Blog – Jocelyne Lopez

Die 5. Offene Akademie in Gelsenkirchen vom 5. bis 11.10.08

Ich habe schon in diesem Blog die Offene Akademie: Perspektiven kritischer und fortschrittlicher Wissenschaft vorgestellt und mache heute auf die 5. Offene Akademie aufmerksam, die in Gelsenkirchen vom 5 . bis  11. Oktober 2008 stattfinden wird (Anmeldungen sind noch möglich).

Aus dem Programm und Vorlesungsverzeichnis empfehle ich zum Beispiel für meine Leser – im begrentzen Rahmen des Interessengebiets dieses Blogs:

1. Tag – Sonntag 5. Oktober 2008 – 13.00 Uhr

Dr. Gerhart Baum, Köln
Eröffnung der 5. Offenen Akademie

Gerhart Baum, geboren 1932, ist Rechtsanwalt. Er war von 1972 bis 1978 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Von1978 bis 1982 war er selbst Bundesinnenminister. Anschließend war erfür die UNO tätig, unter anderem als UNO-Beauftragter für die Menschenrechte im Sudan.

Baum ist ein Gegner des Abbaus demokratischer Rechte. Er wandte sich als Anwalt gegen den großen Lauschangriff, das Luftsicherheitsgesetz zum Abschuss von Passagiermaschinen, und er demonstrierte gegen die Online-Durchsuchungspläne von Innenminister Wolfgang Schäuble.

Gerhart Baum ist darüber hinaus Förderer von Musik und Kunst und setzte sich für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. 2008 wurde Gerhard Baum „wegen seines unermüdlichen Engagements zur Stärkung und Sicherung der Bürger- und Freiheitsrechte“ mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet.

1. Tag – Sonntag 5. Oktober 2008 – 16.00 Uhr

Dr. Andrej Holm, Frankfurt
Kriminalisierung kritischer Wissenschaft

Im Sommer 2007 verwandelte ich mich in den „Fall Andrej H.“. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach § 129a.  In der Veranstaltung sollen die Verdachtsmomente und Ermittlungslogiken der Staatsschützer nachgezeichnet werden. Die Kriminalisierung wissenschaftlichen Arbeitens steht dabei im Zentrum des Vortrags. Außerdem wird die couragierte Unterstützung aus dem wissenschaftlichen Umfeld dargestellt. Die Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit wird dabei als ein erfolgreiches Instrument gegen den Ausbau des Sicherheitsstaats gedeutet.

Andrej Holm
promovierte und arbeitete ab 1998 an der Humboldt-Universität. Seit 2008 ist er im Rahmen des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Europäische Stadt- und Regionalentwicklung“ an der Universität Frankfurt tätig.

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2. Tag – Montag 6. Oktober 2008 – 19:30 Uhr

Dr. Halton Arp, München
Der Kampf um ein wissenschaftliches Verständnis des Kosmos

Vor achtzig Jahren entschieden einige Wissenschaftler, dass das Universum expandiert. Heute ist diese Annahme in eine komplexe Theorie gekrümmter Raum-Zeit,dunkler Materie,dunkler Energie und hochdimensionaler Strings kulminiert. Inzwischen verstärken sich aufgrund umfassenderer Beobachtungen die Anzeichen, dass das Universum in Wirklichkeit vollständig anders beschaffen ist. Es ist ein Reich von Information, ständiger Entstehung und ewiger Entwicklung. Die Betrachtung einer Reihe faszinierender Bilder führt den Beobachter in eine dramatische Auseinandersetzung: den Versuch, die neuen Beweise zu leugnen und das vornehme Bemühen einiger Forscher, Entdeckungen im Geiste eines modernen Galileo zu vermitteln, wie das in der heutigen Wissenschaftsstruktur nicht möglich ist.

Halton Christian Arp (geb. 1927 in New York) ist Astronom und Physiker. Über das Mount-Wilson- und das Mount-Palomar-Observatorium kam der Urknall-Kritiker 1983 zum Max-Planck-Institut für Astrophysik in München-Garching.