Blog – Jocelyne Lopez

Archiv für September, 2008

Zwillingsparadoxon: Nur lachhaftes Hirngespenst

Um zu beweisen, dass die Zeitdilatation nicht existiert, und dass das Zwillingsparadoxon reines Hirngespenst ist, braucht man das Ereignis der Trennung der Zwillinge nur mit einer einzigen Uhr zu messen, egal bei welchem Zwilling sie bleibt: Man wird logischerweise feststellen, dass die Zwillinge absolut genau für eine absolut genaue Zeitdauer getrennt wurden, und dass sie sich folglich absolut genau gleichaltrig wieder treffen. Von wegen einer ist jünger als der Andere bzw. kürzer als der Andere bzw. älter als der Andere bzw. länger als der Andere bzw. sich jünger glaubt als der Andere bzw. sich kürzer glaubt als der Andere bzw. sich älter glaubt als der Andere bzw. sich länger glaubt als der Andere. Nur lachhaftes Hirngespenst.

(Jocelyne Lopez)

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Nachtrag: 

Ein Leser meines Blogs hat mir per E-Mail mitgeteilt, dass er meine Argumentation nicht verstehe. Ich habe diesem Leser folgende Antwort am 01.10.08 per E-Mail geschrieben:

Die Argumentation ist ganz simpel:

– Eine Uhr misst die Dauer eines Ereignisses (auch in der SRT).

– Die Zeiteinheit, die eine Uhr dabei benutzt wird per Konvention als Konstante festgesetzt und ist per Definition invariant (auch in der SRT): 1 Sekunde bleibt immer 1 Sekunde.

– Die Zwillinge werden gemäß Messung der Uhr während einer ganz genau gleichen Zeitdauer getrennt.

– Die Zwillinge sind folglich ganz genau gleichaltrig wenn sie sich wieder treffen.

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Die Messung des Ereignisses der Trennung der Zwillinge mit einer einzigen Uhr widerlegt also experimentell die Messung mit zwei Uhren und beweist, dass die Zeitdilatation nicht existiert.



Jocelyne Lopez schreibt an Frau Milena Wazeck, Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte

Ich habe heute folgende E-Mail an Frau Milena Wazeck, Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte geschrieben:

Von Jocelyne Lopez
An Milena Wazeck
Datum: 29.09.08
Betr.: Kritik der Speziellen Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Wazeck,

Seit ein paar Jahren hinterfrage ich als naturwissenschaftlich interessierte Laiin und aus rein persönlichem Interesse die Spezielle Relativitätstheorie in Foren – und seit November letzten Jahres auch in meinem Blog. Im Jahr 2004 habe ich in Foren durch Herrn Ekkehard Friebe die Dokumentation der Forschungsgruppe G.O. Mueller kennen gelernt, die diese Forschungs­gruppe einer Vielzahl von Entscheidungsträgern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens hat zukommen lassen.

Auch Sie haben im Januar 2005 als Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte anlässlich Ihres Vortrags im MPI vom 17.02.2005 „Gegen Einstein! Amateurwissenschaftliche Kritik der Relativitätstheorie“ diese umfangreiche Dokumentation erhalten, die die Kritik der speziellen Relativitätstheorie mit 3789 Arbeiten von weltweit ca. 1300 Autoren über eine Zeitspanne von 95 Jahren (1908-2003) einmalig dokumentiert.

Umso mehr stimmt mich also Ihre Einschätzung „Amateurwissenschaftliche Kritik“ perplex – so viel ich weiß sind Sie auch eine Physik-Laiin wie ich – wenn man berücksichtigt, dass diese Dokumentation die kritischen Ansätze und Einwände von überwiegend hoch qualifizierten Autoren belegt (von Professoren, Doktoren, Ingenieuren, Lehrern, Technikern, Philosophen, Erkenntnistheoretikern, Gelehrten und sogar Nobelpreisträgern).

