Blog – Jocelyne Lopez

Hat das Experiment von Michelson-Morley wirklich ein „Nullergebnis“ erzielt?

Das Michelson-Morley-Experiment (ab 1887) ist wohl das wichtigste Experiment in der Geschichte der Physik und hat die akademische Lehre und die moderne Forschung auf eine unverrückbare Bahn gelenkt: Das Experiment gilt nämlich als eindeutige Bestätigung der Speziellen Relativitätstheorie Albert Einsteins – die bekanntlich die Physik auf den Kopf gestellt hat – indem dieses Experiment die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit relativ zu einem bewegten Beobachter und die Nicht-Existenz eines Äthers nachgewiesen haben soll. Ich verweise bei dieser Thematik auf eine sehr umfangreiche kontroverse Diskussion im MAHAG-Forum über dieses berühmte Experiment Michelson-Morley-Experiment widerlegt den Äther nicht! und gebe einen Austausch aus dieser Diskussion wieder:

 

07.05.11 – Zitat von Chief:

Michelson hat gemessen, dass die Erde relativ zum Äther ruht. Um über das Michelson-Morley-Experiment weiter diskutieren zu können muss zuerst diese Tatsache vorbehaltlos anerkannt werden.

 

08.05.11 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Wenn man die Tatsache vorbehaltlos akzeptiert, dass Michelson ein Nullergebnis gemessen hat, dann hast Du recht: Michelson hat gemessen, dass die Erde relativ zum Äther ruht bzw. nach dem Relativitätsprinzip, dass der Äther relativ zur Erde ruht – was man auch so überinterpretieren kann, dass es keinen Äther gibt.

Wenn man aber die Tatsache vorbehaltlos akzeptiert, dass Michelson kein Nullergebnis gemessen hat, sondern eine systematische, kleine Differenz zwischen den zwei Teilstrahlen, dann hat Michelson gemessen, dass die Erde relativ zum Äther nicht ruht bzw. nach dem Relativitätsprinzip, dass der Äther relativ zur Erde nicht ruht, was man diesmal auf jeden Fall eindeutig interpretieren muss, dass es einen Äther gibt. 

Die systematische, kleine Differenz, die zwischen den beiden Teilstrahlen gemessen wurde, und die sogar von Harald auch nicht geleugnet wird, ist der Meßwert. Sie soll nicht vernachlässigt und ignoriert werden, sie ist der Meßwert. Aus diesem Meßwert hat Michelson einen Ätherwind von 8 bis 12 km/s berechnet, frag mich nicht wie, ich bin keine Mathematikerin aber Michelson war eins. Ich bin der Meinung bei der Analyse des Interferenzmusters, dass diese kleine, systematische Differenz als eine Differenz bei den Amplituden der beiden Teilstrahlen nach verschiedenen Winkeln der Meßdurchgänge dargestellt wird.

Eine Analogie: Der Michelson-Interferometer ist in einem U-Boot montiert, das eine Strecke A-B fährt.

– Am ersten Tag fährt das U-Boot die Strecke mit einer bestimmten Motorkraft und misst mit dem Interferometer seine eigene Geschwindigkeit relativ zum Wasser mit 30 km/h.

– Am zweiten Tag fährt das U-Boot die Strecke mit genau derselbe Motokraft und misst seine eigene Geschwindigkeit relativ zum Wasser mit 22 km/h.

Was kann man aus diesen zwei Zweiwegmessungen berechnen, obwohl bei jeder Messung der Doppler-Effekt sich völlig kompensiert hatte?

1. Am 1. Tag fuhr das U-Boot die Strecke in einem völlig ruhenden Wasser.
2. Am 2. Tag herrschte auf der Strecke eine Strömung von 8 km/h.

Der Doppler-Effekt kompensiert sich zwar vollständig bei jeder Zweiwegmessung – was ja normal ist, der Wert einer Zweiwegmessung ist ja nur ein mathematisch gemittelter Wert. Und trotzdem kann man aus dem Laufzeit- bzw. Geschwindigkeitsunterschied von 2 Zweiwegmessungen das Vorhandensein eines ruhenden oder bewegten Wassers feststellen, und die Geschwindigkeit einer Strömung berechnen. Oder nicht?
Das ist dasselbe Prinzip wie beim Michelson-Morley-Experiment:
– Das U-Boot ist die Erde, die mit einer Geschwindigkeit von 30 km/s im Raum fliegt.
– Der Beobachter ist der Interferometer
– Das Wasser ist der angenommene Äther
– Die Strömung ist der Ätherwind.

