Blog – Jocelyne Lopez

Relativisten haben Probleme mit dem Grundverständnis von Relationen

Die Austausche im MAHAG-Forum mit der Relativistin Trigemina in der Diskussion Längenkontrahierter Zug veranschaulichen weiterhin, dass Relativisten wohl Schwierig-keiten mit dem Grundverständnis von Relationen und deren strenge logische und mathematische Symmetrie haben – siehe nachstehend einige repräsentativen Austausche über das Zwillingsparadoxon:

 

11.10.10 – Zitat von Trigemina:
[…] So einen Blödsinn! Ruhelänge ist invariant. Gemessene Länge aus einem dazu bewegten Bezugssystem ist kürzer. Da verändert sich materiell überhaupt nichts.
16.10.10 – Zitat von Trigemina:
Die zurückgelegte Strecke kontrahiert schlagartig (bei gleicher Eigenzeit t’1=t“2) von x’1 zu x“2.
Das sind die mathematischen Konsequenzen aus den Prämissen der beiden Postulate Einsteins. 

 

17.10.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Kannst Du Dich dafür entscheiden, ob es ein Blödsinn ist zu glauben, dass die gemessenen Längen aus einem dazu bewegten Bezugssystem sich verändern, oder ob es ein Blödsinn ist, es mathematisch zu beschreiben? Oder ist es beide ein Blödsinn?
Findest Du richtig, dass man mit Mathematik Blödsinn beschreibt?

 

17.10.10 – Zitat von Ernst:

Es ist doch auch klar, daß im Falle einer ausschließlich vorhandenen Relativge-schwindigkeit und Relativbeschleunigung zwischen A und B keine einseitige Unsymmetrie entstehen kann. Im gesamten Vorgang der Bewegung und Beschleunigung zeichnet das System A nichts gegenüber dem System B aus. Wie sollen da einseitige Unterschiede entstehen?

Das Zwillingsparadoxon entsteht nur dadurch, daß behauptet wird, ein Zwilling bleibt gleichförmig bewegt und der andere wird beschleunigt. Das ist eben nicht richtig. Beide bewegen sich gleichförmig gegeneinander und beide werden identisch gegeneinander beschleunigt. Dadurch entsteht das Zwillingsparadoxon wechselseitig und kann daher als physische Erscheinung begraben werden.

 

17.10.10 – Zitat von Trigemina:

Diese Behauptung stützt sich auf den in seinem Inertialsystem verbleibenden „Stubenhocker“ im System S und den sein Inertialsystem von S‘ nach S“ wechselnden „Reisenden“ der beiden Zwillinge. Wegen der Konstanz und Invarianz von c können nun die beiden Inertialsysteme nicht mehr äquivalent zueinander sein.

Für S ändert sich zum Zeitpunkt der instantanen Beschleunigung des „Reisenden“ von S‘ nach S“ die zurückgelegte Strecke nicht, nur sein Raumschiff wird in S noch längenkontrahierter gemessen (als Funktion von v2 statt v1), was aber beim Zwillingsparadoxon irrelevant ist. Für den „Reisenden“ in S‘ ändert sich durch den Übergang ins System S“ die zurückgelegte Strecke infolge der abrupten Erhöhung des Gammafaktors.

 

17.10.10 – Zitat von Ernst:

Jeder der Zwillinge kann sich selbst als Stubenhocker und den anderen als Reisenden betrachten. Darum gilt Deine Beschreibung sowohl für den einen als auch für den anderen Zwilling. Ich habe doch gerade beschrieben. daß sowohl der Zwilling A als auch der Zwilling B als System S in Deiner Betrachtung gesetzt werden kann. Und damit ergibt sich doch Symmetrie für die Zwillinge A und B.
Langsam gewinne ich den Eindruck: Entweder drücke ich mich immer noch unklar aus oder Du möchtest es nicht nachvollziehen. Deine Darstellung ist jedenfalls kein akzeptables Gegenargument.
[…]
Danach gibt es nicht den Reisenden und den Stubenhocker. Jeder von beiden kann sich selbst als Stubenhocker und den jeweils anderen als Reisenden betrachten. Jeder kann sich in Ruhe und den anderen bewegt/beschleunigt betrachten. Darin eben besteht die Symmetrie der Geschichte.