Auch stehen Ihre verschiedenen öffentlichen Darstellungen der historischen Begebenheiten um die Kritik der Relativitätstheorie im eindeutigen Widerspruch zu der historischen Analyse  der Forschungsgruppe G.O. Mueller in ihrer Dokumentation. Als Beispiel möchte ich eine Gegenüberstellung bringen zwischen Ihren beiden Abhandlungen

Physik in bräunlichem Sumpf (FAZ 2005)

und

Wer waren Einsteins Gegner? (2005)

und zwei wissenschaftshistorischen Analysen aus der Dokumentation von G.O. Mueller. Diese Gegenüberstellung vermittelt für eine außenstehende Wissenschaftslaiin wie mich ein ganz anderes Bild der historischen Umstände:

G.O. Mueller: Die besondere Strategie: der verleumderische Antisemitismus-Vorwurf

und

G.O. Mueller: Was haben Antisemitismus, Nationalsozialismus und Völkermord mit Physik zu tun?

Die statistische Auswertung von G.O. Mueller für die von Ihnen untersuchte Zeitspanne ergibt:

Aus rund 3790 kritischen Veröffentlichungen sind bisher als antisemitisch ermittelt worden:

– 16 Autoren, davon 15 deutsche;
– insgesamt 19 Veröffentlichungen, davon 18 deutsche;
– nur Arbeiten aus den Jahren 1920-1944.

Darf man bei 1% der kritischen Veröffentlichungen in dieser Zeitspanne, die antisemitische Äußerungen enthalten oder antisemitisch motiviert waren, von einer „Physik im bräunlichen Sumpf“ sprechen? Darf man auch im Raum öffentlich stehen lassen, wie Sie es leider tun, dass die 99 % restlichen kritischen Veröffentlichungen und die restlichen kritischen Autoren zu einem „bräunlichen Sumpf“ gehören? Darf man auch im Raum stehen lassen, wie Sie es leider tun, dass die kritischen Arbeiten zur  Relativitätstheorie und die kritischen Autoren weltweit von Anfang an und bis heute zu einem „bräunlichen Sumpf“ gehören? Können Sie es auf der persönlichen, wissenschaftlichen und ethischen Ebene vertreten und verantworten?

Ich würde mich über eine Stellungnahme von Ihnen über diese aufgeworfene Problematik freuen und bedanke mich dafür im voraus.

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez



Austausch mit Herrn Dr. Markus Poessel vom 28.09.08

Ich erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 21.09.08 folgende E-Mail-Antwort:

Von Markus Pössel
An Jocelyne Lopez
Datum: 28.09.08
Betr: Frage zur Speziellen Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Lopez,

ich kann Sie natuerlich nicht zwingen, mir bei meiner Schritt-fuer-Schritt-Darstellung zu folgen, obwohl ich solch ein systematisches Vorgehen nach wie vor fuer das beste halte. Stattdessen, wie gewuenscht, direkt zu den Fragen in Ihrer letzten Mail:

Fuer die Laengenmessung gibt es bei Einstein entgegen Ihrer Behauptung in Ihrer letzten Mail keineswegs eine andere Messvorschrift als bei Newton. Die Messvorschrift, die ich in meinen letzten Mails entwickelt habe, ist sowohl in der Speziellen Relativitaetstheorie wie auch in der klassischen Physik gueltig.

Werden wie in Ihrem Beispiel von zwei verschiedenen Bezugssystemen aus Laengen gemessen, macht sich bemerkbar, dass bei der Messung der Gleichzeitigkeitsbegriff des jeweiligen Bezugssystems eingeht. Das Ergebnis der Laengenmessung haengt damit eben nicht nur von den Eigenschaften des Objekts ab, dessen Laenge gemessen wird, sondern ueber den Gleichzeitigkeitsbegriff auch vom Bezugssystem, in dem die Messungen stattfinden.

