Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für 'Forschungsgruppe G.O. Mueller'

17 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 17. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1963, Juli – Die Unfehlbarkeit der Relativitäts-Physiker soll ins Pressegesetz

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs vom April 1963 mit der Niederlage der „Physikalischen Blätter“ und ihres Herausgebers E. Brüche durch drei Instanzen und der Verurteilung zum Abdruck der Gegendarstellung von K. Nowak hat der „Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften“ – also die vereinigten deutschen Physiker aller Arbeitsgebiete – auf Anregung des Ober-Relativisten Max Born und seines Kollegen W. Westphal in seinem Vorstand eine Entschließung in 12 Punkten gefaßt.

Zur Autorschaft des Entschließungstextes wird folgendes gesagt; angeregt haben Born und Westphal; Born hat einen Entwurf vorgelegt; es hat „Anregungen und Hinweise von physikalischer und juristischer Seite“ gegeben; die endgültige und beschlossene Fassung hat E. Brüche unter „weitgehender Anpassung an den Entwurf von Prof. Born formuliert„. Die Sache wurde also von den größten Experten unter allseitiger Zustimmung auf den Weg gebracht.

Der Inhalt der Entschließung in Kürze: Das BGH-Urteil gegen die „Physikalischen Blätter“ hat einen „fundamentalen Mangel … für die wissenschaftliche Literatur aufgezeigt„. Der Verband muß auf eine Änderung des Gesetzes dringen in dem Sinne, daß – anders als bisher – Gegendarstellungen nichts Unwahres enthalten dürfen, und die Feststellung der Wahrheit oder Unwahrheit von Gegendarstellungen ist schließlich Sache der obersten Wissenschaftler. Die „angestrengte Arbeit zahlloser ernsthafter Forscher“ darf nicht mehr der Gefahr ausgesetzt werden, von Pseudowissenschaftlern kritisiert oder gar abgelehnt zu werden. Wenn einem Redakteur einer wissenschaftlichen Zeitschrift Fehler unterlaufen (dies wird immerhin für möglich gehalten), so sollen sie korrigiert werden. Gegendarstellungen mit „offenkundig falschen Angaben tatsächlicher oder wissenschaftlicher Art“ dürfen nicht abgedruckt werden.

Die Beurteilung der Richtigkeit oder Falschheit wissenschaftlicher Angaben (Punkt 8 ) „ist Sache der wissenschaftlichen Welt. Nur sie ist in der Lage, zu sagen, was nach dem Stand der Wissenschaft offenkundig falsch ist, nicht der wissenschaftliche Laie und auch nicht der Jurist. In Zweifelsfällen könnte der Vorstand des Verbandes oder eine von ihm ernannte Kommission zuständig sein … oder ein Gutachten des Patentamtes eingeholt werden …“ Im nächsten Punkt 9 wird der Anlaß und zugleich des Pudels Kern ausdrücklich genannt: die Relativitätstheorie ist eine „allgemein anerkannte Lehre„. Nach diesem Rezept würden allein die Relativisten aus „der wissenschaftlichen Welt“ mit Gesetzeskraft bestimmen können, was richtig ist. Alles Abweichende wäre dann falsch und dürfte in Gegendarstellungen nicht abgedruckt werden. Diese Posse erreicht ihren Höhepunkt im letzten Punkt 12, der auf die „ausdrückliche Erwähnung der Wissenschaft und Forschung“ im Grundgesetz Art. 5, III hinweist und auf den Bonner Kommentar, der die wissenschaftliche Forschung als lebenswichtige Grundlage und Existenzfrage des gesamten deutschen Volkes„. Der Art. 5 GG scheint die Zensur zu begründen (anstatt die Wissenschaftsfreiheit). Mit diesen Hinweisen wird die Relativitätstheorie in die Existenzgrundlagen des deutschen Volkes hineingemogelt – wenn das kein Höhepunkt ist!

Dieser Traum aller Relativisten (und gleichgelagerten Propagandisten in anderen Fachgebieten) ist glücklicherweise nur während einer Vorstandssitzung geträumt worden. Die Entschließung wurde etwas gekürzt in den „Physikalischen Blättern“ abgekürzt, ein vollständiger Abdruck für die „Physikalischen Verhandlungen des VDPG“ angekündigt. Über die Pflicht der Physiker, „gegen die gesetzlichen Grundlagen dieses Urteils zu kämpfen“ (Punkt 9), und den Fortgang dieses Kampfes haben wir keine weiteren Nachrichten. Man sollte gelegentlich bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft nachfragen.

