Blog – Jocelyne Lopez

Tierversuche sind Scharlatanerie und Betrügerei: Fallbeispiel Primatenversuche an der Uni Bochum

Ich verweise auf meinen Blog-Eintrag Tierexperimentatoren sind Scharlatane und Betrüger.

Ein eklatantes Beispiel für Scharlatanerie und Betrügerei sind die Primatenversuche in der Hirnforschung an der Universität Bochum, die über 22 Jahre von der Landes-behörde LANUV NRW auf Kosten der Steuerzahler genehmigt wurden.

Es hat sich 2012 durch eine Bürgeranfrage im Rahmen des Informations-freiheitsgesetzes  erwiesen, dass die Behörde diese Versuche über 22 Jahre unter gravierender Missachtung des Tierschutzgesetzes genehmigt bzw. lediglich durch-gewunken hat, siehe: Ein dunkles Geheimnis der NRW-Grünen: Sie lassen die Steuerzahler für 2 Fussballtore 22 Jahre lang Primaten massakrieren.

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Scharlatanerie:

Die Forscher der Uni Bochum sind der Wissenschaftsgemeinde und der Öffentlichkeit die nachvollziehbare, logische, wissenschaftliche Erklärung schuldig, dass das jahrelange Training mit Makaken die Reaktionszeit des dafür untrainierten Torwarts der Fußballnationalmannschaft Jens Lehmann verbessert und ihm ermöglicht haben soll, zwei Tore bei der Fußball-WM 2006 in Argentinien zu halten:

  1. Die kognitiven Leistungen bei der Augen-Hand-Koordination von Makaken wurden jahrelang an der Uni Bochum trainiert. Stand etwa ein Makake am deutschen Tor bei der Fußball-Weltmeisterschat 2006 in Argentinien? Auch wenn er ein Tierfreund ist, was ich hoffe, könnte unter Umständen der Torwart der deutschen Nationalmannschaft Jens Lehmann sich durch diesen Vergleich mit einem Affe beleidigt fühlen, oder? .
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  2. Wie konnte die Verbesserung der Reaktionszeit im Gehirn der in Bochum jahrelang trainierten Makaken auf das Gehirn des untrainierten Jens Lehmann vor dem Tor in Argentinien 2006 übertragen werden? Simsalabim? .
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  3. Wie unschwer von jedermann festzustellen ist, ohne dafür ein Experte zu sein, unterscheiden sich Makaken und Menschen erheblich: sowohl die Anatomie der Arme, der Hand, des Rumpfes, der Beine und des gesamtes Skeletts,  als auch die Gesamtmotorik und die Feinmotorik sind wesentlich anders, sowie auch die Augen und das Gehirn zur Verarbeitung von visuellen Eindrücken. Durch welche geheimnisvolle wissenschaftliche Schlussfolgerung kamen also die Forscher der Uni Bochum auf die offizielle Verkündung, dass das jahrelange Training mit Makaken dem Menschen Jens Lehmann bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Argentinien “tatsächlich geholfen” habe? War das etwa das erste Mal, dass Jens Lehmann zwei Tore gehalten hat? Ich kenne mich zwar mit Fußball nicht aus, kann mir aber gut vorstellen, dass Jens Lehmann in seiner Karriere mehr als 2 Tore gehalten hat, sonst wäre er nicht Nationaltorwart geworden, denke ich mir so.

Diese Forschungsergebnisse sind Scharlatanerie, nichts Anderes.

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Betrügerei:

Es ist bis jetzt den Bürgern nicht gelungen in Erfahrung zu bringen, wie viel Steuergelder für diese Scharlatanerie an der Uni Bochum verwendet wurden, trotz mehreren gezielten Anfragen an die politischen Verantwortlichen (NRW-Umweltminister Johannes Remmel, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, mehrere Landtagsabgeordneten im NRW-Parlament).

Eine Schätzung der verwendeten Steuergelder könnte man durch einen Vergleich anstellen:

Die gleichen Versuche mit Makaken  in der Hirnforschung des Tierexperimentatoren Andreas Kreiter an der Uni Bremen seit 1997, mit der gleichen Forschungsmethode, haben bis 2008 über 1 Million Euro den Steuerzahlern gekostet.

Eine grobe Schätzung der für die Primatenversuche an der Uni Bochum verwendeten Steuergelder über 22 Jahre könnte auf 2 Millionen Euro angestellt werden. Für  2 Fußballtore. Für das barbarische Massaker von 50 Primaten. Für den Missbrauch und die Blamage der seriösen Wissenschaft. Für die Verhöhnung der Bürger und Steuerzahler.

Haben die Fußball-Profis das gewollt? Haben die Fußball-Fans das gewollt? Haben die Menschen in der ganzen Bevölkerung das gewollt? Haben die Steuerzahler das gewollt?

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An diese Fragen wollen wir am 27. März 2015 mit einer Mahnwache den NRW-Justizminister Thomas Kutschaty erinnern, der die Missstände der Forschung mit Primaten an der Uni Bochum gedeckt hat, indem er sich verweigert hat, die öffentliche Klage im Interesse der Allgemeinheit gegen die genehmigende Behörde LANUV NRW von seiner Staatsanwaltschaft Bochum erheben zu lassen:
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Mahnwache in Düsseldorf vor dem Justizministerium von Thomas Kutschaty für Transparenz und Demokratie

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Freitag, 27. März 2015 – 15.00 – 20.00 Uhr

Justizministerium NRW
Martin-Luther-Platz 40
40212 Düsseldorf

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Die soziokulturelle Brisanz von Betrug und Fälschung besteht schlicht darin, dass wenn die Naturwissenschaften dieses Problem nicht in absehbarer Zeit von innen heraus lösen können, dann werden es andere für sie tun“.

(Wissenschaftshistoriker Michael Hagner zu Lug und Trug in den Wissenschaften)

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