Blog – Jocelyne Lopez

Über den Unsinn, das GOM-Projekt Relativitätstheorie zu verteufeln

Ich komme auf meinen vorherigen Eintrag über die anonymen Angriffe und die Hetze von einem Stalker gegen die Forschungsgruppe G.O. Mueller (GOM-Projekt) und seine Interessenvertreter (Ekkehard Friebe und ich) zurück und gebe weitere Austausche aus dem Forum des Kritikers Harald Maurer wieder:

 

30.06.11 – Zitat von Veritatibus:

Da hätte ich mir ja einiges an Aufwand sparen können, und dort auf die Zitate Bezug nehmen. Eventuell hätte man da das eine oder andere doch deutlicher hervorheben können. Wenn die Verschwörungsphantasien aus dem 9. Kapitel hier schon mal angesprochen wurden, warum gibt es kein klares Statement von den Kritikern dazu? 

Ich meine auch durch Schweigen kann der Eindruck entstehen man stimme etwas zu, oder trage es sogar mit. Angenommen ich wäre Kritiker, bin ich auch in vielen Dingen, ich war immer gegen Atomkraft oder auch Tierhaltung wie es heute großenteils üblich ist. Nun bin ich in einem Forum aktiv, dass meine kritische Meinung teilt, und da wird nun von einem Kritiker auf mal aus einem Buch zitiert, das richtig abstruse Verschwörungsfantasien zum Besten gibt, und dann auch noch zu ganz verrückten Taten aufruft. Dann würde ich dazu doch eine Meinung haben, ich würde sagen, ja genau, sehe ich auch so, also auf an die Universitäten, und Friebes Buch mal vorlesen, die „Unterdrückung“ muss nun eine Ende haben, die ganzen Physiker sind die Wissenschaftsmafia, alles Betrüger, wir leben in einem Relativistikstaat, unsere Kinder werden schon im Kindergarten indoktriniert, und bekommen später in der Schule alle das Gehirn gewaschen. 

Oder ich sage, nun also so ganz teile ich diese Meinung nicht, die Spezielle Relativitätstheorie ist wohl nicht das Gelbe von Ei, aber das mit der weltweiten Unterdrückung ist nun doch schon einwenig recht extrem, ich würde da doch andere Wege favorisieren. 

Wenn ich immer schweigen würde, könnten andere das als Zustimmung werten. Frau Lopez schreibt immer so, das man glauben könnte, hier im Forum sind viele von der Kritikergemeinde, und die stehen geschlossen hinter GOM. Gibt es da nun eine Differenzierung?

 

30.06.11 – Zitat von Harald Maurer:

Man folge diesem Link und beachte den letzten Satz auf der Seite!
Jedenfalls darf man nicht übersehen, dass die Arbeit von GOM ein recht umfassendes und wertvolles Literaturverzeichnis von Kritikern darstellt, die zum Großteil Physiker und Fachleute waren und sind – und viele ihrer Argumente sind nachvollziehbar. Und von der überwiegenden Anzahl dieser Kritiker kann man nicht behaupten, sie wären unqualifiziert!

Für mich gibt es keinen Zweifel daran, dass die Relativitätstheorien reine Denkkonstruktionen sind, besser gesagt Phantasieprodukte. Denn es gibt zu viele Ungereimtheiten in diesen Theorien. Ein Beispiel: eine der Grundlagen für die Allgemeine Relativitätstheorie ist die Äquivalenz von Gravitation und Beschleunigung. Man könne diese nicht unterscheiden, meint Einstein, und liefert das bekannte Beispiel vom beschleunigten Aufzug. Als man bemerkte, dass man in diesem Aufzug Gravitation und Beschleunigung aufgrund auftretender Gezeitenkräfte sehr wohl unterscheiden kann, schränkte man den Geltungsbereich dieser Äquivalenz auf „lokal“, d.h. entsprechend kleine Bezugssysteme ein. Aber das nützt leider gar nichts, denn auch in diesem Bereich ist eine Unterscheidung leicht möglich, denn ein geladenes, beschleunigtes Teilchen gibt Strahlung ab, unter Gravitationseinfluss macht es das aber nicht! Oder: einerseits hat man sich darauf festgelegt, dass die Längenkontraktion der Speziellen Reltivitätstheorie ein Messeffekt aufgrund der Relativität der Gleichzeitigkeit ist und nicht mit materieller Veränderung einher geht. Andererseits funktioniert die Spezielle Relativitätstheorie-Erklärung der Lorentzkraft nur mit der Annahme einer konkreten Kontraktion bewegter Elektronen. SIehe hier. Nun ist diese höhere Elektronendichte durchaus ein materieller Effekt mit durchaus materiell physikalischer Auswirkung und die Längenkontraktion kann hier nicht als Messeffekt aus der Relativität der Gleichzeitigkeit gedeutet werden. Auf solche widersprüchlichen Aussagen der Speziellen Relativitätstheorie stößt man in vielen Fällen, wenn man genauer hinsieht und mitdenkt. Dazu kommt, dass unter den Relativisten hinsichtlich ihrer Interpretationen von Zeitdilatation, Längenkontraktion, Lorentzkontraktion und diversen Paradoxa keinerlei Einigkeit herrscht.

