27. August 2010
Eine Länge muss in einer Theorie einen eindeutigen Wert haben
Ich verweise auf meine Anfrage vom 28.04.10 an das Albert Einstein Institut Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel, sowie auf meinen Eintrag Die Längenkontraktion existiert nicht und gebe weitere Austausche aus dem MAHAG-Forum über die materielle oder nicht-materielle Natur der Längenkontraktion in der Speziellen Relativitätstheorie, sowie über meinen Ausdruck „materielle Länge“ wieder:
Warum sollte es nicht eine materielle Länge geben, ich finde das ist ein recht brauchbarer Begriff, ich sehe nicht was daran verkehrt sein sollte.
Weil Länge das Ergebniss einer Messung […] ist.
Die Länge ist nicht das Ergebnis einer Messung. Sie verwechseln den Messwert einer Länge mit der Länge selbst. Die Länge ist eine physikalische Größe, die die Ausdehnung eines Objekts entlang einer Geraden oder den Abstand zweier Objekte entlang einer Geraden bezeichnet. Der Abstand vom Nordpol zum Südpol der Erde existiert auch dann, wenn niemand ihn misst.
In der SRT ist der jeweilige `Messwert‘ der Länge eine Funktion der relativen Bewegung des Beobachters. Die Länge selbst hingegen ist keine Funktion der relativen Bewegung irgendwelcher Beobachter. Darauf weist Dr. Pössel hin (wenn er das auch anders formuliert). Die Länge selbst muss in einer physikalischen Theorie natürlich genau einen eindeutigen Wert haben. Andernfalls handelte es sich um einen Verstoß gegen das vernünftige Denken, genauer gesagt um einen Verstoß gegen den Satz vom Widerspruch (zwei einander widersprechende Aussagen können nicht zugleich zutreffen).
Ich schreibe im Zusammenhang mit der SRT `Messwert‘ in Anführungszeichen, da die Art und Weise, wie gemäß SRT der Messwert einer Länge bestimmt wird, mit Messen im eigentlichen Sinne nichts zu tun hat. Wer in sein Messverfahren systematische Fehler einbaut, sollte Maßnahmen ergreifen, um die Fehler herausrechnen zu können.
Weil Länge […] an sich nichts materielles ist.
Das ist richtig. Die Rede von `materieller Länge‘ ist eigentlich überflüssig, selbst dann, wenn von der Länge eines materiellen Körpers die Rede ist. Sie wurde hier offenbar bemüht, um die Länge, die eine physikalische Größe ist, von der falschen Vorstellung abzugrenzen, sie sei Resultat einer Messung oder gar einer SRT-`Messung‘. Und diese Unterscheidung tut wahrlich Not, wie Ihre Ausführungen beweisen.
Das Konstrukt „materielle Länge“ ist ein unsauberes Konstrukt und dient nur dazu Klarheit zu vermeiden.
„äpflige Birnen“ „klingende Farben“ –> Augenwischerei, klar?
Nein, genau umgekehrt. Die Augenwischereien sind Angelegenheit der Relativisten, die hartnäckig Behauptungen vertreten, die den gesunden Menschenverstand beleidigen, die Grundprinzipien des vernünftigen Denkens verletzen und so manch unkonventionelle Gegenwehr provozieren.
Aber zur Sache:
Dr. Pössel hat geschrieben:
Die Lorentzkontraktion ist keine materielle Stauchung [also nicht analog zum Einspannen in einen Schraubstock], sondern ein vom Bezugssystem abhängiger Effekt direkt analog zur Relativgeschwindigkeit.
Dr. Pössel nennt die Lorentzkontraktion einen Effekt, der analog zur Relativgeschwin-digkeit sei. Damit will er offenbar behaupten, dass der tatsächliche Wert der physikalischen Größe Länge nicht eindeutig ermittelbar sei, ebenso wie der tatsächliche Wert der Geschwindigkeit einer inertialen Bewegung mechanisch nicht ermittelbar ist. Die verschiedenen SRT-`Messwerte‘ seien gleichberechtigt und keiner der Messwerte ausgezeichnet.
Die Längenkontraktion *existiert*, denn sie kann gemessen werden.
Wenn jeder SRT-`Messwert‘ der Länge eines Objektes gleichberechtigt wäre, dann wäre die Rede von Längenkontraktion verfehlt. Die Rede von Längenkontraktion macht nur dann Sinn, wenn es eine bevorzugte Länge, eine Referenzlänge gibt, gegenüber der alle SRT-`Messwerte‘ kontrahiert sind. Diese bevorzugte Länge gibt es natürlich, es ist die wahre Länge, es ist die physikalische Größe mit dem Namen `Länge‘. Alle SRT-`Messwerte‘, die kleiner als der eine wahre Messwert der Länge sind, sind zwar auch Messwerte, nicht aber Messwerte der Länge des jeweiligen Objekts.
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Siehe auch:
„Revolution“ in der Physik: Abschaffung der Meßkonventionen
Die Längenkontraktion ist wahr, aber nicht wirklich wahr…
Was meint Dr. Markus Pössel mit “real” und “materiell”?
Länge eines Stabes gemäß Einstein: Was nun?
Die Natur der Längenkontraktion soll nicht eindeutig geklärt werden
Die Anhänger der Relativitätstheorie wollen etwas verschleiern
Die Relativitätstheorie lebt von der sprachlichen Unschärfe und der Verschleierung des Unerwünschten
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