Blog – Jocelyne Lopez

Die Relativitätstheorie für Überforderte – Teil 2

Ich verweise auf meinen Eintrag Die Relativitätstheorie für Überforderte – Teil 1, sowie auch auf das Buch von Prof. Ernst Peter Fischer, und versuche weiter mühsam – leider nur mit Menschenverstand bzw. weniger bieder ausgedrückt mit common sense – die ganze Chose zu verstehen:

Um den Unsinn der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit zu bewegten Beobachtern zu reparieren – was für Überforderte irreparabel ist – hat man also den weiteren Unsinn darauf überstülpt, man solle einfach die einheitlichen, invariablen Maßeinheiten abschaffen und dafür variable Maßeinheiten einführen (variable Meter und variable Sekunde), die eine symmetrische Längenkontraktion und eine symmetrische Zeitdilatation bei relativ zueinander bewegten Objekten verursachen: So darf die Lichtgeschwindigkeit invariable zu allen variablen Metern und zu allen variablen Sekunden bleiben und die Theorie ist gültig. Uf! Gerettet!

Man hat aber leider nicht an den Folgeunsinn gedacht, der sich dabei zwangsläufig ergibt: Wenn der bewegte Beobachter sich freundlicherweise in Bewegungsrichtung verkürzt, damit die Lichtgeschwindigkeit wie postuliert konstant bleiben darf, verkürzt sich zwangsläufig auch der mitbewegte Metermaß und auch symmetrisch dazu das mitbewegte Objekt, das man messen möchte, so dass der bewegte Beobachter gar keine Verkürzungen feststellen kann. So ein Pech. Das ist auch der Grund, warum die Relativisten nie die Längenkontraktion experimentell nachweisen konnten: Sie haben es zwar versucht und auch die entsprechenden, großzügigen Forschungsgelder vom Bundesministerium für Bildung und Forschung dafür bekommen, aber sie haben nichts feststellen können, gar nichts. Logisch, deren Metermaß und das zu messende Objekt sind beim Laufen entsprechend ihrer eigenen Schrumpfung geschrumpft und alles blieb beim Alten. Mist! Na ja, macht nichts, sie haben trotzdem dem Bundesministerium für Bildung und Forschung gemeldet, wir sind beim Laufmessen zusammen mit unserem Metermaß und dem zu messenden Schokoriegel in Bewegungsrichtung um 40 Kommastellen geschrumpft, genau wie von Albert Einstein vorausgesagt, was die Relativitätstheorie jetzt auf 40 Kommastellen bestätigt, ein triumphaler Erfolg, weil wir sie bis jetzt leider nur auf 39 Kommastelle bestätigen konnten, was auch ein triumphaler Erfolg war – und das Bundesministerium für Bildung und Forschung war hochzufrieden und hat sich für das gut investierte Steuergeld selbst gratuliert.

Wenn ein Leser hier etwa einen Einwand hätte und vielleicht moniert, dass der Beobachter ja gar nicht um 40 Kommastellen genau wie den Metermaß und den zu messenden Schokoriegel beim Laufen schrumpfen kann, weil die drei ja aus verschiedenen Materialen bestehen, der ist einfach mit der Relativitätstheorie überfordert, ein klarer Fall, und er denkt nicht daran, dass an alles vorsorglich und nachträglich gedacht wurde: Ein Beobachter, ein Metermaß und ein Schokoriegel schrumpfen genau gleich und symmetrisch um 40 Kommastellen in Bewegungsrichtung, wenn sie sich bewegen, wie Albert Einstein es vorausgesagt hat, Materiale hin oder her:

Abgesehen von der Tatsache, daß dies eine Hypothese ad hoc ist, ist bei ihr zu beachten, daß es bei dieser Kontraktion auf den Stoff des Körpers gar nicht ankommt. Eine Kugel aus Stahl würde dieselbe Kontraktion erfahren wie eine Kugel aus Talg. Trotzdem haben viele Physiker, zu denen ich auch gehöre, sich mit dieser Hypothese befreundet, weil eben diese die einzige Möglichkeit gab, den Äther zu retten, ohne den man für die Lichtfortpflanzung und für die Vermittelung der Fernkräfte nicht auskommen zu können schien.“
L. Graetz: Alte Vorstellungen und neue Tatsachen der Physik. Leipzig: Akadem. Verlagsges. 1925, S. 81-82.

Die bewegten Körper schrumpfen doch nicht weil der Äther einen Widerstand leistet, so ein Quatsch, Herr L. Graetz, es gibt doch gar keinen Äther in der Speziellen Relativitätstheorie!! Der gute Mann hat nichts von der Relativitätstheorie verstanden, ist völlig überfordert, aber mitreden will er schon, typisch.

Das ist doch dabei ein klarer Fall, das mit der Längenkontraktion, schon lange geklärt: Die bewegten Körper schrumpfen nur deshalb, weil Gott es sich so als Geschenk für uns ausgedacht hat:

Diese Hypothese klingt äußerst phantastisch. Denn die Kontraktion ist nicht etwa als Folge von Widerständen im Äther zu denken, sondern rein als Geschenk von oben, als Begleitumstand des Umstandes der Bewegung.
Hermann Minkowski – 1908

Noch Einwände etwa?

(Jocelyne Lopez)



Comments

  1. Oktober 4th, 2009 | 08:11

    […] verweise auf meine Einträge Die Relativitätstheorie für Überforderte Teil 1 und Teil 2 und stelle eine kurze Zusammenfassung der bisher gewonnen Erkenntnisse aus der Speziellen […]