Blog – Jocelyne Lopez

Albert Einstein als Strohmann: Ferdinand Lindemann als wahrer Autor der Relativitätstheorie

Ich verweise auf meinen gestrigen Blog-Eintrag Albert Einstein ist womöglich nicht der wahre Autor der Relativitätstheorie als Antwort an eine Teilnehmerin in einer Diskussion im Blog Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie, die sich für die historischen Umstände der Entstehung der Speziellen Relativitätstheorie 1905 interessiert. Die These „Ferdinand Lindemann als wahrer Autor der Relativitätstheorie“ von Peter Rösch habe ich dort weitergedacht:

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19.03.14 – Beitrag Nr. 366 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Je länger ich mich in den letzten Jahren fachlich mit der Speziellen Relativitätstheorie beschäftigte, desto plausibel schien mir die These von Peter Rösch zu sein: Es ist unmöglich, dass dieses physikalische Monstrum vor der Veröffentlichung seriös geprüft wurde, absolut unmöglich! Diese Theorie kann nur durch Intrigen veröffentlicht worden sein, anders ist es nicht zu erklären, sie hätte keiner seriösen wissenschaftlichen Prüfung standhalten können, nie und niemals.

Dass der Mathematiker Ferdinand Lindemann über Einstein als Strohmann ein Plagiat der Äther-Relativitätstheorie des renommierten französischen Mathematikers und Physikers Henri Poincaré, die er gerade übersetzt hatte, der Zeitschrift „Annalen der Physik“ unterjubeln wollte, ist nicht abwegig, es gibt zum Beispiel um die Relativitätstheorie andere bekannten Plagiate, das haben manche auch damals nicht so eng gesehen…

Es könnte sein, dass Lindemann dabei nicht gemerkt hätte, dass das Plagiat wegen der Annahme eines Äthers durch Poincaré ohne Annahme eines Äthers zu einem völligen physikalischen Blödsinn verwandelt wurde: Mathematiker interessieren sich meistens nicht für die Physik, Hauptsache die Formel stimmen, und fertig.

Es könnte auch sein, dass Lindemann sehr wohl dessen bewußt war, dass das Plagiat ohne Äther zu einem völligen Unsinn wurde, dass er jedoch damit Max Planck als Herausgeber der Zeitschrift „Annalen der Physik“ einen auswischen wollte: die beiden konnten sich wegen gegenseitigen weltanschaulichen Vorstellungen nicht ab (Max Planck war streng Protestant, Lindemann streng Atheist).

Hier bringe ich noch zwei Zitate, die für die Spezielle Relativitätstheorie wie die Faust aufs Auge passen:

„Was eigentlich Physik ist, kann nur historisch verstanden werden“.
(Max Jammer, ein Wissenschaftsfreund Einsteins)

„Die Wissenschaft, sie ist und bleibt, was einer ab vom andern schreibt“
(Eugen Roth)

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20.03.14 – Beitrag Nr. 368 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Es ist anzunehmen, dass Ferdinand Lindemann wusste, dass das Plagiat der Äther-Relativitätstheorie von Henri Poincaré ohne Äther einen völligen Blödsinn ergab, und dass er bewußt Max Planck als Herausgeber der renommierten Zeitschrift „Annalen der Physik“ ein Fake unterjubeln wollte.

Wahrscheinlich hat er sich schon auf die Blamage für Max Planck gefreut, wenn die ganze Welt merkt, dass er einen Blödsinn in seiner Zeitschrift veröffentlicht hat, noch dazu als Plagiat eines angesehenen französischen Wissenschaftlers – besonders peinlich bei den damaligen politischen Verhältnissen.

Die Auswahl eines Strohmanns müsste aber eine wichtige Voraussetzung erfüllen: Der Ausgewählte müsste sich noch keine Reputation in der Physik gemacht und nichts zu verlieren haben, wenn Kritik aus der internationalen wissenschaftlichen Gemeinde hagelt, was natürlich zu erwarten war. Die Auswahl von Albert Einstein erfüllte diese Voraussetzung: Er hatte noch nichts veröffentlicht, war ein 26-jähriger völlig unbekannter Patentsamtangestellter, zu verlieren hatte er nichts. Außerdem wurde er von seinen Lehrern während der Ausbildung als mittelmäßig begabten Schüler und als ziemlich faul beurteilt. Es war also anzunehmen, dass er erst einmal nicht durchschauen würde, was für einen Blödsinn dieser Artikel enthielt. Er hatte noch dazu eine Besonderheit, die Ferdinand Lindemann als esoterisch geprägter Mathematiker besonders gefallen haben müsste: Einstein wurde am 14.3. geboren, also die „magische“ Zahl Pi – Lindemann hatte schon vorher irgendetwas Wesentliches über die Zahl Pi entdeckt und veröffentlicht, das ihm zu Berühmtheit in mathematischen Kreisen verholfen hatte.

Ob die Gegebenheit, dass Albert Einstein Jude war eine Rolle bei seiner Auswahl als Strohmann gespielt hat, darüber kann nur spekuliert werden – Antisemitismus war auch zu dieser Zeit latent.

Wie zu erwarten war, hagelte es ganz schnell mit Kritik der „Relativitätstheorie Einsteins“ aus der internationalen Physik-Gemeinde: Die ersten kritischen Veröffentlichungen, die von G.O. Mueller dokumentiert werden, datieren schon von 1909, erst einmal verständlicherweise aus dem deutschsprachigen Raum.

Max Planck hat aber anders reagiert, als Lindemann sich es wohl vorgestellt hat: Anstatt sich vor der internationalen Wissenschaftsgemeinde der Blamage zu stellen, hat er die Flucht nach vorne gewählt: Er hat Einstein bedingungslos geschützt, durch seine große Einflussnahme jegliche Kritik autoritär unterdrückt und die Kritiker aus der Physikgemeinde durch massive Propaganda ausgeschlossen, siehe zum Beispiel: Max Planck und der Verrat an der Wissenschaft.

Auch ist es anzunehmen, dass Max Planck zynisch den Umstand dabei ausgenutzt hat, dass Einstein Jude war, um die Kritik zu unterdrücken und zu diskreditieren: Sehr schnell wurde die Propaganda gezielt dahin ausgerichtet, dass die Kritiker aus antisemitischen Gründen Einstein kritisierten. Dies ist historisch belegt auch ein Betrug: Es hagelte ganz schnell Kritik auch von jüdischen Wissenschaftlern, siehe zum Beispiel: Relativitätstheorie: Geschichtsfälschung mit der angeblich antisemitisch motivierten Kritik.

Egal wie dieses „Ding“ – wie der Nobelpreisträger und Kritiker der Relativitätstheorie Albert Abraham Michelson die Theorie Einsteins genannt hat – historisch zustande gekommen ist, ist es ein wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Betrug.

Nicht von ungefähr wurde öfter in Kritikerkreisen ein Parallel zu dem Märchen von Christian Andersen gezogen: Des Kaisers neue Kleider.

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© Bild Copyright Jocelyne Lopez 2011