Blog – Jocelyne Lopez

Einstein verändert unzulässig Maßeinheiten

Vor dem Hintergrund der Einführung in das Verständnis von Maßeinheiten durch
Dr. Markus Pössel, Mitarbeiter vom Albert Einstein Institut, in seinem Blog Was ist eine gute Maßeinheit? gebe ich Austausche aus der Diskussion „Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel“ im MAHAG-Forum wieder:

 

03.05.11 – Zitat von Hannes:

Das Zwillingsparadoxon ist Ergebnis der Festlegung der Invarianz.
Da man das Zwillingsparadoxon nicht nachmessen kann, fällt es in den Bereich des Glaubens. Und da bin ich sehr tolerant.

Die Invarianz ist eine willkürliche Festlegung der Lichtgeschwindigkeit und ist im lokalen Bereich gar keine schlechte Idee. Erst wenn man den lokalen Bereich verlässt, kommen die Probleme, wie man an dem Zwillingsparadoxon erkennen kann.

Ausserdem ist es total unzulässig, Maßeinheiten, die auf einer Übereinkunft beruhen, willkürlich zu verändern. Bei Gericht sagt man Betrug dazu.

(ich meine hier Lorentzkontraktion und Zeitdilatation)

 

03.05.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Bei der Frage von unzulässigen Veränderungen der Maßeinheiten muss man zwischen Lorentz und Einstein differenzieren:

  1. Lorentz verändert nicht die Maßeinheiten, weil seine Längenkontraktion real ist: die bewegten Objekte schrumpfen.
    Wenn man also eine Verkürzung zwischen der Länge eines Objektes im Ruhezustand und der Länge des selben Objektes bei Bewegung feststellt, gemessen mit demselben Maßstab, ist es bei Lorentz ganz normal, weil man ja davon ausgeht, dass das Objekt geschrumpft ist. Dann ist der Maßstab unverändert geblieben und alles ist in bester Ordnung mit der Maßeinheit. Auch braucht Lorentz keine Zeitdilatation um die Schrumpfung zu rechtfertigen, weil seine Längenkontraktion ja real ist. Lorentz verändert also keine Maßeinheiten in seiner Theorie, das ist alles okay, nichts zu beanstanden.
  2. Bei Einstein steht noch offiziell die Frage offen, ob die Objekte schrumpfen wie bei Lorentz oder nicht schrumpfen, siehe zum Beispiel die noch unbeantworteten Fragen an Dr. Markus Pössel über die Realität der Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie seit meiner Korrespondenz mit ihm darüber aus dem Jahre 2008:
    – Frage von Peter Ripota und Antwort von Dr. Markus Pössel vom 10. Juli 2010
    – Meine Frage an Dr. Pössel vom 26.05.11: Schrumpfen oder nicht schrumpfen?

Da es also noch eine ganze Weile dauern kann, bis Dr. Pössel sich durchringt die Frage unmissverständlich zu beantworten, können wir erst einmal davon ausgehen, dass anders als für Lorentz die bewegten Objekte für Einstein nicht schrumpfen, sondern dass die gemessene Verkürzung nur ein Meßeffekt ist (was Dr. Pössel auch angedeutet hat).

In diesem Fall liegt eine unzulässige Veränderung von Maßeinheiten vor, und zwar sowohl der Maßeinheit Länge als auch der Maßeinheit Zeit:

Wenn man nämlich eine Verkürzung zwischen der Ruhelänge und der bewegten Länge eines Objekts feststellt, gemessen mit demselben Maßstab, und wenn man davon ausgeht, dass das Objekt nicht geschrumpft ist, dann kann nur der Maßstab sich verändert haben, anders ist es nicht zu erklären.

Die Annahme Einsteins, dass die Objekte nicht schrumpfen jedoch als verkürzt gemessen werden basiert auf einer Veränderung der Maßeinheiten. Und es ist in der Tat unzulässig, man darf das Meßergebnis nicht als richtig und gültig erklären. Das nennt man Manipulation von Maßeinheiten – und in der Tat vor Gericht Betrug.