Blog – Jocelyne Lopez

Affenhirnforschung am Max Planck Institut in Tübingen: Auch Regierungschef Winfried Kretschmann hält beim Lobbyismus dicht

Ich zitiere aus meinem Beitrag Hirnforschung am Max Planck Institut in Tübingen: Lobbyismus und Schwindel, wo ich dargelegt habe, wie der Lobbyismus in der Affenhirnforschung seit Jahrzehnten sehr lukrativ funktioniert, einschließlich am Max Planck Institut in Tübingen, wo keiner weiß, nicht einmal die Neurologen und Psychologen, was die Forscher dort überhaupt machen: Je weniger man über Lobbyismus weiß, desto besser für Lobbyismus:

Wir Affenhirnforscher sind nur eine Handvoll auf der Welt und sagen nicht, was wir machen: Wir begutachten uns nur gegenseitig, dass unsere Forschung von herausragender Bedeutung ist. Fertig.

Das beeindruckt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Jahr für Jahr die Millionen von Steuergeldern für die von uns  selbst anonym begutachtete, herausragende  Bedeutung unserer Forschung locker macht, das beeindruckt die genehmigenden Behörden, die keine Ahnung von unserer Forschung haben, jedoch wegen der von uns selbst anonym begutachteten, herausragenden Bedeutung unserer Forschung unsere Forschungsanträge mit Versuchen an Affen genehmigen, das beeindruckt die Politiker, die keine Ahnung von nichts von unserer Forschung haben, jedoch wegen der herausragenden Bedeutung unserer Forschung  unsere Versuche an Affen gegen den Widerstand der Bevölkerung verteidigen, das beeindruckt die Medien, die wegen der von uns selbst begutachteten, herausragenden Bedeutung unserer Forschung überall posaunen, dass unsere Forschung von herausragender Bedeutung ist. Fertig.

Ich habe auch dargelegt, wie es in der Praxis im Fall der Affenversuche an der Universität Bochum über 22 Jahre bestens funktioniert hatte, es ist aber auch ersichtlich, wie es in der Praxis im  Fall vom MPI Tübingen bestens funktioniert: Seit 2012 bemühen sich nämlich Bürger, Informationen über die Hirnforschung mit Affen in Tübingen zu erhalten, die sie auch vollständig mit Steuergeld bezahlen.  Ergebnis: Das ist einfach nicht möglich, das Lobbyismus-System hält perfekt dicht:

  1. Die genehmigende Behörde Regierungspräsidium Tübingen  erzählt den Bürgern, dass sie keine Informationen über diese Forschung erteilen kann, weil im Bundesland Baden-Württemberg leider noch kein Informationsfreiheitsgesetz verabschiedet wurde, wie vom Bund oder von anderen Bundesländern. Pech. Die Bürger haben also keinen Anspruch auf diese Informationen wie in anderen Bundesländern, da die Behörde dazu nicht verpflichtet ist, das ist ja sehr schade. Die Behörde hält beim Lobbyismus perfekt dicht.
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  2. Der grüne Umweltminister Alexander Bonde,  erzählt als Aufsichtsbehörde des Regierungspräsidiums Tübingen, dass die Bürger leider keinen Anspruch auf diese Informationen haben, weil im Land Baden-Württemberg unglücklicherweise noch kein Informationsfreiheitsgesetz verabschiedet wurde. Das ist sehr bedauerlich, aber die Behörde ist eben nicht in der Lage, diese Informationen den Bürgern zu erteilen, da es doch keine Pflicht dazu besteht, das ist ja sehr schade. Der Umweltminister Alexander Bonde hält beim Lobbyismus auch perfekt dicht.
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  3. Der Ministerpräsident Winfried Kretschmann  wurde auch als oberste Hierarchie aller Behörden  von den Bürgern angesprochen und darum gebeten zu veranlassen, dass diese Informationen den Bürgern erteilt werden.  Immerhin muss er wohl als Regierungschef wahrgenommen haben, dass nach neuesten Umfragen 80% der Bevölkerung Deutschlands und Europas gegen Tierversuche sind und dass die Affenversuche in Tübingen eine erhebliche gesellschaftliche Unruhe mit potentieller Gefahr auf Eskalation seit langem verursachen. Auch  Undercover-Recherche in 2014 im Tübinger Labor, die barbarische Zustände aufgedeckt haben, haben eine erhebliche Störung des öffentlichen Friedens verursacht:  die Medien haben ausführlich berichtet,  ein Millionenpublikum steht bei dem aufgedeckten Gräuel unter Schock, Tausende von Bürgern gehen wiederholt auf die Straße, um ihr Entsetzen, ihre Wut, ihre Verzweiflung und ihre Machtlosigkeitsgefühl auszudrücken, Strafanzeigen wurden sowohl gegen das Labor MPI, als auch gegen die genehmigende Behörde Regierungspräsidium Tübingen wegen Tierquälerei und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erstattet, Ermittlungen wurden eingeleitet. Das alles muss der Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Regierungschef wohl wahrgenommen haben, davon ist auszugehen. Aber er hält auch beim Lobbyismus perfekt dicht: Er erzählt auch den Bürgern, dass sie leider keinen Anspruch auf Informationen über diese Forschung haben, weil unglücklicherweise noch kein Informationsfreiheitgesetz in seinem Bundesland Baden-Württemberg versabschiedet wurde. Es tut ihm so leid, das ist ausgesprochenes Pech, dass keine Pflicht besteht, diese Informationen den Bürgern zu erteilen, dann können die Forscher in Tübingen leider bei ihrer als herausragend selbst begutachteten Forschung im Dunkel weiter schwindeln und vertuschen.
    Pech, aber Lobbyismus geht vor, auch für Regierungschef Winfried Kretschmann, siehe:
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    09.03.2015 – Verweigerung der Erteilung von Informationen über das MPI Tübingen  durch Winfried Kretschmann über das Ministerium von Alexander Bonde

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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft, denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.

(anonym) .

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Siehe auch:

DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft: Hauptsitz des Wissenschaftslobbyismus? Fallbeispiel der Primatenversuche an der Universität Bochum

Steht doch der Landtag NRW komplett unter dem Einfluß von Lobbyismus? Fall der Hirnforschung mit Affen an der Uni Bochum.

Hirnforschung: Das Libet-Experiment wird seit 30 Jahren mit Affen wiederholt

Tierversuche des Wolf Singer: Wie viel wird “geschwindelt” und “betrogen”?