Blog – Jocelyne Lopez

Feindbildpflege und Holocaust-Tralala

Ich komme auf meinen Eintrag Der § 130 StGB gehört abgeschafft, das ist Schrott zurück und gebe weitere Austausche aus der Diskussion Wird die Öffentlichkeit mit dem § 130 Volksverhetzung terrorisiert? im Forum ‚Politik sind wir‘ wieder:

  

30.07.09 – Zitat von Fuciflora
[…]
Ich meine damit, dass du versuchen solltest, auf Begriffe, die in engem Zusammenhang mit den Naziverbrechen stehen, zu verzichten. Auch als Französin solltest du wissen, dass die deutsche Sprache genügend andere Wörter hat, um seinen Unmut über Tierversuche und Massentierhaltung auszudrücken. […]

  

04.07.09 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Tatsächlich? Und auf was für Worte „in engem Zusammenhang mit den Naziverbrechen“ hätte ich verzichten müssen, um nicht in Eurem Holocaust-Tralala zu geraten und zermahlen zu werden? Meinst Du damit vielleicht die Worte, die ich zitiert habe und die als „moralisch fragwürdig“ von der illegalen Verleumdungsseite ESOWATCH abgestempelt wurden:

Zitat aus der Seite „Jocelyne Lopez“  bei ESOWATCH  

Moralisch fragwürdig ist auch folgendes Zitat, das in ihren Aktivitäten für Tierrechte wurzelt: „Für die Tiere ist jeden Tag Treblinka

 

Weißt Du etwa nicht, dass diese Worte von dem Rabin und Nobelpreisträger für Literatur Isaac Bashevis Singer stammen, der als polnischer Jude durch Emigration nach den USA dem Holocaust entkommen ist?

Ist es moralisch vertretbar von der illegalen Verleumdungsseite ESOWATCH, Isaac Bashevis Singer (und mich bei der Gelegenheit, die ich ihn zitiert habe, unter vielen anderen Bürgern, siehe zum Beispiel hier), als „moralisch fragwürdig“ anzuprangern? Wer hat denn entschieden, dass Isaac Bashevis Singer „moralisch fragwürdig“ sei? Der Zentralrat der Juden in Deutschland etwa, wie es in Foren angedeutet wurde, der eine ablehnende Einstellung zu diesem Zitat von Singer haben soll? Was kümmert mich die Einstellung des Zentralrats der Juden über Isaac Bashevis Singer oder über dies und jenes? Das tangiert mich überhaupt nicht, und der Zentralrat der Juden in Deutschland kann mit dieser Einstellung bleiben, wo der Pfeffer wächst, klaro? Ich bin in der Lage alleine zu denken und zu fühlen, als Französin oder als sonst was für eine Nationalität, und wenn ich wie Isaac Bashevis Singer und wie unzählige anderen Bürgern (einschließlich deutschen Bürgern) denke und fühle, dann lasse ich mir den Mund auch nicht verbieten, weder von der illegalen Seite ESOWATCH, noch von dem Zentralrat der Juden, noch von irgendwelchem Medien- oder Foren- Holocaust-Tralala, klaro? Das wäre noch schöner.

 

30.07.09 – Zitat von Fuciflora:  
[…]
Mal was ganz anderes. Es gibt ein deutsches Lied. Es wurde von Ernst Moritz Arndt 1813 geschrieben, einem der bekannten deutschen Dichter des 19. Jahrhunderts. Sein Titel: „Was ist des Deutschen Vaterland?„.

Eine Strophe darin heißt:

 “    Das ist des Deutschen Vaterland,
    wo Zorn vertilgt den welschen Tand,
    wo jeder Franzmann heißet Feind,
    wo jeder Deutsche heißet Freund.
    |: Das soll es sein! das soll es sein!
    Das ganze Deutschland soll es sein! : |“

Ich könne mir vorstellen, dass Franzosen etwas düpiert sind, wenn sie diese Strophe hören sollten. So ähnlich ist das mit Auschwitz, Treblinka und dem Holocaust. […]

 

04.07.09 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Tatsächlich? Du kannst Dir vorstellen, dass Franzosen hier „etwas düpiert sind“? Nichts mit düpiert, das sind alte Kamellen der Geschichte, und die Franzosen stehen dabei mit nichts nach, siehe zum Beispiel unsere Nationalhymne „La Marseillaise„, die ein bisschen mehr von Zorn, Feindschaft und Blut erzählt. Und? Die Hymne wird zum Beispiel heute noch bei allen internationalen Fußballspielen gesungen, einschließlich in Deutschland und Österreich, und keiner macht einen Aufstand damit. Wenn man aber gezielt Haß ernähren will, dann sind alle Mittel gut.

 

30.07.09 – Zitat von Fuciflora:
[…]
Keine Sorge, Jocelyne, mein Vaterland ist kein Land, wo Zorn den welschen = französischen Tand vertilgt und jeder Franzmann Feind heißt. […]

 

04.07.09 – Zitat von Jocelyne Lopez:

Keine Sorge, Fuciflora, in Deinem Vaterland lebe ich glücklich und im Friede seit 33 Jahren. Nie wurde ich im Alltag mit Haß, Verachtung, Feindschaft und Ressentiment konfrontiert, von keiner Seite, ganz im Gegenteil. In der ersten Firma, wo ich in Hamburg mit einer anderen Landmännin gearbeitet habe, hat man uns zwar die „Franzmädchen“ genannt (wohl vielleicht auch in Anlehnung mit „Franzbrötchen“), aber das war nett gemeint und wir haben alle darüber gelacht. Nichts mit Haß, Feindschaft und Verachtung in Deutschland – außer im Internet seit 3-4 Jahren im Zusammenhang mit meinen Meinungen über die Relativitätstheorie und über Tierversuche, und im Zusammenhang mit Eurem Holocaust-Tralala. Wenn man Haß und Feindbilder bewußt pflegen will, sind alle Mittel gut.