Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für Januar, 2012

Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer weiß nicht wofür er forscht, er forscht vor sich hin

Ich gebe einen weiteren Austausch aus einer Diskussion über Tierversuche im Forum Zeitwort.at wieder:

 

27.12.11 – Zitat von erdbeeramazone:

Wissenschaftlicher Bezug auf Hirnfunktion von Menschenfolterern und Kriegstreibern?

Hier ein paar ausgesuchte zum Teil etwas provokante Fragen, um zu erfahren, wie weit die gemeine Singer-Affenhirnforschung uns, der Gesellschaft im übertragenen Sinn schon genützt haben könnte:

  • Hat Wolf Singer, der Affenhirnforscher, eigentlich schon einmal wissenschaftlichen Bezog genommen auf das Hirn von Menschenfolterern?
  • Hat Wolf Singer schon einmal offiziell vollen Bezug genommen auf die Hirnaktivitiäten von höchstpolitischen Verantwortlichen in höchsten Regierungskreisen, die bewusst provokant immer wieder den vorhanden Weltfrieden quasi instabil machen, indem Kriegsgrundlagen inszeniert, provoziert und nachweislich auch durchführt werden?
  • Hat Wolf Singer auch schon mal das Gehirn eines Waffenlobbyisten und Waffenhändlers wie das eines österreischischen Gaston Glock oder Puoilly-Mennsdorf „human“ analysieren versucht?
  • Könnten Affenhirne da überhaupt Erkenntnisse bringen zur „geschäftmäßig industriellen Tötung von Menschen“ nach der industriellen Judenermordung zur NS-Zeit?

 

27.12.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich glaube nicht, dass Wolf Singer sich ernsthaft über den Sinn und Zweck seiner Forschung Gedanken macht. Er forscht in meinen Augen aus Karriere- und Geltungssucht, das ist wohl eine Zwickmühle, wenn man einmal diesen Weg der Grundlagenforschung angeschlagen hat und nichts Anderes kennt. Wie Dr. Bernhard Rambeck es über Andreas Kreiter im weiter oben verlinkten Artikel gesagt hat: „Soll Andreas Kreiter doch bitte einmal vorweisen, was er bislang, seit er in Bremen in seinem Elfenbeinturm forscht, für die Epilepsiekranken erreicht hat. Nichts, absolut nichts.“

Die Grundlagenforscher leben alle in einem Elfenbeinturm. Sie wissen nichts von außen, von den Menschen, von den kranken und von den gesunden Menschen, von den Bügern, von der Öffentlichkeit, die sind nur unter sich allein beschäftigt mit Forschungskrediten, Preisen, Ehrungen, Karrieresprüngen, Annerkennung, Einflußnahme und Prestige im gleichen Milieu, hier das Milieu der Tierexperimentatore. Auch Singer lebt in einem Elfenbeinturm, er tauscht sich nicht mit seinen Kollegen aus anderen Disziplinen aus, obwohl er es moniert, er hört die Kritik aus der Fachwelt und aus der Bevölkerung nicht, er weiß nicht wofür er forscht, er hat keine Ziele, er forscht vor sich hin. Und, wie sein Schüler Kreiter, hat er nichts, absolut nichts für die Menschen erreicht, die er ignoriert und für Ignorante hält, die aufgeklärt werden müssen. Er verkauft aber das „Nichts“ intensiv in den Medien, aus Prestigesucht, indem er altbekannte Erkenntnisse aus der Philosophie, aus der Pädagogik, aus der Sprachforschung, aus der Computer-technologie, aus irgendetwas als seine eigenen Erkenntnisse verkauft. Ich glaube er ist so, er weiß nicht wofür er forscht, er hat keine Ziele, er forscht vor sich hin in seinem Elfenbeinturm, er will kein Dialog, er braucht keine Kommunikation, er ist gegen Kritik immun, er forscht vor sich hin.