Viele solche Umstände zeigt die Arbeit von GOM deutlich auf – auch wenn manche der Ausführungen auch falsch sind. So ist das Argument von Pagels, die Zeit müsse ebenso kleiner werden wie die Länge, natürlich verfehlt, weil er – irregeleitet durch den Begriff „Zeitdilatation“ – übersieht, dass die Zeit durch die Zeitdilatation ohnehin kleiner wird, ebenso wie die Länge, denn die Zeitdilatation bewirkt ja, dass im bewegten Bezugssystem weniger Zeiteinheiten verstreichen als im ruhenden Bezugssystem.

Oder die Behauptung in der GOM-Arbeit, die Spezielle Relativitätstheorie gelte nur für parallele Bewegungen – was natürlich auch nicht zutrifft, denn wie eine Relativgeschwindigkeit zustande kommt, ist völlig egal. Aber an diesen Fehlern in den Texten von GOM kann man sich nicht anhängen und die ganze Arbeit als Unsinn bezeichnen, denn das ist sie nicht. Über gewisse Anklänge an Verschwörungstheorien muss man hinwegsehen und auch in einigen anderen Formulierungen wird über das Ziel hinaus geschossen. Da wurden Emotionen hinein gelegt, wo sie nichts verloren haben. Aber vom Informationsgehalt und -Wert ist die Arbeit von GOM eine durchaus anerkennungswerte Leistung!

 

30.06.11 – Zitat von Highway:

Vollkommen richtig! Es sollte wenigsten zum Nachdenken anregen, was es aber meist und leider nicht tut.

 

01.07.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Zitat Harald Maurer: „Viele solche Umstände zeigt die Arbeit von GOM deutlich auf – auch wenn manche der Ausführungen auch falsch sind. So ist das Argument von Pagels, die Zeit müsse ebenso kleiner werden wie die Länge, natürlich verfehlt, weil er – irregeleitet durch den Begriff „Zeitdilatation“ – übersieht, dass die Zeit durch die Zeitdilation ohnehin kleiner wird, ebenso wie die Länge, denn die Zeitdilatation bewirkt ja, dass im bewegten Beugssystem weniger Zeiteinheiten verstreichen als im ruhenden Bezugssystem“.

Hier möchte ich anführen, dass die Studie der Forschungsgruppe G.O. Mueller ein Nachschlagewerk über alle hinterfragenden und kritischen Ansätze über die Spezielle Relativitätstheorie über 95 Jahre darstellt. Das ist ihre wiederholt erklärte Zielsetzung, dieses Material zu dokumentieren und in der wissenschaftlichen Gemeinde, die es ignoriert, zur Diskussion zu stellen. Das ist eine hohe wissenschaftliche Anforderung. Nirgendwo hat G.O. Mueller behauptet, dass er hinter allen der referierten Arbeiten einzeln persönlich steht, nirgendwo hat er behauptet, dass er sie alle für fehlerfrei hält, ganz im Gegenteil hat er sich jegliche einzelne Bewertung als richtig oder falsch vorenthalten, siehe zum Beispiel: 

Stellungnahme vom 18.12.08 zu den Reaktionen auf das GOM-Projekt:

2. Das GOM-Projekt beurteilt nicht die Stellungnahmen der dokumentierten Kritiker.

3. Das GOM-Projekt macht sich nicht alle referierten kritischen Aussagen der Kritiker zu eigen, hält jedoch die Haltlosigkeit der Erfindungen von Albert Einstein (Längenkontraktion ohne Stauchung des Körpers in der Ätherdrift; daraus abgeleitete Zeitdilatation mit Jungbleiben des raumreisenden Zwillings) für erwiesen, und zwar von Anfang an. Das GOM-Projekt hält die von den Kritikern gegebenen Begründungen für hinreichend und fügt keine eigenen Argumente hinzu.

