Blog – Jocelyne Lopez

Die Radikalisierung einer Fraktion der Maßnahmenbefürworter schreitet in unfassbarer Geschwindigkeit voran

Erschreckende Entwicklung in der Bevölkerung anläßlich der Corona-Krise, die bereits auch im Ausland wahrgenommen wird: Der hässliche Deutsche ist wieder da…

Siehe zum Beispiel:

Ist das schon Nazisprache?
ZDF-„Kabarettistin“ bezeichnet Ungeimpfte als Blinddarm


Auszug:
[Kabarettistin Sarah Bosetti im ZDF:]
Wäre die Spaltung der Gesellschaft wirklich etwas so Schlimmes? Sie würde ja nicht in der Mitte auseinanderbrechen, sondern ziemlich weit rechts unten. Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essentiell für das Überleben des Gesamtkomplexes.“
[…]
Das ist die Aussage des SS-Arztes Fritz Klein, tätig an der Selektionsrampe in Bergen-Belsen, hingerichtet in Hameln am 13.12.1945: „Aus Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben würde ich einen eiternden Blinddarm aus einem kranken Körper entfernen. Der Jude ist der eiternde Blinddarm im Körper der Menschheit.“
[…] Frau Bosetti denkt schlicht. Solange sie diejenigen liebt, die zu lieben gerade angesagt ist, und diejenigen hasst, die zu hassen Mode ist, glaubt sie, alles sei gut. […] Und Ungeimpfte darf man derzeit ausgiebig hassen. Bosetti sieht nicht, dass Menschenverachtung nicht am Objekt festgemacht wird, sondern vom Subjekt ausgeht. Sie übersieht die Tatsache, dass ein Fritz Klein seine Sätze unter einer Regierung schrieb, die genau diese Sicht auf genau diese Gruppe stützte und verbreitete; dass entsprechende Sätze in jeder Zeitung zu lesen waren. So, wie in jeder Zeitung heute wüste Tiraden gegen Ungeimpfte zu lesen sind, die, so wie die Sätze von Bosetti, gerade einen Millimeter vor der expliziten Vernichtungsfantasie enden.“
[…]

 

oder hier: Entmenschlichung der Ungeimpfte durch einen Polizei-Beamten bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen: „Sie töten andere…. Sie haben jede Menschlichkeit verloren“ :

Polizist zu Demonstrant: „[…] dass Sie andere Leute töten“
Demonstrant: „Ich töte andere Leute?“
Polizist: „Indirekt schon. Genau so sieht es aus. So ist es. […] Sie sind ein indirekter Mörder, weil Sie hier andere Leute anstecken, wenn Sie nah herankommen, ungeimpft wie Sie sind.“ […]
Demonstrant: „Bin ich ein Mörder oder keiner?“
Polizist: Ja, weil Sie ungeimpft sind. […] Sie haben jegliche Menschlichkeit verloren.“
Demonstrant: „Was bin ich denn?“
Polizist: „Kein Mensch mehr.“

 

Oder hier Deportation-Fantasien:

The Pioneer: Impfgegner müssen fühlbare Nachteile haben”.
Der Soziologe Prof. Heinz Bude über die Impfpflicht-Diskussion und die Sturheit von Impfgegnern –
Auszug [14:30]:
Ich würde es jetzt jedem politisch empfehlen: Klare Kante, klare Richtung. Impfgegner müssen fühlbar Nachteile haben. Und im Grunde kann man sich nicht länger mit denen beschäftigen. Das ist so. Die kann man nicht nach Madagaskar verfrachten. Was soll man machen?
NB: Deutschlandfunk (2010): Madagaskar – Inselghetto für Europas Juden. Vor 70 Jahren wurde im nationalsozialistischen Deutschland offiziell und intensiv über den Madagaskarplan beraten, der eine sogenannte „Zwangsumsiedlung“ von Europas Juden auf diese Insel vorsah.
 
——–
Anmerkungen von Stefan Korinth (ein der Herausgeber des empfehlenswerten Online-Magazins Multipolar) zu den oben dargelegten Vorfällen: 

Wenn die einen den anderen das Menschsein absprechen, ist es nicht mehr weit bis zum Vernichtungswillen. Die oben aufgeführten Fälle des Polizisten, des Soziologie-Professors und der Kabarettistin sind nur wenige Beispiele aus den vergangenen Tagen, die alle Menschen hierzulande dringend alarmieren sollten. Die Radikalisierung einer Fraktion der Maßnahmenbefürworter schreitet in unfassbarer Geschwindigkeit voran. Dabei geht es gar nicht so sehr um die Interpretation von Worten wie Madagaskar oder Blinddarm, sondern vielmehr um die Denkmuster dahinter: um Ideen von Volkskörpern, Deportationen und Untermenschen. Die Radikalisierung großer Bevölkerungsteile in Nazi-Deutschland geschah nicht auf Knopfdruck sondern schrittweise unter dem permanenten Einfluss von Propaganda, Angst, Druck und schließlich Krieg. Dies war ein gesellschaftlicher Prozess, der offenbar jederzeit wieder ablaufen kann. Obige Beispiele machen klar, viel zu viele Menschen haben keine tiefergehenden Lehren aus dieser historischen Entwicklung gezogen. Doch statt die Betroffenen zu belehren, wäre es vielleicht hilfreicher, sie zu beschenken – mit Exemplaren von Victor Klemperers „LTI“ oder Morton Rhues „Die Welle“. Auf das sie es selbst erkennen mögen. Diese Hoffnung sollte nicht aufgegeben werden.“ 

Die drei Herausgeber von Multipolar: Paul Schreyer, Ulrich Teusch und Stefan Korinth | Foto: Multipolar
Bildschirmausdruck Multipolar