Blog – Jocelyne Lopez

Die Wissenschaftsministerin Svenja Schulze will die Missstände um die Genehmigung der Affenversuche an der Uni Bochum prüfen

Im Rahmen einer Change.org-Petition über den angeblichen wissenschaftlichen Wert der Tierversuche, die inzwischen von nahezu 16.000 Bürgern unterschrieben wurde, haben wir die NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze über gravierende Missstände bei der Genehmigung von Tierversuchen im Land Nordrhein-Westfalen durch die Behörde LANUV NRW drei Mal angesprochen und sie gebeten zu veranlassen, dass ein unabhängiger Untersuchungsausschuss diese hochbedenklichen Vorgänge im Interesse der Allgemeinheit prüft. Es gibt nämlich belegte Hinweise auf Verstöße gegen das geltende Tierschutzgesetz und gegen das Grundgesetz, auf Verstöße gegen das Informationsfreiheitsgesetz, auf Verschleierung von Forschungszwecken, auf pseudowissenschaftliche Forschungszielen und Forschungsergebnisse, auf völlige Sinnlosigkeit und Erfolglosigkeit der Tierversuche für die Humanmedizin, auf Subventionsbetrug in Millionenhöhe, auf Lobbyismus und auf Manipulation der öffentlichen Meinung.

Wir versuchen auch über einen zusätzlichen Weg Antworte auf unsere Fragen zu erhalten: Ich habe am 17.12.2015 die Ministerin im NRW-Abgeordnetenwatch befragt, insbesondere über die Affenversuche in der Hirnforschung, die an der Universität Bochum unter dem Deckmantel der Erforschung von menschlichen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfälle über 22 Jahre mit Millionen von Steuergeldern genehmigt und durchgeführt wurden, bevor sie im August 2012 abrupt und ohne jegliche brauchbare Ergebnisse definitiv eingestellt wurden. Als Forschungsergebnis wurde einzig auf eine Publikation der Uni Bochum verwiesen… über das Halten von zwei Elfmetern bei der Fußball-WM 2006 (!!). Die Wissenschaftsministerin möchte bitte selbst die Auskünfte über dieses glorreiche Forschungsergebnis von der LANUV NRW verlangen, die diese Behörde den Bürgern verweigert:

 .

17.12.2015:

Fragen von Jocelyne Lopez
an die Wissenschaftsministerin und MdL Svenja Schulze
im NRW-Abgeordnetenwatch

.

Die Ministerin hat erfreulicherweise schon am nächsten Tag im Abgeordnetenwatch geantwortet:
.

18.12.2015 – Antwort von Frau Svenja Schulze:

Sehr geehrte Frau Lopez,

vielen Dank für Ihre Frage.

Ich möchte Ihnen gerne eine aussagekräftige Antwort zukommen lassen. Ihre Frage betrifft aber einen Sachverhalt aus dem Jahr 2007 – also der Regierungszeit der Vorgängerregierung von CDU und FDP. Ich bin erst seit 2010 Wissenschaftsministerin.

Um ihnen eine inhaltlich fundierte Antwort geben zu können muss ich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium nachfragen. Daher möchte ich Sie bitten, Ihre Frage an das Ministerium unter svenja.schulze@miwf.nrw.de zu richten.

Mit freundlichen Grüßen
Svenja Schulze

.

Wunschgemäß habe ich heute meine Befragung an die genannte E-Mail-Adresse wiederholt, mit dem Hinweis, dass ich zusammen mit den zwei anderen Petentinnen, Frau Sandra Lück und Frau Gerlinde Wax, gerne für zusätzliche Informationen zur Verfügung stehe, da nicht alle Informationen über diese umfangreichen Vorgängen im Abgeordnetenwatch mitgeteilt werden konnten.

.

Wir werden über weitere Entwicklungen berichten.

.