Blog – Jocelyne Lopez

Affenhirnforscher Prof. Hans-Peter Thier: Stellvertreter eines Lobbyismus-Netzwerks jenseits der Gesetze beim Rektor Prof. Bernd Engler?

Unsere Dienstaufsichtsbeschwerde über Prof. Hans-Peter Thier  wegen Verdacht auf illegale Versuche mit Primaten liegt jetzt auf dem Tisch des Rektors der Universität Tübingen, Prof. Bernd Engler, nach einer Wanderung seit der 15. April 2017 über verschiedene involvierte Verwaltungsstellen  bei dieser extrem verstrickten und intransparenten Forschung (Hertie Stiftung,  Regierungspräsidium Darmstadt, Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg), die sich alle als nicht zuständig herausgewunden haben – wohlbemerkt ohne die zuständige Stelle zu nennen. Das Grundprinzip „von Poncius zu Pilatus schicken“ wird gerne bei Verwaltung und Politik gegen die Bürger angewandt… Wir wurden schließlich am 02.06.2017  vom Dezernat  „Forschung, Strategie und Recht der Universität Tübingen informiert, dass der Rektor Prof. Bernd Engler gedenkt, unsere Dienstaufsichtsbeschwerde in den nächsten zwei Wochen zu beantworten.

Wir sind sehr gespannt zu erfahren wie Prof. Bernd Engler in zwei Wochen diesen komplexen Sachverhalt prüfen und bescheiden wird, nachdem er seit mindestens 10 Jahren grobfahrlässig versäumt hat zu prüfen, was für eine „Forschung“ im Rahmen seines ominösen, staatlich subventionierten „Exzellenz-Clusters für integrierte Hirnforschung“  durch Prof. Hans-Peter Thier & Co. betrieben wird.

Unter dem Deckmantel der medizinischen Forschung zu Therapieansätzen von menschlichen neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Epilepsie, Multiple Sklerose oder Schizophrenie hat nämlich insbesondere Prof. Hans-Peter Thier ein gigantisches Netzwerk aufgebaut, um Abermillionen  von Steuergeldern für die medizinische Forschung zu ergattern, wie er es selbst in der Presse mit gespielter Bescheidenheit verkündet:

17.05.2012 Schwäbisches Tagblatt – Neuro-Netzwerker Hans-Peter Thier – Der Vater des Exzellenz-Clusters für integrierte Hirnforschung

[…] Dass Tübingen innerhalb weniger Jahre ein Spitzenzentrum neuro-wissenschaftlicher Forschung wurde, ist nicht zuletzt das Werk von Hans-Peter Thier. Der Neurologe und Direktor am Hertie- Institut ist auch der Kopf hinter dem interdisziplinären „Cluster“ CIN, dessen Neubau jetzt eröffnet wird.

 „Ja, ich bin der arme Mensch, der den Antrag für das Centrum für Integrative Neurowissenschaften geschrieben hat“, sagt Hans-Peter Thier mit dem für ihn typischen ironischen Understatement. Thier hat aber nicht nur den Forschungsverbund der Tübinger Uni konzipiert, der als einziger in der ersten Exzellenz-Initiative 2007 erfolgreich war. Er war auch der Headhunter, der über die Jahre die besten Köpfe aus der Neurowissenschaft umwarb, nach Tübingen zu kommen, international bekannte Namen wie den Parkinson-Forscher Thomas Gasser oder den Schlafforscher und Leibniz-Preisträger Jan Born.“ […]

Obwohl seit mehr als 40 Jahren mit Millionen und Milliarden von Steuergeldern in 11 Forschungsstandorten (Frankfurt, Bremen, Berlin, München, Göttingen, Bochum, Marburg, Magdeburg sowie 3 Forschungsinstitute in Tübingen) die Affenhirnforscher keine einzige brauchbare neue Erkenntnis zur Therapie der angegebenen menschlichen Erkrankungen nachzuweisen haben, ist es Prof. Hans-Peter Thier 2013 mit seinem Kollegen Prof. Stefan Treue aus Göttingen ohne weiteres noch gelungen, eine zusätzliche millionenschwere staatliche Förderung für eine neue Forschergruppe zur Affenhirnforschung zu ergattern, sie können wohl den Hals nie genug voll kriegen: 3,5 Mio Euro Steuergeld für die Gründung 2013 einer neuen Forschergruppe zur Affenhirnforschung

Seit mehr als 40 Jahren ignorieren auch die Affenhirnforscher, genauso wie der gute Rektor der Universität Tübingen Prof. Bernd Engler, alle nationalen und internationalen wissenschaftlichen Studien, die nachweisen, dass diese Forschungsmethode mit Tierversuchen methodologisch nicht geeignet ist, irgendwelche brauchbare neue Erkenntnisse für die Humanmedizin zu erzielen, was auch ihre Erfolglosigkeit erklärt.

