Blog – Jocelyne Lopez

Relativitätstheorie – „Wir Intellektuellen haben schauerliche Dinge gemacht, wir sind eine große Gefahr“.

Ich verweise auf die Diskussion „Einstein verstehen“ von Markus Pössel und die „GOM-Sekte“  im Kritiker-Forum MAHAG von Harald Mauer und gebe einen Austausch wieder, der von der kurzen Vorstellung durch G.O. Mueller des Kritikers der Relativitätstheorie Fritz Preikschat in der Webseite „Kritische Stimmen zur Relativitätstheorie“ ausgelöst wurde:

 

04.01.13 – Zitat von Harald Maurer:

[…] Im Text von Fritz K. Preikschat ist praktisch alles falsch. Der Quasar trägt die Bezeichnung 3C279, 2C279 ist hingegen ein in der Nähe sichtbarer Stern. Die Entfernung ist falsch und ebenso die Größe – und was mit der Eklipse gemeint sein könnte, erschließt sich mir nicht. Auch die restlichen Behauptungen von Fritz K. Preikschat sind m.E. Unsinn.

Den Fehler, Argumente unüberlegt und ungeprüft gegen die SRT vorzubringen, wenn sie nur flüchtig betrachtet gegen die SRT sprechen, sollten Kritiker nicht begehen. Das ergibt bloß Futter, auf das sich fanatische Relativisten gierig stürzen. Und natürlich werden dann alle SRT-Kritiker in den gleichen Topf geworfen – was auch nicht unbedingt die seriöseste Vorgangsweise ist.

 

04.01.13 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Nein, es ergibt nicht „bloß Futter“, sondern es ergibt sich erst dann die Möglichkeit, überhaupt auf die Tatsache hinzuweisen, dass es unüberlegte und ungeprüfte Behauptungen in der SRT selbst gibt, wie zum Beispiel die maximale Geschwindigkeit c, die Anlaß geben, überhaupt sich eigene Gedanken zu machen, die Theorie kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren, sowohl theoretisch als auch durch Beobachtungen, und sie nicht bloss wie die gesprochene Wahrheit hinzunehmen wie die Relativisten es gerne hätten.

Wir müssen uns bewußt werden, dass wir heute noch sehr wenig über das Phänomen Lichtausbreitung wissen, sowohl Relativisten als auch Kritiker wissen wenig darüber, und wenig gesichertes Wissen.

G.O. Mueller macht sich explizit nicht allen Argumentationen der vorgestellten Kritiker zu Eigen, sondern bietet die Möglichkeit, die kritischen Überlegungen kennenzulernen und zu untersuchen, die Überlegungen von Menschen vorzustellen, die sich selbst Gedanken über die SRT gemacht haben und sie nicht einfach nur schlucken und wiedergeben, so wie sie blind gelehrt wird.

Weder Relativisten noch Kritiker können fehlerfrei die SRT bestätigen bzw. widerlegen, dafür ist sie zu widersprüchlich und inkonsistent. So wie es Relativisten gibt, die falsche oder für falsch gehaltene Argumente zur Verteidigung der SRT liefern, gibt es auch Kritiker, die falsche oder für falsch gehaltene Argumente zur Kritik der SRT liefern. Nur dadurch kann auch das Bewußtsein in der Öffentlichkeit erweckt werden, dass mit der Theorie etwas nicht stimmt. Nur dadurch.

Es wird kein einziger Kritiker geben, kein einziger, der allein alle Unstimmigkeiten der SRT fehlerfrei erfassen und darlegen wird, keiner. Dafür gibt es zu vielen, überlagert, verschachtelt, verwachsen, sich verselbständigen, bis in völlig haarsträubende Absurditäten und Surrealismus ausufernd. So wie es auch kein einziger Befürworter der Theorie gibt, kein einziger, der allein alle Unstimmigkeiten der SRT fehlerfrei auffassen und ausräumen könnte.

