Blog – Jocelyne Lopez

Die „gemeinsame Zeit“ Einsteins und die „absolute Zeit“ Newtons: Dasselbe in grün…

Ich verweise weiter auf den Blog-Artikel von Dr. Markus Pössel Einstein verstehen Teil III: Gleichzeitigkeit und gebe meinen Beitrag vom 19.12.12 wieder, der natürlich auch nicht von Markus Pössel kommentiert wird, da er als Mitarbeiter vom Albert Einstein Institut und preisgeehrter Erfinder von „Einstein Online“ sich selbst seit 2 Jahren verbietet, in seinem Blog-Experiment „Einstein verstehen“ über Einstein und seine Theorie zu sprechen, merkwürdig… Sogar die Originalarbeit Einsteins von 1905 mag er nicht aktiv verlinken zu lassen, merkwürdig…

 

19.12.12 – Zitat Jocelyne Lopez:

Mein Verständnis des Beispiels Einsteins zur Veranschaulichung seines Gleichzeitigkeitsbegriffs:

Zitat Albert Einstein, Zur Elektrodynamik bewegter Körper, 1905, „Definition der Gleichzeitigkeit“ – Seite 893-894:

Wenn ich z. B. sage: „Jener Zug kommt hier um 7 Uhr an,“ so heißt dies etwa: „Das Zeigen des kleinen Zeigers meiner Uhr auf 7 und das Ankommen des Zuges sind gleichzeitige Ereignisse. Befindet sich im Punkte A des Raumes eine Uhr, so kann ein in A befindlicher Beobachter die Ereignisse in der unmittelbaren Umgebung von A zeitlich werten durch Aufsuchen der mit diesen Ereignissen gleichzeitigen Uhrzeigerstellungen.

Einstein erklärt hier, dass die Gleichzeitigkeit dieser zwei Ereignisse im Bahnhof A durch alle Beobachter im Bahnhof A, sowie durch alle Beobachter in unmittelbarer Umgebung vom Bahnhof A (in Sichtweite) durch optischen Vergleich des Geschehens der zwei physikalischen Ereignisse festgestellt wird: Der Zug kommt an A zum gleichen Augenblick an, wo der kleine Zeiger der Bahnhofsuhr auf 7 zeigt (bzw. wo der große Zeiger auf 12 springt). No problem, ich folge noch.

 

Zitat Albert Einstein:

Es ist aber ohne weitere Festsetzung nicht möglich, ein Ereignis in A mit einem Ereignis in B zeitlich zu vergleichen; wir haben bisher nur eine „A-Zeit“ und eine „B-Zeit“, aber keine für A und B gemeinsame „Zeit“ definiert.

Einstein erklärt hier, dass die Gleichzeitigkeit dieser zwei Ereignisse im Bahnhof A für Beobachter im Bahnhof B nicht festzustellen ist, die visuell weder das Ankommen des Zugs an A noch die Uhr an A sehen können und dementsprechend von der Gleichzeitigkeit dieser zwei Ereignisse im Bahnhof A keine Ahnung haben. No problem, ich folge noch.

 

Zitat Albert Einstein:

Es gehe nämlich ein Lichtstrahl zur „A-Zeit“ tA von A nach B ab, werde zur „B-Zeit“ tB in B gegen A zu reflektiert und gelange zur „A-Zeit“ t‘A nach A zurück. Die beiden Uhren laufen definitionsgemäß synchron, wenn

tB – tA = t’A – tB

Wir nehmen an, daß diese Definition des Synchronismus in widerspruchsfreier Weise möglich sei, und zwar für beliebig viele Punkte, daß also allgemein die Beziehungen gelten:

1. Wenn die Uhr in B synchron mit der Uhr in A läuft, so läuft die Uhr in A synchron mit der Uhr in B.

Einstein beschreibt hier als Messmethode für die Feststellung der Gleichzeitigkeit der zwei Ereignisse am Bahnhof A für einen Beobachter am Bahnhof B das Senden eines Signals durch den Beobachter A zur „A-Zeit“ an einen Beobachter an B, wobei er als Konvention festsetzt, dass die Lichtgeschwindigkeit auf der Strecke A-B mit einem bestimmten Wert konstant ist. No problem, ich folge noch.

 

Ich kann auch bei den nachstehenden Überlegungen folgen:
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  1. Da die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, kann das vom Beobachter A gesendete Signal zur „A-Zeit“ nicht instantan zwischen A und B übertragen werden, was dazu führt, dass das Signal vom Beobachter an A zwangsläufig später als 7:00 Uhr von dem Beobachter an B empfangen wird, meinetwegen um 7:02 Uhr.
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  2. Da aber der Beobachter an B auch weiß, daß die Lichtgeschwindigkeit endlich ist, wird er nicht schließen, dass der Zug um 7:02 Uhr an A angekommen ist, sondern er wird die Dauer der Signalübertragung von 2 Minuten abziehen (falls er die Länge der Strecke kennt, d.h. die Übertragungsdauer berechnen kann), damit er von B aus wissen kann, dass die zwei Ereignisse an A gleichzeitig um 7:00 Uhr geschehen sind. Er wird – zumindest gedanklich – seine Uhr um zwei Minuten zurückstellen, um zu wissen, dass die beiden Ereignisse an A um 7:00 Uhr gleichzeitig stattgefunden haben (die „gemeinsame Zeit“).

Wo ist dann das Problem mit der „absoluten Zeit“ bzw. mit der „gemeinsamen Zeit“?? Das ist doch dasselbe in grün.

Hat Einstein zwischendurch die Lichtlaufzeit vergessen?

 

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Siehe auch in diesem Blog weitere Austausche aus der Diskussion im Blog-Experiment „Einstein verstehen“ von Markus Pössel:

Einstein verstehen oder lieber Naturerscheinungen verstehen?

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