2. Oktober 2010
Albert Einstein Institut: Die Öffentlichkeit hat ein Recht auf verbindliche Informationen und auf Rechenschaft
Ich verweise auf meine Anfrage vom 28.04.10 über die Längenkontraktion an das Albert Einstein Institut Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel, sowie auf die Diskussion Längenkontrahierter Zug im MAHAG-Forum und gebe einen Austausch wieder:
30.09.10 – Zitat von Harald Maurer:
Es ist vorerst also naheliegend, dass die Spezielle Relativitätstheorie keinesfalls eine konkrete Veränderung einer Länge im bewegten Inertialsystem im Sinn haben kann (keine „materielle“ Veränderung). Alle ontologisierten Auslegungen samt den Paradoxa, die sich daraus konstruieren lassen, sind m.E. Unsinn aufgrund missverstandener Spezielle Relativitätstheorie.
[…]
Was Dr. Pössel gesagt hat, ist richtig bzw. konsistent mit der Speziellen Relativitäts-theorie. Und Jocelyne hat nichts falsch verstanden, sondern den richtigen Schluss gezogen, dass die Längenkontraktion keine physikalische Relevanz hat.
30.09.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:
Dass Dr. Markus Pössel als Vertreter der offiziellen Position vom Albert Einstein Institut aussagt, dass die Längenkontraktion keine materielle Veränderung der bewegten Objekte bedeutet ist sehr zu begrüßen, diese Auslegung rette doch in Abwesenheit von jeglicher physikalischer Kausalität die Vernunft und die Logik und beseitige doch alle Paradoxa. Genauso ist es sehr zu begrüßen, dass der ehemalige Vorgesetzter von Dr. Pössel und Gründungsdirektor am Albert Einstein Institut, Prof. Dr. Jürgen Ehlers, auch öffentlich ausgesagt hat, dass die „gleiche Dehnung der Zeit“ zwischen bewegten und ruhenden Personen gilt: siehe hier. Jedoch können diese beiden klärenden Experten-Aussagen seitens des Albert Einstein Instituts nicht über die groteske Uneinigkeit hinwegtäuschen, die zwischen den Autoren der Relativistik seit 100 Jahren bis heute noch besteht!
Immerhin hat Albert Einstein selbst an die Realisierung in der Natur der Effekte Längenkontraktion und Zeitdilatation geglaubt, wie er es mit seinem Käfer-Paradoxon aus dem Jahr 1911 bezeugt.
Auch haben eine ganze Reihe von Befürwortern der Relativitätstheorie, und nicht nur die Kritiker, selbst Paradoxa mit der Theorie konstruiert, wie z.B. das Zwillingsparadoxon, und sich um Lösungen nach der Speziellen Relativitätstheorie bemüht. Solche Paradoxa werden auch im Bildungssystem behandelt.
Genauso ist es dokumentiert, dass eine ganze Reihe von Autoren der Relativistik sich völlig uneinig über die reale oder scheinbare Natur der relativistischen Effekte sind, so dass die offizielle Auslegung vom Albert Einstein Institut aus eigenen Reihen drastisch in Frage gestellt bzw. entkräftet wird. G.O. Mueller hat zum Beispiel diesen seltsamen Umstand herausgearbeitet und namenhafte Autoren zitiert, die widersprüchliche Auslegungen der Theorie vertreten, siehe hier:
Wendet man sich diesen beiden grundlegenden Effekten zu, so stößt man auf eine Frage, die man bei einer angeblich bestätigten und allgemein akzeptierten Theorie nicht mehr vermuten würde: nämlich ob die behaupteten Effekte wirklich seien oder nur Scheineffekte.
Die Sachlage wird noch bunter dadurch, daß in dieser Frage eine groteske Uneinigkeit der Relativistik-Autoren festzustellen ist, so daß man zweckmäßigerweise besser von zwei Theorien sprechen sollte, von einer Theorie mit Scheineffekten und einer Theorie mit Realeffekten.
