26. November 2008
Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 23./26.11.08
Ich erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Poessel vom 09./10.11.08 folgende E-Mail-Antwort:
Von Markus Pössel
An Jocelyne Lopez
Datum: 23.11.08
Betr.: Re: Fragen zur Speziellen Relativitätstheorie
Sehr geehrte Frau Lopez,
dass Sie in Ihrer letzten Mail alles, worauf wir uns in punkto Laengenmessung geeinigt hatten (und die Anwendung auf Ihr Strandproblem!) vergessen zu haben scheinen und froehlich zu dem Schluss kommen, die betreffenden Laengen seien „scheinbar“ und fuer die Physik nicht relevant, offenbar ohne sich des Widerspruches auch nur bewusst zu sein, ist aus meiner Sicht symptomatisch: Sie scheinen zwar eine Reihe der Begriffe und Phaenomene der Speziellen Relativitaetstheorie zu kennen, aber in vielen Faellen kein rechtes Verstaendnis dafuer zu haben, wie das alles miteinander zusammenhaengt.
Das bestaerkt mich in meiner Einschaetzung, dass der einzige vernuenftige Weg vorwaerts derjenige waere, den ich bereits mehrmals vorgeschlagen habe: Wir muessten zumindest an einer Stelle in die Tiefe gehen – anbieten wuerde sich derjenige Punkt, an dem Sie die von mir angeregte Diskussion der Grundlagen der Laengenkontraktion abgebrochen haben. Dann duerften wir allerdings nicht gleich wieder springen (wie mit den Widerspruchsbehauptungen, die Sie in Ihrer letzten Mail anfuehren), sondern muessten uns wirklich einmal Schritt fuer Schritt voranarbeiten.
Das gaebe Ihnen direkt Gelegenheit, meine Aussagen zu hinterfragen. Aber es wuerde natuerlich bedeuten, dass Sie sich auf eine direkte Diskussion einlassen muessten: Sie muessten Ihre Argumente begruenden, gezielt auf meine Argumente eingehen, und auch bereit sein, Ihr eigenes Verstaendnis der Speziellen Relativitaetstheorie zu hinterfragen.
Diesen Weg scheinen Sie, Ihren letzten Mails nach zu urteilen, partout
nicht gehen zu wollen. Das ist natuerlich Ihre Entscheidung, bedeutet aber auch, dass ich Ihnen in dieser Angelegenheit zumindest solange nicht weiterhelfen kann, wie Sie bei Ihrer Entscheidung bleiben.Da unser E-Mail-Austausch damit an sein natuerliches Ende gelangt zu sein scheint, zum Schluss noch einige Anmerkungen, die mir insbesondere deswegen wichtig sind, da Sie unsere E-Mails ja nun einmal, ohne mich zu fragen, oeffentlich gemacht haben:
– Da Sie aus den Aussagen in meinen Mails z.T. recht eigenwillige
Schluesse gezogen haben (Beispiel: Ihre Mail vom 7. Oktober, wo Sie sich dafuer bedanken, dank meiner Mails sei Ihnen nun endlich klar, dass die bewegte Laenge die „exakteste“ sei), moechte ich Sie bitten: Wenn Sie sich in Zukunft oeffentlich auf Aussagen aus unserem E-Mail-Wechsel beziehen, dann setzen Sie bitte immer ein Link auf die betreffenden Mails, damit sich die Leser selbst ein Bild davon machen koennen, was ich gesagt habe und was nicht.– Auf Ihren Blogseiten finden sich einige irrefuehrende Aussagen ueber meine Person, die ich Sie bitten moechte, zu korrigieren. Konkret sind mir aufgefallen (ich habe freilich nicht alles durchgeschaut):
–Ich habe den Begriff „crank“ in meinen nunmehr mehr als 12 Jahre alten Artikeln „Ueberwiegend harmlos“ in dem Sinne gebraucht, den das von mir benutzte Woerterbuch (Merriam-Webster Collegiate) angab: „an eccentric person; also: one that is overly enthusiastic about a particular subject or activity“. Dass Sie daraus „Irre, Psychopathen, Dummkoepfe, Wirrkoepfe, Narren, Clowns, Fanatiker, laecherliche Figuren, Pseudo-Wissenschaftler“ machen, mir dadurch beleidigende Aeusserungen unterschieben, die ich nie getaetigt habe, und mich dann scharf fuer diese erst durch ihre Fehluebersetzung erzeugten Beleidigungen kritisieren ist schon ein ziemlich starkes Stueck. Bitte entfernen Sie diese verleumdenden Textpassagen unverzueglich.