 

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Siehe auch in diesem Blog:

Der Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer fügt Millionen von Menschen Leiden und Schaden zu
Prof. Dr. Wolf Singer und seine großartigen Forschungsergebnisse
Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer und wissenschaftlicher Betrug



„ESOWATCH-PROZESS“ (Stand 27.12 2011)

Informationen aus dem Blog Esowatch.com im Münchhausen-Test: »Akupunktur«

Zitate:

„ESOWATCH-PROZESS“ (Stand 27.12 2011)

Das Gericht hat am 23.12.2011 entschieden, die Klaus Ramstöck belastenden Argumente der Kanzlei Schwenn und Krüger zu berücksichtigen. Dr. Ing. Klaus Ramstöck und sein Anwalt Markus Kompa haben nun (vermutlich ca. 4 Wochen) Zeit, um Stellung zu nehmen. Danach entscheidet das Gericht, ob es ein Urteil fällt oder den Prozess fortführt und Dr. Nikolaus Klehr und die Kanzlei Schwenn und Krüger um eine Stellungnahme zur Replik von Ramstöck/Kompa bittet.

Die Entscheidung des Gerichts lässt sich auch so interpretieren, dass die von Dr. Nikolaus Klehr und Schwenn und Krüger reklamierten Delikte und vorgetragenen Argumente für eine mögliche medienrechtliche Verantwortung von Klaus Ramstöck für das Projekt Esowatch.com so fundiert sind, dass die Unterlassungsklage am 23.12.2011 nicht abgewiesen werden konnte und die Argumentation der klagenden Seite nun vom Gericht im Detail geprüft werden muss.

Eine in diesen Prozess verwickelte Person wurde von Schwenn und Krüger inzwischen wegen Prozessbetrugs angezeigt. Hintergrund dieser Strafanzeige ist der begründete Verdacht, dass vertrauliche Informationen des Prozess im Internet widerrechtlich verwertet wurden, um den Prozessverlauf zu beeinflussen.



Tierquäler Wolf Singer möchte am liebsten die Verfassung ändern

Ich gebe einen weiteren Beitrag von mir in einer Diskussion über Tierversuche im Forum Zeitwort.at wieder:

27.12.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

In seinem verlinkten Interview mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft betreibt Wolf Singer eine weitere Irreführung in Richtung Öffentlichkeit, Behörde und Gesetzgeber: Seine Forschung ist nämlich eindeutig in der Grundlagenforschung angesiedelt, wie alle Institute der Max Planck Gesellschaft, die sich selbst als führende Organisation in der Grundlagenforschung bezeichnet:

Zitat Max Planck Gesellschaft:
Die derzeit 80 Max-Planck-Institute betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit.

Das Max Planck Institut für Hirnforschung betreibt also Grundlagenforschung mit seinem Direktor Prof. Dr. Wolf Singer, der seit 20, 30 Jahren Grundlagenforschung mit Tierexperimenten „im Dienste der Allgemeinheit“ betreibt.

Singer weiß aber, dass sich ein eindeutiger Trend bei den Behörden und den Gerichten zeigt, die Genehmigung für Tierversuche in der Grundlagenforschung abzulehnen und die Bereitschaft, Tiere für die Grundlagenforschung zu opfern zu unterbinden, nur um die blinde Neugier von ein paar Forschern zu befriedigen. So wurden in München und Berlin die Genehmigungen für Grundlagenforschung mit Affenversuchen von den Behörden nicht mehr verlängert. In Bremen, wo ein Schüler von Singer, Andreas Kreiter, in der Uni Grundlagenforschung mit Affen seit Jahren durchführt, haben sich die Abgeordneten der Bürgerschaft einstimmig entschlossen aus der Forschung mit Primaten in ihrem Land zurückzuziehen, wobei die große Mehrheit der Bürger von Bremen bei Umfragen sich auch dafür ausgesprochen hat. Die Behörden haben auch die Genehmigung für die Tierversuche von Kreiter nicht mehr verlängert, worauf Kreiter (bzw. die Uni Bremen) geklagt hat. Aber auch die Richter haben die Genehmigung verweigert (Kreiter geht in die Berufung), siehe ein Bericht von Ärzte gegen Tierversuche e.V.:

Absage für Affenhirnforscher Kreiter

Sowie eine Stellungnahme dieses Vereins zu den Affenversuchen in Bremen:

Ärztevereinigung verurteilt die Bremer Affenversuche als Verstoß gegen das Grundgesetz

Bei diesen langjährigen juristischen Auseinandersetzungen ist Kreiter plötzlich aufgefallen, dass seine Forschung gar keine Grundlagenforschung sei, sondern der Epilepsieforschung diene, was ein Experte in der Epilepsieforschung als Irreführung entlarvt hat: Bleiben Sie bei der Wahrheit…

Zitate Dr. Bernhard Rambeck, Leiter der Pharmakologischen Abteilung der Gesellschaft für Epilepsieforschung e.V., Bethel-Bielefeld

[…] Nachdem die wissenschaftliche Zielsetzung seiner in der Grundlagenforschung angesiedelten Experimente die Senatskommission der Bremer Bürgerschaft offensichtlich nicht überzeugt hat, fällt ihm plötzlich die überragende Bedeutung seiner Affenstudien für die Medizin ein: Die Hirnfunktionen der Epilepsiekranken müssen doch erforscht werden; […] wer Kreiters Affenversuche aufhalte, halte den Fortschritt in der Medizin auf.

Alles an den Haaren herbeigezogen. Argumente dieser Art werden seit Jahrzehnten verwendet, wenn es um die ethische Vertretbarkeit von Tierversuchen geht. Soll Andreas Kreiter doch bitte einmal vorweisen, was er bislang, seit er in Bremen in seinem Elfenbeimturm forscht, für die Epilepsiekranken erreicht hat. Nichts, absolut nichts. Natürlich wird er von seinen ebenfalls tierexperimentell forschenden Kollegen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von den Universitäten unterstützt, weil sie alle Angst vor einem Dammbruch haben, sollten sich die in der allgemeinen Bevölkerung zunehmend akzeptierten ethischen Grundvorstellungen über den Umgang mit Tieren auch in der experimentellen Forschung durchsetzen.
[…]

Wolf Singer weiß natürlich von diesem Trend der Behörde und der Gerichte und versucht schnell auch seine eigenen, auch in der Grundlagenforschung angesiedelten Tierexperimente zu retten, indem er die vom Gesetzgeber per Grundgesetz festgelegten Trennung zwischen Grundlagenforschung und medizinischer Forschung leugnet und anfechtet, siehe im Interview mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft:

Zitat Prof. Dr. Wolf Singer:

DFG: Forscher, die ihre Arbeit der Öffentlichkeit präsentieren, stellen meist den zu erwartenden Nutzen für die Gesellschaft heraus – neue Medikamente etwa, oder schnellere Computer. Was nützt die Hirnforschung?

Singer: Ich halte es für bedenklich, allzu sehr mit dem kurzfristigen Nutzen zu argumentieren. Wissenschaft funktioniert im Allgemeinen nicht so, dass ich ein Ziel definiere – etwa eine Behandlung für Epilepsie zu finden – und es dann mit einer voraussehbaren Investition an Zeit und Geld erreichen kann. Die Hirnforschung hat das Ziel, die neuronalen Mechanismen von Hirnleistungen aufzuklären. Zu diesen Leistungen zählt alles Verhalten, unser Denken und Erleben, und natürlich auch seine Abweichungen, etwa psychische Erkrankungen. Mit zunehmendem Wissen wachsen unsere Möglichkeiten, in das Krankheitsgeschehen einzugreifen. Aber das ist ein langfristiger, nicht im Einzelnen planbarer Prozess mit vielen Umwegen. – Anwendungsmöglichkeiten für Ergebnisse der Grundlagenforschung sehen wir bereits in sehr vielen Bereichen, in der Medizin, in der Pädagogik, in der Informationstechnologie.