Was das GOM-Projekt anstrebt, ist ein Brainstorming in der wissenschaftlichen Gemeinde über diese Theorie. G.O. Mueller sagte uns auch sinngemäß in einer internen Korrespondenz: Es gibt immer mindestens einen nachvollziehbaren Ansatz oder ein interessantes Argument in allen Kritikerschriften, das sich lohnt festgehalten zu werden und zum Nachdenken anzuregen. Das ist seine erklärte Zielsetzung und seine erklärte Vorgehensweise. Wenn die Stalker und Mobber von „Fehlern von G.O. Mueller“ sprechen, sprechen sie also von den Fehlern eines bestimmten kritischen Autors. Der Fehler-Katalog gibt auch als detaillierte Quelle immer den Autor an, der sich mit einem bestimmten Ansatz der Hinterfragung oder Kritik der Speziellen Relativitätstheorie beschäftigt hat. G.O. Mueller referiert dabei nur in stichworthaltigen Formulierungen über den aufgeworfenen Ansatz in der genannten Quelle. Es gilt also, wenn man als Relativist eine Gegenposition annimmt, sich mit der Originalquelle einzeln zu beschäftigen, anstatt G.O. Mueller persönlich anzugreifen, alle kritische Autoren als unqualifiziert zu erklären, die komplette Dokumentation als fehlerhaft und wertlos in die Tonne kloppen zu wollen und das Nachschlagewerk zu verteufeln, was in hohem Maße unwissenschaftlich ist.

Dieses angestrebte Brainstorming von G.O. Mueller  über die Spezielle Relativitäts-theorie habe ich seit ca. 8 Jahren im Internet mit Erfolg eingeführt: Die Hinterfragung und die Kritik der Speziellen Relativitätstheorie haben ein unübersehbares, gewaltiges und ungebrochenes Interesse in allen Internetdiskussionen ausgelöst und immer die Rekorde der Aufrufe gebrochen. Auch dort wurde eine Menge von wertvollen Ansätzen und Argumenten geäußert, auch von Physiklaien, die sich lohnen festgehalten und diskutiert zu werden. Auch naive Hinterfragungen oder fehlerhafte Ansätze sind für ein Brain-storming wertvoll und regen zum Nachdenken und Mitdenken an, siehe : Mein Blog nutzt die einmalige Chance des Brainstorming über die SRT aus Forendiskussionen. Auch Fehler sind nützlich um der wissenschaftlichen Wahrheit ein Stück näher zu kommen, die Fehler Einsteins und die Fehler der Kritiker Einsteins.

Nur die offizielle, etablierte Physik weigert sich noch, sich an diesem Brainstorming zu beteiligen, siehe zum Beispiel die Haltung von Dr. Markus Pössel als Vertreter des Albert Einstein Instituts, das offiziell gemäß Bundesministerin für Bildung und Forschung die Kompetenz zum wissenschaftlichen Meinungsstreit besitzt.

Zitat Harald Maurer: „Über gewisse Anklänge an Verschwörungstheorien muss man hinwegsehen und auch in einigen anderen Formulierungen wird über das Ziel hinaus geschossen. Da wurden Emotionen hinein gelegt, wo sie nichts verloren haben. Aber vom Informationsgehalt und -Wert ist die Arbeit von GOM eine durchaus anerkennungswerte Leistung!“

Auch darüber muss man nicht hinwegsehen, wenn man nach wissenschaftlicher Wahrheit strebt, z.B. nach der Aussage von Max Jammer: „Was eigentlich Physik ist, kann nur historisch verstanden werden“. Die Historiker haben auch eine wichtige Rolle zur Aufklärung zu spielen. Überall in der Welt, gestern wie heute, finden bekanntlich Machtkämpfe statt, das ist ein „normaler“ Zustand in allen menschlichen Gesellschaften, einschließlich in der Wissenschaft. Warum nicht in der Wissenschaft? Auch hast Du selbst in Deiner Homepage zum Beispiel das Buch von Gotthard Barth vorgestellt, das über historisch belegte Gegebenheiten berichtet: Das gigantische Betrug mit Einstein. Nein, auch darüber muss man nicht hinwegsehen.

Und über Emotionen muss man ohnehin nie hinwegsehen, nichts geschieht bei Menschen ohne Emotionen, sie sind tagtäglich unsere treuesten Begleiter. Sie sind auch ein wertvoller Indikator um Gegebenheiten zu verstehen und ggfs. sinnvoll einzugreifen. Emotionen gab es schon ganz am Anfang zur Zeit der Aufstellung der Speziellen Relativitätstheorie zwischen allen Akteuren und allen Beteiligten, ob Wissenschaftler oder Interessenten. Die Geschichte der Speziellen Relativitätstheorie ist natürlich auch die Geschichte der Emotionen, damals wie heute, wie könnte es anders sein? Auch über Emotionen muss man nicht hinwegsehen, sie begleiten alle menschlichen Handlungen.