Blog – Jocelyne Lopez

Die bewährte Taktik Einsteins: Nie kritische Fragen beantworten…

Ich verweise auf die Diskussion im MAHAG-Forum „Einstein verstehen“ von Markus Pössel und die „GOM-Sekte“ und gebe einen Austausch wieder, der durch die systematische Diffamierung der Kritiker der Relativitätstheorie als Antisemiten, Rassisten und Nazis ausgelöst wurde:

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08.02.13 – Zitat von Ralf Maeder:

[…] Gibt es da denn immer noch etwas aufzuarbeiten? Koennen die Deutschen nicht irgendwann mal wieder ganz normal mit ihrer Geschichte umgehen? Muss diese „Probematik“ bis in die Physik getragen werden? Hat Wahrheitsfindung in der Physik irgendetwas damit zu tun?

 

08.02.13 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Nein, die historische Wahrheitsfindung sollte grundsätzlich mit der Physik nichts zu tun haben, jedoch im Fall der Relativitätstheorie spielen die politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten der deutschen Geschichte die allererste und entscheidende Rolle, und zwar praktisch seit Aufstellung der Theorie, die auf der internationale Ebene heftige wissenschaftliche Einwände ausgelöst hat.  Die Einwände wissenschaftlicher Natur waren so gravierend, dass Einstein und seine Beschützer die Strategie angewandt haben, sie einfach zu ignorieren und sich auf gar keinen Fall auf einen wissenschaftlichen Meinungsstreit einzulassen, bis heute noch. 

Einstein selbst hat bekanntlich nie auf eine kritische Hinterfragung seiner Theorie geantwortet, egal auf welchem Niveau, auch von kritischen jüdischen Wissenschaftlern (siehe zum Beispiel Albert Michelson, Oskar Kraus oder Henri Bergson). Die berühmte „Dingle-Frage“ ist bis heute noch nicht geantwortet worden, siehe Herbert Dingle: Beispielhafte Charakterstärke als überzeugter Anhänger und überzeugter Kritiker der Relativitätstheorie

Es ist dokumentiert, dass Einstein nur ein einziges Mal öffentlich sich auf eine Diskussion bei einem Kongress 1920  einlassen und eine Frage von Philip Lenard beantworten musste. Er hat einen solchen peinlichen Unsinn verzapft, dass der Organisator der Veranstaltung (sein Beschützer Max Planck) vor lauten Peinlichkeit schnell jegliche weitere Austauschen verhindert und eine weitere Diskussion nach einer Viertelstunde aus „Zeitmangel“ unterbunden hat (siehe Max Planck und der Verrat an der Wissenschaft). Sonst ist es nicht bekannt, dass Einstein sich je eine Hinterfragung seiner Theorie durch seine wissenschaftlichen Kollegen in der Öffentlichkeit gestellt  hat, er hat sich ausschließlich darauf beschränkt, sie vor allem gegenüber einem Publikum von Laien (Medien) darzulegen, obwohl er selbst das Interesse für seine Theorie im breiten Publikum als „psychopathologisch“ ansah, siehe hier.

Dafür ist Einstein selbst, anstatt sich weiter in einem wissenschaftlichen Meinungsstreit zu blamieren,  sehr schnell auf den rettenden Zug einer angeblich ausschließlich antisemitisch motivierten Kritik gesprungen, obwohl es auch zahlreiche jüdische Wissenschaftler unter seinen Kritikern gab, sogar aus seinem persönlichen Freundeskreis, siehe zum Beispiel weiter oben in diesem Thread.

Auf diesen rettenden Zug für die Theorie fahren auch die Einstein-Befürworter bis heute noch: Absolut kein Autor der etablierten Physik ist bereit, sich je einer wissenschaftliche Debatte mit ihren kritischen Kollegen zu stellen, absolut kein, bis heute noch, und viele lehnen sich auch ganz bequem auf die im Bildungssystem und in den Medien verbreitete Geschichtsfälschung über die Entstehung und die Durchsetzung der Relativitätstheorie aus antisemitischer Motivation, siehe: Das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Geschichtsfälschung.

Siehe auch: Der verleumderische Antisemitismusvorwuf zur Abwehr von Kritik.

Nein, eigentlich sollte die historische Wahrheitsfindung nichts mit Physik zu tun haben, aber es ist eben bei Menschen zwischen Ideal und Praxis anders.  Die Forschungsgruppe G.O. Mueller stellt auch neben der fachlichen Kritikt diesen historisch-gesellschaftlichen Aspekt der Entstehung und Durchsetzung der Speziellen Relativitätstheorie in iher Dokumentation vor, den sie als „Sozio-Physik“ bezeichnet.

 

08.02.13 – Zitat von julian apostata:

Welche Frage hat denn jetzt Lenard an Einstein gestellt? Und wo kann man das nachlesen?

 

09.02.13 – Zitat von Jocelyne Lopez:  

Siehe u.a. Seite 118 der Dokumentation der Forschungsgruppe G.O. Mueller:  

Zitat G.O. Mueller:

[…] Die behauptete Gleichwertigkeit von Gravitation, Beschleunigung und Trägheit ist sehr früh bestritten und widerlegt worden. Auf Lenards berühmt gewordene Frage, warum beim plötzlichen Abbremsen des Zuges im Zug selbst alles durcheinanderfliegt, der Kirchtum am Bahndamm aber stehenbleibt, wo doch der Zug und die Umgebung zwei gleichberechtigte Systeme sein sollen, ist von den Relativisten bis heute in der Sache nicht beantwortet worden.

