Blog – Jocelyne Lopez

Relativitätstheorie: Missbrauch des Michelson-Morley Experiments

Ich verweise auf eine Diskussion über das Michelson-Morley Experiment im MAHAG-Forum und gebe einen Austausch wieder:

 

21.10.2013 – Zitat von Joachim Stiller

@ jJocelyne,

einmal davon abgesehen, dass ich mir in dieser Frage schon eine vorläufige Meinung gebildet habe, aber wie erklärst Du Dir die Tatsache, dass Michelson-Morley einen Ätherwind messen, aber heute in praktisch jedem Lehrbuch behauptet wird, Michelson-Morley hätten mit ihrem Experiment die Konatanz der LG bestätigt… Das ist doch eine offensichtliche Ungereimtheit… […]

 

22.10.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Das Michelson-Experiment war dafür konzipiert, die Geschwindigkeit des Lichts relativ zu einem angenommenen Äther herauszubekommen. Was man aus den Messdaten interpretiert hat, war also die Relativgeschwindigkeit LG-Äther.

Einstein hat das Experiment methodologisch missbraucht, um die Geschwindigkeit des Lichts relativ zum Beobachter (sprich zum Messinstrument) herauszubekommen. Was er aus den Messdaten interpretieren wollte, war also die Relativgeschwindigkeit LG-Beobachter.

Merkst Du denn nicht, dass man schon rein methodologisch von zwei verschiedenen experimentellen Untersuchungszwecken hier spricht, wenn man von der „Konstanz der Lichtgeschwindigkeit“ (ohne Bezug) spricht? Eine Geschwindigkeit ohne Angabe des Bezugs ist in der Physik unsinnig und unbrauchbar. Ist es Dir zumindest klar? Einstein hat das Bezugssystem des MM-Versuchs stillschweigend gewechselt: Aus den Messdaten von Michelson, dass das Licht sich mit ca. 8 km/s relativ zum Äther bewegt, hat er herausinterpretieren wollen, dass die LG sich mit einem konstanten Wert relativ zum Beobachter bewegt! Du meine Güte…  Dieser stillschweigende Wechsel des Bezugssystems ist unsinnig und unbrauchbar.

Was ich hier im Forum bei den seitenlangen Streitigkeiten seit Jahren über die Aussagekraft des MM-Experiments bedauere, ist, dass man den Verlauf von einem einzigen Messvorgang untersucht. Ich vermisse die Einbindung der Messungen in umfangreichen Messreihen, die einzig Auskunft über die hypothetische Existenz eines Äthers geben können und auch voraussichtlich geben sollten. Das MM-Experiment war kein Tischexperiment mit einem Messvorgang, und fertig. Das MM-Experiment war eine extrem komplexe astronomische Beobachtung! Der astronomische Gehalt des Experiments wird bei den Streitigkeiten komplett unter den Teppich gekehrt, obwohl er hier wesentlich ist: Guck Dir mal die Auswertungen der zyklischen Abweichungen bei Michelson-Morley, Miller und Allais, man muss sich schon festhalten, um überhaupt als nicht-Astronom etwas davon zu verstehen… Ich maße mir nicht an, diese Auswertungen zu verstehen, aber ich gehe fest davon aus, dass sie professionell sind, es waren auch hochqualifizierte Profis am Werk.

Als einzelner Messvorgang, quasi als Tischexperiment betrachtet, teile ich die Meinung von Harald und von Dir, dass ein einziger Messvorgang nicht aussagekräftig ist: Es handelt sich um eine Zweiwegmessung mit Spiegel, und bei einer solchen Messvorrichtung kann man eben einen etwaigen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Hin- und Rückweg nicht feststellen. Die einzige Möglichkeit, einen etwaigen Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Wegen festzustellen ist, die verschiedenen Messvorgängen unter sich zu vergleichen. Das hatten Michelson-Morley und Miller vor und das haben sie nach meinem Verständnis auch getan, mit dem Ergebnis, dass sie einen Ätherwind von ca. 8 bis. 12 km/s gemessen haben. Und das ist eben nicht
0 km/s…

 

23.10.2013 – Zitat Joachim Stiller:

@ Jacelyne,

weißt Du zufällig, welche Ausrichtung der Ätherwind hat? Ich meine, Du kennst Dich doch mit den Messreihen besser aus… Kommt der Ätherwiend vielleicht aus dem Zentrum unserer Milchstraße? […]

 

23.10.2013 – Zitat Jocelyne Lopez:

Nein, ich weiß es nicht, aus welcher Richtung der Ätherwind weht und ich kenne mich mit den Messreihen nicht besser aus, habe ich doch weiter oben gesagt: Ich maße mir nicht an, die Auswertungen von Michelson, Morley, Miller oder Allais zu verstehen, ich bin keine Profi, und man muss es sein, um sie zu verstehen.

Es sind aus meiner Sicht extrem komplexe Berechnungen über die Position der Messvorrichtung auf ihrer Laufbahn um die Sonne zum Zeitpunkt der jeweiligen Messungen. Dass die Experimentatoren bestimmte Tages- und Jahreszeiten für die Messungen ausgewählt haben ist wohl kein Zufall, sie haben sich was dabei gedacht, das steht für mich fest.