 

19.10.10 – Zitat von Trigemina:  

[…] In der Zeit Null hat der Reisende aus dem Bezugssystem des Stubenhockers eine Strecke s zurückgelegt, während aus dem Bezugssystem des Reisenden in der gleichen Zeit Null die Strecke s’=s/gamma(v) zurückgelegt worden ist.

 

19.10.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Wenn zwei Objekte sich voneinander entfernen legen sie zwangsläufig jederzeit dieselbe Strecke zurück, egal ob man das eine oder das andere Objekt als ruhend oder bewegt ansieht. Das ist doch eine Relation zwischen zwei Objekten!! Wie könnte bei zwei Objekten, die sich voneinander entfernen, ein Objekt sich „mehr entfernen“ als der andere??!! Kannst Du uns diese Wunder der Logik erklären?

Wenn ich mich z.B. von einem Baum mit 4 m entfernt habe, hat sich der Baum mit 4 m von mir entfernt, und mit keinem Bruchteil von Millimeter anders. Ich kann nicht sagen, ich habe mich vom Baum mit 4 m entfernt und der Baum hat sich in der gleichen Zeit mit 3,5 m von mir entfernt. Das geht nicht, das ist mathematisch ungültig und nicht zulässig, das würde im Endeffekt bedeuten, dass 4 = 3,5.

Wenn Peter 10 cm größer ist als Paul, dann ist Paul zwangsläufig 10 cm kleiner als Peter, und kein Millimeter kleiner. Wenn ich nachmesse und finde, dass Paul 9 cm kleiner ist als Peter und Peter 10 cm größer ist als Paul, dann muss ich zwangsläufig annehmen, dass die Messungen falsch sind, man darf sie nicht so als gültig akzeptieren, das ist logisch und mathematisch nicht zulässig.

Leider haben Relativisten die grundsätzliche Bedeutung von  Relationen und deren strengen Regel wohl nicht verstanden, was ziemlich grotesk ist, vor allem wenn man was über Relativität erzählen will…  
Siehe zum Beispiel: Paul Watzlawick: Wir müssen umdenken lernen

Wir müssen umdenken lernen. Wie das aussehen kann, dafür bietet uns Bertrand Russell einen sehr wichtigen und brauchbaren Hinweis. Er verweist darauf, daß ein häufiger Fehler in der Wissenschaft darin liege, zwei Sprachen zu vermengen, die streng voneinander getrennt sein müßten. Nämlich die Sprache, die sich auf die Objekte bezieht, und die, die sich auf Beziehungen bezieht. Ein Beispiel: wenn ich sage, dieser Apfel ist rot, dann habe ich in der Objektsprache eine Eigenschaft dieses Objektes Apfel bezeichnet. Sage ich dagegen, dieser Apfel ist größer als jener, dann habe ich eine Aussage über die Beziehung gemacht, die sich nicht mehr auf den einen oder den anderen Apfel zurückführen läßt. Die Eigenschaft des Größerseins kann nur in Bezug auf die Beziehung verstanden werden. Das ist so schwer zu begreifen. Unser beginnendes Verständnis der Eigenschaften von Beziehungen ist noch ein sehr rudimentäres und gibt uns bisher eigentlich mehr Rätsel auf als Erklärungen”.

(Paul Watzlawick, Vom Unsinn des Sinns oder vom Sinn des Unsinns, Picus Wien 1993, S.30)

Wenn zwei Objekte sich voneinander entfernen existiert jederzeit ganz genau derselbe Abstand zwischen den beiden und sie haben auch jederzeit ganz genau dieselbe Relativgeschwindigkeit zueinander. Ist das so schwer zu begreifen? Oder soll man die Logik und die Mathematik in die Tonne kloppen?

 

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Siehe auch:

Die billige Masche der Relativisten mit der Natur der Längenkontraktion 
Die Längenkontraktion ist wahr, aber nicht wirklich wahr…
Die Natur der Längenkontraktion soll nicht eindeutig geklärt werden
Wer entscheidet über Interpretationen der Relativitätstheorie?
Im Bildungssystem wird eine falsche Auslegung der Speziellen Relativitätstheorie gelehrt
Widersprüche der Speziellen Relativitätstheorie werden nicht ausgeräumt
Relativitätstheorie: bewusste Pflege von Missverständnissen
Längenkontraktion: Die Relativisten in der Klemme