(G.O. Mueller)



Die Spezielle Relativitätstheorie ist gegenstandlos und unhaltbar

Ich fasse die Logikbrüche, die Widersprüche und Absurditäten zusammen, die sich aus meiner Sicht im Rahmen meiner Korrespondenz mit Herrn Dr. Markus Pössel vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut für die Spezielle Relativitätstheorie ergeben:

1) Dadurch, dass die Spezielle Relativitätstheorie zwei verschiedene Relativ-geschwindigkeiten zwischen zwei zueinander bewegten Objekten postuliert, ist die Theorie im Hinblick auf die Logik und auf die Mathematik unhaltbar: Es kann zu jedem Zeitpunkt nur eine einzige Relativgeschwindigkeit zwischen zwei zueinander bewegten Objekten geben, die Logik und die Mathematik dulden bei einer Relation nicht die geringste Abweichung. Die SRT ist damit logisch und mathematisch ungültig und unzulässig.

2) Dadurch, dass die relativistische „Längenkontrationkeine materielle Veränderung des Objekts bedeutet ist dieser postulierte Effekt in der Physik völlig irrelevant und die komplette Theorie ist damit physikalisch gegenstandlos.

Außer diesen grundsätzlichen, vernichtenden Fehlern ergeben sich weitere Widersprüche und Absurditäten im Rahmen meiner o.g. Korrespondenz, z.B. verdeutlicht mit dem behandelten Beispiel der Messung der Länge eines Schreibtisches:

1) Wenn ein ruhender Beobachter einen Schreibtisch mit 80 cm misst, und ein bewegter Beobachter beim Vorbeilaufen denselben Schreibtisch mit 79,9999 cm misst, dann ist eine der Messungen falsch, da der Schreibtisch seine materielle Länge bei Messungen nicht ändert.

2) Es ist völlig unsinnig anzunehmen, wie die Relativisten es tun, dass die Messung durch den bewegten Beobachter mit 79,9999 cm die exakteste sei, und die Messung durch den ruhenden Beobachter nur „eine gute Näherung„: Jeder, der schon irgendetwas gemessen hat versteht ohne Erläuterungen, dass die Länge eines Objekts bei Bewegung meßtechnisch nicht präzis zu ermitteln ist.

3) Die verkürzte Länge des Objekts wird auch nicht gemessen: Es handelt sich nicht um eine konkrete Messung, sondern sie wird lediglich nachträglich als mathematische „Korrektur“ von Messergebnissen aufgrund eines Postulats vorgenommen. Die Mathematik ist aber keine Meßkunde, sie hat rein gar nichts bei Messergebnissen zu „korrigieren“ und sie hat auch grundsätzlich keine Beweiskraft für den Wahrheitsgehalt von physikalischen Postulaten.

4) Es kann sich auch nicht um eine optische Täuschung vom Beobachter handeln: Die relativistische Längenkontraktion ist von Menschen nicht wahrnehmbar.

5) Wenn der bewegte Beobachter den Schreibtisch beim Vorbeilaufen misst, verkürzt sich sein Maßstab gemäß SRT entsprechend seiner Relativgeschwindigkeit zum Objekt. Beide Messungen, beim Ruhezustand und bei Bewegung, werden also mit verschiedenen Maßstäben (Maßeinheiten) vorgenommen. Das ist z.B. genau so, als ob man den Schreibtisch mit einem Zollstock in Zentimeter und mit einem Zollstock in Zoll messen würde. Die Meßergebnisse sind also nicht vergleichbar (Messen ist Vergleichen).

6) Es ist unsinnig, ein Objekt mit einem variablen Maßstab messen zu wollen. Die Länge eines Maßstabes wird per Konvention festgesetzt und muß unveränderlich bleiben.

7) Es ist unsinnig, die Lichtgeschwindigkeit als unveränderlichen Maßstab per Konvention erklärt zu haben: Es ist schon lange bewiesen und unbestritten, dass die Lichtgeschwindigkeit variable ist (Gravitation, verschiedene Geschwindigkeiten in verschiedene Medien, verschiedene Geschwindigkeiten im selben Medium, Wechselwirkung mit Materie).