–Sie bezeichnen mich mehrmals sinngemaess als offiziellen Sprecher des Albert-Einstein-Instituts. Tatsaechlich werden Anfragen aus der
Oeffentlichkeit (ob nun von Kritikern oder nicht) institutsintern an eine Reihe verschiedener Mitarbeiter weitergeleitet, die dann persoenlich zur Sache antworten, ohne damit gleich fuer das ganze Institut zu sprechen.Mit den besten Gruessen,
Markus Poessel—-
Hierzu meine Antwort vom 26.11.08:
Von Jocelyne Lopez
An Markus Pössel
Datum: 26.11.08
Betr.: Re: Fragen zur Speziellen RelativitätstheorieSehr geehrter Herr Dr. Pössel,
Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 23.11.08.
Sie schreiben:dass Sie in Ihrer letzten Mail alles, worauf wir uns in punkto Laengenmessung geeinigt hatten (und die Anwendung auf Ihr Strandproblem!) vergessen zu haben scheinen und froehlich zu dem Schluss kommen, die betreffenden Laengen seien „scheinbar“ und fuer die Physik nicht relevant, offenbar ohne sich des Widerspruches auch nur bewusst zu sein, ist aus meiner Sicht symptomatisch: Sie scheinen zwar eine Reihe der Begriffe und Phaenomene der Speziellen Relativitaetstheorie zu kennen, aber in vielen Faellen kein rechtes Verstaendnis dafuer zu haben, wie das alles miteinander zusammenhaengt.
Ich weiß nicht was Sie als „widersprüchlich“ sehen wollen, wenn man die relativistische Längenkontraktion als einen „scheinbaren Effekt“ bezeichnet, wobei Sie selber unmissverständlich in Ihrer E-Mail vom 17.08.08 ausgesagt haben:
Die Laengenkontraktion geht nicht mit materiellen Veraenderungen des Koerpers einher;
Diese Aussage kann jeder verstehen, ohne Schritte, ohne Vertiefung und ohne Kauderwelsch. Wenn die materielle Länge eines Objekts bei verschiedenen Messungen sich nicht ändert, dann sind abweichende Meßergebnisse nur Scheineffekte, logisch. Wo ist denn Ihr Problem bei dieser Bezeichnung? Bevorzugen Sie „Messfehler“ oder „Illusion„?
Sie werden mir etwa nicht weis machen wollen, dass man Scheineffekten eine physikalische Ursache und eine physikalische Wirkung zuordnen kann, oder?! Sie werden mir doch nicht weis machen wollen, dass Scheineffekte, die einzig und allein durch Messvorschriften und durch Postulate von Menschen hervorgerufen werden, irgendeine Wirkung im Geschehen von physikalischen Phänomenen in der Natur und damit irgendwelche Relevanz in der theoretischen Physik und in technischen Anwendungen haben können, oder?!
Und obwohl Sie ablehnen, Argumente von Kritikern aufzunehmen, und sorgfältig vermeiden, darauf einzugehen, zitiere ich trotzdem zum Beispiel Aussagen eines Kritikers – unter unzähligen Formulierungen ähnlichen Inhalts bei den Kritikern der Speziellen Relativitätstheorie weltweit seit über 100 Jahren:
Die Kontraktion eines Stabes wäre ja nicht Raumkontraktion per se sondern Kontraktion eines räumlichen Dings im Raum. In der SRT fehlt jeder Hinweis, wie (Mechanismus) der angeblich kontrahierende Raum ein Ding kontrahieren kann.
