25. April 2021
Kreativer Protest gegen die Corona-Maßnahmen aus Frankreich und Deutschland mit den Künstlern Kaddour Hadadi und Dietrich Brüggemann
Zwei engagierte Künstler jeweils aus Frankreich und Deutschland ermutigen zum Widerstand gegen die absurden und destruktiven Maßnahmen der Regierungen in der Corona-Krise und brechen das beängstigende Schweigen der Kulturlandschaft:
Kaddour Hadadi, vorgestellt in den NachDenkSeiten:
„Wir wollen weiter tanzen“ – in Frankreich wächst der kreative Protest gegen die Corona-Maßnahmen
„Wir wollen weiter tanzen“ … diesen Refrain hört man in Frankreich in den letzten Wochen immer häufiger. Gesungen und getanzt auf zahlreichen Flashmobs an öffentlichen Plätzen. Der Chanson „Danser encore“ hat sich in den letzten Wochen zu einer Hymne des friedlichen und kreativen Widerstands gegen die Corona-Maßnahmen gemausert. Erst letzte Woche tanzten hunderte Franzosen ihren Frust am Pariser Gare de l’Est hinfort. Bilder, die einem das Herz erwärmen und Hoffnung machen. Weitere Aktionen sind geplant.
Das Lied stammt von Kaddour Hadadi, bekannt als HK, dem Kopf hinter dem Künstlerkollektiv HK et les Saltimbanks – einem Sohn algerischer Einwanderer, der in Frankreich als klassisch linker Liedermacher mit Bezug zur Arbeiterbewegung bekannt ist. Also genau der Künstler, dessen Kollegen in Deutschland so dröhnend schweigen.
Das Lied „Danser encore“ veröffentlichte Hadadi im Dezember letzten Jahres und auf YouTube konnte das Video bereits mehr als zwei Millionen Zuschauer finden – Tendenz stark steigend. […]
.
Dietrich Brüggemann, Zitate des Regisseurs und Mitinitiators der Initiative #allesdichtmachen aus der Plattform Achgut.com:
„Warum muss unsere ganze Gesellschaft in einer Art Kriegszustand sein?“
[…] Keins von diesen Videos handelt von der Pandemie. Aber sie ziehen das hohle Pathos durch den Kakao, mit dem wir uns seit einem Jahr konfrontiert sehen. Sie kritisieren die Gnadenlosigkeit, mit der alles, das jetzt den Bach heruntergeht, als zweitrangig abgetan wird. Sie hinterfragen die Geschichten, die eine Gesellschaft sich selbst erzählt. Und wenn diese Gesellschaft (oder die 1%, die auf Twitter sind) dann derart überschäumend reagiert, dann war das Ganze offenbar notwendig. Ende.“
–
sowie aus einem Artikel bei ntv:
„Wir unterwerfen uns absurden Regeln
[…] Unser Ansatz war, dass wir den Diskursraum wieder aufmachen, und das ist geglückt, es wird drüber geredet. Wir wollten das Thema in die Mitte holen. Jens Spahn hat in der Pressekonferenz gesagt, dass er mit denen reden würde. Armin Laschet hat ein bisschen rumgedruckst, aber er hat Verständnis signalisiert. Warum machen diese Leute das? Die haben politischen Instinkt. Die haben gemerkt, dass ein großer Teil der Bevölkerung dahintersteht. Dass viele Millionen Menschen in diesem Land die Welt nicht nicht mehr verstehen und die Maßnahmen in dem Ausmaß auch nicht mehr mittragen wollen. […]
Schön, dass es Menschen wie Kaddour Hadadi und Dietrich Brüggemann gibt: sie sprechen mit kreativen Aktionen Millionen von Menschen aus der Seele und fördern den Dialog und die Überwindung der Spaltung der Gesellschaft.