22. Dezember 2007
G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf
Zu dem allgemeinen Unglück der politischen Hetze kam mit dem Einbruch der antisemitischen Propaganda in die Fachliteratur die Zerstörung der bis 1921 durchaus sachlichen physikalischen Diskussion. Obwohl es erwiesenermaßen nur vereinzelte Fälle waren, in denen physikalische Argumentationen mit antisemitischer Hetze verbunden worden sind, so machten die Relativisten daraus eine bis heute funktionierende Verleumdungskampagne, alle Kritiker seien offene oder heimliche Antisemiten, ihre Veröffentlichungen antisemitisches Geschmiere, auf das ein anständiger Mensch nicht einzugehen braucht.
Diese pauschale Verleumdung hat ca. 98 Prozent aller kritischen Autoren betroffen. die in ihrer physikalischen Kritik auch nicht ein einziges antisemitisches Wort geschrieben haben. Sie hat wahrscheinlich auch nicht unwesentlich zu der Verbitterung auf seiten der Kritiker beigetragen und muß nach Wiederherstellung der Wissenschaftsfreiheit auf dem Felde der theoretischen Physik durch die führenden Gremien der Schulphysik öffentlich widerrufen und mit einer Bitte um Vergebung verbunden werden: alle haben diese Vorwürfe gehört und gewußt, daß sie nur Verleumdung waren, und geschwiegen.
Die Verleumdung als Antisemiten zeigt verständlicherweise in dem Land, das den ungeheuerlichen Völkermord begangen hat, bis heute Wirkung. Auf die einfache Frage an einen Physiker, ob es für die behaupteten Effekte der Speziellen Relativitätstheorie empirische Beweise gebe, mußte man in Deutschland noch 1990 mit der Gegenfrage rechnen, ob man etwa die Sache der Antisemiten unterstützen wolle. Damit war die physikalische Frage beantwortet.
Aus dem verleumderischen pauschalen Antisemitismus-Vorwurf gegen jegliche physikalische Kritik konnten die Relativisten in verschiedenster Hinsicht großen Gewinn ziehen:
(1) Jede antisemitische Hetze auf politischem Feld bis hin zu Morddrohungen gegen Albert Einstein sowie die tatsächlich begangenen politischen Morde in der Weimarer Republik verlieh der Verleumdung der Kritiker in der öffentlichen Wahrnehmung einen zusätzlichen Grad an Wahrscheinlichkeit. Die pauschale Verleumdung und Diffamierung wurde kaum noch von irgend jemandem kritisch geprüft.
(2) Unterschwellig konnte dem Leser suggeriert werden: Die physikalische Theorie eines Mannes, der politisch derart verfolgt wird, kann gar nicht falsch sein, wenn nicht gar die politische Verfolgung die Richtigkeit der physikalischen Theorie noch wahrscheinlicher machte; und jeder Kritiker der Theorie schien mit den Antisemiten gemeinsame Sache zu machen. Diese Logik, auf die natürliche Sympathie mit dem unschuldig Verfolgten bauend, ist zwar der schiere Unsinn, aber in den Köpfen vieler Leute wirksam.
(3) Der drohende Antisemitismus-Vorwurf setzt bei manchen Menschen, die verleumderische Vorwürfe fürchten, die berühmte Schere im Kopf in Gang, die den Zensor ersetzt. So bleibt den Relativisten manche Arbeit mit Kontrolle, Unterdrückung und Ausgrenzung von Kritik erspart.
(4) Die Relativisten verknüpften mit der erfolgreichen pauschalen Verleumdung unausgesprochen die moralische Befreiung von der Pflicht zur Auseinandersetzung mit jeglicher physikalischen Kritik ohne Ansehen der Person. Mit der Behauptung, ein Kritiker sei Antisemit oder eine Veröffentlichung sei antisemitisch, glaubten die Relativisten die Auseinandersetzung mit der vorgebrachten physikalischen Kritik ablehnen zu können.