Siehe auch Thread im MAHAG-Forum: Unbestreitbarer Sieg

(Jocelyne Lopez)



16 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 16. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

Brüches falsche Tatsachenbehauptungen

Das größte Geschenk Brüches an die Physikgeschichte ist aber in den falschen Tatsachenbehauptungen über Karl Nowak zu sehen, zu denen Nowak eine Gegendarstellung einreichte und den Abdruck verlangte. Die „Physikalischen Blätter„, vertreten durch Ernst Brüche, lehnten den Abdruck der Gegendarstellung ab, obwohl sie durch das Landespressegesetz von Baden-Württemberg dazu verpflichtet waren. Damit beginnt die Angelegenheit überhaupt erst den Schwung zu erhalten, der sie bis zum Bundesgerichtshof tragen sollte, und der uns im Anschluß an dessen letztinstanzliches Urteil eine denkwürdige Initiative der vereinigten Physiker Deutschlands bescherte, die nicht weniger als die Änderung des Pressegesetzes forderten! Die Posse gehört zum Instruktivsten, was die Physikgeschichte zu bieten hat – aber eins nach dem anderen.

Die Gegendarstellung von K. Nowak und ihr Instanzenweg

Der Inhalt der geforderten Gegendarstellung wirkt auf den unvoreingenommenen Beobachter recht harmlos. Zusammengefaßt ging es nur um folgendes:

1. Die Autoren der Zeitschrift „Wissen im Werden“ sind teils Universitätsprofessoren und damit in Physikkreisen durchaus bekannt.
2. Das Presseinterview wurde von der United Press erbeten. Darin werden auch Nowaks kritische Argumente berichtet, die in dem Artikel „Geisterreigen“ weggelassen wurden.
3. In dem Pressebericht ist ausdrücklich gesagt, daß Karl Nowak Physiker ist.

Auf die Ablehnung des Abdrucks der Gegendarstellung erhebt Nowak Klage vor dem Landgericht. Der Beklagte E. Brüche begründet die Verweigerung der Gegendarstellung damit, daß Nowak mit dem Mittel der Gegendarstellung versuche, seine unhaltbaren Auffassungen in einer Fachzeitschrift vorzutragen, die teils unrichtige Angaben enthalten, was einer wissenschaftlichen Zeitschrift nicht zuzumuten ist. Das Landgericht verurteilt die Zeitschrift zum Abdruck, weil das Recht zur Gegendarstellung die Richtigkeit der Aussagen nicht verlangt, sondern auch unrichtige Aussagen zuläßt.

E. Brüche geht in die Berufung zum Oberlandesgericht, das die Berufung zurückweist, das Urteil des Landgerichts bestätigt, aber die Revision zum Bundesgerichtshof zuläßt.

E. Brüche geht auch in die dritte und letzte Instanz, zum Bundesgerichtshof, der die Revision ablehnt, das erstinstanzliche Urteil bestätigt und die Zeitschrift zum Abdruck verurteilt. Die Frage der wissenschaftlichen Qualifikation des Klägers Nowak oder die Beachtlichkeit seiner Auffassungen sei unerheblich, weil das Landespressegesetz mit der Gegendarstellung nur das Recht auf Gehör zusichert.

Brüche hat uns den Glückfall geschenkt, daß ein Relativitätspropagandist seine Angst vor der Kritik in aller Öffentlichkeit zeigt und die wahre Einstellung der Physikmachthaber zu Kritik und Meinungspluralismus bis in die dritte Instanz hinauf demonstriert. Danach haben die „Physikalischen Blätter“ (19. 1963, H. 8, S. 377 – 381) ein ganzes Bündel von Texten abgedruckt:

(1) den einschlägigen Paragraphen des Landespressegesetzes,
(2) die Gegendarstellung von Nowak,
(3) einen Kommentar zur Gegendarstellung von E. Brüche,
(4) eine Erklärung von Gutachtern über die physikalischen Vorstellungen des Klägers Nowak,
(5) die wesentlichen Partien des Urteils des Bundesgerichtshofs v. 9.4.63 und
(6) eine Betrachtung über das Ergebnis des Rechtsstreits von E. Brüche: „Der Pyrrhussieg oder die arrogante Wissenschaft“ (S. 384).