(Johann Marinsek)Wie wollen Sie bitte begründen, dass Scheineffekte eine Kontraktion von materiellen Objekten bewirken können?! Ich bitte Sie, Herr Dr. Pössel, wie sollte ich denn so etwas schlucken und glauben?! Unterhalten wir uns hier über Physik oder über die telepathische Verbiegung von Teelöffeln?
—Sie schreiben:
Da unser E-Mail-Austausch damit an sein natuerliches Ende gelangt zu sein scheint, zum Schluss noch einige Anmerkungen, die mir insbesondere deswegen wichtig sind, da Sie unsere E-Mails ja nun einmal, ohne mich zu fragen, oeffentlich gemacht haben: – Da Sie aus den Aussagen in meinen Mails z.T. recht eigenwillige Schluesse gezogen haben (Beispiel: Ihre Mail vom 7. Oktober, wo Sie sich dafuer bedanken, dank meiner Mails sei Ihnen nun endlich klar, dass die bewegte Laenge die „exakteste“ sei), moechte ich Sie bitten: Wenn Sie sich in Zukunft oeffentlich auf Aussagen aus unserem E-Mail-Wechsel beziehen, dann setzen Sie bitte immer ein Link auf die betreffenden Mails, damit sich die Leser selbst ein Bild davon machen koennen, was ich gesagt habe und was nicht.
Ich habe Ihrem Wunsch in meiner E-Mail vom 7. Oktober jetzt entsprochen und die gewünschten Verlinkungen vorgenommen. Grundsätzlich möchte ich jedoch betonen, dass diese ganze zusammenhängende Korrespondenz in meinem Blog sorgfältig und genug verlinkt ist, um jederzeit die jeweiligen Aussagen zuordnen zu können. Ihre Befürchtungen sind also unbegründet, dass die interessierten Leser sich nicht selbst ein Bild davon machen können, was von beiden Seiten geschrieben worden ist und was nicht.
—Sie schreiben:
– Auf Ihren Blogseiten finden sich einige irrefuehrende Aussagen ueber meine Person, die ich Sie bitten moechte, zu korrigieren. Konkret sind mir aufgefallen (ich habe freilich nicht alles durchgeschaut):
–Ich habe den Begriff „crank“ in meinen nunmehr mehr als 12 Jahre alten Artikeln „Ueberwiegend harmlos“ in dem Sinne gebraucht, den das von mir benutzte Woerterbuch (Merriam-Webster Collegiate) angab: „an eccentric person; also: one that is overly enthusiastic about a particular subject or activity“. Dass Sie daraus „Irre, Psychopathen, Dummkoepfe, Wirrkoepfe, Narren, Clowns, Fanatiker, laecherliche Figuren, Pseudo-Wissenschaftler“ machen, mir dadurch beleidigende Aeusserungen unterschieben, die ich nie getaetigt habe, und mich dann scharf für diese erst durch ihre Fehluebersetzung erzeugten Beleidigungen kritisieren ist schon ein ziemlich starkes Stueck. Bitte entfernen Sie diese verleumdenden Textpassagen unverzueglich.
Ihre beiden Internet-Pamphlete „Überwiegend harmlos“ wurden 2005 und 2006 Bestandteil von zwei ausführlich begründeten Beschwerden von mir an Ihren Vorgesetzten der Max-Planck-Gesellschaft, die beide unbeantwortet geblieben sind, sowohl von Ihrem Vorgesetzen als auch von Ihnen. Was Ihr Wörterbuch „Merriam-Webster Collegiate“ über die Bedeutung des englischen Ausdrucks „crank“ vorschlägt, ist hier von keiner Relevanz: Allein der geschilderte Kontext der Benützung dieses Worts in der deutschen Forenlandschaft im Zusammenhang mit den Kritikern der Relativitätstheorie ist hier maßgebend und sie entspricht sehr wohl den Ausdrücken, die ich wiedergegeben habe und womit ich immer wieder konfrontiert wurde, sei es mir gegenüber, oder auch pauschal oder namentlich gegenüber anderen Kritikern der Relativitätstheorie.
