Blog – Jocelyne Lopez

Die PTB weiß nicht, wie sie die Uhren beim CERN-Neutrinoexperiment synchronisiert hat…

Ich verweise weiter auf meine Bürgeranfrage vom 31.05.2012 an den Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wegen Prüfung von technischen Unklarheiten bei der Synchronisation der Uhren beim Neutrino-Experiment zwischen CERN und LNGS – siehe komplette und aktuelle Zusammenstellung meiner Austausche mit der PTB im Blog „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie”: Neutrino-Experiment: Anfrage an die Physikalisch-Technische Bundesanstalt.

Diese komplette Korrespondenz mit der PTB habe ich im MAHAG-Forum zur Diskussion gestellt. Nachstehend gebe ich einige Austausche aus dem Forum wieder:

 

 

06.05.13 – Zitat Chief:

[…] Und wie werden die Uhren synchronisiert? Wird die Laufzeit nach L/(c+-v) oder nach L/c berechnet? […]

 

07.05.13 – Zitat Jocelyne Lopez:

Nachstehend der letzte Stand der Informationen:

1) Der Physiker Dr. Wolfgang Engelhardt hat den Präsidenten des CERN gefragt, ob er bei der Auswertung der Daten c=const gemäß Einstein oder c+v gemäß Sagnac zugrunde gelegt hat. Der Präsident des CERN hat geantwortet, dass er c+v gemäß Sagnac nicht berücksichtigt habe, da müsste Dr. Engelhardt dafür die PTB fragen, die die Uhren synchronisiert hat:

24.04.2012 – Zitat Dr. Engelhardt im Blog von Markus Pössel:
„Auf Anfrage hat mir Prof. Ereditato mitgeteilt, dass die ca. 170 Autoren des OPERA-Reports den Sagnac-Effekt bei der Datenauswertung nicht berücksichtigt haben. Der Effekt wirkt sich bei der Uhrensynchronisation noch viel stärker aus. Diese Synchronisation wurde von einem Dr. Feldmann im Auftrag der PTB besorgt, von dem nicht bekannt ist, ob er als Einziger an den Sagnac-Effekt gedacht hat. Leider weigert sich die PTB, die Adresse von Dr. Feldmann bekannt zu geben. Dr. Bauch von der PTB behauptet, Dr. Feldmann habe die Regeln der SRT, also c=const verwendet, der Präsident Prof. Göbel behauptet, Dr. Feldmann habe den Sagnac-Effekt berücksichtigt, also c =/= const angenommen. Einer Klärung dieser Fragen geht der Präsident aus dem Weg, indem er sich weigert, künftig e-mails von mir zu beantworten.“

2) Am 28.06.2012 antwortete der Präsident der PTB auf meine Bürgeranfrage im Rahmen des Informationsfreiheitgesetzes, dass c=const bei der Synchronisation der Uhren zugrunde gelegt wurde, von Sagnac war keine Rede:

28.06.2012 – Zitat PTB:
Die hohe Präzision, die dort erreicht wird, ist nur möglich, indem alle relevanten Effekte von Relativitätstheorie, von Atmosphärenphysik und von der Elektronik in den Satellitenterminals berücksichtigt werden. Sie können also beruhigt sein, dort ist nichts schief gegangen.“

3) Am 08.07.12 habe ich die PTB nachgefragt, ob wirklich c=const gemäß Einstein berücksichtigt wurde und nicht c+v gemäß Sagnac:

08.07.12 – Zitat Jocelyne Lopez:
Die allgemein gehaltene Bemerkung von R. Wynands, dass “alle relevanten Effekte der Relativitätstheorie” berücksichtigt wurden, lässt darauf schließen, dass Dr. Feldmann das Postulat c = const, auf dem die Spezielle Relativitätstheorie beruht, angenommen hat, dass also meine Frage 1) positiv zu beantworten ist. Falls Wynands Antwort so gemeint war, bitte ich um Bestätigung. In diesem Fall hat sich Prof. Göbel getäuscht, wenn er angab, Dr. Feldmann habe den Sagnaceffekt berücksichtigt, welcher c +/- v auf der Erde zur Folge hat.“

4) Am 20.07.12 antwortete der Präsident, dass das Wort „Sagnac-Effekt“ in dem zur Verfügung gestellten Kalibrierungsbericht nicht enthalten ist, dafür aber „im Annex II, Punkt iii-4 wird der Sagnac-Effekt erwähnt“ (hat er mit der Suchfunktion gesucht? ) und dass er davon ausgeht, dass der BIPM, der die Software zur Verfügung gestellt hat, den Sagnac-Effekt zugrunde gelegt hat. Er wisse es aber nicht genau:

20.07.12 – Zitat PTB:
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihnen über den inneren Aufbau fremder Software einfach deshalb keine weitere Auskunft geben können, weil wir selber ja auch nicht mehr wissen.“

Da jedoch der Wissenschaftler, der Einblick in dieser Software hatte, ein Mitarbeiter der PTB war (Dr. Feldmann), müsste er das genau wissen, sich bei ihm erkundigen und die Frage aus meiner Bürgeranfrage präzis beantworten. Es geht nicht, dass die zuständige und verantwortliche Behörde für die Synchronisation der Uhren beim CERN-Experiment antwortet, sie wisse nicht, wie die Uhren synchronisiert wurden…

 

07.05.13 – Zitat julian apostata:

Natürlich geht das, dass Verwaltungsfachangestellte über physikalische Einzelheiten nicht Bescheid wissen. […]

 

07.05.13 – Zitat Jocelyne Lopez:

Es handelt sich nicht um Verwaltungsfachangestellte, sondern um hoch qualifizierte Wissenschaftler und Experten der Synchronisation von Uhren, die die Uhrensynchronisation bei einem extrem teuren hightech Experiment vorgenommen haben. Wenn sie selbst nicht wissen, wie sie die Uhren synchronisiert haben, dann guten Tag… 

Hier die Ausbildung und der Lebenslauf unserer Ansprechpartner bei der PTB:

Präsident der PTB: Prof. Dr. Joachim H. Ullrich
Leiter Präsidentenstab der PTB: Privatdozent Dr. Robert Wynand, der im Auftrag des Präsidenten unsere Bürgeranfrage beantwortet hat.

Vonwegen „Verwaltungsfachangestellte, die über physikalische Einzelheiten nicht Bescheid wissen„…

Die Ausbildung der beiden hat die Bevölkerung Deutschlands finanziert – und sie ist nicht billig…
Die Arbeit der beiden bei der PTB finanziert die Bevölkerung Deutschlands – und sie ist nicht billig…
Die CERN-Versuchsanlage und die Durchführung des Experiments hat die Bevölkerung Deutschlands finanziert – und sie sind nicht billig…

Dafür wissen die beiden nicht, wie sie die Uhren synchronisiert haben, die sie im Auftrag der Bevölkerung Deutschlands synchronisiert haben…

Dafür wollte die PTB Gebühren erheben für die Beantwortung der Frage, wonach sie nicht wissen, wie sie die Uhren synchronisiert haben…

Dafür „wissen“ die beiden ganz genau, dass die Relativitätstheorie bei diesem Experiment hochpräzis bestätigt wurde… Ist schon klar…

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