Als Beweis für den vorsätzlich böswilligen Charakter dieser ständig vorgebrachten Verleumdung kann der Fall des 1931 erschienenen Sammelwerks „100 Autoren gegen Einstein“ dienen, der kein einziges antisemitisches Wort enthält, was angesichts der Beteiligung mehrerer jüdischer Autoren und Herausgeber auch ziemlich unwahrscheinlich ist. Von mehreren Autoren der Relativistik wird dieses Bändchen als antisemitisches Machwerk verleumdet.
Albert Einstein selbst hat den Antisemitismus-Vorwurf diesem Sammelwerk gegenüber nicht erhoben, soll aber mit einem gleichermaßen merkwürdigen Ausspruch darauf reagiert haben, dem Sinne nach: Wenn es etwas gegen seine Theorien vorzubringen gäbe, dann hätte auch ein Autor genügt. Weshalb er keinen Grund zu einer Beantwortung sehe. Die Tatsache, daß viele Autoren ihre Kritik vortragen, muß in den Augen von Albert Einstein die Unerheblichkeit der Kritik beweisen.
(G.O. Mueller)
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NB: Zur konkreten und aktuellen systematischen Anwendung dieser Strategie in Internetforen siehe z.B. der Thread im Forum von Ekkehard Friebe: Unterdrückung, Mobbing, Stalking
[…] Wie bei den verbitterten und verzweifelten Versuchen, die Kritik der Relativitätstheorie mit allen Mitteln zu unterdrücken und zu verhindern und die Person der Kritiker zu verfolgen, schrecken auch im Bezug auf Tierschutz und Tierrecht manche skrupellose Forenteilnehmer nicht davor ab, sich die wohl in Deutschland ganz besonders beliebte Strategie des verleumderischen antisemistischen Vorwurfes zu bedienen, um ihre persönliche Einstellungen mit allen Mitteln zu “verteidigen“, ein erschreckender und äußerst bedenklicher Zustand in der deutschen Internet-Öffentlichkeit (siehe G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf ) […]
[…] beziehe mich auf meine Einträge in diesem Blog: G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf Schwerwiegende Verleumdungen auch in Bezug auf Tierschützer und Tierversuchsgegner Januar 2008: […]
[…] Das „Hauptargument” der Anhänger der Relativitätstheorie in Foren besteht daraus, penetrant zu behaupten bzw. rumzupöbeln, dass alle Kritiker der Relativitätstheorie Antisemiten, Rassisten und Nazis sind bzw. antisemitisch, rassistisch und nazistisch motiviert sind, und zwar einzig und allein aus dem Grund, weil Einstein Jude war. Siehe zum Beispiel Ausführungen von G.O. Mueller in diesem Blog: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf. […]
[…] meinen Blog-Einträge G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf und Eine absurde und vor allem äußerst perfide Strategie verweise ich auf eine weitere […]
[…] und zwei wissenschaftshistorischen Analysen aus der Dokumentation von G.O. Mueller. Diese Gegenüberstellung vermittelt für eine außenstehende Wissenschaftslaiin wie mich ein ganz anderes Bild der historischen Umstände: G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf […]
[…] habe – siehe z.B. Bananenrepublik Deutschland oder Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka oder G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf – verweise ich nachstehend auf eine Information der Frankfurter Allgemeinen Zeitung über ein […]
[…] von 95 Jahren dokumentiert, sowie auch auf Ausführungen aus dieser Dokumentation in diesem Blog: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf und Was haben Antisemitismus, Nationalsozialismus und Völkermord mit Physik zu […]
[…] komme auf die Analyse der Forschungsgruppe G.O. Mueller Die besondere Strategie: Der verleumderische Antisemitismusvorwurf zurück und auf die langjährige Hetze im Internet gegen Kritiker der Relativitätstheorie durch […]
[…] kommt automatisch, das ist ja die Strategie der Relativisten seit 100 Jahren, siehe zum Beispiel hier und […]
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[…] Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Geschichtsfälschung Die besondere Strategie der verleumderische Antisemitismusvorwurf Was haben Antisemitismus, Nationalsozialismus und Völkermord mit Physik zu […]