Mit dem BGH-Urteil im April 1963 war die Posse der „Physikalischen Blätter“ gegen Nowak beendet. Die Unterwerfung der „Physikalischen Blätter“ unter das geltende Pressegesetz wurde in der akademischen Physik jedoch als derart bedrohlich für ihre schönen Theorien beurteilt, daß die Schockwellen dieses „Erdbebens“ wenige Monate später die nächste Posse auslösten, über die die Zeitschrift auf den anschließenden Seiten 382 – 383 ernsthaft berichtet, die wohl zum schönsten gehören, was die deutsche physikalische Wissenschaft nach 1945 zu Protokoll gegeben hat, ohne Not und freiwillig und mit der Autorität ihrer vereinigten Organisationen:

(G.O. Mueller)



Längenkontraktion: Ein Geschenk für Mathematiker?

Ich komme auf meine Korrespondenz mit Herrn Dr. Markus Pössel vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut zurück. Gemäß qualifizierter und autorisierter Auskunft der offiziellen Physik findet also keine materielle Verformung von bewegten Objekten im Rahmen der SRT statt:

„Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher;“

Außerdem ist die Längenkontraktion auch kein Messergebnis, sie wird nicht konkret gemessen, sondern sie ist lediglich eine mathematische Fiktion, die als „Korrektur“ einer konkreten Messung vorgenommen wird.

Auch ein der Väter der Speziellen Relativitätstheorie, der Mathematiker Hermann Minkowski bekräftigt, dass es sich nicht um eine materielle Verformung durch Verdrängungswiderstand à la Lorentz handelt, siehe zum Beispiel G.O. Mueller:

Minkowski behandelt in seinem Vortrag 1908 die Längenkontraktion (S. 58-59). Lorentz habe sie als Hypothese zur Erklärung des Michelson-Morley-Versuchs eingeführt. „Diese Hypothese klingt äußerst phantastisch. Denn die Kontraktion ist nicht etwa als Folge von Widerständen im Äther zu denken, sondern rein als Geschenk von oben, als Begleitumstand des Umstandes der Bewegung.

Während Lorentz die Kontraktion sehr wohl hypothetisch als physikalische Wirkung der Bewegung gegen den Äther in Form einer elastischen Verformung des absolut bewegten Körpers aufgefaßt hat, ebenso auch M. v. Laue ohne Äther-Hypothese, möchte Minkowski die unvermeidliche und unangenehme Frage nach der Ursache der behaupteten Kontraktion gern loswerden und behauptet zu diesem Zweck von der Kontraktion dreierlei:

(1) sie ist nicht Folge von Widerstand im Äther;
(2) sie ist der Begleitumstand eines Umstandes;
(3) sie ist ein Geschenk von oben.

(G.O. Mueller)

Auch Herr Dr. Markus Pössel hat auf meine wiederholten Fragen hin keine Antwort über die Kausalität der Längenkontraktion in der SRT gegeben und hat meine gezielte Frage hartnäckig ignoriert. Wir dürfen also heute noch davon ausgehen, dass die Längen-kontraktion in der SRT nicht nur eine mathematische Fiktion ist, sondern auch noch dazu ein Geschenk von oben für Mathematiker.
Na denn.

(Jocelyne Lopez)



15 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 15. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1959, Januar – Preisausschreiben über die „Fehler in der Relativitätstheorie

Die „Astronomischen Vereinigung Düsseldorf“ hat ein Preisausschreiben über die „Fehler in der Relativitätstheorie und ihre Lösung“ veröffentlicht und auch noch eine spezielle Preisaufgabe „Die Massenveränderlichkeit ein Trugschluß?“ ausgeschrieben, deren Gewinner einen Preis von 1000 DM erhalten soll. (Quelle: die Kolumne des Herausgebers der „Physikalischen Blätter“ 1959, Mai-Heft, S. 240; siehe den folgenden Absatz:)

1959, Mai-1963, April – Karl Nowak klagt erfolgreich gegen die „Physikalischen Blätter“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Die geringe öffentliche Wahrnehmung der neuen Zeitschriften aus Wien wird für eine kurze Phase durchbrochen durch eine Initiative von unerwarteter Seite. Ausgerechnet die Zeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die „Physikalischen Blätter„, läßt sich im Mai-Heft des Jahrgangs 1959 (S. 240) in der Kolumne „Ceterum censeo“ ihres Herausgebers Ernst Brüche zu einer Empörung und Häme über die Umtriebe von Relativitätskritikern hinreißen, u.d.T.: Der Geisterreigen„.