In der Speziellen Relativitaetstheorie ist Gleichzeitigkeit relativ: relativ zueinander bewegte Bezugssysteme beurteilen unterschiedlich, welche Ereignisse gleichzeitig stattfinden. Deswegen erhaelt man fuer die Laenge ein und desselben Objekts unterschiedliche Messergebnisse, je nachdem, in welchem Bezugssystem die Messung vorgenommen wird. Denn, wie gesagt, bei der Laengenmessung geht der Gleichzeitigkeitsbegriff des Bezugssystems ein.

Ist einer der von den verschiedenen Bezugssystemen aus gemessenen Laengenwerte richtig, und sind alle anderen zwangslaeufig Fehlmessungen? Keineswegs. Ebenso wenig wie der Umstand, dass die Geschwindigkeit ein und desselben Objekts von einem Bezugssystem aus gemessen 30 km/h betraegt, von einem zweiten Bezugssystem aus gemessen aber nur 20 km/h, bedeutet, dass einer dieser Werte eine Fehlmessung ist. Jeder der verschiedenen Messwerte ist der richtige Wert relativ zu dem Bezugssystem, in dem er gemessen wurde.

Ist es ein logischer Widerspruch, dass verschiedene Messergebnisse vorliegen? Ebenso wenig wie sich aus den erwaehnten 30 km/h und 20 km/h schliessen liesse, dass die klassische Physik auf die widerspruechliche Gleichung 30 = 20 fuehrt. In beiden Faellen haengt das Messergebnis vom Bezugssystem ab.

Mit den besten Gruessen,
Markus Poessel

P.S.: Ich stimme der Aussage zu, dass die klassische Geschwindigkeitsaddition falsch, aber in der Praxis (naemlich bei den im Alltag ueblichen Geschwindigkeiten, die im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit sehr klein sind) eine gute Naeherung ist, wenn es gilt, aus in einem Bezugssystem A gemessenen Geschwindigkeiten auf in einem relativ zu A bewegten Bezugssystem B gemessene Geschwindigkeiten zu schliessen.

Hierzu meine Antwort am selben Tag:

Von Jocelyne Lopez
An Markus Pössel
Datum: 28.09.08
Unser Austausch vom 21.09.08

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 28.09.08.
Sie schreiben:

In der Speziellen Relativitaetstheorie ist Gleichzeitigkeit relativ: relativ zueinander bewegte Bezugssysteme beurteilen unterschiedlich, welche Ereignisse gleichzeitig stattfinden. Deswegen erhaelt man fuer die Laenge ein und desselben Objekts unterschiedliche Messergebnisse, je  nachdem, in welchem Bezugssystem die Messung vorgenommen wird.

Das habe ich schon seit vielen Jahren zur Kenntnis genommen, dass in der Speziellen Relativitätstheorie die Messergebnisse für die materielle Länge eines Objektes verschiedentlich ausfallen, je nach der Geschwindigkeit des Beobachters. Das wusste ich ja schon lange bevor wir unseren Dialog aufgenommen haben, das ist also an dieser Stelle keine neue Erkenntnis für mich.

Ausgerechnet meine Frage war nämlich, welches von zwei verschiedenen Messergebnissen als wahr und als der exakteste Wert für die materielle Länge eines Objekts anzusehen und als gültig zu erklären sei. Diese Frage haben Sie jetzt in Ihrem P.S. dankenswerterweise beantwortet: Das Messergebnis, das man nach Einstein erhält unter der mathematischen Berücksichtigung der Längenkontraktion – sprich der Geschwindigkeit des Beobachters – ist die exaktstete materielle Länge eines Objektes, wobei das Messergebnis ohne Berücksichtung dieser Längenkontraktion lediglich eine gute Näherung in unserer Alltagsdimension ist.

Damit sind erfreulicherweise erst einmal verwirrende Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt, womit man in Internetdiskussionen gängig konfrontiert wird, sogar zwischen ausgebildeten Physikern.

In diesem Zusammenhang habe ich auch in Foren folgende Austausche geführt, die mich sehr perplex gestimmt haben. Ich habe folgende Frage gestellt:

Wenn ich ruhend meinen Schreibtisch mit 1 m messe und beim Laufen mit 90 cm messe, sind beide Werte wahr und ich kann mich verbindlich darauf verlassen, dass er in eine Lücke von 90 cm auf jeden Fall passt?