Damit möchte Singer am liebsten die vom Gesetzgeber festgelegte Eingrenzung der Grundlagenforschung aufheben und das Experimentieren an Tiere für alle mögliche Anwendungsmöglichkeiten durchführen, auch schnellere Computer. Dann guten Tag, Herr Prof. Dr. Wolf Singer. Mit solchen verfassungswidrigen Einstellungen ist nur zu hoffen, dass der Typ nicht zu viel Einfluß auf den Gesetzgeber üben kann, obwohl er es für seine lächerlichen philosophischen „brisanten, neuen Erkenntnisse“ über die Willenfreiheit der Menschen schon versucht, siehe sein Interview in der Zeitschrift Gehirn&Geist:

Zitate

G&G: Dieser Begriff ist ja auch ein juristischer Terminus. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, heißt es in der Präambel unseres Grundgesetzes. Werden sich auch Gesetzgebung und Rechtsprechung an den Erkenntnissen der Hirnforschung ausrichten müssen?

Singer: Vor allem über unser Strafsystem werden wir neu nachdenken müssen. Wer immer sich heute über Schuldfähigkeit Gedanken macht, ist gut beraten, die Erkenntnisse der Hirnforschung zur Kenntnis zu nehmen.

G&G: Nehmen denn die Juristen Ihre Forschungsergebnisse bereits wahr?

Singer: Ich bin erstaunt, wie wenig beeindruckt sich juristische Kreise davon zeigen. Ich habe in Karlsruhe mit Bundesverfassungsrichtern über das Thema „freier Wille“ diskutiert. Die Juristen behandeln die Frage der Schuldfähigkeit pragmatisch: Einer tat, was er tat, weil es sich so fügte. Sonst hätte er es nicht getan.

Eine schöne Gesellschaft und eine schöne Welt, das sich der Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer/Frankenstein für „die Normalbürger“ träumt…

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Siehe auch in diesem Blog:

Primatenversuche in Bremen: Andreas Kreiter macht eiskalt weiter

Der Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer fügt Millionen von Menschen Leiden und Schaden zu
Prof. Dr. Wolf Singer und seine großartigen Forschungsergebnisse
Tierquäler Prof. Dr. Wolf Singer und wissenschaftlicher Betrug



„Esowatch.com-Prozess“ und der Abschied von Rincewind

Informationen vom 31.12.2011 aus der Webseite Promed-Watch:

„Esowatch.com-Prozess“ und der Abschied von Rincewind



Großer Sanierungsbedarf bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft!

Ich gebe einen Beitrag von mir aus einer Diskussion über Tierversuche im Forum Zeitwort.at wieder: 30.12.11 – Zitat von Jocelyne Lopez: Wenn man über Foschung spricht, kommt man wohl nicht daran vorbei über die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zu sprechen. Allein in diesem Thread über Wolf Singer ist zum Beispiel der Name der DFG, die ihm zusammen mit 50.000 Euro den „Communicator-Preis 2003“ erteilt hat, zwei mal vorgekommen, siehe:

Prof. Dr. Wolf Singer erhält Communicator-Preis 2003 und Zitat von »Jocelyne Lopez« So sagt er zum Beispiel in einem Interview mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft […]

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft spielt offensichtlich eine sehr große Rolle in der Förderung der Forschung und der Verteilung der öffentlichen Forschungsgelder. Am 19.10.11 ist in der Frankfurter Allgemeine Zeitung ein ganzseitiger Artikel mit einer tiefgehenden und sehr scharfen Kritik der DFG erschienen:

Die freie Wissenschaft ist bedroht Fördert die mächtige Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Ideenklau und die Selbstbedienung? Transparenz ist für sie ein Fremdwort. Dieses Monopol ist bedenklich. Von Roland Reuß und Volker Rieble

Auszüge:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist ein Verein deutscher Universitäten und Wissenschaftsorganisationen (Forschungseinrichtungen, Akademien und wissenschaftliche Verbände). Ihr Zweck ist durch die Satzung bestimmt: Sie „dient der Wissenschaft in allen ihren Zweigen durch die finanzielle Unterstützung von Forschungsaufgaben und durch die Förderung der Zusammenarbeit unter den Forscherinnen und Forschern.“ Sie erhält Geld vom Staat, jedes Jahr etwa 2,5 Milliarden Euro. Dieses Geld verteilt sie an Forscher und Forschungseinrichtungen, vor allem für die Förderung von Forschungsprojekten. Daneben nimmt sie mit Geld Einfluss auf die Forschungsstruktur, namentlich durch die von ihr verwaltete Exzellenzinitiative, die Spitzenuniversitäten erhebliche Finanzmittel zuweist, aber ebenso durch die von der Förderung abhängige Errichtung von Sonderforschungsbereichen. […] Das geht einher mit punktuellen konkreten Missgriffen, die Indiz für Fehlsteuerung sind. Das schlimmste Szenario ist der Ideenklau: Der Gutachter votiert gegen den Antrag, um dessen Kernidee als eigene Initiative einzureichen, mitunter auch in wortwörtlicher Übernahme. Hinzu kommen plagiatorische und betrügerische Anträge, die wahlweise bereits publizierte fremde Forschungsergebnisse als eigene Projektidee ausgeben oder eigenes Erforschtes als künftiges Projekt darstellen, um eine zukunftsbezogene Förderung für vergangene Leistung einzustreichen.

Das ist Subventionsbetrug und ein Fall für den Staatsanwalt. Was macht die DFG: Sie spricht eine Rüge aus, in sehr seltenen Fällen auch einmal eine Antragssperre – achtet aber ansonsten sehr darauf, dass solche Kriminalität die edle Sphäre der Wissenschaft nicht verlässt. Täter werden durch Anonymität geschützt. […] Dementsprechend gewinnt die im Hauptausschuss festgelegte wissenschaftspolitische Ausrichtung der DFG eine klare Lenkungsfunktion. Werden dort interdisziplinäre Projekte, industriell verwertbare oder solche der Lebenswissenschaften bevorzugt, so werden die Antragsteller folgen. Das müsste im Rahmen einer offenen Diskussion geschehen; doch ist der Hauptausschuss ein kleiner Lenkungskreis, der nichtöffentlich tagt und entscheidet und seine Entscheidungen auch nicht begründet. Weil dort die geldgebende Politik mit 32 Mitgliedern präsent ist, ist Staatseinfluss nicht ausgeschlossen. Auch dagegen wäre im Prinzip nichts einzuwenden, doch fehlt jede parlamentarisch-demokratische Kontrolle. Die Ministerialagenten können nach eigenem Gutdünken Forschungskonzeptionen für die gesamte Bundesrepublik entwickeln – innerhalb eines privatrechtlichen Vereines, der niemandem verantwortlich ist. […] Erforderlich ist zweitens eine Rückbesinnung auf ein Mindestmaß an wissenschaftspolitischer Neutralität: Wenn der Staat gemeinwohlwichtige Forschungsvorhaben mit inhaltlichem Suchauftrag verbinden will – wichtig etwa in der medizinischen Forschung -, dann mag er das tun und sich hierzu bekennen. Die allgemeine Forschungsförderung hingegen muss ein Mindestmaß an inhaltlicher Neutralität wahren, darf nicht Forschungsförderung mit Forschungslenkungspolitik koppeln. Der „strukturellen Gefahr wissenschaftsinadäquater Entscheidungen“ (BVerfGE 111, 333) ist entschieden zu begegnen. Zentral ist die Forderung nach Transparenz: Transparenz in der Gutachterauswahl und in den Gutachten. Dass Fachreferenten der Geschäftsstelle die Gutachter freihändig auswählen und damit die zentrale Weichenstellung für das Qualitätsurteil programmieren, ist ein unhaltbarer Zustand. Dass Gutachter einen Anonymitätsschutz benötigten, ist nicht plausibel. Wissenschaftliche Rücksichtnahme ist kein Grund für Heimlichtuerei. Hochschullehrer erstatten in Berufungsverfahren über Kandidaten bewertend Bericht – ohne dass dies in ein Geheimverfahren verlagert wird. Jeder Kandidat und jeder Gutachter erträgt dies.