1959, Mai – 1963, April – Karl Nowak klagt erfolgreich gegen die „Physikalischen Blätter“ der Deutschen Physikalischen Gesellschaft

Die geringe öffentliche Wahrnehmung der neuen Zeitschriften aus Wien wird für eine kurze Phase durchbrochen durch eine Initiative von unerwarteter Seite. Ausgerechnet die Zeitschrift der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, die „Physikalischen Blätter„, läßt sich im Mai-Heft des Jahrgangs 1959 (S. 240) in der Kolumne „Ceterum censeo“ ihres Herausgebers Ernst Brüche zu einer Empörung und Häme über die Umtriebe von Relativitätskritikern hinreißen, u.d.T.:

Der Geisterreigen

Mit „Geisterreigen“ meint Brüche die Wiederkehr der überwunden geglaubten Zeiten von vor 1922, als die Relativitätskritiker wie Lenard und Stark noch öffentlich ihre Kritik hinausposaunen konnten. Nun sind sie wieder da, z. B. in Gestalt von Karl Nowak und seiner Zeitschrift „Wissen im Werden“ und einer aus ihrem Umkreis rekrutierten „Gesellschaft für rationale Physik„, die sogar eine fünftägige Tagung über die „Krise der Relativitätstheorie“ abgehalten hat. Auch in Deutschland regen sich Kritiker in der „Astronomischen Vereinigung Düsseldorf„, die Ende Januar ein Preisausschreiben über die „Fehler in der Relativitätstheorie und ihre Lösung“ veröffentlicht hat und auch noch eine spezielle Preisaufgabe „Die Massenveränderlichkeit ein Trugschluß?“ ausgeschrieben hat, deren Gewinner einen Preis von 1000 DM erhalten soll.

Dank der „Physikalischen Blätter“ und dieses Berichts ihres Herausgebers wissen wir heute überhaupt von diesen Vorgängen: ohne seine Empörung würde die Geschichte der Theoriekritik wahrscheinlich heute noch nicht so weit sein. Brüche hat uns aber mit seiner Kolumne vom Mai 1959 noch durch andere Mitteilungen Einblicke gewährt und große Dienste geleistet. So habe ein Nobelpreisträger im Vorjahr „zu solchen immer wiederkehrenden Bestrebungen“ geschrieben (also 1958, und wer?), daß er überhaupt nicht verstehen kann, „wieso die Leute die Sache nicht begreifen“ – da geht es dem Nobelpreisträger genau so wie den Kritikern auf der anderen Seite der Sache.

Und Brüche nimmt sich auch gleich noch die verantwortungslosen Journalisten vor, die solche Bemühungen von Kritikern der Relativitätstheorie dem „unkritischen Publikum“ zu berichten wagen (wohl ohne vorher bei den „Physikalischen Blättern“ und ihrem Herausgeber die Rede- und Schreiberlaubnis zu beantragen?). Es ist wunderschön, die Zensur- und Aufpasserrolle der Relativisten über die gleichgeschaltete Presse gewissermaßen von dem „Insider“ Brüche bestätigt und eingefordert zu sehen. Aber was hatte welcher Journalist getan? Das teilt Brüche hier nicht mit; erst später – wir werden es im folgenden noch darstellen – erfährt man, daß Karl Nowak einem Vertreter der Presseagentur United Press im Januar 1959 auf dessen Ersuchen ein Interview gegeben hat. Für Brüche ein empörender Vorgang, der obendrein noch etwas anderes Unangenehmes beweist: das für Brüche „überraschende Selbstbewußtsein der sich produzierenden Physikneuerer„. Diese Kritiker begreifen nichts, sind dreist und frech und finden sogar Journalisten, die ein Interview haben wollen.

(G.O. Mueller)



14 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 14. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
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, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1956 – Herbert Dingle warnt die Raumreisenden vor dem Zwillings-Fehler

Als die Relativisten angesichts der bevorstehenden Raumfahrt den Zwillings-Fehler der Speziellen Relativitätstheorie (von der Propaganda zum vornehmen „Paradoxon“ hochstilisiert) diskutieren und der Öffentlichkeit als Realie verkaufen, meldet sich ein Forscher zu Wort, der selbst als Theorieanhänger (!) 1940 ein Lehrbuch zur SRT geschrieben hatte („The special theory of relativity„), und veröffentlicht gleichzeitig zwei kritische Artikel:

– Physical Society. London. Proceedings, Sect. A. 69. 1956, Nr. 444, S. 925 – 935: „A problem in relativity theory„;
– Nature. London. Vol. 177. 1956, No. 4513, S. 782 – 784: „Relativity and space travel„.

