einstein, Max v. Laue und Max Born haben die Theorie für glänzend bestätigt und jegliche Kritik ohne Diskussion für irrelevant erklärt. Die Presse hat sowohl den Vorredner der Veranstaltung in der Philharmonie am 24. August, Paul Weyland, und mit ihm auch den 2. Redner des Abends, Ernst Gehrcke, als Antisemiten verleumdet und damit jegliche Kritik mit einer Duftnote versehen, die alle anständigen Leute zu vermeiden suchten. Die Redetexte von Weyland und Gehrcke sind veröffentlicht, und wer sie liest, wird in keinem der Texte auch nur ein antisemitisches Wort finden. Woher also kam die Verleumdung als antisemitisch?

Am Eingang zum Veranstaltungsort Philharmonie hetzten nach dem verlorenen Weltkrieg die Polit-Aktivisten und Antisemiten der politischen extremen Rechten lauthals gegen Albert Einstein. Für die angeblich so „objektiv“ berichtende Presse war dies ein völlig ausreichender und obendrein schöner Vorwand, die im Saal vorgetragene vernichtende Theoriekritik von Weyland und Gehrcke gegen die Relativitätstheorien einfach verleumderisch in eine Nähe zu dem Polit-Pöbel zu stellen, wo die Relativisten die Kritik bis zum heutigen Tage gern einsperren und „unschädlich“ machen möchten. Motto: Wo schon am Eingang antisemitisch gehetzt wird, werden die Redner im Saale sicher nichts anderes tun.

Noch heute wird diese verleumderische Version der Ereignisse von 1920 in der Philharmonie auch von unseren Wissenschaftshistorikern im Dienste der Physik verbreitet. Einfacher und effektiver als mit Lügen kann man die ungeliebte Kritik nicht entsorgen. Während sich die allgemeine Historie gern damit brüstet, eine kritische Wissenschaft zu sein, trampelt unsere akademische Physikgeschichte noch heute auf den Theoriekritikern der Zwanziger Jahre herum, wie die theoretische Physik es verlangt, und hilft damit den Bestand der widerlegten Relativitätstheorien sichern: wir nennen das Sozio-Physik.

Die Blamage der Relativisten 1920 in Bad Nauheim

Nur einen Monat nach Weylands und Gehrckes Vorträgen in der Berliner Philharmonie fand in Bad Nauheim die 86. Naturforscherversammlung (Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte – GDNÄ) statt, vom 19.-25. September 1920, in der eine offene und freie Diskussion über die Relativitätstheorien stattfand, die die letzte dieser Art in Deutschland bleiben sollte. Nach den Berichten von Teilnehmern dauerte diese Diskussion aber nur etwa eine Viertelstunde und wurde von Max Planck wegen „Zeitmangel“ abgebrochen. An Quellen über diese Diskussion – im wesentlichen von Lenard und Einstein bestritten – stehen z. B. zur Verfügung:

– ein anonymer redaktioneller Bericht in der „Physikalischen Zeitschrift“ (21. 1920, S. 666-668) (referiert in unserer Dokumentation, Textversion 1.2, S. 252 – 253);

– von H. Weyl, Bericht über „Relativitätssitzung“ in der „Umschau„. 24. 1920, S. 610;

– eine Ergänzung von E. Gehrcke zu Weyl (Die Relativitätstheorie auf dem Naturforschertage in Nauheim. In: Umschau. 25. 1921, S. 99);

– von Paul Forman eine detaillierte Darstellung des Ablaufs mit Auswertung aller Quellen: „Die Naturforscherversammlung in Nauheim im September 1920„. In: Physiker zwischen Autonomie und Anpassung. Hrsg.: D. Hoffmann. Weinheim 2006, S. 29 – 58.

In der Sache konnte Einstein den kritischen Fragen Lenards (Warum fliegen nur im abgebremsten Zug alle losen Gegenstände durcheinander, aber der Turm neben dem Gleis bleibt ruhig stehen?) nichts anderes entgegenhalten als die Existenz der Fixsterne. Deshalb mußte Planck die Notbremse des „Zeitmangels“ ziehen.

Der Text des anonymen redaktionellen Berichts in der „Physikalischen Zeitschrift“ ist derart verunstaltet, daß man ihn teilweise nicht mehr versteht: so schwer hatte der Zensor zu arbeiten, bis der wahre Gang der Dinge unkenntlich gemacht war.

