Blog – Jocelyne Lopez

Weitere zensierte Austausche im Blog „Einstein verstehen“ von Markus Pössel

Ich verweise auf den Blog-Artikel von Markus Pössel Einstein verstehen Teil III: Gleichzeitigkeit, wo merkwürdigerweise über Einstein nicht gesprochen werden darf und wo auch allgemeine Überlegungen von Autoren oder Teilnehmern über die Gleichzeitigkeit zensiert werden.

Nicht nur, dass Markus Pössel in seinem Aufklärungsartikel über die Gleichzeitigkeit sich nicht an die Austausche beteiligt und nicht auf bestimmte Fragen seiner Teilnehmer eingeht, sondern zensiert er weiterhin Austausche ohne nachvollziehbaren Grund, die ihm offensichtlich bei seinen persönlichen Positionen als Befürworter der Relativitätstheorie über diese  Kernfrage der Speziellen Relativitätstheorie nicht genehm sind, was eine weiterbringende Diskussion und zusammenhängenden Argumentenaustausche erschwert. Nachstehend gebe ich einen Austausch über die Gleichzeitigkeit wieder:

 

19.11.12 – Zitat von Joker:

[…] Dass (Armband-)Uhren generell nicht das Problem von Gleichzeitigkeit lösen, habe ich bei vielen Verabredungen experimentell bestätigt bekommen. Eine Synchronisation der Uhren (vor der Verabredung), wie von Herrn Pössel beschrieben z.B. über eine Telefonleitung, als auch die Baugleichheit der beteiligten Uhren führte zwar zu einer höhere Quote erfolgreich durchgeführter Experimente, war allein aber noch keine Garantie zu deren Gelingen. […]

 

19.11.12 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Genau das ist meiner Meinung nach ein Schlüsselbegriff bei der Gleichzeitigkeit: Verabredung. Gäbe es keine absolute Gleichzeitigkeit, wäre eine Verabredung physikalisch überhaupt nicht möglich, weder mit noch ohne Uhr. Die Tatsache dass Verabredungen überhaupt stattfinden ist grundsätzlich darauf zurückzuführen, dass die absolute Gleichzeitigkeit existiert.

Eine Verabredung ist nun mal ein Ereignis, dass physikalisch eine absolute Gleichzeitigkeit zwingend voraussetzt, zum Beispiel „Wir treffen uns Morgen vor der Oper“: Damit dieses physikalische Ereignis überhaupt stattfinden kann, damit wir uns morgen treffen und uns die Hand geben, müssen Sie und ich zwingend gleichzeitig am selben Ort uns befinden: Wenn wir nicht gleichzeitig da sind, wenn es also keine absolute Gleichzeitigkeit gäbe, könnte dieses Ereignis im Universum überhaupt nicht existieren!

Ich sehe es so: Die absolute Gleichzeitigkeit von Ereignissen ist eine physikalische Voraussetzung für die Existenz von Ereignissen: Es gibt nämlich im Grunde genommen in der Natur kein Einzelereignis, kein isoliertes Ereignis: Alles was wir wahrnehmen, alles was wir als ein Ereignis bezeichnen (hier z.B. „Verabredung“) ist immer zwingend das Zusammentreffen von zwei Ereignissen, die gleichzeitig am selben Ort wechselwirken. Ich meine, dass Henri Bergson diese grundlegende Voraussetzung meinte, als er Folgendes aussagte: “ Wie die eine allgemeine Zeit für alle, so gibt es auch eine absolute Gleichzeitigkeit für alle, die intuitiv gegeben ist, unabhängig von mathematischen Formeln oder synchronisierten Uhren;“ […]

 

27.11.12: Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich meine es so: Was wir ein „physikalisches Ereignis“ nennen ist eigentlich die gleichzeitige Zusammenwirkung an einem einzigen Ort von zwei physikalischen Vorgänge, was die Existenz einer absoluten Gleichzeitigkeit logisch voraussetzt – und zwar wie Henri Bergson es hervorhebt völlig unabhängig vom Einsatz von synchronisierten Uhren. Die absolute Gleichzeitigkeit existiert in der Natur ohne Uhren.
Das bedeutet auch logischerweise: „relativ gleichzeitig“ ist nicht gleichzeitig, ein „bisschen gleichzeitig“ ist auch nicht gleichzeitig. Bei „relativ gleichzeitig“ oder „ein bisschen gleichzeitig“ findet das Ereignis nun mal in der Natur nicht statt. Punkt, fertig, aus. Wie die Deutschen es mit der räumlichen Beobachtung in der Umgangssprache sagen: „Knapp daneben ist auch daneben“, kann man hier auch sagen: “knapp verpasst ist auch verpasst“. ;- )

Jede Sekunde passieren auf der Welt und im Universum unendlich viele gleichzeitige Geschehnisse, und zwar sowohl am selben Ort als auch an allen möglichen verschiedenen Orten. Wann sollte diese unendlich viele Ereignisse geschehen, wenn nicht absolut gleichzeitig? Die Natur wartet ja nicht, dass ein Ereignis abgeschlossen ist, damit andere Ereignisse geschehen dürfen, oder? Ich schreibe zum Beispiel hier etwas auf meiner Tastatur und absolut gleichzeitig fliegt ein Schmetterling irgendwo in Asien, das steht fest. Diese Gleichzeitigkeit festzustellen bzw. zu messen ist zwar extrem schwierig, aber die Schwierigkeit diese Gleichzeitigkeit zu messen ändert nicht an die Gleichzeitigkeit der Ereignisse. Die Natur lässt sich nicht gerne messen… ;- )