Der Wissenschaft ist offene Kritik immanent; weswegen ausgerechnet Subventionsentscheider und -empfänger vor Kritik geschont werden müssten, ist unerfindlich. Noch unerfindlicher ist die Idee, Gutachter könnten nicht mehr „frei“ ihre Meinung sagen, wenn der Antragsteller über ihr Votum in Kenntnis gesetzt wird. Ein wenig Selbstbewusstsein darf man von demjenigen erwarten, der für sich wissenschaftliche Unabhängigkeit in Anspruch nimmt. Im Übrigen finden auch wissenschaftliche Auseinandersetzungen nicht anonym statt. Wer Kritik äußert, muss sie auch selbst aushalten. Akademische Prüfungen im allgemeinen zeichnen sich da-durch aus, dass allenfalls der Prüfling, nie aber der Prüfer anonymisiert wird. […] Das sind Vorschläge, die wir diskutieren wollen. An der grundsätzlichen Feststellung, dass die DFG als Organisation modernen Prinzipien guter Organisationsführung nicht entspricht, führt unseres Erachtens kein Weg vorbei. Es muss besser werden und damit anders – damit die DFG ihre Aufgabe künftig allein im Dienst der Wissenschaft versieht.

Es gibt offensichtlich viel zu sanieren hinter den Kulissen der wissenschaftlichen Forschung…



Alle Aktivisten werden im Internet gemobbt

Ich gebe einen weiteren Austausch aus einer Diskussion über Tierversuche im Forum Zeitwort.at wieder:

 

31.12.11 – Zitat von Renitenz:

Die ganze Empörung bringt nichts, weil die Experimente bei einem Verbot im Ausland durchgeführt werden.

 

31.12.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich versuche etwas zu erreichen im Land wo ich lebe und wo ich Handlungs-möglichkeiten habe, um es zu erreichen. Man kann nur etwas individuell tun, was im individuellen Handlungsbereich möglich ist. Sonst sind es nur Stammtischgespräche.

Wenn jeder in seinem Land seine individuellen Handlungsmöglichkeiten in Anspruch nimmt und es erreicht, ist das Ziel vollständig erreicht. Das Ablehnen der Tierversuche ist ein internationaler Trend. Auch im Ausland sind Tierversuchsgegner aktiv. In Neuseeland wurde zum Beispiel vor kurzem die „Menschenrechte für Menschenaffen“ konstitutionell anerkannt, was sich auf die USA erweitert hat, siehe zum Beispiel hier.

Ein Kampf zeichnet sich nicht mit schnellen Erfolgen zum Ziel aus, leider, sondern durch Zwischenziele und Teilerfolge.

Internationaler Tag zur Abschaffung der Tierversuche
Bremen 28.04.2012

 

31.12.11 – Zitat von Renitzenz:

Eben, da liegt die Crux begraben, denn es gibt schon viele Organisationen, denen man nur beitreten und in ihnen vortreten müsste. Diese Handlungsmöglichkeit schöpfst du nicht aus, sondern beschränkst dich auf Eigenbrötlertum. Zudem ist auch deine Marke – nämlich dein Name Jocelyne Lopes – unrettbar kaputt, weil alle Themen mit Streit verseucht sind.

