Blog – Jocelyne Lopez

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, wie viele Steuergelder haben uns die zwei von Jens Lehmann gehaltenen Tore bei der WM 2006 gekostet?

Ich verweise auf meinen Blog Eintrag

Massaker von Primaten an der Uni Bochum: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wäscht sich wieder einmal die Hände in Unschuld

und auf unsere erneute Beschwerde vom 02.01.2015 an Hannelore Kraft, die jegliche eigene Zuständigkeit und Verantwortung für das Massaker von Primaten an der Uni Bochum über 22 Jahre abweist:

02.01.2015 – Beschwerde an Hannelore Kraft wegen Genehmigung der Primatenversuche an der Uni Bochum

.

..

2012 haben wir eine Strafanzeige gegen die genehmigende Behörde LANUV NRW bei der Staatsanwaltschaft Bochum wegen Vorwürfen der Verstöße gegen das geltende Tierschutzgesetz §§ 1, 7 und 8 erstattet.

Allein die von uns belegte Tatsache, dass als einziger Forschungszweck und einziges Forschungsergebnis die Verbesserung der Reaktionszeit des Torwarts der Fußballnationalmannschaft Jens Lehmann angegeben wurde, der bei der Fußball-WM 2006 in Argentinien angeblich dadurch 2 Tore halten konnte, ist ein hochgradiger Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, das seit 2002 Verfassungsrang erhalten hat! Diese Ungeheuerlichkeit verprellt vermutlich zutiefst das ethische Empfinden aller Bürger in der Bevölkerung, einschließlich wahrscheinlich aller Fußballfans.

Die Staatsanwaltschaft Bochum hat die Strafanzeige eingestellt mit der unhaltbaren und willkürlichen Begründung, dass kein Anfangsverdacht für eine verfolgbare Straftat vorläge. Dies ist nicht nur eine für jedermann eklatante und skandalöse Willkür, sondern auch schlichte Verhöhnung der Rechte der Tiere, der Rechte der Bürger und der Verfassung!

Trotz einer Petition nach § 17 GG beim Landtag NRW 2013, die sang und klanglos unter Ausschluß der Öffentlichkeit von unseren glorreichen Volksvertretern im stillen Kämmerlein abgeschmettert wurde, ist es uns bis jetzt nicht gelungen, die Information zu erhalten, wie viel Steuergelder für dieses glorreiche „wissenschaftliche“ Forschungsergebnis von zwei Fußballtoren verbratet wurden.

In einer Stellungnahme im Rahmen der Prüfung unserer Petition, die uns als Petentinnen vom Landtag am 22.05.2014 nach Abschmettern der Petition übermittelt wurde, gibt das Umweltministerium NRW dem Landtag NRW Informationen über die Finanzierung der glorreichen Primatenforschung an der Universität Bochum:

„Die Primatenexperimente, die in Bochum durchgeführt wurden, wurden über den gesamten Zeitraum durch Drittmittelgeber gefördert, vor allem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen eines Sonderforschungsbereiches (SFB 509). Eine Förderung über einen solchen Zeitraum wird nur dann gewährt, wenn durch unabhängige Gutachter bestätigt wird, dass die Forschungsarbeiten, auch retrospektiv, als wissenschaftlich hervorragend bewertet werden können“.

Man muss dabei wissen: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Forschung ausschließlich mit Steuergeldern. Im Klartext: Wir haben als Steuerzahler die Primatenversuche in Bochum über 22 Jahre komplett bezahlt.

Dass die DFG „retrospektiv“ das Halten von 2 Toren bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 durch Jens Lehmann als „wissenschaftlich hervorragend“ bewerten würde bzw. bewertet hat, sollte hier lieber nicht erörtert werden. Auch über die vermeintliche „Unabhängigkeit der Gutachter“ bei der Verteilung der Forschungsgelder durch die DFG habe ich schon in meinen Blog-Artikeln berichtet:

Großer Sanierungsbedarf bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft!

Über eine Million Euro Steuergelder für die Affenversuche des Andreas Kreiter

.

Wenn aber die noch laufende Untersuchung der Hirnfunktionen von Makaken durch Andreas Kreiter den Steuerzahlern schon 2008 über eine Million Euro gekostet hat, wäre doch sehr interessant zu wissen, wie viele Millionen Euro Steuergelder wir für die gleichen Primatenversuche in Bochum über 22 Jahre bezahlt haben, oder?

Das kann man jetzt ruhig für die Steuerzahler abschließend genau abrechnen, die Universität Bochum hat ja per 31.07.2012 diese Versuche abgeschlossen und endgültig eingestellt, was in der Forschung und gemäß Tierschutzgesetz § 7a gilt, wenn „keine weiteren Beobachtungen mehr für den Tierversuch anzustellen sind„. Das leuchtet auch jedem ein, dass die Universität Bochum diese Versuche abgeschlossen hat: Wenn man 22 Jahre ununterbrochen die Hirnfunktionen von Makaken untersucht hat, kann man schon vernünftigerweise erkennen, dass sie hinreichend bekannt sind und dass keine weiteren Beobachtungen mehr anzustellen sind. Es wäre dementsprechend geboten, die gleichen Versuchen mit Makaken des Andreas Kreiter in Bremen auch abzuschließen. Zu dem gleichen vernünftigen Schluß sind nämlich auch die Forscher der Universitäten Berlin und München gekommen, die auch jahrzehntelang die Hirnfunktion von Makaken mit den gleichen Methoden untersucht und diese Versuche vor ein paar Jahren auch abgeschlossen haben.

Vielleicht gelingt es der Landesabgeordnete, Ministerpräsidentin und Regierungschefin des Landes Nordrhein-Westfalen, Frau Hannelore Kraft, diese Information von ihren untergeordneten Behörden zu erhalten und den Bürgern mitzuteilen:

.

Frau Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, wie viele Millionen Steuergeld haben uns die zwei von Jens Lehmann gehaltenen Tore bei der Fußball-WM 2006 in Argentinien retrospektiv für 22 Jahre Forschung der Hirnfunktionen von Makaken an der Universität Bochum gekostet?.

.

Eine Antwort werden wir zwar nicht erhalten, ist schon klar, aber fragen darf man trotzdem, oder?

.

...

.

—————————————————
Siehe auch:

Umweltminister Johannes Remmel opfert 50 Makaken für 2 Fußballtore

In Gedenken an den Tierschützer und Tierrechtler Gerhard Oesterreich

. .

 .