Auf diese Frage habe ich von mehreren Teilnehmern sinngemäß die Antwort bekommen:

Wenn Du die Lücke beim Laufen gemessen hast: Ja.

Darauf hin habe ich erwidert:

Eure Argumentierung ist nur dann schlüssig und logisch haltbar, wenn beim Laufen mein materieller Maßstab sich auch entsprechend verkürzt. Sonst klappt das hinten und vorne nicht. Das wäre sonst vergleichbar mit der Situation, wo ich z.B. meinen Schreibtisch mit einem Maßstab in Meter und die Lücke mit einem Maßstab in Zoll messen würde, oder andersrum. Da läuft nichts Gescheites… 

Und bei der Meßvorschrift der SRT verkürzt sich bei der Messung beim Laufen zwar das Objekt, jedoch der Maßstab bleibt invariant. Da läuft auch nichts Gescheites…

Daraufhin erwiderte ein Teilnehmer:

Nein, in der Relativitätstheorie sind Maßstäbe eben nicht invariant, sondern abhängig vom Beobachter. Das nennt man Längenkontraktion.

Wieso sind in der Speziellen Relativitätstheorie die Maßstäbe nicht invariant sondern veränderlich??!

Mir ist nämlich schon von der Grundschule bekannt, dass man in der Physik und in der Empirie einen Maßstab immer als invariant voraussetzt und zweckmäßigerweise voraussetzen muß. Sonst wären wohl keine brauchbaren Längenmessungen in der Empirie, in der Technologie und in der Physik zu erzielen, das leuchtet wohl jedem ein. Ausgerechnet deshalb haben ja auch die Menschen seit jeher unveränderliche Maßstäbe per Konvention festgesetzt und Maßeinheitssysteme entwickelt.

Mir ist auch schon lange bekannt, dass Einstein in seiner neuen Meßvorschrift der SRT die Lichtgeschwindigkeit als Maßstab verwendet, und dass er ganz im Gegenteil postuliert, dass sie absolut invariant ist.

Meine Frage:

Was ist nun jetzt richtig: Ist die Lichtgeschwindigkeit invariant oder ist sie abhängig vom Beobachter?

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez



Dr. Harald Zycha: Die Rolle der Mathematik in der Naturwissenschaft

Auf die Homepage von Dr. rer. nat. Harald Zycha hat Ekkehard Friebe in seinem Forum hingewiesen, mit Leseproben aus dem Kapitel 7.3. des Buches aus dem Jahr 2008 : Natur und Ganzheit.

Nachstehend wiedergebe ich einige Auszüge aus dem Kapitel 7 dieses Buches (siehe Inhaltsverzeichnis):

7.3 Die Rolle der Mathematik in der Naturwissenschaft

Wer naturwissenschaftliche Fragen ohne Hilfe der Mathematik lösen will, unternimmt Undurchführbares.“ So hat vor 400 Jahren der Mathematiker Galilei die Mathematik zum Grundwerkzeug der Physik erklärt. Für den Beginn der klassischen Naturwissenschaft, die sich zur Grundlage der heutigen Technik weiterentwickelt hat, ist diese Vorstellung verständlich und daher naheliegend. Ohne Einsatz der Mathematik kann es auch keine Anwendung der Physik auf unsere Welt geben!

Weil aber jene Vorstellung, wie wir schon mehrfach gesehen haben, zu einer Überbewertung der Mathematik in der Physik geführt hat, mit all den „Nebenwirkungen“ durch die damit verbundenen erkenntnistheoretischen Irrtümer, möchte ich diese Problematik an dieser Stelle noch einmal explizit zur Sprache bringen. Vorweg die Feststellung: Die Mathematik ist (im Rahmen der Logik) die einzige wirklich exakte Wissenschaft, über die wir verfügen, aber es ist ein verhängnisvoller Irrtum anzunehmen, daß man mit ihrem Einsatz in der Physik auch deren Exaktheit auf diese übertragen hätte. Das soll in dem Folgenden deutlich gemacht werden.

