Blog – Jocelyne Lopez

Europaweite Aktionswoche gegen Botox-Tierversuche – Proteste in 13 Ländern

Aktuelle Information des Vereins Ärzte gegen Tierversuche e.V.: 

 

Europaweite Aktionswoche gegen Botox-Tierversuche 
Proteste in 13 Ländern

 

 

Die Frankfurter Firma Merz testet ihre Botox-Produkte immer noch an Tausenden von Mäusen, obwohl eine tierversuchsfreie Methode seit zwei Jahren behördlich anerkannt ist. Dagegen protestieren am kommenden Samstag Tierversuchsgegner in dreizehn Ländern. In Deutschland sind Aktionen des Vereins Ärzte gegen Tierversuche in Braunschweig, Freiburg, Köln, Mienenbüttel bei Hamburg und München geplant.

Botulinumtoxin – besser bekannt als Botox – ist ein Nervengift, das zum Beispiel gegen Lidzuckungen, zum großen Teil aber für kosmetische Zwecke wie die Glättung von Gesichtsfalten eingesetzt wird. Jede Produktionseinheit wird in Tierversuchen getestet, d.h. je mehr Botox verkauft wird, desto mehr Tiere müssen leiden. Gruppen von Mäusen wird die Substanz in verschiedenen Verdünnungen in die Bauchhöhle gespritzt. Wenn die Hälfte der Mäuse durch Atemlähmung erstickt, stimmt die Dosis. Aus Sicht der Ärztevereinigung ist dieser Test nicht nur grausam, sondern eine banale Schätzmethode, die mit guter Wissenschaft nichts zu tun hat. Vor zwei Jahren hat die amerikanische Firma Allergan eine behördliche Zulassung für einen selbst entwickelten Zelltest erhalten.

»Allergan hat gezeigt, dass es ohne Tierversuche geht. Aber die Frankfurter Firma Merz und der britische Hersteller Ipsen testen ihre Produkte nach wie vor in dem extrem qualvollen Mäusetest«, kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche. »Zwar müsste der tierversuchsfreie Test für die Produkte von Merz und Ipsen erst noch angepasst werden, aber zwei Jahre sind vergangen, ohne dass sich etwas getan hat!«

Für Tierärztin Gericke stellt die weitere Durchführung dieser Tests einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar, das Tierversuche nur erlaubt, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Doch die Behörden mauern, lassen Merz seine Präparate Xeomin und Bocouture weiterhin beim berüchtigten Hamburger Auftragslabor LPT an Tausenden von Mäusen testen. Die Ärzte gegen Tierversuche gehen von jährlich 34.000 Mäusen aus. Offizielle Zahlen werden geheim gehalten. Vor einem Jahr hatte der Verein über 60.000 Unterschriften an die Hamburger Behörde übergeben, die die Tierversuche genehmigt – ohne Erfolg.

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