Einstein hat 1920 in Bad Nauheim darauf geantwortet (S. 666): die RT kann die Trägheitswirkungen im Zug „ebensogut als Wirkungen eines Gravitationsfeldes deuten“, das durch die entfernten Massen (gemeint: Fixsterne) erzeugt wird. Lenard verlangt, „die hinzugedachten Gravitationsfelder müssen Vorgängen entsprechen und diese Vorgänge haben sich in der Erfahrung nicht gemeldet“. Einsteins Antwort besteht nur darin, etwas hinzudenken; praktisch hätte demnach der Lokomotivführer, als er die Bremsung ausführte, ein Gravitationsfeld erzeugt und könnte dies nach Belieben wiederholen.

Zu Einsteins Behauptung über die Gravitationswirkung der entfernten Massen wäre außerdem zu fragen: warum muß vorher der Zug durch Energieaufwand in Bewegung gebracht werden, um erst durch Bremsung die angebliche Gravitationswirkung herbeizuführen? Warum wirkt diese Gravitation nicht schon vorher?

Eine Antwort auf Lenards Frage, warum der Turm nicht fällt, steht noch aus. Es gehört zur allgemein bekannten – und von den Kritikern immer wieder denunzierten – Strategie der Relativisten, kritische Fragen nicht zu beantworten, sondern stattdessen andere Geschichten zu erzählen: der Meister hat es 1920 vorexerziert.

Lenard, Philipp: [Beitrag zu] Allgemeine Diskussion über die Relativitätstheorie : (86. Naturforsch.- Verslg, Nauheim 1920, 19.-25.9.) In: Physikalische Zeitschrift. 21. 1920, Nr. 23/24, S. 666-668. – Riedinger, Franz: Gravitation und Trägheit. In: Zeitschrift für Physik. 19. 1923, H. 1, S. 43-46. – Fok, Vladimir Aleksandrovich: Le système de Ptolemée et le système de Copernic à la lumière de la théorie générale de la relativité. – In: Questions scientifiques. Vol. 1: Physique. Paris 1952, S. 147-154. – Brösske, Ludwig: Naturgesetze im Experiment ohne Relativitäts-Theorie. In: Kritik und Fortbildung der Relativitätstheorie. 2. 1962, S. 55-98. – Theimer 1977, S. 111-145. – Gut, Bernardo Juan: Immanentlogische Kritik der Relativitätstheorie. Oberwil b. Zug: Kugler 1981. 151 S. – Norton, John: What was Einstein’s principle of equivalence. In: Studies in history and philosophy of science. 16. 1985, S. 203-246. – Beckmann, Petr: The equivalence principle. In: Galilean electrodynamics. 3. 1992, Nr. 3, S. 42. – McAlister, John W.: A mechanical test of the equivalence principle. In: Galilean electrodynamics. 3. 1992, Nr. 3, S. 43-49.

 

Das ist wie gesagt m.W. das einzige Mal, wo Einstein eine kritische Frage geantwortet hat, bevor die Diskussion von Max Planck aus „Zeitmangel“ unterbrochen wurde, sonst hat es sie immer ignoriert und sich nie einem Meinungsstreit mit seinen Kollegen in der Öffentlichkeit gestellt. Das ist dünn, sehr dünn, finde ich, wenn man beansprucht, eine Theorie aufzustellen, die die klassische Physik und das Denken der Menschheit revolutioniert…

Diese Taktik des Ausweichens oder Ignorierens der kritischen Fragen seiner zeitgenössischen Kollegen hat Einstein sein Leben lang praktiziert, wie zum Beispiel auch bei der Ansprache von Oskar Kraus 1925 Offene Briefe an Albert Einstein und Max von Laue oder bei der Frage von Henri Bergson 1922 über die Relativität der Gleichzeitigkeit „Où commence la proximité, où finit l’éloignement ?“ [wo fängt die Nähe an, wo endet die Entfernung?]:  Durée et simultanéité – A propos de la théorie d’Einstein.

Die Frage von Henri Bergson habe ich kürzlich im Blog-Artikel von Markus Pössel „Einstein verstehen – Teil III – Gleichzeitigkeit“ gestellt. Sie wurde natürlich auch ignoriert. Markus Pössel vom Albert Einstein Institut ist zwar der einzige Mainstream-Vertreter der Relativitätstheorie, der zurzeit im deutschsprachigen Raum für die Beantwortung von kritischen Fragen zur Verfügung steht, jedoch praktiziert er auch konsequent wie Einstein und seine Befürworter seit 100 Jahren die Taktik des Ausweichens und des Ignoriens, sowie allerdings auch der unflätigen Zurückweisung, siehe zum Beispiel : Diskussionsforum von Christoph von Mettenheim zu: Albert Einstein oder Der Irrtum eines Jahrhunderts oder Antwort von Dr. Markus Pössel an Peter Ripota.

Auch die direkte Ansprache der US-amerikanischen Kritiker an 9  führenden Autoren der Relativistik im deutschsprachigen Raum anläßlich der Suche nach einer einheitlichen Lösung des Zwillingsparadoxons 2011 im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums dieses Paradoxons (unterstützt von ca. 150 Wissenschaftlern aus der ganzen Welt) wurde ignoriert, siehe im MAHAG-Forum oder Mainstream-Antworte auf die Unterschriftenaktion Zwillingspaadoxon aus den USA.

Das ist dünn, sehr dünn, finde ich, zur Klärung von seit 100 Jahren anstehenden Fragen über eine Theorie, die beansprucht, die klassische Physik und das Denken der Menschheit zu revolutionieren…

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