Blog – Jocelyne Lopez

Plagiate und Unredlichkeit um die Relativitätstheorie werden der Öffentlichkeit vorenthalten

Ich verweise auf meinen Blog-Eintrag Einstein, der größte Plagiator aller Zeiten? und auf den dort verlinkten Artikel des Physikers Peter Ripota über diverse Plagiate seitens Albert Einstein von verschiedenen Wissenschaftlern, zum Beispiel vom  Franzose Henri Poincaré, vom Deutsche David Hilbert und vom Franzose Eli Cartan.

Über das Plagiat von Eli Cartan durch Albert Einstein schreibt Peter Ripota in seinem Artikel Einstein der große Plagiator – Teil 3:

Beim dritten Vorfall war es wieder ein Mathematiker, dem Einstein die Ideen klaute, wieder ein Franzose. Eli Cartan hatte die Idee gehabt, den Raum nicht nur zu krümmen, sondern die Krümmungsfäden auch noch zu verdrillen, woraus sich zusätzlich zur Schwerkraft auch noch die Trägheit rein mathematisch ergeben sollte. Man nennt das “Fernparallelismus“.

Einstein, seit 1920 bis zu seinem Tod 1955 auf der Suche nach der Weltformel, griff die Ideen begierig auf und bastelte sich daraus eine Theorie – unter eigenem Namen. Cartan wies ihn auf einer Konferenz auf seine Ideen-Priorität hin, doch Einstein konnte sich an nichts erinnern. Cartan zeigte ihm einen Brief, den ihm Einstein geschrieben hatte, worin er sich für die Ideen des Herrn Cartan bedankte. Einstein konnte nun nicht mehr leugnen und versprach dem jungen Mathematiker, ihm in seinem nächsten Sammelband die Ehre der Priorität zu erweisen.

Und Einstein rächte sich für Cartans Unverschämtheit, ihm die Wahrheit gesagt zu haben: Im nächsten Sammelband war kein einziger Beitrag von Cartan. Die Urheberschaft für die Theorie des Fernparallelismus wurde von Einstein jemand anderem zugeschrieben, und der aufmüpfige französische Mathematiker wurde auch wieder erwähnt. Heute kennt ihn keiner.

Diese Umstände werden mit sehr großer „Diskretion“ gegenüber der breiten Öffentlichkeit von der akademischen Physik behandelt, obwohl sie sehr wohl bekannt und dokumen-tiert sind wie weitere Recherchen von Peter Ripota es zeigen, zum Beispiel die Aufarbeitung einer Publikation des Max Planck Instituts für Gravitationsphysik:

Hubert F. M. Goenner (University of Göttingen, Institut für Theoretische Physik): On the History of Unified Field Theories. Living Reviews in Relativity, 7, (2004), 2. © Max Planck Institute for Gravitational Physics
ISSN 1433-8351. Affäre Cartan ab Kapitel 6.4, S. 73.

Einstein admitted Cartan’s priority … (S. 74)

„It is not for the first time that such spaces are envisaged. From a purely mathematical point of view they were studied previously. M. Cartan was so amiable as to write a note for the Mathematische Annalen exposing the various phases in the formal development of these concepts.”214 ([92], p. 4). Note that Einstein does not say that it was Cartan who first “envisaged” these spaces before.

Later in the paper, he comes closer to the point: “This type of space had been envisaged before me by mathematicians, notably by WEITZENBÖCK, EISENHART et CARTAN […].”215 [92]. Again, he held back in his support of Cartan’s priority claim. (S. 82)

He then gave a proof of the compatibility of his field equations: “The proof of the compatibility, as given in my paper in the Mathematische Annalen, has been somewhat simplified due to a communication which I owe to a letter of Mr. CARTAN (cf. S3, [16]).” The reader had to make out for himself what Cartan’s contribution really was. (S. 83)

Man fragt sich, warum die akademische Physik, die eine Lobeshymne über die Theorie nach der anderen massiv verbreitet und einen quasi hysterischen Persönlichkeitskult um Albert Einstein in der breiten Öffentlichkeit pflegt und fördert, solche wichtige Hinter-grundinformationen über Plagiate und Unredlichkeit bei der Entstehung der Relativitätstheorie der breiten Öffentlichkeit vorenthält.

Auch der Leiter des Max Planck Instituts für Wissenschaftsgeschichte, Prof. Dr. Jürgen Renn, hat offensichtlich kein Interesse die unübersichtlichen historischen Gegebenheiten der Entstehung und der Durchsetzung der Relativitätstheorie objektiv zu durchleuchten und zu kommunizieren, wie es seine Aufgabe wäre, er ist wohl zu sehr damit beschäftigt, die Theorie in der Öffentlichkeit hochzujubeln, siehe zum Beispiel sein Buch Albert Einstein Ingenieur des Universums – 100 Autoren für Einstein, wobei seine Mitarbeiterin Milena Wazeck sich als Strategie auferlegt hat, die Kritiker der Relativitäts-theorie durch “Nichtbeachtung zu marginalisieren“.

 

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Siehe auch:

Jocelyne Lopez schreibt an Frau Milena Wazeck, Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte

Bitte um Prüfung an Herrn Prof. Dr. Wolfgang Sandner