Man darf allerdings nicht erwarten, daß die Autoren sich nach reiflicher Überlegung eine begründete Auffassung gebildet, jeder seine Entscheidung in dieser Frage getroffen und sich auf eine der beiden Seiten geschlagen hat. Vielmehr wechseln manche Autoren ihre Entscheidung von einer Darstellung zur nächsten, ohne ein Wort darüber zu verlieren, und viele schwanken in demselben Buch zwischen beiden Positionen hin und her, wie es ihnen gerade gelegen erscheint.
Wenn schon unter den Anhängern der Theorie derartig gravierende Widersprüche auch heute noch bestehen, dann ist dies ein sicherer Hinweis darauf, daß irgendetwas mit der Theorie nicht stimmt.
(G.O. Mueller)
Allein zwei zeitgenössische Kritiker, Peter Ripota aus Deutschland und Gertrud Walton aus Großbritannien, haben dokumentiert, dass mindestens 30 Autoren der Relativistik verschiedene Auslegungen der Natur der relativistischen Längenkontraktion vertreten, siehe:
Anfrage von Peter Ripota an Dr. Markus Pössel
Gertrud Walton: „On the nature of relativistic effects”
Wer also missversteht hier was? Wieso können die „orthodoxen“ Experten der etablierten Physik sich nicht über solche Grundfragen einigen? Wieso richtet sich Dr. Pössel immer an Kritiker und kritische Laien mit dem Argument, sie haben ja die Theorie leider missverstanden, wenn selbst in der Reihe der Experten der Relativitätstheorie jeder etwas Anderes aus der Theorie versteht und jeder sie nach gusto anders auslegt? Warum kümmert sich das Albert Einstein Institut nicht um eine Aufklärung in eigenen Reihen? Kann Dr. Pössel die Existenz der Autoren-Widersprüche bestreiten? Die Anfrage von Herrn Peter Ripota hat er bezeichnenderweise nicht beantwortet. Und was hält er denn von den Widersprüchen? Was besagen diese Widersprüche über die Theorie? Warum darf Dr. Pössel über eine öffentliche Einrichtung wie „Einstein Online“ einseitiges Unterricht an die Öffentlichkeit erteilen, die angeblich die Theorie leicht missverstehen kann, wenn die Grundlagen der Theorie intern nicht mal geklärt wurden, und warum sieht er nach seinen eigenen Aussagen keinen Anlass wissenschaftliche Diskussionen unter Relativisten selbst zu führen, die jedoch nachweislich einiges missverstehen und dringend Aufklärung bedürfen? Wieso wird eine Theorie mit einer gewaltigen und teuren Maschinerie aus Steuergeldern an die Öffentlichkeit dogmatisch und autoritär verkauft, worüber immer noch nach 100 Jahren ein riesiger Klärungsbedarf auf der Ebene der Experten selbst besteht? Warum wird im öffentlichen Bildungssystem eine Auslegung mit Realisierung der Effekte gelehrt (siehe zum Beispiel Ansprache an das Bundesministerium für Bildung und Forschung), obwohl das Ministerium für Bildung und Forschung mich darauf hingewiesen hat, dass die Experten der Relativitätstheorie beim Albert Einstein Institut sitzen, das wiederum eine Theorie ohne Realisierung der Effekte vertritt?
Diese Fragen muss die Führung der öffentlichen Institution Albert Einstein Institut beantworten, wenn Dr. Pössel sie nicht beantworten will. Die Bürger haben hier ein Recht auf verbindliche Informationen und auf Rechenschaft – öffentliche Forschung und Bildung sind keine privaten Veranstaltungen.
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Siehe auch:
Wer entscheidet über Interpretationen der Relativitätstheorie?
Dr. Markus Pössel: Endlich eine eindeutige Aufklärung
Im Bildungssystem wird eine falsche Auslegung der Speziellen Relativitätstheorie gelehrt
Widersprüche der Speziellen Relativitätstheorie werden nicht ausgeräumt
Das öffentliche Bildungssystem ist keine private Veranstaltung
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