4. März 2017
Hirnforscher Prof. Hans-Peter Thier opfert auch Tiere für den Fußball. Widerlich. Unwissenschaftlich. Gesetzwidrig.
In der Frankenstein-Forschungsgemeinschaft der Affenhirnforschung hat man wohl mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 den großen Ruhm gewittert und man wollte offensichtlich die Gelegenheit bloß nicht verpassen, sich dabei einen Teil des Medienrummels zu sichern: Zwei Forschungsstandorte der Affenhirnforschung haben mit Millionen von Steuergeldern langjährige, extrem grausame und tödlich verlaufende Versuchsreihen mit Affen durchgeführt, um … die visuellen und motorischen Leistungen von Fußballern zu untersuchen!!! Tieropfer für den Fußball. Unfassbar. Widerlich. Unwissenschaftlich. Gesetzwidrig.
Wir haben im Rahmen einer Online-Petition über den wissenschaftlichen Wert der Affenhirnforschung 8 Affenhirnforscher bzw. Befürworter dieser Forschung (darunter Prof. Hans-Peter Thier) gebeten, Fragen über diese abartigen Forschungsziele und über die veröffentlichen Forschungsergebnisse zu beantworten, siehe in unserem Fragenkatalog die Fragen 8, 9 und 12:
8) Wie bewerten Sie, dass Ihre Kollegen Hirnforscher an der Ruhruniversität Bochum zwar nach 22 Jahren das Forschungsvorhaben mit Affen 2012 endgültig abgeschlossen haben, weil keine neuen Erkenntnisse für den ausdrücklich angegebenen und angestrebten Forschungsweck der Therapie von menschlichen neurologischen Erkrankungen zu erwarten waren, dafür jedoch durch eine Publikation aus dem Jahre 2007 bekanntgegeben haben, dass sie Versuche mit Affen zweckentfremdend und ethisch unvertretbar durchgeführt haben, um die Frage zu klären, wie der Torwart der Fußballnationalmannschaft Jens Lehmann bei der WM 2006 in Argentinien zwei Elfmeter halten konnte?
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9) Wie bewerten Sie den wissenschaftlichen Wert der Schlußfolgerung dieser Versuchsreihe, wonach ein Spickzettel von unbekanntem Inhalt dem Torwart Jens Lehmann „tatsächlich geholfen“ habe, die zwei Elfmeter zu halten? Jens Lehmann hat ja in seiner Karriere unzählige Elfmeter ohne Spickzettel gehalten. Sind Sie auch der Auffassung Ihrer Kollegen Hirnforscher in Bochum, sehr geehrter Herr Prof. Stratmann, dass ein etwaiger Hinweis über die statistische Wahrscheinlichkeit, „dass Cruz häufig nach rechts schießt und Ayala nach links unten“ ausgereicht hat und entscheiden war, diese zwei Elfmeter 2006 zu halten?
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12) Wie bewerten Sie, sehr geehrter Herr Prof. Strohschneider, dass Prof. Hans-Peter Thier als Vater des Exzellenz-Clusters für integrierte Hirnforschung, Forschungsergebnisse seiner Experimente mit Affen in der Presse veröffentlicht hat, die zur Erforschung der kognitiven Leistungen von Fußballspielern dienten:
DER SPIEGEL – 27.06.2007 – Fußballer sind Konzertpianisten
DIE ZEIT – 20.01.2011 – Hirnforschung: Großhirn schießt, Kleinhirn trifft
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Seit mehr als 1 Jahr schweigen alle angesprochenen Wissenschaftler und Entscheidungsträger nachhaltig: Wir haben keine einzige Antwort auf nur eine einzige unserer Fragen erhalten, wobei sie dagegen in den Medien allesamt nicht müde werden, ihre für die Humanmedizin angeblich unerlässliche „Weltspitze-Forschung“ hochzujubbeln und sich gegenseitig dafür zu beweihräuchern.
Wir haben im Rahmen des Informationsfreiheitsgesetzes des Landes Nordrhein-Westfalen die zuständige und verantwortliche Genehmigungsbehörde LANUV NRW aufgefordert, Fragen über die Genehmigung dieser Versuchsreihen an der Uni Bochum zu beantworten. Die Behörde verweigert jegliche Auskünfte. Daraufhin haben wir 2016 eine Klage beim Verwaltungsgericht Düsseldorf wegen Verstoß gegen das Informationsfreiheitsgesetz eingereicht (wir erwarten den Gerichtstermin im Laufe des Jahres 2017 oder 2018).
Wir haben vor kurzem ebenfalls eine Anfrage nach Informationsfreiheitsgesetz des Landes Baden-Württemberg an die Genehmigungsbehörde der Affenversuche von Prof. Hans-Peter Thier geschickt, das Regierungspräsidium Tübingen, um Auskünfte über die Genehmigung seiner Versuche zu erhalten, insbesondere seiner Versuchsreihen mit Affen zur Erforschung der visuellen und motorischen Leistungen von Fußballern. Wir werden über die Antwort der Behörde berichten.
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Bild: © Atelier Kunstwerk Fabula, Dortmund
Das beigefügte Bild „Was in der Arche übrig bleibt…“ der Künstlerin Olivia Rost bildet auf der linken Seite die Affenhirnforscher Prof. Hans-Peter Thier und Prof. Stefan Treue ab, sowie auch auf der rechten Seite die Frau Wissenschaftsministerin in Baden-Württemberg, Theresia Bauer, die als „unstreitig“ erklärt, dass man auf Experimente an Affen nicht verzichten kann.
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Siehe auch aus der Petition:
3,5 Mio Euro Steuergeld für die Gründung 2013 einer neuen Forschergruppe zur Affenhirnforschung!
Prof. Nikos Logothetis, nehmen Sie Stellung zu den Vorwürfen der Gesetzwidrigkeit Ihrer Versuche!
Dienstaufsichtsbeschwerde über Prof. Nikos Logothetis
Herr Prof. Stefan Treue, wir fordern Transparenz über die Affenversuche!
Dienstaufsichtsbeschwerde über Prof. Stefan Treue