Blog – Jocelyne Lopez

Zwei Fragen über die Affenhirnforschung an die Tierschutzbeauftragte des Max Planck Instituts Tübingen (#MPI)

Vor dem Hintergrund der anhaltenden, heftigen Kontroversen über die umstrittene Affenhirnforschung am Max Planck Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, die in der Wissenschaftsgemeinde und in den Medien nach der Entscheidung des Leiters des MPI Tübingen Nikos Logothetis, die Affenhirnforschung aufzugeben, vorgetragen werden, haben wir als ein kleines Team von Tierschützerinnen heute folgende email-Anfrage an die Tierschutzbeauftragte des MPI Tübingen gerichtet:
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Von:  Jocelyne Lopez, Sandra Lück, Gerlinde Wax

An:    die Tierschutzbeauftragte am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen:
Prof. Dr. Almut Schüz, almut.schuez[ad]tuebingen.mpg.de
Dipl. Biol. Silvia van Keulen, silvia.vankeulen[ad]tuebingen.mpg.de
Dr. Silvia Slesiona-Künzel, silvia.slesiona-kuenzel[ad]tuebingen.mpg.de

Cc:

Prof. Dr. Martin Stratmann, Präsident der Max Planck Gesellschaft stratmann@mpie.de

Dr. Cornelie Jäger, Landestierschutzbeauftragte, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg cornelie.jaeger@mlr.bwl.de

MdL Rita Haller-Haid (SPD), Landtag Baden-Württemberg, Rita.Haller-Haid@SPD.landtag-bw.de

Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, ob@tuebingen.de

Dr. Christina Beck, Leiterin Wissenschafts- und Unternehmenskommunikation der Max Planck Gesellschaft, christina.beck@gv.mpg.de

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schüz, sehr geehrte Frau Dipl. Biol. Silvia van Keulen, sehr geehrte Frau Dr. Silvia Slesiona-Künzel,

als Tierschutzbeauftragte des Max Planck-Instituts für biologische Kybernetik in Tübingen obliegt Ihnen die Überwachung der Einhaltung des Tierschutzgesetzes bei den in diesem Labor durchgeführten Affenexperimenten in der Hirnforschung.

Vor diesem Hintergrund machen wir Sie auf verbindliche Vorgaben des Tierschutzgesetzes aufmerksam, die auch im EU-Recht bekräftigt wurden:
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–  Gemäß TierSchG § 7 (1c) muss die artspezifische Fähigkeit der verwendeten Tiere, unter den Versuchseinwirkungen zu leiden, berücksichtigt werden.
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–  Gemäß TierSchG § 7a (2) 5 dürfen Versuche an Tieren, deren artspezifische Fähigkeit, unter den Versuchseinwirkungen zu leiden, stärker entwickelt ist, nur durchgeführt werden, soweit Tiere, deren derartige Fähigkeit weniger stark entwickelt ist, für den verfolgten Zweck nicht ausreichen..
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Seit mehr als ein Jahrzehnt hat der Direktor des Max Planck Instituts für biologische Kybernetik, Prof. Nikos Logothetis, Versuche mit Primaten beantragt und durchgeführt, obwohl Versuche an Tieren, deren artspezifische Fähigkeit unter den Versuchseinwirkungen zu leiden weniger entwickelt ist, für den verfolgten Zweck ausreichten: Gemäß einer Pressemitteilung vom 30.04.2015 der Geschäftsführung der Max Planck Gesellschaft will Prof. Logothetis zukünftig nur noch an Nagetieren sein Forschungsvorhaben fortsetzen.

Da das Forschungsvorhaben in der Hirnforschung, das über mehr als ein Jahrzehnt am Max Planck Institut für biologische Kybernetik in Tübingen mit hoch entwickelten Tieren wie Primaten beantragt und durchgeführt wurde, obwohl für den verfolgten Zweck Versuche mit weniger entwickelten Tieren wie Nagern ausreichten, liegt ein eklatanter Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und gegen das EU-Recht vor.

Wir bitten Sie daher in Ihrer Funktion als Tierschutzbeauftragte die folgenden zwei Fragen im öffentlichen Interesse zu beantworten:
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1)  Wie gedenken Sie, diesen langjährigen Verstoß gegen das Tierschutz-gesetz ahnden zu lassen?
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2)  Wie gedenken Sie, gegen die Ankündigung der Geschäftsführung der Max Planck Gesellschaft in der o.g. Pressemitteilung vorzugehen, diese Versuche an Primaten zukünftig weiter zu führen?
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Wir danken im Voraus für die Beantwortung unserer zwei Fragen und verbleiben

mit freundlichen Grüßen

Jocelyne Lopez, Sandra Lück, Gerlinde Wax
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NB: In diesem Gesamtkontext verweisen wir auf unsere neue Change.org-Petition an Prof. Hans-Peter Thier, mit der Bitte um Beantwortung von 4 Fragen über den wissenschaftlichen Wert der Affenhirnforschung am MPI Tübingen  – Unsere Petition wurde nach nur 7 Tagen von mehr als 9.000 Bürgern unterzeichnet –  Bitte unterstützen Sie sie auch!

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Herr Prof. Hans-Peter Thier, beantworten Sie bitte 4 Fragen
über den wissenschaftlichen
Wert der Affenhirnforschung
am Max Planck Institut Tübingen

ZUR PETITION….

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