Blog – Jocelyne Lopez

Einstein hat es sich ganz einfach gemacht: Nur Kinematik, keine Dynamik, und fertig.

Ich verweise auf meine Anfrage vom 28.04.10 Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel und gebe Austausche aus dem MAHAG-Forum über die Effekte der Speziellen Relativitätstheorie:

 

10.09.10 – Zitat von Jocelyne Lopez

Es gibt nun mal einen Unterschied in der Physik zwischen kinematischen und dynamischen Vorgängen.

Und die Postulate der Speziellen Relativitätstheorie sind von rein kinematischer Natur – deshalb spielt auch die Existenz oder Nicht-Existenz eines Äthers in der Speziellen Relativitätstheorie überhaupt keine Rolle.

Einstein hatte natürlich Recht, wenn er sagte, dass man für seine Theorie einen Äther nicht braucht, logisch. Das ist jedoch weder eine „geniale Vereinfachung“ noch eine „Revolution des Denkens“ wie die Relativisten es darstellen – das ist nun mal ganz platt eine rein kinematische Betrachtung der Ausbreitung des Lichtes. Können die Physiklaien etwas dafür, dass die Fachleute den Unterschied zwischen Kinematik und Dynamik nicht verstehen bzw. die beiden Betrachtungen ständig unzulässig verwechseln und vermischen?

Deshalb muss man sich auch nicht um einen Äther kümmern, wenn man die Spezielle Relativitätstheorie kritisiert – völlig off-topic! Aber die Äthervorstellung polarisiert wohl die Wissenschaftler seit Jahrtausenden, weder die Kritiker noch die Anhänger der Speziellen Relativitätstheorie können auf jeden Fall davon offenbar lassen… 
Siehe: Ein Grundfehler der Speziellen Relativitätstheorie: Verwechselung und Vermischung von Kinematik und Dynamik.
[…] 

Zitat Harald Maurer:
Man muss sich keinesfalls wie ein Fisch bewegen, um mit einem im Fluss heran schwimmenden Fisch früher zusammen zu treffen, als wenn man auf ihn warten würde. Man kann ihm auch am Ufer entgegen laufen!

Dieses Beispiel von Harald Maurer veranschaulicht, dass für kinematische Betrachtungen von Relativgeschwindigkeiten zwischen zwei Objekten ein Medium (oder mehrere Medien) absolut keine Rolle spielt und dass man irgendwelche Kräfte oder Eigenschaften des Mediums nicht zu berücksichtigen hat. Der Fisch bewegt sich im Medium Wasser und der Mensch im Medium Luft am Ufer, jedoch existiert eine Relativgeschwindigkeit zwischen den beiden, die sich allein mit den beiden Parametern „Strecke“ und „Laufzeit“ errechnet. Sonst nichts. Kinematisch werden nur Geschwindigkeiten behandelt, also nur die beiden Parameter Strecke und Laufzeit benötigt. Sonst nichts. Irgendwelche von etwaigen Medien ausgeübte Kräfte spielen dabei überhaupt keine Rolle, sie werden für die Berechnungen der Geschwindigkeiten nicht benötigt. Eine Geschwindigkeit ist lediglich Weg/Laufzeit, mehr nicht, so wie auch Einstein in seiner Speziellen Relativitätstheorie es explizit zugrunde gelegt hat, andere Parameter werden für eine kinematische Betrachtung nicht benutzt. Jegliche Beschäftigung mit einem Medium ist in der Speziellen Relativitätstheorie off-topic.

 

10.09.10 – Zitat von galactic32:

Deshalb ist in der Speziellen Relativitätstheorie ja auch alles ganz einfach.
Wesentliches einfach zu ignorieren. : – (

 

 10.09.10 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Das stimmt, Deine Anmerkungen sind wohl berechtigt.
Dass Einstein nichts „vereinfacht“ und keine „Lösung“ zu den damaligen (und heutigen) Problemen der theoretischen Physik gebracht hat, wie die Relativisten es gerne erzählen, sondern dass er sich mit seiner Speziellen Relativitätstheorie es lediglich selbst einfach gemacht hat wird eben damit dokumentiert, dass er nur kinematische und keine dynamischen Prozesse in seiner Theorie behandelt. Andere Autoren  teilen hier Deine Auffassung, dass er dabei Wesentliches ignoriert: Die Unzulänglichkeiten und die Gefahren einer rein kinematischen Betrachtung der Naturphänomene hat die Forschungsgruppe G.O. Mueller in ihrer Dokumentation öfter hervorgehoben, wie zum Beispiel im Fehlerkatalog:


Q: Methodik / Fehler Nr. 4

Albert Einstein entwickelt die Effekte der Längenkontraktion und Zeitdilatation allein in seiner Kinematik (Phoronomie; Bewegungslehre), ohne Berücksichtigung der Dynamik (Kräftelehre)

Die Kinematik behandelt alle Bewegungen grundsätzlich ohne Rücksicht auf die ihnen zugrundeliegenden Kraftwirkungen. Daher sind Folgerungen aus der Kinematik nicht automatisch und nicht ohne weitere Prüfung in der physikalischen Wirklichkeit gültig. Eine rein kinematische Betrachtung ohne die Berücksichtigung der wirkenden Kräfte kann daher keine Erkenntnisse über reale physikalische Vorgänge liefern. Diese methodische Begrenzung der Kinematik gilt in der Physik generell.