Es geht also jetzt konkret um die Frage, was die Mathematik in der Naturwissenschaft leistet: Inwieweit vermittelt sie einen Bezug dieser Wissenschaft zur Realität bzw. zur Wirklichkeit? Kann sie neue Seins-Erkenntnisse zutage fördern?

Hierzu zunächst zwei positive Stellungnahmen. B. Kanitscheider: „In der aristotelischen Wissenschaftsphilosophie fehlt eine wesentliche Zielvorstellung, die wir heute als für einen hohen Erfolgsgrad der Erkenntnis unabdingbar ansehen, nämlich die Mathematisierung.“ W. Heisenberg: „Unter allen möglichen Formen des Verständnisses wird die eine, in der Mathematik praktizierte Form als das ‚eigentliche‘ Verständnis ausgewählt.“ Damit geht Heisenberg in der Mathematik-Euphorie sicher am weitesten, indem er den philosophischen Zusammenhang, nämlich das Verstehen, von der mathematischen Behandlung der Natur abhängig machen will. Diese zunächst ungebremste Begeisterung für eine solche Auffassung zeigt sich auch in seiner allseits bekannten, aber immerhin doch vergeblichen Suche nach einer mathematischen Weltformel.

Heisenberg räumt aber dann doch an einer anderen Stelle ein, daß wir im Hinblick auf die in der Atomphysik verwendete „hochentwickelte mathematische Sprache, die hinsichtlich Klarheit und Präzision alle Ansprüche befriedigt [ … ] nicht wissen, wie weit [sie] auf die Erscheinungen angewendet werden kann. Letzten Endes muß sich auch die Wissenschaft auf die gewöhnliche Sprache verlassen, da sie die einzige Sprache ist, in der wir sicher sein können, die Erscheinungen wirklich zu ergreifen.“

In diesen widersprüchlichen Äußerungen ist eine gewisse Unsicherheit gegenüber der mathematischen Methode nicht zu übersehen. Und hier setzt dann auch die eigentliche Kritik an. Paul Feyerabend: „Die moderne Wissenschaft hat mathematische Strukturen entwickelt, die alles Bisherige an Systematik und Allgemeinheit übertreffen. Doch um dieses Wunder zu wirken, mußten alle bestehenden Schwierigkeiten in die Beziehung zwischen Theorie und Tatsachen verschoben und durch Ad-hoc-Näherungen und andere Verfahren verdeckt werden.“ Feyerabend illustriert diesen Vorwurf an einem Beispiel aus von Neumanns Arbeiten zur Quantenmechanik.
[…]
Der Einsatz der Mathematik in der Physik enthält also zwei Schwachpunkte: zum einen die Beschränkung ihres Bezugs zur Natur durch ihre einengende, abstrahierende Präzision, zum anderen ihre erkenntnistheoretische Sterilität, auf die ich jetzt noch etwas näher eingehen möchte.

Diese Sterilität liegt schon im tautologischen Charakter der Mathematik, der nach H. Weyl nur durch das Prinzip der „vollständigen Induktion“ durchbrochen wird, das aber in der Anwendung auf die Physik kaum jemals zum Zuge kommen dürfte. Ein tautologisches System hat (in der Kantschen Ausdrucksweise) rein analytischen Charakter, keinen synthetischen, kann also prinzipiell niemals eine neue Erkenntnis hervorbringen, sondern nur eine bereits bekannte Aussage, und sei sie noch so versteckt in die Theorie eingebracht, in eine andere Form überführen.
[…]
Für unseren Zusammenhang ergibt sich aus dem Vorstehenden die besonders wichtige Konsequenz: Man darf nicht eine mathematische Umformung bestehender theoretischer Zusammenhänge für eine qualitativ neue (Seins-)Erkenntnis ausgeben, sie liefert nur eine quantitative Präzisierung bereits vorhandener Datenzusammenhänge. Der erkenntnistheoretische Gehalt einer physikalischen Theorie liegt also niemals in ihrem mathematischen Apparat, sondern ausschließlich in den Prämissen, in den Vorstellungen und Annahmen, die der mathematischen Behandlung unterworfen werden.

