21. November 2008
9 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
Nachstehend 9. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:
Chronologie der öffentlichen Aktivitäten der Kritiker (Auswahl)
1920, 29. Mai – Jahresversammlung der Kantgesellschaft in Halle
Im Anschluß an die Jahresversammlung auf einer „Zusammenkunft von Freunden der Als-Ob-Philosophie“ sind 4 Vorträge gehalten und unter dem Titel „Zur Relativitätstheorie“ in den „Annalen der Philosophie“ veröffentlicht worden, darunter 3 kritische Vorträge von O. Kraus, P. F. Linke, F. R. Lipsius. (Dok. Kap. 3, S. 244 – 246.)
1920, 24. Aug. – E. Gehrckes Vorwurf an die Relativisten: Massensuggestion!
Öffentlicher Vortrag in der Berliner Philharmonie. Titel: Die Relativitätstheorie eine wissenschaftliche Massensuggestion. – Kritisiert SRT und ART und beurteilt das Verhältnis zwischen beiden als einen Widerspruch. Bestreitet die Behauptungen über experimentelle Bestätigungen der Theorien als irreführend und Propaganda. Die Theorie verknüpft Aussagen der Physik, der Mathematik und der Erkenntnistheorie; die Vertreter der Theorie antworten auf Kritik an einem der drei Aspekte einfach mit Behauptungen der beiden anderen Aspekte und wollen damit den Kritikern durchweg die Kompetenz bestreiten. Weil sich niemand dem Vorwurf aussetzen will, er verstünde nichts von der Sache, funktioniere die Durchsetzung der Theorie wie Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider„. Damit ist indirekt der Betrugsvorwurf ausgesprochen. (Dok. Kap. 3, S. 247 – 250; Kap. 4, 546 – 547.)
1920, 19. – 25. Sept. – 86. Naturforscherversammlung in Bad Nauheim
„Naturforscherversammlung“ ist die übliche Bezeichnung für die Jahresversammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ). Kernpunkt ist die „Allgemeine Diskussion über Relativitätstheorie„, in der vor allem Lenard und Einstein über die ART diskutieren. In der Presse wurde groß berichtet: die Öffentlichkeit erfuhr zum letzten Mal von einer öffentlichen Diskussion zwischen den Vertretern der Theorien und ihren Kritikern. – (S. oben: Die Blamage der Relativisten 1920 in Bad Nauheim, mit Lit.-Angaben; Dok., Kap. 3, S. 250 – 253; Kap. 4, S. 372 – 373.)
1922, Sept. – Öffentlicher Gelehrtenprotest auf Handzetteln gegen die Aussperrung der Kritik aus der Hundertjahrfeier der GDNÄ in Leipzig, 17. – 24. Sept.
Aus Protest gegen die Aussperrung der Kritik lassen 19 Unterzeichner einen Handzettel vor dem Tagungsgebäude verteilen. In der Öffentlichkeit werden die Unterzeichner als unverbesserliche Reaktionäre und inkompetent hingestellt, obwohl mehrere Universitätsprofessoren und auch Nobelpreisträger unterzeichnet hatten und der Handzettel kein einziges antisemitisches Wort enthielt. – Zur Bedeutung der Vorgänge in Leipzig 1922 als kalte Machtergreifung der Mehrheit der Physiker s. oben: Die Vorgänge in Leipzig im September 1922. (Dok. Kap. 3, S. 270 – 275; Kap. 4, S. 374 – 375.)
Weniger bekannt ist ein anderes, anonymes Flugblatt, das ebenfalls auf der Leipziger Jahrhundertfeier verteilt wurde: „Den in Leipzig versammelten deutschen Naturforschern und Ärzten zur Erheiterung„, in dem das Zwillingsparadoxon, der damals aktuelle Einstein-Film und das Relativitätsprinzip in völlig korrekter Argumentation veralbert werden. (Dok. Kap. 4, S. 375 – 376.)
1924 – E. Gehrcke: Massensuggestion zur Durchsetzung der Relativitätstheorien
Veröffentlicht sein Buch „Die Massensuggestion der Relativitätstheorie: kulturhistorisch-psychologische Dokumente.“ Bezeichnet die Theorie als Fiktion und mathematisches Märchen. Dokumentiert und analysiert die Methoden der Durchsetzung der Theorien in den Jahren 1914-1923 anhand einer eigenen Sammlung von ca. 5000 Zeitungsausschnitten und Zeitschriftenaufsätzen. Die Ausschnittsammlung ist im 2. Weltkrieg schwer beschädigt worden; ca. 3000 (???) Ausschnitte sind noch vorhanden und im Max-Planck-Institut f. Wissenschaftsgeschichte in Berlin vorhanden, wo sie digitalisiert und im Internet zugänglich gemacht werden sollen. – Das Buch appelliert an die Öffentlichkeit, den Betrug durch die Darstellung in den Medien zu durchschauen. (Dok. Kap. 4, S. 552 – 553.)
Siehe URL(G.O. Mueller)