Blog – Jocelyne Lopez

Skandalös! Tierversuche werden ohne Validierung seit 150 Jahren massiv durchgeführt!

Es ist skandalös, dass für die schon vorhandenen, modernen und erfolgs-versprechenden tierversuchsfreien Forschungsmethoden eine Validierung verlangt wird, die nie gegeben wird, obwohl die Tierversuche seit 150 Jahren nie validiert wurden und obwohl schon lange wissenschaftlich bewiesen wurde, dass die Tierversuche unbrauchbar für die Humanmedizin sind!

Es ist zum Beispiel in der Hirnforschung mit Affen seit 40 Jahren nachgewiesen, dass nie ein brauchbares Ergebnis bei dem vorgeschobenen Forschungszweck der Therapie von schweren Krankheiten wie Alzheimer, Epilepsie, Parkinson oder Multiple Sklerose nachgewiesen werden konnte, in keinem der vielen Forschungsstandorten der Hirnforschung mit Affen seit 40 Jahren!!!! Welche Konsequenzen wurden aus dieser nachgewiesenen Erfolglosigkeit gezogen? Keine! Die Hirnforschung mit Affen wird weiter ohne Validierung betrieben, obwohl sie nie eine Validierung erhalten würde, wenn eine Validierung dafür verlangt würde!

Es ist zum Beispiel seit langem wissenschaftlich nachgewiesen, dass bis zu 98% der neuen Medikamente, die an Tiere getestet wurden, durch die klinische Erprobung an Menschen durchfallen: Entweder zeigen sie keine Wirkung oder schwere Nebenwirkungen, bis zu Todesfällen. Von den ganz wenigen neuen Medikamenten, die an Tiere getestet wurden und durch die klinische Erprobung durchkommen, müssen viele wegen schweren Schädigungen oder Todesfällen vom Markt wieder zurückgenommen werden. Welche Konsequenzen wurden aus dieser nachgewiesenen Erfolglosigkeit gezogen? Keine! Das Testen von neuen Medikamenten an Tiere wird weiter massiv betrieben, obwohl es nie eine Validierung erhalten würden, wenn eine Validierung dafür verlangt würde!

Die nutzlosen und gefährlichen Tierversuche werden weiter massiv ohne Validierung durchgeführt und die modernen tierversuchsfreien Forschungsmethoden warten vergeblich auf eine Validierung, die nie gegeben wird. Praktisch für die Tierversuchslobby! Skandalös!!!!
.

.

Vor diesem Hintergrund ist die Initiative einer Tierschützerin und Tierrechtlerin sehr zu begrüßen, die eine Beschwerde an die Wettbewerbszentrale am 08.04.15 gerichtet hat:

.

Betreff: Beschwerde zur Wettbewerbsverzerrung bei der Validierung tierversuchsfreier Methoden

Sehr geehrte Damen und Herren.

Hiermit möchte ich die Wettbewerbsverzerrung betreffend der Validierung tierversuchsfreier Verfahren im Gegensatz zu nicht validierten Tierversuchen zur Anzeige bringen.

Zahlreiche Bestimmungen auf nationaler und EU-Ebene schreiben Tierversuche direkt oder indirekt vor.

Tierversuche wurden niemals validiert.

Ein neues Medikament, ein neues Shampoo, ein neues Düngemittel, … all diese Produkte müssen vor Vermarktung auf Unschädlichkeit für den Menschen getestet werden. Im Tierversuch!

Hiervon profitiert eine ganze Industrie: Die Tierversuchslobby!

Für die Tierversuche gibt es keine Auflagen, obwohl einige der in den Prüfvorschriften verankerte Versuche noch aus den 1930/40 Jahren stammen und bis heute nicht daraufhin überprüft wurden, ob sie sich überhaupt eignen, Gesundheitsrisiken für den Menschen sicher bewerten zu können (Ärzte gegen Tierversuche).