Deshalb kann man auch nicht mit den Deutungsproblemen einer Theorie zurechtkommen, wenn man die Ursachen im mathematischen Apparat sucht. Und völlig absurd finde ich es, wenn man diesen Apparat oder schließlich sogar die Grundlagen unserer ganzen Logik auf den Kopf stellt, nur um die Fehler, die man nicht erkennt, am Leben zu erhalten.
[…]
Dies alles ist keineswegs eine Kritik an der Mathematik, ganz im Gegenteil: In meinen Augen ist die Mathematik, einschließlich der Geometrie, nicht nur die exakteste aller Wissenschaften, sondern auch die schönste, deren Ästhetik sich dem erschließt, der in ihre Geheimnisse tiefer eingedrungen ist. Ihr etwaiger philosophischer Bezug zur Wirklichkeit unserer Welt kann jedoch nicht damit erzwungen werden, daß man ihr kunstvoll gewebtes Netz zerstört, wie das die modernen Physiker versuchen.

(Dr. Harald Zycha)



Natural Philosophy Alliance

Ich mache auf eine Webseite aus den USA aufmerksam, die eine umfangreiche Datenbank zur weltweiten Präsentation von Wissenschafts-Kritikern aufgebaut hat: Natural Philosophy Alliance (NPA)

 

Siehe z.B.:

Alphabetische Autorenliste

Länderliste

Ekkehard Friebe

Jocelyne Lopez

G.O. Mueller



Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 21.09.08

Ich erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 15./16.09.08 folgende E-Mail-Antwort:

Von Markus Pössel
An Jocelyne Lopez
Datum: 21.09.08
Betr.: Frage zur Speziellen Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Lopez,

ich bin keineswegs der Meinung, dass uns die (klassischen, aber eben nicht nur klassischen) Messvorschriften zur Laengenmessung aufhalten. Im Gegenteil denke ich nach wie vor, dass ein Schritt-fuer-Schritt-Vorgehen, angefangen bei denjenigen Definitionen, bei denen wir uebereinstimmen, unsere beste Chance auf eine konstruktive Diskussion darstellt. Ihre anderslautende Aeusserung und der Umstand, dass Sie das entsprechende Zitat aus meiner Mail („Aber ich denke nicht…„) in Ihrer Antwort so nach hinten verschoben haben, als wuerde es direkt auf meine Ausfuehrungen zur Laengenmessung an bewegten Objekten folgen, geben meine Position falsch wieder.

Gerade Ihre Antwort zur Gleichzeitigkeit zeigt, was noch zu klaeren ist, bevor wir eine gemeinsame Grundlage haben, auf der sich die von Ihnen behaupteten logischen Widersprueche diskutieren lassen. Sie schrieben:

Einerseits postuliert die Spezielle Relativitaetstheorie, dass es keine
absolute Gleichzeitigkeit gibt, andererseits empfiehlt sie eine
Messvorschrift fuer Laengenmessungen von Objekten, die auf der Bestimmung einer absoluten Gleichzeitigkeit basiert
.“

Bislang finden alle Messungen, die ich beschrieben habe, in einem einzigen Bezugssystem statt. Sie behaupten, meine Definition der Laengenmessung basiere auf einer „absoluten Gleichzeitigkeit“, also auf einem vom Bezugssystem unabhaengigen  Gleichzeitigkeitsbegriff.  Wie begruenden Sie diese Behauptung? Wo setzen meine Definitionen eine absolute Gleichzeitigkeit voraus? Warum reicht es nicht aus, wenn innerhalb jedes Bezugssystems ein Gleichzeitigkeits-
begriff definiert ist?