 

31.12.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Ich bin überhaupt keine „Eigenbrötlerin“, das ist ein falscher Eindruck, sondern ich stütze mich auf Organisationen, die in diesem Bereich die Öffentlichkeitsarbeit leisten und die Informationen zur Verfügung stellen. Wie Du es vielleicht hier im Forum gemerkt hast, habe ich sehr oft die Homepage, die Berichten und die Aktionen dieser Organisationen vorgestellt und verlinkt (Tierversuchsgegner-Vereine in Im- und Ausland), sowie in meinem Blog und in meiner Homepage auch vorgestellt und verlinkt. Das erwarten diese Organisationen von der „Basis“. Sie rechnen mit den Mitgliedern, Sympathisanten und Aktivisten im Internet, um ihre Informationen zu verbreiten und ihre Webseiten bekannt zu machen.

Mein Name ist übrigens überhaupt nicht „kaputt„: Alle Tierversuchsgegner wissen, dass die Aktivisten gemobbt werden, ich bin nicht die einzige, weit verfehlt, das ist die Regel, das ist Gang und Gebe, alle Aktivisten werden gemobbt. Alle Tierversuchsgegner-Organisationen wissen es und sie sind wohl auch froh darüber, das die Aktivisten „an der Front“ die heißen Kohlen aus dem Ofen holen und die gesellschaftliche Problematik ersichtlich machen, auch wenn sie sich die Hände damit verbrennen. Ich arbeite außerdem zusammen mit Tierversuchsgegnern, die nicht im Internet tätig sind, die jedoch wissen wie es im Internet läuft und die deswegen meinen Einsatz bewundern, doch, ich bekomme schon Anerkennung von Tierversuchsgegnern, die meinen Einsatz schätzen und mich fragen, wie ich es im Internet überhaupt aushalten kann. Aus dem Internet habe ich übrigens auch persönliche Kontakte mit verschiedenen Tierversuchsgegnervereinen und einzelnen Tierversuchsgegnern. Kaum einer hat aber die Zeit oder überhaupt die Motivation, sich mit den Abgründen des Internets zu beschäftigen.

In meinem Blog bestehen auch 90 % meiner Beiträge aus reinen Informationen über die Tierexperimente und über ihre Akteure (zum Beispiel über Wolf Singer). Die Beiträge, die Streitigkeiten mit Mobber und Stalker betreffen sind in der Minderheit und dienen nur zum punktuellen Festhalten von Vorfällen im Rahmen von laufenden juristischen Auseinandersetzungen (Esowatch & co.).

Mein Blog vermittelt also eine ganze Menge Informationen, sowohl über die Tierversuche selbst als auch über die gesellschaftlichen Umstände um die Tierversuche. Ich selektiere nämlich für meinen Blog nur die wesentlichen Austausche aus Forendiskussionen, weil die Forendiskussionen selbst sehr schnell unlesbar werden und kaum ein Leser hat Lust und Zeit sich mit unlesbaren Forendiskussionen zu beschäftigen. Meine Blog-Einträge erreichen also eine Menge Leute, die sich sonst nicht in Forendiskussionen aufhalten. Meine Mobber und Stalker waren vor ein paar Jahren höchstens ein Duzend von Figuren (jetzt nur noch zwei), dafür ist die Anzahl der Leser meines Blogs nicht unbeachtlich für einen privaten Blog und auf jeden Fall höher als die Anzahl der Leser von Foren-diskussionen. Ich versuche also das Beste aus den Abgründen des Internets zu machen und ich vermittle als vermeintliche „Eigenbrötlerin“ ziemlich vielen Menschen Informationen über Tierversuche. Das Problem der Tierversuche ist ja nur ein Problem der Verbreitung der Informationen in der Öffentlichkeit, da die Massenmedien nicht zur Verfügung der Tierversuchsgegner-Organisationen stehen.



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