Man könnte das Michelson-Morley-Interferometer per Anlalogie auch wie ein Flugzeug ansehen, das seine Eigengeschwindigkeit relativ zur Luft am Bord selbst misst und auch selbst die Windstärke bestimmt: Michelson versuchte ja mit seinem Interferometer die Geschwindigkeit der Erde um die Sonne zu bestimmen und erwartete dabei 30 km/s bei Windstärke 0, weil er einen ruhenden Äther angenommen hat. Er hat Windstärke 8 km/s gemessen, er war enttäuscht und unsicher, ob er nicht falsch gemessen habe.

Ein Flugzeug kann doch seine Eigengeschwindigkeit relativ zum Medium Atmosphäre am Bord selbst messen und damit auch die Windstärke bestimmen, das ist wie beim Michelson-Experiment. Das Gerät, das einem Flugzeug ermöglicht, seine Eigen-geschwindigkeit relativ zur Luft zu messen, hat man mir in einem französischen Forum vor nicht allzu langer Zeit mit „tube Pitot“ genannt und verlinkt. Man könnte vielleicht nach dem Prinzip dieses Geräts ein Experiment konzipieren, um den Ätherwind zu bestimmen, also mit einer Einwegmessung des Lichts, oder nicht?

Siehe auch nachstehend ein Auszug aus dem Artikel von Dr. Wigbert Winkler vom 09.10.2008 Hier albert einstein aus der Zeitschrift „Abenteuer Philosophie“ über das vermeintliche „Nullergebnis“ des Michelson-Morley-Experiments:

Zitat Dr. Wigbert Winkler:

[…] Gibt es den Äther doch?

Die Relativitätstheorie ist sozusagen eine Gegentheorie zum Vorhandensein des Lichtäthers. Es wird in der relativistischen Literatur immer darauf hingewiesen, dass der Michelson-Morley-Versuch ein Nullergebnis gebracht habe. Die Versuche zur Bestimmung eines Ätherwinds durch Differenz-messungen der Lichtgeschwindigkeiten wurden aber mehrfach durchgeführt und haben immer ein Ergebnis von 7 bis 11 km/sek gebracht. Der umfangreichste Versuch war jener von Dayton Miller, der sogar auf einem Berg durchgeführt wurde, um einen allfälligen Effekt der Äthermitnahme durch die Erde möglichst gering zu halten. Auch die Versuche von Fizeau und Sagnac deuten auf das Vorhandensein eines Lichtäthers hin.

Was würde das bedeuten? Das Licht wäre eine vom Äther transportierte Welle. Die Lichtgeschwindigkeit wäre eine Materialkonstante des Äthers.

Das Diagramm zeigt die Mittelwerte für den Geschwindigkeitsunterschied des Lichts. Die Mittelwerte liegen je nach Tageszeit zwischen 5 und 10 km/sek. Der Azimutwert stellt den Winkel der Versuchseinrichtung dar, bei dem sich der jeweils maximale Wert ergeben hat:

 Graphik-Winkler

Hier wären auch die umfangreichen Untersuchungen der Messungen von Dayton C. Miller durch den Nobelpreisträger Maurice Allais zu berücksichtigen, die eine regelmäßige Periodizitäten der Abweichungen je nach Jahreszeiten zeigen und einen Ätherwind von der Größenordnung von 8 bis 15 km/s nachweisen, siehe zum Beispiel in der Homepage von Maurice Allais:

The experiments of Dayton C. Miller (1925 – 1926) and the Theory of Relativity by Maurice Allais

Very significant regularities in the interferometric observations of Dayton C. Miller 1925-1926 

New very significant regularities in the interferometric observations of Dayton C. Miller 1925-1926 

The origin of the very significant regularities displayed in the interferometric observations of Dayton C. Miller 1925-1926

sowie auch die Meinung von Albert Einstein selbst über die Versuche von Dayton C. Miller:

Albert Einstein’s opinion about the interferometric experiments of Dayton C. Miller:

If Dr. Miller’s results should be confirmed,  then the special relativity theory, and with the general theory in its present form, falls. Experiment is the supreme judge. Only the equivalence of inertia and weight remain, which would lead to an essentially different theory.

 Hat das Michelson-Morley-Experiment wirklich ein „Nullergebnis“ erzielt?