Argumentiert gegen die Behauptung einer realen unterschiedlichen Alterung der Zwillinge, weil eine solche Behauptung dem Relativitätsprinzip klar widerspricht, und fordert dringend eine öffentliche Diskussion darüber. Bezeichnet die Behauptung der Physiker von Verjüngung durch Raumfahrt als „wholesale abandonment of even elementary reasoning“ – eine vollständige Abkehr von elementarsten Denkgesetzen. Beginnt damit seinen Bruch mit der offiziell verkündeten Physik.

Immerhin war Herbert Dingle noch 1953 Präsident der Royal Astronomical Society, London. Da er seit 1956 seine Kritik der Speziellen Relativitätstheorie immer grundsätzlich und thematisch umfassender fortsetzt, wird er vom naturwissenschaftlichen Establishment Englands allmählich öffentlich zum eigensinnigen Spinner und sozial zur Unperson gemacht. Er berichtet 1972 über das Scheitern seiner öffentlichen Kritik in dem Buch Science at the crossroads. Herbert Dingle ist die überragende Persönlichkeit der Kritik nach 1945 und sein Schicksal eine eindringliche Drohung der Physikmachthaber an alle künftigen potentiellen Querdenker und Ketzer – sogar in einer traditionell liberalen Grundsätzen verpflichteten Gesellschaft wie der britischen. (Dok. Kap. 3, S. 337 – 340; Kap. 4, S. 490 – 500.)

1957/59 – Gründung von zwei neuen kritischen Zeitschriften in Wien

Seit 1957 Gotthard Barths Zeitschrift „Wissenschaft ohne Dogma“ (Titel ab 1958: „Wissen im Werden„) und seit 1959 Karl Nowaks Zeitschrift „Neue Physik„. Beide Herausgeber sind selbst bedeutende Kritiker der Relativitätstheorien und schreiben einen großen Teil der Beiträge selbst, sind also weitgehend selbstverlegende Autoren und Herausgeber, die auch Beiträge anderer Kritiker aufnehmen. Der Verbreitungsgrad beider Zeitschriften ist minimal – für die Kenner der Lage in der theoretischen Physik keine Überraschung. Um so mehr ist das Engagement beider Herausgeber-Autoren zu bewundern. (Dok. Kap. 3, S. 341 – 343; Übersichten der in der Dokumentation erfaßten kritischen Beiträge aus den Zeitschriften finden sich in Kap. 6, S. 1033 – 1034 und S. 985.)

(G.O. Mueller)



13 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 13. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
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1940, November – Das „Religionsgespräch“ der Physiker in München

Im 2. Weltkriegsjahr hält es der NS-Dozentenbund für wichtig, die Polemik zwischen den Kritikern und der weit überwiegenden Mehrheit von Anhängern der Relativistik zu beenden und den Sieg der Relativisten festzuschreiben. Er veranstaltet am 15.11.40 in München ein Streitgespräch mit Vertretern beider Seiten und einigt sich auf eine Waffenstillstandsformel von 5 Punkten, von denen Punkt 2 besagt: Die Spezielle Relativitätstheorie ist fester Bestand der Physik, nur in der Kosmologie noch zu prüfen.

Die Relativisten behielten also unter den Nationalsozialisten genau die Redefreiheit, die sie selbst seit 1922 den Kritikern verwehrt hatten. Die erstaunliche Bestätigung der Relativitätstheorie, offiziös und öffentlich durch eine NS-Parteistelle wirkt noch heute im Bewußtsein mancher Theorieanhänger als ein Triumph und Beweis für die Theorie. Kürzlich hat ein Diskutant in einem Internetforum als Beweis für die Richtigkeit der Relativitätstheorie darauf hingewiesen, daß nicht einmal die Nazis sie hätten abschaffen können. Politischpsychologisch zweifellos ein Triumph der Theorie, physikalisch belanglos. (Dok. Kap. 3, S. 326 – 327).