 

29.11.12 –  Zitat Joker:

[…] Wenn wir Ort nicht als etwas punktförmiges auffassen, bin ich gleicher Meinung. Ansonsten hat sich bei mir nämlich die Überzeugung durchgesetzt, dass sich zwei Sachen (oder Personen) nicht gleichzeitig am selben Ort aufhalten können. […]

 

29.11.12: Zitat von Jocelyne Lopez:

Das stimmt natürlich, zwei Objekte können nicht gleichzeitig am selben Ort sich aufhalten, jedes Objekt besetzt exklusiv seinen Platz im Raum. Gemeint ist hier der Kontaktpunkt der zwei Objekte (oder die Kontaktfläche, je nach beobachteter Dimension), der sich am gleichen Ort zur gleichen Zeit bei einem physikalischen Ereignis befinden muss. Bei unserem Händedruck beim Treffen ist zum Beispiel physikalisch anzunehmen, dass Teile unserer jeweiligen Handoberfläche sich gleichzeitig am selben Ort zum gleichen Zeitpunkt befinden und wechselwirken können (= Druckübertragung). Befinden sich keine Teile unserer jeweiligen Handoberfläche am gleichem Ort zur gleichen Zeit kann das „Ereignis Händedruck“ (sprich die Druckübertragung) nicht stattfinden: Irgendein von uns beiden reicht dann die Hand ins Leere, was unabhängig von der untersuchten physikalischen Gegebenheit immer peinlich ist. ;- ) Die Kontaktstelle muß bei einem physikalischen Ereignis immer vorhanden sein, sonst passiert nichts.

 

29.11.12 – Zitat Joker:

[…] Die Kritik von Herrn Senf an einer Ihrer Äußerungen kann ich zum Teil nachvollziehen. Ein Ereignis besteht nicht immer aus zwei Vorgängen, soweit möchte ich ihm recht geben. Winken ist Winken, was sollten da für zwei Vorgänge aufeinander treffen? […]

 

29.11.12 – Zitat Jocelyne Lopez:  

Doch, wenn man zu Ende denkt ist das, was man „ein physikalisches Ereignis“ nennt, immer die Wechselwirkung von mindestens zwei Impulsen am selben Ort zum gleichen Zeitpunkt.

Das habe ich mit der Beobachtung des Ereignisses „Händedruck“ darzulegen versucht, das aus einer Impulsübertragung (Druckübertragung) zwischen zwei physikalischen Objekten besteht.

Dasselbe gilt natürlich für die Beobachtung des Ereignisses „Winken“, die auch aus einer Impulsübertragung zwischen zwei physikalischen Objekten besteht, obwohl man es bei optischen Ereignissen nicht so bewußt ist wie bei mechanischen Ereignissen: Ein Winken kann ich nur beobachten, wenn die Photonen, die von der Hand des Winkenden reflektiert werden, auf die Netzhaut meiner Augen aufprallen und wechselwirken (Impulsübertragung).

Es gibt kein einziges physikalisches Ereignis, das aus einem einzigen Impuls besteht, ein physikalisches Ereignis besteht immer aus der Wechselwirkung von mindestens zwei Impulsen am gleichen Ort zum gleichen Zeitpunkt. Wenn das Universum nur aus einem einzigen Impuls bestehen würde, würde das Universum nicht existieren, es würde kein einziges Ereignis stattfinden. Oder?

 

 

30.11.12 – Beitrag von Jocelyne Lopez (nicht freigeschaltet):

Die Ballistik ist meiner Meinung nach der bevorzugte physikalische Bereich, wo die Existenz der absoluten Gleichzeitigkeit am besten nachvollzogen werden kann: Zwei Objekte müssen zum gleichen Zeitpunkt sich am gleichen Ort im Raum (Fläche der Impaktstelle) „treffen“, sonst verfehlen sie sich und es findet kein Ereignis statt. 

Diese Überlegungen hat ein Autor meiner Meinung nach sehr klar veranschaulicht, siehe: Gleichzeitig ist gleichzeitig, sowie auch die zwei sehr einleuchtenden Kommentare zu diesem Artikel.

 

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Siehe auch in diesem Blog weitere Austausche aus der Diskussion im Blog von Markus Pössel:

Einstein verstehen oder lieber Naturerscheinungen verstehen?

Nicht freigeschaltete Beiträge im Blog von Markus Pössel

Blog-Experiment „Einstein verstehen“ von Markus Pössel: Meiner Meinung nach eine Farce

Messungen in der Physik: Das verlorengegangene Grundwissen

Das Prinzip von invariablen Maßeinheiten wurde in der modernen Physik stillschweigend aufgegeben

Der „crank“ Henri Bergson und seine unbeantworteten Fragen an Albert Einstein

Die „orthodoxen Befürworter“ der Relativitätstheorie zensieren den Nobelpreisträger Henri Bergson