Tierversuchsfreie Verfahren hingegen müssen die Hürden der Validierung nehmen, welche bis zu 10 -15 Jahre in Anspruch nehmen können.

Dies führt dazu, dass tierversuchsfreie Methoden keinen Anreiz für die Entwickler ermöglichen.

Diejenigen, die sich dennoch den tierleidfreien Alternativen widmen,werden aufgrund der langwierigen und unverständlichen Prüfverfahren häufig abgeschreckt, bzw werden erheblich benachteiligt!

Ein Entwickler von tierversuchsfreien Methoden hat derzeit nicht die gleichen Chancen auf dem Wirtschaftsmarkt.

Hier besteht eine beklagenswerte Ungleichheit zum Leidwesen der Tiere und ein eklatanter Verstoss gegen das Gleichheitsprinzip, sprich unlauterer Wettbewerb / Wettbewerbsbeschränkung, eine Verschiebung des Marktgleichgewichts.

Tierversuche haben eine Quasi-Monopolstellung.

Somit muss hier das Kartellamt nach §19 GWB sofort sanktionierend eingreifen!

Auch als Konsument fühle ich mich benachteiligt.

ZITAT Ärzte gegen Tierversuche:

Die «Methode Tierversuch» gilt seit mehr als hundert Jahren als «Goldstandard» in der Wissenschaft und hat so auch Eingang in unzählige Gesetze gefunden, vorgeblich, um Mensch und Umwelt vor schädigenden Einflüssen zu schützen. Rund 18 Prozent der Tierversuche werden laut Angaben des Bundesamtes für Veterinärwesen (BVET) aufgrund gesetzlicher Vorschriften durchgeführt.

Zahlreiche Bestimmungen auf nationaler und EU-Ebene schreiben Tierversuche direkt oder indirekt vor. Dazu kommen internationale Vorgaben, wie die Chemikalien-Richtlinie REACH und die Richtlinien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organization for Economic Cooperation and Development – OECD), der die wichtigsten Industrienationen angehören. Will eine Firma ihre Produkte weltweit vertreiben, wird sie die in den OECD-Richtlinien verlangten Tests durchführen. Ein Grossteil der in diesen Prüfvorschriften vorgegebenen Tests stellt Versuche an Tieren dar. Damit die tierversuchsfreien Verfahren («In-vitro-Methoden») in diese Richtlinien und Rechtsvorschriften Eingang finden, müssen sie einen langwierigen Prozess, die sogenannte Validierung, durchlaufen.

Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuchen zählen vor allem die Giftigkeitsprüfungen für neue Chemikalien und Arzneimittel. Tierversuche im Bereich der Grundlagenforschung und Arzneimittelentwicklung unterliegen keinen Regelungen. Entsprechend müssen tierversuchsfreie Verfahren in diesen Bereichen auch nicht validiert werden, um zum Einsatz zu kommen.

Abschnitte der Validierung

Auf den internationalen Validierungs-Workshops 1990 und 1994 in der Schweiz einigten sich Vertreter von Industrie, Hochschulen und Behörden aus Europa und Amerika auf die wichtigsten Prinzipien eines Validierungsprozesses. Dieses Konzept wurde 1995/96 von der Schweiz, allen EU-Mitgliedstaaten, den US-Behörden und allen OECD-Mitgliedstaaten anerkannt. Demnach muss eine In-vitro-Methode für ihren angestrebten Einsatz die folgenden fünf Schritte durchlaufen:

Testentwicklung

Das Testziel wird genau festgelegt und definiert. Ersatzmethode und Tierversuch müssen eine möglichst grosse Ähnlichkeit aufweisen, denn diese Methode soll geeignet sein, das Ergebnis eines konkreten Tierversuchs nachzuahmen.

