Blog – Jocelyne Lopez

GEGENWORTE – Zeitschrift für den Disput über Wissen

Eine hochempfehlenswerte Zeitschrift

GEGENWORTE – Zeitschrift für den Disput über Wissen

Aus der Startseite:

• fragen nach • widersprechen • stellen Zusammenhänge her

Die Zeitschrift wurde 1997 von Dieter Simon und Hazel Rosenstrauch gegründet und wird von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben. Der Name rekurriert auf Paul Celan, der damit jene unprätentiösen und unpathetischen Äußerungen bezeichnete, die uns aus dem Nebel des Alltagsgeschwätzes führen und uns vor der Blendung durch die großen Reden bewahren …

GEGENWORTE laden zum Mitdenken über die Probleme einer komplexen, von Experten abhängigen Gesellschaft ein. Die Edition widmet sich zweimal jährlich einem kontroversen Thema aus dem Umfeld der Wissenschaft, das aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und erörtert wird. Professorinnen, Journalisten, Prakterinnen und Studierende denken in einer verständlichen Sprache quer über Disziplinen und Genres hinweg nach. Die Hefte sind für Wissenschaftler und interessierte Laien gleichermaßen informativ.

Redaktion: Wolfert von Rahden

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Aus der Seite Das Projekt:

GEGENWORTE werden von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben. Die Zeitschrift – 1997 vom Präsidenten der BBAW, Prof. Dieter Simon, gegründet – ist im vorigen Jahrhundert angetreten, um nach Wegen zu suchen, wie Wissenschaft auf eine der Wissenschaft adäquate Weise (über sich selbst und mit anderen Bereichen der Gesellschaft) kommunizieren kann. Zu den speziellen Aufgaben des Projektes gehört die Auseinandersetzung mit den Bedingungen, unter denen Wissenschaft produziert wird, die Herstellung von Kontexten und nicht zuletzt die Beförderung einer kritischen Urteilsfähigkeit auch gegenüber wissenschaftlichen Experten.

Das Interesse an Wissenschaftskommunikation ist seither sprunghaft angestiegen. Es gibt sehr viel mehr Veranstaltungen, die sich an die Öffentlichkeit wenden, als noch vor 5 Jahren und enorme Anstrengungen innerhalb wissenschaftlicher Institutionen, die eigene Arbeit nach außen hin darzustellen, für die Forschung zu werben oder Wissenschaft zu einem Thema für die Allgemeinheit werden zu lassen. Insofern hat sich die Landschaft verändert. Dennoch hat es sich nicht erübrigt, an der „Emanzipation der Öffentlichkeit von der Wissenschaft“ mitzuwirken, um sowohl „distanzloser Wissenschaftsgläubigkeit wie rabiater Wissenschaftsfeindlichkeit“ (wie es Dieter Simon 1997 formuliert hatte) zu begegnen.

Integration statt Kulturkampf: Seit Jahren oder Jahrzehnten wird darüber diskutiert, dass Natur- und Kulturwissenschaften, reine und angewandte Forschung, Medien und Wissenschaft jeweils unterschiedliche Kulturen mit je eigenen Mentalitäten und Sprachen sind. Gegenworte bemühte sich von Anfang an darum, Disziplin- und ‚Standes’grenzen zu überschreiten und dabei über die leeren und unproduktiven Beschwörungsformeln der Interdisziplinarität hinauszugelangen. Zu den konzeptionellen Überlegungen gehört seit den ersten Nummern, dass wir die Kulturen integrieren und einen neuen Ton in das Sprechen und Schreiben über Wissenschaft bringen wollen.

Gegenworte versucht, an bestimmte Standards der Kommunikation zu erinnern, die in anderen (auch wissenschaftlichen) Medien aus unterschiedlichen Gründen vernachlässigt werden und setzen auf das Gespräch, aus dem nicht nur Wissenschaft entsteht. Eine zentrale Rolle bei der Umsetzung des Konzepts spielt der Versuch, eine Sprache zwischen der Hermetik von Fachsprachen und den Methoden des Marketing zu finden.

Zur Orientierung an wissenschaftlichen Maßstäben gehört, dass wir Öffentlichkeit nicht nur als eine zu überzeugende Zielgruppe ‚behandeln‘, sondern als Ort des Aushandelns verstehen und diesen idealtypisch gedachten Prozess zumindest innerhalb der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu befördern suchen. Die Edition beleuchtet Probleme an den Rändern der Disziplinen, und sie versteht sich als virtueller Salon, in dem Forscherinnen und Forscher, Journalisten, Künstlerinnen, Praktiker und Schriftsteller in einer Sprache disputieren, die weder unnötig simplifiziert noch den Laien ausschließt.