Blog – Jocelyne Lopez

Debatte über Tierversuche: Unseriöse und unqualifizierte Teilnahme der Wissenschaftsministerin von Baden-Württemberg Theresia Bauer!

Ich verweise auf einen Artikel vom 08.07.2015 in der  Badischen Zeitung über die Debatte um die Tierversuche, insbesondere um die Affenversuche in Tübingen:

Lasst uns über Tierversuche reden
In Tübingen fordern Wissenschaftsministerin Bauer und Forscher anderen Umgang mit dem Thema.

Die Forderung der grünen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer für die Führung einer Debatte über Tierversuche reduziert sich allein darauf, die bekanntlich seit Jahrzehnten von den Tierexperimentatoren perfid eingesetzte Keule der Kriminalisierung der Tierversuchsgegner mit zu schwenken und sie tendenziös als gefährliche, gewaltbereite Extremisten zu gebranntmarkten:

Zitat Badische Zeitung:

Es hat mich verblüfft und zugleich ein wenig besorgt, dass die Debatte so stark von der Tierschutzszene getrieben worden ist.“
CIN-Professor Hans-Peter Thier sieht einen Grund für die derzeitigen Probleme in der Auseinandersetzung um Tierversuche ebenfalls bei fundamentalistisch auftretenden Tierschützern.“

Außer diesen polemischen und unqualifizierten Unterstellungen hat die Wissen-schaftsministerin Theresia Bauer über die wissenschaftliche Debatte um die Nützlichkeit der Tierversuche offensichtlich nichts zu sagen und überlässt parteiisch einzig das Wort den Tierexperimentatoren, die ihre einseitige Werbung für die Tierversuche wieder einmal der Öffentlichkeit verkaufen dürfen.

Ist so eine Teilnahme an eine wichtige wissenschaftliche und gesellschaftliche Debatte seriös? Ist es qualifizierte und objektive Wissenschaft, sehr geehrte Frau Wissenschaftsministerin Theresia Bauer?

Auch die Ärztevereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V., die seit mehr als 30 Jahren in Deutschland eine herausragende Aufklärungsarbeit über die nachgewiesene wissenschaftliche und medizinische Sinnlosigkeit der Tierversuche leistet, moniert die unverantwortliche Haltung der Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, in einem Bericht über die Debatte um die Affenversuche in Tübingen:

Debatte über Affenhirnforschung in Baden-Württemberg

Die Arbeitskreise Ländlicher Raum und Verbraucherschutz sowie Wissenschaft, Forschung und Kunst der grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg hatten anlässlich des Konfliktes um die Primatenforschung am 16.11.2012 zu einer Anhörung eingeladen.

Rund 100 Tierschützer, Wissenschaftler, Behördenvertreter und Politiker debattierten unter der Überschrift »Zwischen Tierschutz und Forschungsfreiheit: Primatenversuche und Alternativen.« Als Referenten waren die Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger, der Primatenhirnforscher Prof. Andreas Nieder von der Universität Tübingen, Hirnforscher Prof. Elbert von der Universität Konstanz sowie im Rahmen der Podiumsdiskussion Dipl.-Biol. Silke Bitz von Ärzte gegen Tierversuche, Dipl.-Biol. Roman Kolar vom Deutschen Tierschutzbund, Dr. Karin Blumer von Novartis sowie Prof. Gerhard Heldmeier von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geladen.
[…]
Dipl.-Biol. Silke Bitz legte detailliert dar, dass die Primatenhirnforschung weder ethisch vertretbar, noch unerlässlich, noch von hervorragender Bedeutung ist. Auch Wissenschaftler wie Prof. Elbert von der Universität Konstanz betonten, dass die Forschung am Affenhirn verzichtbar sei. Primatenversuche würden nicht helfen, die großen Probleme zu lösen.

Im Rahmen der Anhörung wurde kein einziges Beispiel hervorgebracht, das den Nutzen der Primatenhirnforschung darlegen würde. Lediglich in der gewohnten Pauschalität behaupteten die Experimentatoren, die Hirnforschung sei notwendig, um grundlegende Erkenntnisse über das Gehirn zu erlangen und dass die Affen ohnehin nicht leiden würden. Unsere Ärztevereinigung legt schon lange dar, dass die Affenhirnforschung für die Krankheitsforschung des Menschen irrelevant ist, da man von einem Affenhirn aufgrund der großen Unterschiede nicht auf ein Menschenhirn schließen kann. Seit über 30 Jahren wird in Deutschland Hirnforschung an Affen betrieben, Durchbrüche im Verständnis menschlicher Krankheiten oder gar Therapien, die daraus hervorgingen, gibt es nicht.
[…]
Mit der Landtagswahl 2011 wurde die schwarz-gelbe Regierung von grün-rot abgelöst und die Umsetzung der Wahlversprechen hätte beginnen können. Seither herrscht jedoch Uneinigkeit innerhalb der Grünen und nicht mehr alle wollen sich an ihr eigenes Vorhaben halten. So hat Wissenschaftsministerin Theresia Bauer ungeprüft und ohne Darlegung einer fundierten Begründung den Standpunkt der Primatenforscher übernommen. […]

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Bevor Sie sich einbilden, sehr geehrte Frau Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, irgendetwas Qualifiziertes und Sinnvolles in der Debatte um Tierversuche beitragen zu können, lassen Sie sich doch von der wissenschaftlichen Vereinigung Ärtze gegen Tierversuche über die Sinnlosigkeit der Tierversuche aufklären! Das könnte Ihnen nicht schaden, weder als Mensch, noch als Wissenschaftsministerin.

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