Blog – Jocelyne Lopez

Trotz verbreitetem Irrtum: Die Lichtgeschwindigkeit wurde nie konstant gemessen

Ich verweise auf meine Anfrage vom 28.04.10 über die Längenkontraktion an das Albert Einstein Institut Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel, sowie auf die Diskussion Längenkontrahierter Zug im MAHAG-Forum und gebe einen Austausch wieder:

 

29.09.10 – Zitat von Britta:

[…] Nein man hat erst versucht unterschiedliche Lichtgeschwindigkeiten  zu messen und das ging eben nicht und dann hat man angenommen die Lichtgeschwindigkeit ist immer konstant, nicht andersrum. Beobachter B muss nicht wegen einem Postulat zu einem Ergebnis kommen, er kommt zu einem Ergebnis und daraus wurde dann ein Postulat. Und im Michelson-Morley-Experiment gibt es auch die ‚Messvorschrift‘ Spezielle Relativitätstheorie nicht und man mißt dennoch immer die Lichtgeschwindigkeit  konstant. Die Ergebnisse vom Michelson-Morley-Experiment sind nicht deswegen konstant, weil es das Postulat gab. Du sagst doch immer Messvorschrift Spezielle Relativitätstheorie und deswegen ist die Lichtgeschwindigkeit immer konstant, weil man es ja so hinbiegt. Im Michelson-Morley-Experiment wurde aber nichts hingebogen. Warum wurde denn nie Lichtgeschwindigkeit <> c gemessen?
[…]
Man hat einfach c=const gemessen und nie etwas anders. Das Postulat kam erst deswegen. Weißt du, wenn man Lichtgeschwindigiekt <>c gemessen hätte, und dann wäre jemand gekommen und hätte gesagt, nein finde ich nicht gut, ich postuliere mal, c=konstant und damit eure Messungen, die nun was anders zeigen mit meinem Postulat in Einklang zu bringen sind, habe ich hier was ganz tolles erfunden, die Zeitdilatation und die Längenkontraktion. Nehmt einfach mal die Lorentztransformation und schon paßt das wieder. Das war nunmal nicht so. Es war in Wirklichkeit andersrum. Man hat nie Lichtgeschwindigkeit  <> c messen können und daher kam dann das Postulat.

 

30.09.10 – Zitat von Harald Maurer:

[…] Mit dem MM-Experiment wurde keinesfalls die Geschwindigkeit des Lichts gemessen sondern dessen Ausbreitungseigenschaft bezogen auf die Erdoberfläche festgestellt. […] Die Lichtgeschwindigkeit wurde immer wieder so unterschiedlich gemessen, dass man sich dazu entschlossen hat, sie per Beschluss auf einen bestimmten, allgemein gültigen Wert festzulegen. Im Michelson-Morley-Experiment wurde die Lichtgeschwindigkeit nicht als konstant festgestellt, sondern – wie gesagt – lediglich die isotrope Ausbreitung untersucht. Um eine Konstanz bzw. Invarianz der Lichtgeschwindigkeit festzustellen, hätte sie von einem bewegten Beobachter gemessen werden müssen. Den gibt es beim Michelson-Morley-Versuch aber nicht. Es wurde daher auch gar nichts „hingebogen“. Das MM-Experiment lässt keine Unterscheidung zwischen Emanationstheorie, mitgeführtem Äther oder Spezielle Relativitätstheorie zu. Daher hat Einstein selbst diesem Versuch keine besondere Bedeutung beigemessen, sondern sich auf das Fizeau-Experiment bezogen. Aber auch dieses unterstützt die Spezielle Relativitätstheorie nicht eindeutig!
[…]
Man hat noch nie c=const gemessen. Wäre dem so, wäre das Postulat kein Postulat! c=const IST das Postulat. Und man hat – abhängig von der Methode -immer wieder unterschiedliche Lichtgeschwindigkeit gemessen. Einstein hat sein Postulat formuliert, da war die Lichtgeschwindigkeit mit 299792,458 km/s noch gar nicht bekannt. Das wurde erst 1983 festgelegt. […] Guck mal da: Wikipedia Lichtgeschwindigkeit und beachte die Tabelle nach der Überschrift: „Messung der Lichtgeschwindigkeit“ und besonders die letzte Zeile: 1983 (Definition der CGPM), Neudefinition des Meters,
299 792,458 (exakt) Keine Messung . Alles klar? Siehst Du die vielen unterschiedlichen Egebnisse – und was schließt Du daraus?
 

29.09.10 – Zitat von Britta:

[…] Ich verstehe wirklich nicht, warum von den Kritikern da so endlos drüber debattiert wird. Die Längenkontraktion kam eh in der Form nicht von Einstein sondern von Lorentz und die Spezielle Relativitätstheorie sagt sowas auch nicht. Darum ist es ganz egal was Dr. Markus Pössel nun gesagt hat und was Jocelyne da nun verstanden haben will.

  
30.09.10 – Zitat von Harald Maurer:

Was Dr. Pössel gesagt hat, ist richtig bzw. konsistent mit der SRT. Und Jocelyne hat nichts falsch verstanden, sondern den richtigen Schluss gezogen, dass die Längenkontraktion keine physikalische Relevanz hat.

 

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Siehe auch:

Dr. Markus Pössel: Denkfehler oder sprachliche Verschleierung?
Relativitätstheorie: bewusste Pflege von Missverständnissen

Längenkontraktion: gewollter Wirrwarr? 
Was meint Dr. Markus Pössel mit “real” und “materiell”?
Die Natur der Längenkontraktion soll nicht eindeutig geklärt werden
Längenkontraktion: Die Relativisten in der Klemme
Ungültigkeit der Speziellen Relativitätstheorie: Nur eine Frage der Logik
Vor Gericht wegen falscher Interpretation der Relativitätstheorie?