Blog – Jocelyne Lopez

Verstehen die Mathematiker außer den Zahlen sonst nur Bahnhof?

Ich mache auf einen Austausch in der Diskussion zu meinem Beitrag Die relativistische Geschwindigkeitsaddition als Mogelpackung im Blog der Webseite „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“ aufmerksam:

 

20.07.12 – Zitat von Michael Istvancsek:

[…] Mit Ihrem obigen Ausdruck c + (v=0) meinen Sie: aus c + v = c, folgt v=0. Ihren Ausdruck versteht kein Mathematiker. Sie haben ein Problem und zwar Sie beherrschen nicht die Sprache der Mathematik. Oder anders gesagt, Sie können Ihre Gedanken nicht in der Sprache der Mathematik ausdrücken.

 

21.07.12 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Nicht ich habe ein Problem, wenn Mathematiker mich als Mathematiklaie nicht verstehen können, sondern die Mathematiker haben ein Problem, und zwar ein gravierendes Problem: Das würde bedeuten, dass sie offensichtlich nicht einmal eine ganz einfache physikalische Aussage verstehen können, die man schon in Prosa wiederholt dargelegt hat, geschweige denn natürlich ihre laienhafte jedoch korrekte „Übersetzung“ in der mathematischen Sprache. Und das wäre schwach von den Mathematikern, sehr schwach, wenn sie weder die Aussage in Prosa noch ihren laienhaften Ausdruck als Formel verstehen können. Das wäre nicht nur didaktisch äußerst schwach – man kann schon von einem ausgebildeten Mathematiker voraussetzen, auch wenn er die Mathematik nicht lehrt und didaktisch nicht ausgebildet wurde, dass er physikalische Aussagen bzw. ihre mathematischen Ausdrücke durch Mathematiklaien versteht und genau weiß, was gemeint ist, sondern das wäre prinzipiell äußerst schwach: er wäre lediglich ein sogenannter „Fachidiot“. Und Fachidioten kann man zwar in der Wirtschaft gut gebrauchen, aber sie sind in der Forschung und Lehre nicht zu gebrauchen und völlig fehl am Platz. Für mich ist ein Mathematiker ein denkender Mensch und nicht eine Rechenmaschine, die nur formelle Eingaben akzeptiert und ohne zu „denken“ routinemäßig Berechnungen durchführt, deren Bedeutungen sie nicht verstehen kann.

Dass die Zunft der Mathematiker möglicherweise den Umstand begünstigt, „Fachidioten“ zu produzieren sei dahingestellt, jedoch wird es Mathematikern immerhin schon seit langem mehr oder weniger direkt nachgesagt, wie zum Beispiel Georg Christoph Lindenberg im 18. Jahrhundert: Also sprach Georg Christoph Lichtenberg (1742 bis 1799).