Blog – Jocelyne Lopez

Messbarkeit und Kausalität fehlen bei der Speziellen Relativitätstheorie

Ich verweise auf meinen Beitrag vom 02.07.09  in der Diskussion Einstein-Widerleger und Co im Blog von Carolin Liefke:

 

Gut, Erklären ist schwierig, aber gerade das erwarte ich von der Wissenschaft.

Die physikalischen Phänomene braucht man mir im Grunde genommen nicht zu „beschreiben“: Ich sehe oder erfahre sie ja selbst. Man sollte sie mir aber erklären, und zwar so, dass eine Kausalität zu erkennen ist. Sonst kann ich genauso gut zu einer Wahrsagerin gehen, die sich selbst Zusammenhänge aus der Welt zusammenreimt und ihr blind glauben.

Es gibt für ein und dasselbe Ereignis verschiedene Ursachen, die zusammen wirken. Eine Ursache hat in der Natur meistens immer mehrere Wirkungen, und andersrum hat eine Wirkung meistens mehrere Ursachen. Dass könnte zum Beispiel der Teilnehmer aus dieser Diskussion, der Arzt Stephan Kaula, wohl am besten für die Medizin bestätigen, das sagen uns auch die Ärzte immer: Ein beobachtbares Symptom ist selten die Folge von einer einzigen Ursache, genauso wie auch das gleiche Symptom ein Zeichen für viele verschiedenen Ursachen sein kann.

Das ist in der Physik grundsätzlich nicht anders: Verschiedene Effekte wirken bei einer beobachtbaren Auswirkung zusammen. Den Anteil jeder Auswirkung kann man unter Umständen getrennt messen und das liefert uns statistische Erfahrungswerte. Dafür muss aber dieser Anteil messbar sein, sonst kann man nicht folgern, dass dieser Effekt bei der beobachtbaren Auswirkung mitwirkt!

Die angenommenen Auswirkungen der relativistischen Effekte Längenkontraktion (Verkürzung eines bewegten Objektes) und Zeitdilatation (Verjüngung eines Organismus) sind jedoch unumstritten nicht messbar, weil sie außerhalb der technischen Messbarkeit liegen. Sie wurden auch nie gemessen, sondern nur angenommen. Sie sind also aus wissenschaftlicher Sicht keine konkreten Messergebnisse, woraus man Erfahrungswerte gewinnen konnte und könnte, auch nicht rein statistisch, sondern sind und bleiben reine Spekulationen – wie bei den Aussagen einer Wahrsagerin. Dafür aber, dass sie nicht beobachtbar sind, fehlt auch noch dazu eine plausibel Kausalität…  

Man kann mir also lange erzählen, die Effekte existieren und wirken sich in der Natur aus, ich brauche es nach dem Standard einer redlichen Wissenschaft nicht zu glauben. Dafür fehlt eben die Einhaltung der Grundsätze einer redlichen Wissenschaft.

Man könnte es vielleicht mit folgendem Gedankenexperiment verdeutlichen:

Man lässt ein Monat lang eine Gruppe von Testpersonen eine strenge Diät durchführen, indem sie aber dabei die Nahrung mit den Zähnen von der linken Seite des Kiefers kauen müssen. Nach einem Monat stellt man fest, dass alle Testpersonen abgenommen haben. Man schließt aus diesem Experiment: Das Kauen der Nahrung mit den linken Backzähnen führt wissenschaftlich nachgewiesen zu Gewichtabnahme.
Sie würden diese Schlussfolgerung doch als Scharlatanerie ansehen, oder?



Comments

  1. Juli 4th, 2009 | 08:30

    […] komme auf meinen vorherigen Beitrag zurück und gebe einen Austausch über die Messbarkeit und die Kausalität der relativistischen […]