1949/50 – Gründung von zwei neuen kritischen Zeitschriften

1949 wird in Italien die Zeitschrift Methodos gegründet; in Deutschland 1950 die Zeitschrift Philosophia naturalis„. Beide haben der Theoriekritik eine Bühne gegeben; aus „Methodos“ konnten wir bisher Aufsätze aus den Jahren 1955 – 58 nachweisen; aus „Philosophia naturalis“ aus den Jahren 1957 – 86. (Dok. Kap. 6, S. 975 u. 991 – 992.)

1954 – Frederick Soddy verschreckt seine Nobelpreis-Kollegen: fordert eine Untersuchung, ob die mathematische Physik überhaupt als Wissenschaft gelten kann

Auf der 4. Konferenz der Nobelpreisträger in Lindau rechnet der Chemiker Soddy (war beteiligt an der Entdeckung der Isotopen) in einem Vortrag am 30.6.54 mit der mathematischen Physik ab; als Chemiker polemisiert er gegen die Beherrschung der Chemie durch die Physiker bis hin zur Umwidmung traditionsreicher Lehrstühle (eine Parallele zum „Terror der Einsteinianer“ 1931); als Naturwissenschaftler stellt er die Tendenz der mathematischen Physik bloß, aus mathematischen Beziehungen eine Existenz physikalischer Effekte in der Wirklichkeit zu behaupten und führt als Paradebeispiel die Relativitätstheorien vor, die er als „pretentious humbug„, „fantasy„, „mysticism„, „dogma„, „charlatanry“ und „obscurantism“ klassifiziert. Der Redetext ist eine sehr unterhaltsame Lektüre und eine Bestätigung der schärfsten Kritiker von jemandem, den die Relativisten von keiner Seite aus verleumden können.

Die vornehme Welt der Lindauer Treffen hat darüber natürlich nichts nach außen dringen lassen. In den Veröffentlichungen einiger Kritiker tauchten seither aber kürzere und längere Zitate aus Soddys Vortrag auf mit dem Hinweis, daß die Quelle unbekannt sei. Auch G. Galeczki und P. Marquardt haben noch 1997 in ihrem Buch „Requiem für die Spezielle Relativität“ für ihr Zitat (S. 34) nur auf „undichte Stellen“ verweisen können. Einen ersten Hinweis hatte aber schon G. Barth 1959 gegeben, und unsere Dokumentation weist als Quelle die englische Zeitschrift „Atomic digest“ nach. (Dok. Kap. 3, S. 335 – 336; Kap. 4, S. 791 – 793.)

(G.O. Mueller)



12 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 12. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1931 – Protest gegen den „Terror der Einsteinianer

Unter dem demonstrativen Titel Hundert Autoren gegen Einstein erscheint ein Sammelbändchen mit kurzen Beiträgen von 46 Autoren und einer Liste von weiteren kritischen Autoren mit Angabe ihrer Schriften. Ganz überwiegend sind es deutschsprachige Autoren, nur wenige aus Ländern außerhalb des deutschen Sprachraums. Das Bändchen vereinigt alle damals prominenten Autoren zu einer gedruckten öffentlichen Demonstration – es ist die zweite nach dem Handzettel von 1922 – und gibt auf rund 100 Seiten einen vorzüglichen Überblick über die Kritik der beiden Relativitätstheorien. Die Herausgeber Hans Israel, Erich Ruckhaber und Rudolf Weinmann schreiben im Vorwort: „Zweck dieser Veröffentlichung ist, dem Terror der Einsteinianer einen Überblick über Zahl und Gewicht der Gegner und Gegengründe entgegenzustellen.“ In der Presse wird dieses Sammelwerk als ein Dokument der Zukurzgekommenen lächerlich gemacht und der „Terror der Einsteinianer“ gewissermaßen als die verdiente Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit relativiert, jedenfalls nicht ernstgenommen. Von Albert Einstein wird der Ausspruch kolportiert, wenn es wirklich etwas an seinen Theorien zu kritisieren gäbe, hätte doch auch ein einziger Autor genügt. Wer die absolute Deutungsmacht errungen hat, kann die Unterlegenen leicht verhöhnen.

1933 ff. – Die Relativitätstheorien beherrschen auch das Dritte Reich

Die uninformierte Öffentlichkeit nimmt natürlicherweise an, daß die Nazis nicht nur den jüdischen Physiker Albert Einstein mit Todesdrohungen außer Landes getrieben haben, sondern daß sie nach ihrer Machtergreifung 1933 auch seine Relativitätstheorien verfolgt und aus ihrer akademischen Wissenschaft ausgeschlossen haben. In Wirklichkeit geschieht das Gegenteil. Während die Bedrohung und Vertreibung des Menschen Einstein vor 1933 bittere Wirklichkeit war, sind die Theorien nach 1933 unverändert Lehrstoff der akademischen Physik geblieben, weil fast alle Physiker die Abschaffung des Äthers für immer gesichert haben wollten und nur die Aufrechterhaltung der Speziellen Relativitätstheorie dieses Ziel garantieren konnte.