Kein einziger Kritiker kann sich anmaßen und beanspruchen, allein mit seinen eigenen Argumentationen zu zeigen, dass mit der SRT etwas nicht stimmt, kein einziger, Du auch nicht. Es gibt zu vielen Fehler, es ist ein Fehler-Puzzle, es gibt zu vieles Aufbauen auf Fehler, das ist ein „Ding“, wie Michelson sagte, das ist wie ein immer weiter wachsender Krebs. Kein einziger Kritiker wird den gordische Knoten allein durchtrennen können, keiner: Gute und schlechte kritische Argumente, richtige und falsche Beobachtungen, treffende oder unzutreffende Interpretationen, das ist ein und dasselbe, alles wird nicht beachtet und wahrgenommen. Kein einziger Kritiker wird allein es schaffen, den gordischen Knoten durchzutrennen, keiner, so gut und richtig seine Argumente auch sein könnten, das ist nicht möglich. Markus Pössel als Experte der SRT sagte zum Beispiel auch neulich in seinem Blog sinngemäß, dass er mit bestem Wille keine Unstimmigkeiten in der SRT erkennen könne.

Nur durch die vielen Ansätze von Menschen, die sich ernsthaft Gedanken über diese Theorie machen, wird man das Bewußtsein wecken, dass sie nicht stimmt. Du brauchst nicht auf die perfekte, geschlossene Widerlegung der Theorie durch einen Kritiker zu warten, es kann sie nicht geben, von Dir auch nicht. Die Dokumentation von G.O. Mueller hat den Anspruch, das  Bewußtsein von wahrheitssuchenden Menschen in der Öffentlichkeit zu wecken. Er hat nicht den Anspruch die SRT zu widerlegen, das ist unter den bisherigen gesellschaftlichen Umständen nicht möglich. Die Theorie wurde sowieso tausend Mal einwandfrei widerlegt, das wird aber nicht anerkannt. G.O. Mueller macht die Öffentlichkeit darauf aufmerksam, dass es nicht anerkannt wird. Und das ist ein hartes Stück Arbeit, viel schwieriger als gute und richtige Argumente gegen die SRT auszuarbeiten.

 

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An dieser Stelle möchte ich Auszüge aus einem Interview mit dem Erkenntnistheoretiker und Insider des Wissenschaftsbetriebes Karl Popper am Ende seines Lebens zitieren (DIE Welt, 29.1.1990 –  veröffentlicht 1991 als Taschenbuch bei Ullstein unter dem Titel ”Ich weiß, daß ich nichts weiß – und kaum das”), die die wissenschaftliche und gesellschaftliche Lage um die Relativitätstheorie sehr gut beschreiben:

Wir Intellektuellen haben schauerliche Dinge gemacht, wir sind eine große Gefahr. Wir bilden uns viel ein – wir wissen nicht, wie wenig wir wissen. Und wir Intellektuellen sind nicht nur anmaßend, sondern auch bestechlich.[…]

Ich meine nicht nur mit Geld, sondern auch bestechlich durch Ansehen, Macht, Einfluß und so weiter. Das ist leider so. Man müßte auch hier eine neue Mode schaffen. Ich hoffe, daß es für Intellektuelle einmal modern werden wird, bescheiden zu sein. Das ginge schon. Natürlich bin ich nicht der beste Mann, um eine neue Mode zu kreieren. […]

Sie machen aus Theorien Ideologien. Selbst in der Physik und in der Biologie gibt es leider viele Ideologien. […] Überall, auch in diesen Fachbereichen, gibt es einen Dogmatismus, gegen den es schwierig ist, sich durchzusetzen. […] Die Intellektuellen sind unkritisch und gehen mit den Moden, und es gibt einen starken Druck. Das heißt: Wer nicht mit der Mode geht, der steht bald außerhalb des Kreises derer, die ernst genommen werden.[…] 

Ich bin ein begeisterter Anhänger der Wissenschaft. Physik und Biologie sind für mich großartige Wissenschaften, und ich halte die meisten Physiker und Biologen für sehr gescheit und gewissenhaft. Aber: Sie stehen unter Druck. Diesen Druck gibt es erst seit dem zweiten Weltkrieg, seitdem so viel Geld für die Wissenschaft ausgegeben wird.“

 

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