Prävalidierung

Ziel der Prävalidierung ist die Erarbeitung eines standardisierten und reproduzierbaren Testprotokolls. Hierfür wird folgendermassen vorgegangen: Nach der Entwicklung einer neuen Methode in einem Labor wird sie von einem zweiten Labor überprüft und gegebenenfalls verbessert. Dieses Labor entwickelt ein Standardprotokoll, das wiederum von einem dritten, unabhängigen Labor überprüft wird. Schliesslich wird in einem ersten Testlauf die Reproduzierbarkeit, also Wiederholbarkeit, der Methode

in zwei bis drei weiteren Labors kontrolliert.

Validierung

Die eigentliche Validierung ist ein äusserst aufwendiges und komplexes Unterfangen. Ein genau definierter Projektplan wird aufgestellt, in dem Ziele, Inhalt und zeitlicher Ablauf der Studie festgelegt werden. Mit Hilfe von unabhängigen Projektgruppen werden teilnehmende Laboratorien, Testsubstanzen, Datenstruktur und spätere Datenauswertung festgelegt. In der sogenannten Ringstudie wird die Methode von verschiedenen Labors unabhängig voneinander geprüft, ohne dass diese wissen, welche Substanzen sie testen. Die Durchführung der Studie erfolgt unter «doppelt blinden Bedingungen», d.h., sowohl die Testsubstanzen als auch die Laboratorien werden für die Auswertung mit Codes versehen.

Auswertung

Den Abschluss der Validierung bildet die Bewertung der Prüfergebnisse durch kompetente, unabhängige Experten. Dabei werden Fragen zur Qualität, Präzision und Reproduzierbarkeit des In-vitro-Tests, des Ziels der Studie und der Beziehung zwischen In-vivo- und In-vitro-Daten beurteilt. Die Ergebnisse der Validierungsstudie werden dann in anerkannten wissenschaftlichen Fachzeitschriften publiziert.

Behördliche Anerkennung

Bei erfolgreichem Abschluss der Validierungsstudie legen die Gutachter nun die Methode den internationalen Gremien vor, um ihre Aufnahme in offizielle Prüfrichtlinien zu erreichen. Gremien wie die OECD leiten auf den Antrag eines Mitgliedstaates hin das formale Verfahren zur Akzeptierung der neuen Methode und zur Aufnahme in ihr Regelwerk, die OECD-Richtlinien, ein.

Das Validierungsverfahren bis zur behördlichen Anerkennung einer tierversuchsfreien Methode und zu ihrer Aufnahme in die Prüfrichtlinien kann sich 10–15 Jahre hinziehen.

.

Tierversuche wurden nie validiert!

Wie ist es zu erklären, dass sich die Validierung vieler tierversuchsfreier Verfahren sehr lange hinzieht und mitunter scheitert? Warum werden immer noch so viele Tierversuche durchgeführt? Das Problem ist, dass eine tierversuchsfreie Methode nur behördlich anerkannt wird, wenn ihre Ergebnisse mit denen des entsprechenden Tierversuchs übereinstimmen. Doch der Tierversuch selbst wurde nie validiert. Einige der in den Prüfvorschriften verankerten Tierversuche stammen aus den 1930er/40er Jahren und wurden bis heute nicht daraufhin überprüft, ob sie sich überhaupt eignen, Gesundheitsrisiken für den Menschen sicher bewerten zu können. Tierversuche wurden einfach in die Gesetze aufgenommen, obwohl die Ergebnisse ungenau, nicht verlässlich reproduzierbar und nicht auf die Situation beim Menschen übertragbar sind. Die Qualität neuer, sinnvoller Testsysteme wird also an einer schlechten, veralteten Methode gemessen. Wirklich aussagekräftige In-vitro-Systeme müssen ungeheure Hürden überwinden, um anerkannt zu werden.

Bitte bestätigen Sie mir diese Eingabe schnellstmöglich und informieren Sie mich über ein weiteres Vorgehen.

Vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß,

Sandra Lück
den 08.04.2015

.