Werfen Sie zum Beispiel einen Blick in das Forum „Alpha Centauri„, das sich seit mehreren Jahren im Internet auf die massive Beleidigung und die öffentliche Hetze gegenüber den Kritikern der Relativitätstheorie spezialisiert hat, und das sich als Erkennungszeichen nicht nur das Logo Ihrer Webseite „Einstein Online“ als auch als Leitparole den von Ihnen benutzen Ausdruck „crank“ zugelegt hat: „CRANK DOT NET„. Sie werden dort auch die Ausdrücke „Irre, Psychopathen, Dummköpfe, Wirrköpfe, Narren, Clowns, Fanatiker, lächerliche Figuren oder Pseudo-Wissenschaftler“ massiv wieder finden. Wenn Sie sich als Mitarbeiter des Albert-Einstein-Instituts / Einstein Online noch nicht bewusst sind über die Nachahmung, die Sie auslösen (oder soll man hier vielleicht von einer Zusammenarbeit mit dem „Aufklärungsforum“ der besonderer Art „Alpha Centauri“ ausgehen?) und über Ihre Verantwortung gegenüber Ihren Kollegen, dann wäre es Zeit, dass Sie sich dessen bewusst werden.
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Sie schreiben:
–Sie bezeichnen mich mehrmals sinngemaess als offiziellen Sprecher des Albert-Einstein-Instituts. Tatsaechlich werden Anfragen aus der Oeffentlichkeit (ob nun von Kritikern oder nicht) institutsintern an eine Reihe verschiedener Mitarbeiter weitergeleitet, die dann persoenlich zur Sache antworten, ohne damit gleich fuer das ganze Institut zu sprechen.
Ich bin nicht eingeweiht in die institutsinternen Bestimmungen des Albert-Einstein-Instituts, habe jedoch von Prof. Dr. Jürgen Richter im Auftrag der Bundesministerin für Bildung und Forschung Frau Dr. Annette Schavan im Mai 2007 den Hinweis bekommen, dass Ihr Institut zuständig für jegliche Frage über die Relativitätstheorie sei:
Die Beurteilung von Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung obliegt den Fachleuten und entsprechenden wissenschaftlichen Institutionen. Im Falle der Relativitätstheorie wäre dies z. B. das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik / Einstein-Institut in Potsdam-Golm.
(Prof. Dr. Jürgen Richter)Meine Anfrage war also in diesem Kontext überhaupt nicht privater Natur, zumal Prof. Dr. Richter offensichtlich nichts Anderes als das Internet vorsieht als einzigen Ort der Auseinandersetzung mit der Kritik der Relativitätstheorie – und ich brauchte Sie deshalb auch gar nicht um Ihre Genehmigung zu bitten, diesen Austausch zu veröffentlichen. Auch wurden Sie zum Beispiel als Ansprechpartner für den Kritiker Christoph von Mettenheim bestellt: Nach der Löschung seiner Anfrage im Gästebuch des Bundesministeriums anlässlich des Einstein-Jahrs 2005 wurde der Austausch auf eine Korrespondenz mit Ihnen verlagert, die Christoph von Mettenheim jedoch in seiner Homepage auch veröffentlicht hat, siehe: https://www.jocelyne-lopez.de/blog/?p=180.
Haben Sie etwas dagegen, wenn die Öffentlichkeit und die Kritikergemeinde mitverfolgen können, wie Sie als preisgeehrter Erfinder des Webangebots „Einstein Online“ vom Max-Planck-Institut Einwände und Bedenken über die relativistische Längenkontraktion ausräumen?
Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez
[…] 23./26.11.08 Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 23./26.11.08 […]
[…] erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 23./26.11.08 folgende E-Mail-Antwort: Von Markus Pössel An Jocelyne Lopez Datum: 30.11.08 Betr.: Re: Fragen […]
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