Blog – Jocelyne Lopez

Irreführendes Vorwort des französischen Psychiaters Christophe André zu einem Buch von Wolf Singer und Matthieu Ricard

Nachdem er sich als bekennender Atheist schon als „Berater“ des Papsts angeboten hatte, versucht sich jetzt der berüchtigte Affenhirnforscher, Tierquäler und Schwindler Wolf Singer mit der Vermarktung seiner vermeintlichen Erkenntnisse beim Dalai Lama und wurde zu einem Symposium Selbstwahrnehmung, Mitgefühl und Gemeinschaft, Globale Verantwortung  im kommenden September in Frankfurt eingeladen.

Einen Anlauf dazu hat er schon vor 8 Jahren mit einer Reihe von gemeinsamen Büchern mit dem französischen buddhistischen Mönch Matthieu Richard genommen. Zwei davon sind bereits erschienen (ein drittes soll in Vorbereitung sein), siehe bei Amazon:

Jenseits des Selbst: Dialoge zwischen einem Hirnforscher und einem buddhistischen Mönch– 6. März 2017

worüber ich am 8. Juli 2017 eine kritische Rezension verfasst habe: Wolf Singer hat nie am menschlichen Gehirn geforscht

 

Das erste Buch in französischer Sprache ist schon im Januar 2017 erschienen:

Cerveau et méditation. Dialogue entre le bouddhisme et les neurosciences
mit einem Vorwort des französischen Psychiaters Christophe André.

Auch über dieses Buch habe ich eine kritische Rezension am 10. Juli geschrieben: Wolf Singer n’a pas de connaissances scientifiques fondées sur le cerveau humain

Nachstehend zur Information der Leser meines Blogs, die kein Französisch verstehen, die eigene Übersetzung auf Deutsch meiner französischen Rezension:

Wolf Singer verfügt über keine fundierten wissenschaftlichen Kenntnisse über das menschliche Gehirn

Die Buchbeschreibung dieses Buches enthält leider Fehlinformationen bzw. die Unterlassung von wichtigen Informationen bzgl. der beruflichen Qualifikation und dem wissenschaftlichen Beitrag des Autors Wolf Singer in diesem Dialog mit Matthieu Ricard.

Die Bezeichnung von Wolf Singer als „weltweit ein der größten Spezialisten des Gehirns“ leitet nämlich ein gravierendes Missverständnis an, denn sie erweckt den Eindruck, dass Wolf Singer ein Spezialist des menschlichen Gehirns sei. Diese Reputation ist jedoch falsch und trügerisch, da die Forschung von Wolf Singer am Max Planck Institut für Hirnforschung in Frankfurt seit mehr als 30 Jahren ausschließlich aus invasiven Experimenten am Gehirn von Tieren besteht (Katzen und Affen).

Vor diesem Hintergrund ist es absolut undenkbar, dass Wolf Singer qualifizierte Erkenntnisse über Gehirnstrukturen kommunizieren kann, die im Zusammenhang mit menschlichen Gehirnfunktionen wie Stand des Bewusstseins, Wahrnehmung des Selbst, Willensfreiheit, religiöses Gefühl, Spiritualität oder Meditation stehen. Die Ausführungen von Wolf Singer über diese Funktionen im menschlichen Gehirn haben keine experimentelle Grundlage und können weder als empirisches noch als experimentelles Wissen angesehen werden, es sind lediglich persönliche, nicht wissenschaftlich gesicherte Extrapolationen und Spekulationen. Die Thesen von Wolf Singer, unter anderen über die Willensfreiheit, sind übrigens in der deutschen Wissenschaftsgemeinde der Geisteswissenschaften und der Philosophie stark umstritten.

Darüber hinaus ist es extrem schockierend, dass der buddhistische Mönch Matthieu Ricard seit 8 Jahren eine Annährung der Erkenntnisse und der Philosophien mit einem der berüchtigsten Tierexperimentatoren in Deutschland sucht. Die unerträgliche Grausamkeit und die unvorstellbare Brutalität seiner Experimente dokumentieren das vollständige Fehlen von jeglichem Mitgefühl und lösen Abscheu und Empörung in der Bevölkerung in Deutschland aus. Die Protestbewegung gegen Tierversuche und die Aktionen für den Schutz der Rechte der Tiere zur Forderung der sofortigen Einstellung der Experimente von Wolf Singer sind leider seit mehreren Jahrzehnten erfolglos geblieben.

Es ist extrem bedauerlich, dass Matthieu Ricard durch diesen Dialog eine wissenschaftliche und moralische Legitimation an die Karriere von Wolf Singer verleiht, die in keiner Weise mit der buddhistischen Tradition und Philosophie zu vereinbaren ist.

Jocelyne Lopez

 

NB: Ich habe Christophe André in seinem Facebook-Beitrag über die „compassion“ (Mitgefühl) über meine kritische Rezension am 10.07.17 informiert, siehe hier.
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Bilder sprechen eine universelle Sprache und schließen Missverständnisse aus: Nachstehend ein paar Bilder der „Forschung“ des straffälligen Affenhirnforschers Nikos Logothetis am Max Planck Institut Tübingen, die Wolf Singer als „wunderbare Forschung“ in der Presse hochpreist:

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In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft,
denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.
(anonym) .

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