Blog – Jocelyne Lopez

Was ist eine „Verformung der Raumzeit“?

Ich komme auf meinen Austausch 2008 über die relativistische Längenkontraktion von bewegten Objekten mit Herrn Dr. Markus Pössel, Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik / Albert Einstein Institut und Redakteur der Informationswebseite über die Relativitätstheorie „Einstein Online“ zurück.

In dieser monatelangen Korrespondenz ist immerhin eine für mich aussagekräftige Information von Herrn Dr. Pössel mitgeteilt worden: Die Längenkontraktion von bewegten Objekten ist in der Speziellen Relativitätstheorie nicht materiell: Die Objekte verkürzen sich nicht, sondern behalten bei Bewegung die Länge bei, die bei Ruhezustand des Objekts gemessen wurde. Erst einmal eine Unklarheit beseitigt. Dadurch ergibt sich jedoch für mich logischerweise, dass die Spezielle Relativitätstheorie gegenstandslos ist und absolut keine Relevanz in der Physik haben kann: Die Physik beschäftigt sich mit Sein und nicht mit Schein. 

Eine neue Entwicklung der Thematik „Längenkontraktion“ aus der Sicht der Relativisten hat sich jedoch in meinem Thread im MAHAG-Forum ergeben, wo ich diese Aussage von Herrn Dr. Markus Pössel zur Diskussion gestellt habe: Die Längenkontraktion ist in der SRT nicht materiell. Eine Anhängerin der Relativitätstheorie hat die Aussage von Dr. Markus Pössel, die Längenkontraktion von bewegten Objekten sei nicht materiell zwar bekräftigt, dafür aber eine für mich neue Interpretation des Phänomens dargestellt: Das Objekt selbst verformt sich zwar nicht materiell bei Bewegung, dafür aber verformt sich die „Raumzeit„:

Trigemina – 05.03.09:

Nach Einstein ist diese Längenkontraktion jedoch nicht auf eine materielle Grundlage zurückzuführen, sondern auf die Verknüpfung von Raum und Zeit, die eine völlige Gleichberechtigung der kräftefreien Bezugssysteme (Inertialsysteme) herleitet und somit die Längenkontraktion als eine Folge der ineinander verwobenen Raumzeit darstellt. Der Stab wird deshalb aus einem dazu relativ bewegten Bezugssystem wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit kontrahiert gemessen. Wiederum findet wie bei Lorentz keinerlei mechanische Verformung statt, sondern die den Stab umgebende Raumzeit selber wird verformt. Auch mit Einsteins Idee verschwindet keine Materie ins Nichts. 

Oder kurz: Da sich die Raumzeitstrukturen zwischen 2 zueinander bewegten Beobachtern unterscheiden und zudem gleichberechtigt sind, messen sie sich gegenseitig mit einer kontrahierten Länge und dilatierten Zeit.

 

Was ist eine „Verformung der Raumzeit“ zwischen zwei zueinander bewegten Objekten? Wie soll man sich so etwas konkret in der Natur vorstellen? Und vor allem: Wie kann eine „Verformung der Raumzeit“ eine Auswirkung auf Materie ausüben? Oder ist die „Verformung der Raumzeit“ auch ohne Auswirkung auf Materie und folglich auch nur ein irrelevanter Scheineffekt?

Falls ich Antworte auf diese Fragen bekommen sollte, melde ich mich noch einmal.

(Jocelyne Lopez)



Comments

  1. Mai 25th, 2009 | 10:20

    […] bringt uns logisch nämlich auch nicht weiter, darüber habe ich z.B. in meinem Blog-Eintrag Was ist eine „Verformung der Raumzeit”? […]

  2. September 23rd, 2010 | 13:42

    […] Einstein Institut Bitte um Klärung an Dr. Markus Pössel, sowie auf meinen Eintrag vom 09.03.10 Was ist eine „Verformung der Raumzeit”?, wo ich die „Aufklärung“ einer Anhängerin der Relativitäts-theorie über die […]