Die Affenhirnforscher lassen sich von der Erfolglosigkeit ihrer Forschung für die Humanmedizin überhaupt nicht stören, sie quälen und töten Primaten als reine Beschäftigungstherapie (sie ist ja auch extrem lukrativ) sowie aus Karriere- und Mediensucht für  ganz andere Ziele als für „das Wohl der Menschen“ wie der Rektor  Bernd Engler es glauben lassen will, so zum Beispiel um die Frage zu klären, wie Fußballer Tore schießen (Prof. Hans-Peter Thier in Tübingen), oder wie  der Torwart der Fußballnationalmannschaft Jens Lehmann bei der WM 2006 gegen Argentinien zwei Elfmeter halten konnte (Prof. Klaus-Peter Hoffmann bei der Uni Bochum sowie auch die Uni Marburg), oder um die Frage zu klären, ob Menschen einen freien Willen haben und ob Gott existiert (Prof. Wolf Singer in Frankfurt), oder um die Fragen zu klären, ob Primaten ein Bewusstsein haben und wo es sich in ihren Gehirnen befindet (Prof. Nikos Logothetis in Tübingen).

Das ist wissenschaftlicher Forschungsmüll   ohne gleichen, sowie auch hochgradige Gesetzwidrigkeit: Solche Experimente sind nach Tierschutzgesetz nämlich nicht genehmigungsfähig. Kein Wunder, dass der berüchtigte Tierquäler vom Max-Planck Institut in Frankfurt und fachlich stark umstrittene Hirnforscher, Wolf Singer,  schon 1990 in den Medien verraten hat, dass die Affenhirnforscher ihre Forschungsanträge fälschen müssen: Zitat Wolf Singer  : […] „Ja, das sieht man deutlich daran, daß der Gesetzgeber zunehmend die Zuwendung von Mitteln davon abhängig macht, daß wir nachweisen können, welche umsetzbaren Erkenntnisse die einzelnen Untersuchungen erbringen werden. Das ist eine Katastrophe. Diese Vorgaben verführen die Forscher zum Schwindeln.“ […] Für welche Verdienste für die Allgemeinheit sich Wolf Singer übrigens das  Bundesverdienstkreuz   von seinen Freunden aus der Wirtschaft und der Politik 2011 besorgt hat, weiß allerdings kein Mensch und er beantwortet selbst diese Frage nicht – kann man ja verstehen. Dafür, dass er so dezent schweigsam ist bei Fragen über seine Forschung, hat er als „Communicator 2003“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 50.000 Euro Steuergeld abgesahnt, für seine „herausragenden Leistungen in der Vermittlung seiner wissenschaftlichen Arbeit in die Öffentlichkeit“. Ach ja, schon klar, Lobbyismus lässt grüßen.

Auch ist die Vermutung nicht abwegig, dass die Affenhirnforscher illegale Experimente an Affen zum Testen von Psychopharmazeutika und Psycho-Drogen durchführen. Warum hätte sonst der Affenhirnforscher Wolf Singer in einem Interview über seine Forschung  „das ganze Arsenal psychoaktiver Pharmaka – wobei die Palette der Möglichkeiten allerdings derzeit enorm anwächst“ erwähnt? Was hat er bitteschön als Grundlagenforscher an Primaten mit psychoaktiven Pharmaka zu tun?  Genauso ist die Vermutung nicht abwegig, dass die Affenhirnforscher illegal für das Militär forschen: Wenn man zum Beispiel in diesem Bericht über die Hirnforschung (der sich zufälligerweise als Umschlagsbild ein Bild von einer Hirnforschungsinstitution aus Tübingen ausgesucht hat) nach dem Schüsselwort „militär“ sucht, findet man viele Treffer für die Nutzung der Hirnforschung beim Militär – auch für die Nutzung beim Sport, zum Beispiel für Doping. Hat Prof. Hans-Peter Thier, der sich soooo sehr dafür interessiert wie Fußballer Tore schiessen, in Tübingen Doping-Substanzen für den Sport bei Affen getestet?

Der unkontrollierte Sumpf der Grundlagenforschung mit Primaten zu angeblichen Therapieansätzen von Alzheimer, Parkinson, Epilepsie, Multiple Sklerose oder Schizophrenie stinkt zum Himmel – als Lobbyismus, als Wissenschaftsbetrug und als Steuerbetrug, jenseits der Menschlichkeit, der ethischen Verantwortung und der Gesetze.

Es ist erschreckend, dass die Universitäten, die sich für die „Elite“ der Gesellschaft halten, sowie die Behörden und die Politik diesen Sumpf ermöglichen, decken bzw. fördern, sowie zu Lasten der Leiden der Tiere und der Menschen sich mit dieser Gewaltherrschaft eine goldene Nase und Ruhm in den Medien verdienen.

Vor diesem Hintergrund sind wir sehr gespannt wie der gute Rektor der Universität Tübingen in zwei Wochen unsere Dienstaufsichtsbeschwerde über Prof. Hans-Peter Thier prüfen und bescheiden wird, die nur die Spitze des Eisberges bei diesem Lobbyismus- und Betrugssystem darstellt – ein Netzwerk, das er wohlbemerkt selbst wissentlich seit Jahren auf Kosten der Tiere, der Patienten und der Steuerzahler befürwortet und schützt. Wir werden berichten.

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Bild: © Atelier Kunstwerk Fabula, Dortmund
Das beigefügte Bild „Was in der Arche übrig bleibt…“ der Künstlerin Olivia Rost bildet auf der linken Seite die Affenhirnforscher Prof. Hans-Peter Thier und Prof. Stefan Treue ab, sowie auch auf der rechten Seite die Frau Wissenschaftsministerin in Baden-Württemberg, Theresia Bauer, die als „unstreitig“ erklärt, dass man auf Experimente an Affen nicht verzichten kann.

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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft,
denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.
(anonym)

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