Diese Entwicklung ist Ausdruck der personellen Besetzung der insgesamt 81 in Deutschland und Österreich im Jahr 1939 existierenden Professuren für Physik: ganze 6 Lehrstuhlinhaber, also nicht einmal zehn Prozent, gehörten zur Richtung der „Deutschen Physik„, die eine rassistische Hetze gegen den Juden Albert Einstein und seine angeblich „jüdischen“ Theorien betrieb. (Quelle: A. D. Beyerchen: Wissenschaftler unter Hitler. 1982.) Deshalb ist das Jahr 1933 für die Theorien, anders als man glauben möchte, keine epochale Wende.

(G.O. Mueller)



Blog Ekkehard Friebe

Seit ein paar Tagen hat Herr Ekkehard Friebe einen neuen Blog:

Blog Ekkehard Friebe
Wissenschaft und moralische Verantwortung
Kritik der Relativitätstheorie

mit Vorstellung der Dokumentation und der Aktionen der Forschungsgruppe G.O. Mueller: Projekt G.O. Mueller

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11 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz

Nachstehend 11. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
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, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:

1925 – Die positiven Interferometer-Ergebnisse von D. C. Miller

D. C. Miller hat bei seinen Ätherdrift-Experimenten auf dem Mount Wilson (USA) eine Erddrift von ca. 10 km/sec gemessen. Das Ergebnis wird in der Öffentlichkeit berichtet, von Miller in „Science“ und von L. Silberstein in „Nature„. Nach Silberstein muß die Theorie aufgegeben werden. In „Science“ wird eine Stellungnahme von A. Einstein berichtet: Die SRT und ART fallen, wenn die Messungen von D. C. Miller auf dem Mt. Wilson bestätigt werden. Andere Relativisten erklären das Ergebnis von Miller für ein Gerücht. Miller veröffentlicht im nächsten Jahr in „Science“ einen genaueren Bericht mit Überblick über die bisherigen Experimente, bestätigt die Aussage von 1925. – Ergebnis der Experimente und Veröffentlichungen ihrer Ergebnisse: die akademische Wissenschaft erklärt die Experimente für unerheblich, auf Fehlern beruhend. Wiederholungen auf dem Mount Wilson unter Beteiligung anderer Forscher haben nicht stattgefunden. Damit konnte künftig zutreffend behauptet werden, daß Millers Experimente nicht wiederholt worden sind. (Dok. Kap. 3, S.299 – 302; Autoreintrag „Miller“, Kap. 4, S. 695 – 697.)

1930 – „Des Kaisers neue Kleider„: die Relativitätstheorie ein Betrügermärchen

Der Norweger Johan Hjort veröffentlicht sein Buch: Keiserens nye klaer. Oslo 1930. Es erscheint 1931 auf Englisch (The emperor’s new clothes), 1932 auf Deutsch (Des Kaisers neue Kleider) und 1934 auf Französisch (La crise de la vérité). Der Verfasser ist ein angesehener Biologe, sein Buch eine Fundamentalkritik, der Titel signalisiert in aller Schärfe Thema und Tenor, es erscheint in 4 Sprachen, mehr kann eine Veröffentlichung nicht auf die Waage bringen: es bewirkte keine Rezeption, keine Auseinandersetzung in der Wissenschaft.

Das Erscheinen dieses Buches und seine Nicht-Wirkung in 4 Sprachen beweist die effektive Ausweitung der Machtergreifung von 1922 in Leipzig auf die westlichen Industrieländer, die internationale Etablierung von v. Laues „Unfehlbarkeitsdogma“ 1924, die vollständige Vernichtung der kritischen Minderheitsmeinung in der akademischen Physik, in der Öffentlichkeit und in den Medien. Das Buch von Hjort wurde in 4 Sprachen gedruckt und doch nicht wahrgenommen: eine der bittersten Lektionen für die Kritiker. (Dok. Kap. 3,
S. 315.)

(G.O. Mueller)



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