Der Ausgangspunkt des MM-Versuchs war wohl, so wie ich es verstanden habe, die schon damals bekannte Geschwindigkeit der Erde um die Sonne von 30 km/s. Das Problem ist eben, dass die Erde keine Sekunde still bleibt, das ist ein Kreuz mit der Erde…. Das ist wohl keine leichte Aufgabe, die Position der Messvorrichtung auf der Laufbahn zu ermitteln, das stelle ich mir grausam vor. Das einzige, was ich verstanden habe, ist, dass Michelson einen absolut ruhenden Äther angenommen hatte, und dass er deshalb erwartete, einen „Fahrtwind“ auf die Messvorrichtung von 30 km/s zu messen. Er war deshalb enttäuscht, nur 8 bis 12 km/s gemessen zu haben.

Nein, ich weiß nicht, aus welcher Richtung der Ätherwind weht und ob Michelson mit dieser Versuchsreihe es herausbekommen hat, oder ob es später herausbekommen wurde. Ich wollte nur auf die wichtige, astronomische Dimension des MM-Versuchs aufmerksam machen, die hier im Forum nie beachtet und untersucht wurde. Und ich wollte natürlich auch Deine Aussage nicht so im Raum stehen lassen:

Zitat Joachim Stiller:
Michelson war jedenfalls ein ziemlicher Trottel…
Ich sage nur: Avanti dilettanti… : -)))

 

23.10.2013 – Zitat von Hannes:

Hallo Jocelyne !

Diese Bewegung des lichttragenden Mediums hat Einstein komplett abgeschafft und einfach gesagt: Wir brauchen keinen Aether. Deswegen hat er auch die LG als konstant (zu was?) dargestellt und statt dessen die vereinbarten Maßeinheiten Meter und Sekunde aufgeweicht. So hat eine Fehlentscheidung in die andere gegriffen.

Eine elektromagnetische Welle braucht aber ein Weiterleitungsmedium. Und dieses Medium kann sich auch bewegen. Und gegen dieses Medium kann man sich auch bewegen, was man mit geeigneten Messgeräten messen kann. Dass ein Medium vorhanden ist, beweist die Quantenphysik.

 

23.10.2013 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich weiß nicht, ob das MM-Experiment die Existenz eines Äthers mit dem gemessenen Ätherwind eindeutig bewiesen hat. Die Emissionstheorien erklären nämlich auch widerspruchsfrei ohne Medium die Phänomenen der Lichtausbreitung. Es gibt auch Argumente, wonach die von Michelson gemessenen zyklischen Abweichungen durch andere Ursachen als durch die Existenz eines Mediums erklärt werden könnten, zum Beispiel durch Temperaturabweichungen oder durch Gezeiten. Ich weiß es nicht.

Was aber auf jeden Fall feststeht, ist, dass die Spezielle Relativitätstheorie  falsch ist, egal ob ein Medium existiert oder nicht: Die Lichtgeschwindigkeit ist nicht mit einem bestimmten Wert konstant, sie ist nicht isotrop und variiert sogar empfindlich je nach Kraftfeldern, Gravitation, Umweltfaktoren und Geschwindigkeit des Beobachters, eventuell auch Geschwindigkeit der Quelle.

Und das reicht völlig aus, um diese Theorie getrost ad acta zu legen, die die Forschung blockiert.

 

23.10.2013 – Zitat von Hannes:

Mit deiner Stellungnahme kann ich mich sehr einverstanden erklären.
So einfach, wie man es sich vorstellt, ist die Angelegenheit wirklich nicht.

Deswegen wird die Lichtgeschwindigkeit auch sehr wenig als Maß benutzt.

Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichtes ändert sich dauernd mit der Beschaffenheit des Weiterleitungsmediums. Sie wird daher nur für die Grobbestimmung von astronomischen Entfernungen (Lichtjahr ) verwendet.

In der Astronomie greift man lieber auf Spektralanalysen, die viel mehr aussagen können. Ansonsten müsste man die Bewegungen der Sterne mit exo-Planeten ja über die LG messen können-. Ist aber nicht so. Die LG ändert sich bereits bei Austritt des Lichtes aus der Sternatmosphäre . Spektralanalyse hat einen wesentlich besseren Aussagewert. Durch ihre Variabilität ist die LG eher ein Gummiband als ein Maßband. Wenn man sie zur Messung einsetzt, muss man sehr genau auf die Begleitumstände achten.

 

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Siehe auch in diesem Gesamtkontext:

CERN-Neutrinoexperiment: Petition beim Deutschen Bundestag vom 11.08.2013

CERN-Experiment: Die Petition vom 11.08.13 beim Bundestag wird nicht veröffentlicht (angeblich aus Mangel an öffentliches Interesse)

Petition beim Bundestag vom 19.08.13 wegen Datenmanipulation beim Experiment Hafele/Keating

Datenmanipulation beim Hafele-Keating Experiment: Möchte die Bundesministerin Johanna Wanka sich doch darum kümmern?

Datenmanipulation Hafele-Keating: Die Petition vom 19.08.2013 beim Bundestag wird nicht veröffentlicht (angeblich aus Mangel an öffentliches Interesse)

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