15. Mai 2013
CERN-Neutrinoexperiment: Geht es darum für die PTB die Öffentlichkeit auszutricksen?
Ich verweise weiter auf meine Bürgeranfrage vom 31.05.2012 an den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wegen Prüfung von technischen Unklarheiten bei der Synchronisation der Uhren beim Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS: Die PTB war nämlich die zuständige und verantwortliche Behörde für die Synchronisation der Uhren bei diesem Experiment, zusammen mit dem Schweizer Metrologie-Institut METAS. Die komplette Korrespondenz mit der PTB habe ich im Blog „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“ veröffentlicht.
Es geht aus dieser Korrespondenz hervor, dass man offensichtlich bei der Auswertung der Messergebnisse mit zwei Beobachter-Bezugssystemen arbeitet, was ich mit meinen noch unbeantworteten 4 Fragen an die PTB vom 30.03.2013 versuche, eindeutig zu klären:
1) Trifft es zu, dass die Effekte der Speziellen Relativitätstheorie aufgrund ihrer Geringfügigkeit und Irrelevanz bei der routinemäßigen GPS-Anwendung nicht berücksichtigt werden, was gegebenenfalls im Widerspruch zu Auskünften der PTB stünde?
2) Trifft es zu, dass experimentell nachgewiesen wurde, dass der Sagnac-Effekt gilt und dementsprechend das Licht mit c+v läuft, was gegebenenfalls im Widerspruch zu Auskünften der PTB stünde?
3) Trifft es zu, dass bei der Auswertung der Messdaten mit zwei verschiedenen Bezugssystemen gearbeitet wird, und zwar mit einem realen, bewegten Bezugssystem „rotierende Erde“ und mit einem fiktiven, ruhenden Bezugssystem „Erdmittelpunkt“?
4) Wenn ja, trifft es zu, dass gemäß dem Vorgang von N. Ashby die PTB zur Transformation der Zeit zwischen den beiden Systemen die Galilei-Transformation (t´ = t) und nicht die Lorentz-Transformation ( t´ = gamma ( t – x v / c^2 ) ) verwendet?
Ich habe diese Problematik im MAHAG-Forum zur Diskussion gestellt und gebe nachstehend einen Austausch wieder:
14.05.2013 – Zitat Jocelyne Lopez:
Es ist aber offensichtlich so, dass man bei der Synchronisation der Uhren beim GPS die Lichtgeschwindigkeit nicht nur auf einen realen Beobachter bezieht, der sich auf der Erdoberfläche befindet und sich bewegt (z.B. der Labor in Italien beim Neutrino-Experiment), sondern dass man auch die Lichtgeschwindigkeit auf einen fiktiven Beobachter bezieht, der sich im Erdmittelpunkt befinden und ruhen würde. Hier würde dementsprechend der Sagnac-Effekt nicht gelten: Der Beobachter ruht ja, die Geschwindigkeit v ist 0.
Es erfolgt dann offensichtlich eine Transformation zwischen den beiden Beobachter-Systemen.
Wozu man dieses zweite Bezugssystem mit einem fiktiven Beobachter im Erdmittelpunkt heranzieht ist mir völlig schleierhaft. Wozu soll das gut sein? Die fiktive Strecke des Lichts bis zum Erdmittelpunkt zu messen ist nicht möglich und sie zu schätzen mit der notwendigen Hochpräzision ist hoffnungslos…
Was hat es an sich, das mit dem fiktiven Beobachter im Erdmittelpunkt? Und welche Transformation zwischen den beiden Beobachter-Systemen setzt man an? Die Lorentztransformation oder die Galilei-Transformation?
Es gab zwar einen Austausch im Blog von Markus Pössel zwischen Dr. Wolfgang Engelhardt und dem anonymen Teilnehmer „Chrys“ (den ich für Dr. Joachim Schulz halte), und beide sind offensichtlich darüber einig, dass man korrekterweise die Galilei-Transformation verwenden sollte, und nicht die Lorentztransformation, aber es war mir zu technisch und ich habe das ganze nicht ganz verstanden: http://www.kritik-relativitaetstheorie.de/2012/04/dr-wolfgang-engelhardt-uber-das-neutrino-experiment/ . Ich kann mir aber vorstellen, dass man die Lorentztransformation nicht verwenden darf, weil sie ja die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit mathematisch erzwingt, und somit wäre der experimentell nachgewiesene Sagnac-Effekt wieder raus und mathematisch „neutralisiert“…
Kann mir jemand hier ein bisschen einfacher erklären, was bei der Synchronisation der Uhren mit der Lorentztransformation gebastelt wird?
Kann mir jemand kurz erklären, warum man beim GPS bzw. Neutrino-Experiment offensichtlich mit zwei Bezugssystemen arbeitet, mit einem realen Beobachter auf der Erdoberfläche und einem fiktiven Beobachter im Erdmittelpunkt?
Harald? Chief?
Das ist ein alter Trick der Relativisten. Wenn ein Experiment der Relativitätstheorie widerspricht, dann erklären sie das Bezugssystem für ungültig. Im Falle von GPS haben sie aber Pech gehabt weil nichtrotierendes Bezugssystem der Sonne viel „inertialer“ ist als alle Bezugssysteme der Erde. Und gerade im IS-Sonne ist die Lichtgeschwindigkeit auf der Erde nicht invariant: LG=c+-30km/s.
15.05.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:
Okay. Es gibt aber drei Schwachstellen bei diesem Trick:
1) Wenn man nach der Transformation zwischen den zwei Bezugssystemen verkündet, dass die Spezielle Relativitätstheorie hochpräzis bestätigt wurde, bedeutet es, dass man die Spezielle Relativitätstheorie auch für rotierende Systeme grundsätzlich als zuständig ansieht. Sonst würde man verkünden, dass die Spezielle Relativitätstheorie bei der GPS-Technologie bzw. beim Neutrino-Experiment komplett außen vor und grundsätzlich nicht betroffen sei.
2) Wenn man für die Transformation zwischen den zwei Bezugssystemen die Lorentztransformation anwendet, dann ist es ein zweiter Widerspruch zu den Verlautbarungen, dass die Spezielle Relativitätstheorie für rotierende Systeme nicht zuständig sei.
3) Wenn man für die Transformation zwischen den zwei Bezugssystemen die Galilei-Transformation anwendet (wie es offensichtlich der Fall ist), dann ist es das unausgesprochene Zugeständnis, dass die Spezielle Relativitätstheorie bei der GPS-Technologie widerlegt ist.
So sehe ich das im Moment.
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Siehe auch in diesem Blog:
CERN-Neutrinoexperiment: Fachaufsichtsbeschwerde an Bundesminister Philipp Rösler
CERN-Neutrino-Experiment: Unzulässige Verwendung von Steuermitteln
Die PTB weiß nicht, wie sie die Uhren beim CERN-Neutrinoexperiment synchronisiert hat…
CERN-Neutrinoexperiment: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“
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