Blog – Jocelyne Lopez

Hirnforschung am Max-Planck-Institut in Tübingen: Lobbyismus und Schwindel

Ein sehr aufschlussreicher Artikel im Schwäbischen Tagblatt vom 06.03.2015:

Rückendeckung für Max-Planck-Forscher

Zitat:

[…] Fragt man Tübinger Neurologen oder Psychologen, was sie von der Hirnforschung und den Affenversuchen am Tübinger Max-Planck-Institut für Biologische Kybernetik halten, bekommt man oft zur Antwort: „Ich weiß gar nicht genau, was die machen. Ich habe mich nie damit beschäftigt.“ […]

 

Kein Wunder, dass Neurologen oder Psychologen nicht genau wissen, was die Hirnforscher in Tübingen machen: Das weiß nämlich keiner. Und es soll auch keiner wissen. Weil sie Lobbyismus machen. Und je weniger man über Lobbyismus weiß, desto besser ist es für Lobbyismus.

Das Prinzip funktioniert wie folgt, und funktioniert auch sehr gut seit mehreren Jahrzehnten:

Wir Affenhirnforscher sind nur eine Handvoll auf der Welt und sagen nicht, was wir machen: Wir begutachten uns nur gegenseitig, dass unsere Forschung von herausragender Bedeutung ist. Fertig.

Das beeindruckt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Jahr für Jahr die Millionen von Steuergeldern für die von uns  selbst anonym begutachtete, herausragende  Bedeutung unserer Forschung locker macht, das beeindruckt die genehmigenden Behörden, die keine Ahnung von unserer Forschung haben, jedoch wegen der von uns selbst anonym begutachteten, herausragenden Bedeutung unserer Forschung unsere Forschungsanträge mit Versuchen an Affen genehmigen, das beeindruckt die Politiker, die keine Ahnung von nichts von unserer Forschung haben, jedoch wegen der herausragenden Bedeutung unserer Forschung  unsere Versuche an Affen gegen den Widerstand der Bevölkerung verteidigen, das beeindruckt die Medien, die wegen der von uns selbst begutachteten, herausragenden Bedeutung unserer Forschung überall posaunen, dass unsere Forschung von herausragender Bedeutung ist. Fertig.

Das System ist denkbar einfach und äußerst lukrativ für die Handvoll Affen-hirnforscher, die sich gegenseitig begutachten, dass ihre Forschung von herausragender Bedeutung ist.

Dieses System ist wohl von dem Hirnforscher Wolf Singer am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt initiiert worden: Seit 40 Jahren betreibt er Hirnforschung mit Tieren, aber keiner weiß, was er macht. Wenn man sich seine Wikipedia-Seite anguckt, wird man auch nicht schlauer. Was macht er eigentlich? Das einzige, was man daraus erkennen kann, ist, dass er das Libet-Experiment seit 40 Jahren mit Affen wiederholt, um seine schwachsinnige These der Nicht-Existenz der Willensfreiheit bei Menschen zu bestätigen. Dafür wurde er aber von Preisen und Ehrungen überschüttet, einschließlich mit dem Bundesverdienstkreuz, wobei auch keiner weiß, nicht einmal der Bundespräsident selbst, der ihm die Ehrung im Namen der Bevölkerung verliehen hat, wofür er sie ihm verliehen hat, außer für seine vielen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen und für die herausragende Bedeutung seiner Forschung.

Wie dieses lukrative System für die Handvoll Affenhirnforscher funktioniert, kann man auch bei der Hirnforschung mit Affen über 22 Jahre an der Universität Bochum erkennen:

  • Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dafür Steuergelder locker gemacht (2 Millionen?), wegen der anonym begutachteten herausragenden Bedeutung der Forschung für die Therapie von Alzheimer, Parkinson, Epilepsie und Multiple Sklerose, wobei die Forschungsmethode wie bei Wolf Singer, was für einen Zufall, aus der Wiederholung des Libet-Experiments mit Affen besteht.
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  • Die Behörde LANUV NRW und ihre Aufsichtsbehörde, das Umweltministerium NRW, haben über 22 Jahre diese barbarischen Versuche an Affen wegen der von der DFG anonym begutachteten herausragenden Bedeutung der Forschung genehmigt.
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  • Die herausragende Bedeutung der 22-jährigen Hirnforschung mit Affen an der Universität Bochum, wohlbemerkt in Zusammenarbeit mit Affenhirnforschern aus Magdeburg, was für einen Zufall, besteht jedoch einzig aus der schwachsinnigen These, dass ein Spickzettel dem Torwart der Fußballnationalmannschaft Jens Lehmann angeblich geholfen hat, bei der Fußball-WM 2006 in Argentinien zwei Elfmeter zu halten.
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  • Der Landtag von Nordrhein-Westfalen, bestehend aus Politikern, die allesamt keine Ahnung von nichts von der Hirnforschung mit Affen in Bochum oder sonstwo haben, hat einstimmig beschlossen, dass die Bevölkerung diese barbarischen Versuche wegen ihrer herausragenden Bedeutung zu akzeptieren und zu bezahlen hat.

 

Kein Wunder, dass Neurologen  und Psychologen nicht wissen, was die Affenhirnforscher in Tübingen machen, das weiß keiner, nirgendwo. Über Lobbyismus und Schwindel soll man auch möglichst nichts wissen, ist schon klar.

In Liebe und zärtlichem Gedenken der vergessenen Tiere,
in Stehsärgen ohne Nächte und Tage,
in den Forschungslaboratorien von Medizin und Wissenschaft, denn sie sind die Opfer eines endlosen, irren Verbrechens.

(anonym) .

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Siehe auch:

DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft: Hauptsitz des Wissenschaftslobbyismus? Fallbeispiel der Primatenversuche an der Universität Bochum

Steht doch der Landtag NRW komplett unter dem Einfluß von Lobbyismus? Fall der Hirnforschung mit Affen an der Uni Bochum.

Hirnforschung: Das Libet-Experiment wird seit 30 Jahren mit Affen wiederholt

Tierversuche des Wolf Singer: Wie viel wird “geschwindelt” und “betrogen”?