18. November 2008
8 – Das Forschungsprojekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz
Nachstehend 8. Abschnitt der bisher unveröffentlichen Arbeit Das Forschungs-
projekt G.O. Mueller zieht eine Zwischenbilanz, die im Forum von Ekkehard Friebe als Fortsetzungsreihe vorgestellt wird:
Die Kritiker in Deutschland seit 1922
Die Kritiker der Relativitätstheorien mußten sich fortan aufs Handzettel-Verteilen legen, weil auf Geheiß der Physik-Machthaber niemand mehr Texte von ihnen zur Veröffentlichung annehmen wollte, um nicht aus der Gnade von Planck, Einstein, v. Laue und Born und ihren Ausführungsgehilfen zu fallen. Nur noch in fachfernen Verlagen und Zeitschriften, die auf die genannte Gnade nicht angewiesen waren, konnten sie publizieren, und einen nennenswerten Teil ihrer Arbeiten ließen sie auf eigene Kosten drucken und wurden so zu Selbstverlegern. Von neuen Anstellungen in der wissenschaftlichen Physik waren Kritiker künftig natürlich ausgeschlossen. Das Duckmäusertum und der Opportunismus blühen seither in der theoretischen Physik: denn intelligent genug, die Theorien und die Methoden ihrer Aufrechterhaltung zu durchschauen, sind dort alle.
Wie haben nun die Kritiker seit 1922 aller Ausschließung und Unterdrückung zum Trotz versucht, mit ihrer Relativitäts-Kritik die Öffentlichkeit zu erreichen? Was haben sie unternommen und mit welchem Erfolg?
Wir werden im folgenden aus der Kenntnis unseres Materials die wichtigsten und interessantesten Beispiele zusammenstellen, wo Kritiker nicht nur ihre Kritik der Theorie vorgetragen haben, sondern darüber hinaus gegen die Unterdrückung der Kritik und gegen den Betrug der Öffentlichkeit vorgegangen sind. Zu diesem Zweck haben manche von ihnen ihre Arbeiten an Vertreter der Öffentlichkeit und an Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften gesandt, haben „Offene Briefe“ an Prominente geschrieben, haben die Vertreter der akademischen Wissenschaft zur Diskussion aufgefordert, haben öffentliche Vorträge gehalten oder gar Kongresse veranstaltet, haben neue Zeitschriften speziell zur Verbreitung kritischer Arbeiten begründet, haben Zeitungsannoncen finanziert oder durch persönliche Aktionen in der Öffentlichkeit auf die Probleme aufmerksam machen wollen. Auch besonders aufrüttelnde Titel für die – naturgemäß sehr seltenen – umfassenden Bücher rechnen wir zu den Versuchen, gegen alle Unterdrückung die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen.
Dieses Material läßt sich nicht anders einleuchtend systematisieren als durch die reine Chronologie, weil jeder derartige Versuch auch stark durch die jeweiligen Zeitumstände bedingt ist. Dieses Ringen der Kritiker um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, um aus der Verbannung durch die akademischen Machthaber und ihre Zensur-Gehilfen in der Presse auszubrechen, ist unseres Wissens bisher noch nie dargestellt worden, weil sich vor unserem Projekt noch niemand die Mühe gemacht hat, die lange und starke Tradition der Relativitätskritik aufzuarbeiten. Wir werden besonders die Aktivitäten in den deutschsprachigen Ländern berücksichtigen, aber auch ein paar Beispiele aus anderen Ländern einbeziehen, denn die Lage der Kritiker und der Kritik ist in den westlichen Industriestaaten nicht wesentlich anders als bei uns.
Wenn ein Ereignis in unserer Dokumentation behandelt worden ist, werden kurz Kapitel und Seitenzahl angegeben.
(G.O. Mueller)