(G.O. Mueller)



5 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 5. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1922: Der totale Ausschluß der kritischen Minderheitsauffassung aus der theoretischen Physik

In jeder modernen, rational arbeitenden Wissenschaft stehen Mehrheits-auffassungen den kritischen und alternativen Minderheitsauffassungen gegenüber, und die Erkenntnisse jedes Fachgebiets entwickeln sich in der wissenschaftlichen Diskussion des Faches, oft in kontroversen Auseinander-setzungen und im Laufe der Zeit sich ändernden Ergebnissen. Nicht so jedoch in der theoretischen Physik: für dieses Fachgebiet wurde 1922 der für eine rationale Forschung unerläßliche kritische Dialog zwischen Mehrheitsauffassung und Minderheitsauffassung schlicht und ausdrücklich abgeschafft.

Dieser Vorgang bedeutet einen Tabubruch in der Geschichte der Physik und einen Vertrauensbruch gegenüber einer gutgläubig-vertrauensvollen Öffentlichkeit, die dergleichen schlicht nicht für möglich halten würde, wenn man es ihr mitteilen könnte – was bis heute nicht geschehen ist.

Die Wissenschaftsfreiheit, die erfahrungsgemäß eigentlich nur von außen, von Regierungen oder Lobbyistengruppen bedroht wird, wurde von den beherrschenden Personen des Faches „theoretische Physik“ selbst abgeschafft, unter dem Applaus der Mehrheit. Ein Vorgang, den niemand für möglich halten möchte, und für den wir auch keine Präzedenzfälle angeben können, dessen historische Realität aber niemand bezweifeln kann, der die Dokumente des Jahres 1922 zur Kenntnis genommen hat.

Ohne das Wissen über die Abschaffung der Wissenschaftsfreiheit 1922 in Leipzig ist das gesamte weitere Schicksal der Kritik und natürlich auch das Versinken der theoretischen Physik in Sterilität und Dogmatismus nicht zu erkennen und nicht zu verstehen.

Die praktische Durchführung des Ausschlusses: vollständige Täuschung nach allen Seiten

Die offizielle physikalische „Wissenschaft“ hatte also 1922 beschlossen, in ihren Institutionen, Gremien und Publikationsorganen künftig keine Kritik der SRT mehr zuzulassen, vielmehr die Kritiker als Personen aus den Institutionen auszuschließen, die dennoch veröffentlichten kritischen Arbeiten mit Schweigen und vollständiger Nichtbeachtung zu strafen, und vor der Öffentlichkeit diese Unterdrückung der Kritik natürlich zu verbergen. Ein handelt sich um ein Programm derart vollständiger Täuschung nach allen Seiten, daß die Mitteilung noch heute in den Internetforen auf Unglauben stößt.

Die Diskutanten fragen zu Recht: Warum sollten Naturwissenschaftler so etwas getan haben? Wir haben unsere Vermutung darüber oben mitgeteilt. Forschungsergebnisse darüber liegen nicht vor. Die Physiker lassen ihre kalte Machtergreifung von 1922 und die seither herrschenden Zustände nicht an die Öffentlichkeit kommen und natürlich schon gar nicht erforschen. Man kann es verstehen – aber nicht billigen.

Die Öffentlichkeit erfuhr und erfährt bis zum heutigen Tage nur, daß es die großartig-geniale-revolutionäre Theorie gibt, mit ständig überwältigenden neuen experimentellen Bestätigungen, und daß man schon ein gewaltiger Dummkopf oder bösartiger Quertreiber und Spaßverderber sein mußte, wenn man an der Lichtgestalt des Theorie-Urhebers und seiner genialen Theorie irgendetwas zu kritisieren wagen wollte. Wenn seither überhaupt jemand Kritik nur erwähnte, durfte man darüber schon lächeln, bevor man überhaupt den Inhalt der Kritik zur Kenntnis genommen hatte: irgendwelche Kritik zu den Relativitätstheorien konnte nur dumm oder bösartig seien. Der Vorgang von 1922 kam jedoch nicht aus heiterem Himmel, sondern hatte eine Vorgeschichte.

(G.O. Mueller)

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