Blog – Jocelyne Lopez

Es fehlt nicht viel bis zur Abschaffung der Tierversuche…

Ich gebe einen weiteren Austausch aus der Diskusssion 17.12.2011 – Empört Euch! Occupy Tierfolterlabore!  im Forum Zeitwort.at wieder:

 

22.11.11 – Zitat von Renitenz:

Ich will dich nicht entmutigen – ganz im Gegenteil – sondern ebenfalls ermutigen, nämlich dazu, damit du verstehst, dass du hüpfen, springen und Purzelbäume schagen kannst … es wird nichts nützen. […] Nicht vergessen darfst du das Phänomen, dass der Kampf oder die Aufmerksamkeit auf ein Verbrechen, den Preis des Verbrechens erhöht und somit das Verbrechen attraktiver macht … ergo … eine Verschlimmbesserung. 

 

23.11.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich möchte Dich auch nicht entmutigen, aber ich sehe es genau andersrum:

Für mich ist ein Kampf für die Abschaffung des Geldsystems nicht unmittelbar erfolgversprechend sowie auch nicht realistisch zur Abschaffung von allen gesellschaftlichen Missständen: Wie gesagt ist „das Geldsystem“ eine Abstraktion in gigantischen Ausmaßen, die kein einziger Mensch auf der Welt überblicken, einschätzen und beeinflußen kann. Es gibt keine namentlichen Verantwortliche, es gibt Milliarden von namenlosen Akteuren, es gibt keine Täter und keine Opfer in dem Sinne, dass jeder Mensch dabei zugleich ein „Täter“ und ein „Opfer“ ist. Es ist ein für einen einzigen Menschen unsteuerbares, sich im Laufen von Tausenden Jahren verselbstständigtes gigantisches Mechanismus, worüber kein Mensch Herr sein kann und wofür kein Mensch mit bestem Wissen und Gewissen einen in allen Konsequenzen funktionierenden Ersatz anbieten kann, zumal dabei ganz bestimmt nicht die Kriminalität und die Verbrechen mitabgeschafft werden könnten. Wie erdbeeramazone es auch meint, wird es immer Verbrechen geben, mit oder ohne Geldsystem: Möglichkeiten sich gegenüber anderen Menschen mit Betrügen und Verbrechen Vorteile zu verschaffen wird es auch ohne Geldsystem geben.

Den Kampf für die Abschaffung der Tierversuche sehe ich im Gegenteil als eine viel konkretere, realistischere und überschaubare Zielsetzung. Im Grunde genommen können die Tierversuche quasi von heute auf morgen ohne wissenschaftliche, gesetzliche, politische, wirtschaftliche, psychologische und ethische Umwälzung abgeschafft werden. Im Laufen der letzten Jahrzehnten haben sich die Komponente, die zur Abschaffung der Tierversuche nötig sind, so herauskristallisiert und so zusammengestellt, dass aus meiner Sicht nur ein überschaubarer Impuls reichen könnte, um sie definitiv abzuschaffen:

  1. Wissenschaftlich haben sich die Tierversuche sozusagen selbst abgeschafft: Unzählige Studien aus der Fachwelt belegen, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen grundsätzlich nicht auf den Menschen übertragbar sind, und dass kein einziger Forscher auf der Welt eine Prognose über die Wirkung eines neuen Moleküls auf Menschen aufgrund von Ergebnissen aus Tierversuchen wagen kann und wagen darf.
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  2. Gesetzlich sind die Tierversuche schon vom Grundsatz her quasi abgeschafft: Der Gesetzgeber verbietet im Art. 1 Tierschutzgesetz ohne wenn und aber das Zufügen von Schmerzen, Leiden und Schaden an Tiere ohne vernünftigen Grund, und es fehlt bei Tierversuchen aufgrund der Unübertragbarkeit der Ergebnisse auf Menschen der vernünftige Grund. 
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  3. Politisch hat sich Deutschland den Tierschutz als Staatsziel gemacht.
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  4. Psychologisch steht emotionell oder ethisch die ganz große Mehrheit der Bevölkerung spontan gegen Tierversuche. Die Minderheit, die Tierversuche befürwortet, tut es nur deswegen, weil sie fälschlicherweise glaubt, dass die Ergebnisse aus Tierversuchen auf den Menschen übertragbar und deswegen nützlich für die Humanmedizin seien.
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  5. Wirtschaftlich würde die Abschaffung der Tierversuche kein gravierendes Problem wegen Massenentlastung und Arbeitslosigkeit der Fachkräfte, die tätig in diesem Bereich sind: Die Forschung braucht diese Fachkräfte weiter für tierversuchsfreie Forschungsmethoden, die schon einsatzfähig als moderne Alternativen existieren.

Alles ist schon vorhanden, damit diese Barbarei ein Ende findet, es fehlt nicht mehr viel. Man muß nur weiter Druck machen. Wir müssen weiter Druck machen, und wir haben es geschafft! 

Die Barbarei der Sklaverei existierte zum Beispiel noch lange zu einer Zeit und in Ländern, wo die Menschenrechte schon erklärt und anerkannt wurden. Die Sklaven konnte sich leider nicht selbst schützen, nicht selbst für ihre Rechte kämpfen und sich nicht selbst befreien, sie wurden von Menschen befreit, die sich für ihre Rechte eingesetzt haben. Das müssen wir jetzt auch für die Rechte der Tiere tun.

Empört Euch! Occupy Tierfolterlabore!