Albert Einstein hat bei der Aufstellung der SRT 1905 diese methodische Begrenzung der Kinematik nicht beachtet und daher in der reinen Kinematik Behauptungen über physikalische Effekte aufgestellt, die in der Dynamik der Wirklichkeit nicht vorzufinden sind. Seine nicht zu verwirklichenden „Inertialsysteme“ und die „Koordinatensysteme“ ohne materielle und physikalische Eigenschaften führen zu falschen Aussagen und erlauben keine Rückschlüsse auf eine Wirklichkeit, die von Kraftwirkungen bestimmt ist. Daraus resultiert das Fehlen jeglicher empirischer Nachweise der angeblichen kinematischen Effekte.

Ein Beispiel von rein kinematischer Betrachtung ist die irrige Behauptung der relativen Gleichwertigkeit von Kopernikanischem Modell und Ptolemaischem Modell des Kosmos: in der Realität treten Kräfte auf, die den entscheidenden Unterschied liefern, nur aus der Dynamik zu erklären sind und die relative Gleichwertigkeit widerlegen. Davon unabhängig kann diese angebliche Gleichwertigkeit übrigens allein schon durch die Analyse der behaupteten relativen Drehung des Fixsternhimmels widerlegt werden: alle Fixsterne müßten sich zufällig alle nicht um den Erdmittelpunkt, sondern um die in beide Richtungen unbegrenzt verlängerte Erdachse (!) drehen, die nur eine gedachte Linie darstellt und keine physikalische Realität: warum sollten sich alle Fixsterne um eine aus der geozentrischen Perspektive gedachte Linie drehen?

Diese angebliche relative Drehung des Fixsternhimmels müßte außerdem auch für jeden anderen Himmelskörper mit Eigendrehung gelten (z. B. alle Planeten unseres Sonnensystems); es müßte sich der Fixsternhimmel also gleichzeitig um zahllose Achsen von zahllosen anderen Himmelskörpern drehen (und obendrein für jeden mit einer anderen Winkelgeschwindigkeit!), andererseits müßte er gegenüber bestimmten, nicht selbst sich drehenden Himmelskörpern relativ stillstehen! Dieser Fall ist wegen seiner besonderen Abstrusität und gleichzeitig in Relativistenkreisen hochgelobten Genialität besonders lehrreich für die Beurteilung der Relativistik insgesamt.

Galeczki / Marquardt 1997 (S. 47): Kinematik ist „die Darstellung einer Bewegung ohne sich um deren physikalische Zusammenhänge zu kümmern. Für die kinematische Betrachtungsweise ist es völlig gleichgültig, ob sich die Erde um die Sonne bewegt … oder umgekehrt. Für den kinematischen Standpunkt sind daher nur relative Geschwindigkeiten wichtig. […] Bekanntlich ist der kinematische Standpunkt als geozentrisches Weltbild aus religiösen Gründen mehr als 15 Jahrhunderte lang gegen das heliozentrische verteidigt worden. Die kinematische Denkweise kommt der ursprünglichen lokalen Sichtweise der Menschen sehr entgegen. Wichtig … ist … für die gesamte SRT die lokale beobachterbezogene Sicht der Naturbeschreibung. […] Die geradlinig-gleichförmige Bewegung … wird … immer vorausgesetzt, um einen gedachten Vorgang möglichst einfach zu machen. Wie sie in der beobachteten Natur überhaupt zustande kommt, interessiert dabei kaum.“ S. 48: „Die Kinematik ist der Tummelplatz wirklichkeitsferner Gedankenexperimente.“

Galeczki / Marquardt 1997 (S. 49) laden die Relativisten zum Test der angeblichen kinematischen Gleichwertigkeiten aller relativen Bewegungen am Beispiel des Subway- Surfing ein: „Kinematik macht nicht unverwundbar, sonst wäre das in Mode gekommene Subway-Surfing nicht gefährlich. Wir wetten, daß auch der überzeugteste Relativist nicht so viel Vertrauen in die SRT mitbringt, um diese Behauptung experimentell zu widerlegen. Wieso glaubt er es aber auf dem Papier?“

Die grundsätzliche Unzulänglichkeit einer reinen Bewegungslehre (Kinematik) ohne die dazugehörige Kräftelehre (Dynamik) wird nur von wenigen Kritikern thematisiert. Dagegen werden die daraus folgenden irrigen Beispiele für eine Relativität beschleunigter Systeme (Erde und Fixsterne; Karussell und Rummelplatzumgebung) häufig thematisiert; Galeczki/Marquardt sind nach bisherigem Stand der Dokumentation die einzigen Kritiker, die den beachtlichen historischen Erkenntnisrückschritt vom Kopernikanischen zum Ptolemaischen Weltbild anprangern.

(G.O. Mueller)



Comments

  1. Oktober 22nd, 2010 | 13:37

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  2. Januar 6th, 2011 | 13:28

    […] können keinen Unterschied zwischen Kinematik und Dynamik verstehen Einstein hat es sich ganz einfach gemacht: Nur Kinematik, keine Dynamik, und fertig. Ein Grundfehler der Speziellen Relativitätstheorie: Verwechselung und Vermischung von Kinematik […]