Mit den besten Gruessen,
Markus Poessel

P.S.: Es ging bei meiner Bemerkung, bei optischen Verfahren sei eine
Genauigkeit von 0,6 mm erreichbar, natuerlich keineswegs um das Ablesen von „zig Kommastellen„, sondern um die tatsaechliche Genauigkeit solcher Geraete. Uebrigens beruht das Funktionsprinzip dieser Geraete keineswegs, wie Sie schreiben, auf der Konstanz der Lichtgeschwindigkeit ein; es handelt sich, wie ich ja auch schon angegeben hatte, um Laser-Triangulierung.

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Hierzu meine Antwort am selben Tag:

Von Jocelyne Lopez
An Markus Pössel
Datum: 21.09.08
Meine Anfrage vom 17.06.08

Unser Austausch vom 15./16.09.08

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 21.09.08.
Sie schreiben:

ich bin keineswegs der Meinung, dass uns die (klassischen, aber eben nicht nur klassischen) Messvorschriften zur Laengenmessung aufhalten. Im Gegenteil denke ich nach wie vor, dass ein Schritt-fuer-Schritt-Vorgehen, angefangen bei denjenigen Definitionen, bei denen wir uebereinstimmen, unsere beste Chance auf eine konstruktive Diskussion darstellt.

Ich schließe mich gerne Ihrer Meinung an, da die Spezielle Relativitätstheorie in meinen Augen eigentlich nur aus einer neuen, vorgeschlagenen Meßvorschrift für die Messung der Länge von bewegten Objekten besteht und das Verständnis dieser Theorie folglich auf dem grundsätzlichen Verständnis von Meßvorgängen basiert. Deshalb erlaube ich mir, erst einmal auf Ihre Aussagen über die Realität der Messung der Längenkontraktion zurückzukommen, die aus meiner Sicht nicht grundsätzlich und abschließend geklärt wurde. Sie schrieben in Ihrer E-Mail vom 17.08.08:

Die gemessenen Laengenwerte sind selbstverstaendlich real – so real wie die Messungen von Relativgeschwindigkeiten. Es handelt sich nicht um optische Taeuschungen oder dergleichen, sondern um die Ergebnisse konkreter Messungen.

wobei die konkreten Messungen, die Sie hier ansprechen, die Messungen der Längen von Objekten durch einen zum Objekt bewegten Beobachter nach der Meßvorschrift Einsteins sind. Diese Längenmessungen weichen aber von den Messungen von Objekten durch einen zum Objekt ruhenden Beobachter ab – sie fallen verkürzt aus – was ein Problem der Logik darstellt, das unbedingt vorab in unserer Diskussion geklärt werden soll: Da wir schon darüber einig sind, dass sich die materielle Länge eines Objektes bei Bewegung nicht verändert, können nicht die beiden Messungen (nach Einstein und nach Newton) richtig sein, sondern nur eine der beiden Längen kann als die wahre materielle Länge des Objekts angesehen werden.

Ich nehme zur Veranschaulichung ein (willkürliches) einfaches Beispiel:

a) Die Länge eines Objekts wird durch einen zum Objekt ruhenden Beobachter mit 10 cm gemessen (nach Newton).

b) Die Länge desselben Objekts wird durch einen zum Objekt bewegten Beobachter unter Berücksichtigung der Längenkontraktion mit 9,9999 cm gemessen (nach Einstein).

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Meine Frage:

Welches der beiden Messergebnisse soll nun als das genaueste Messergebnis für die materielle Länge dieses Objekts gelten: 10 cm oder 9,9999 cm?

Nur eine der beiden Längen kann wahr sein und als genau gelten, da wir darüber schon einig sind, dass die Länge eines Objekts sich bei Bewegung nicht verändert. Entweder ist also die Messung nach Newton oder die Messung nach Einstein falsch.

Ein anonymer Physiker in einem Forum hat meine Frage so beantwortet: „Die klassische Geschwindigkeitsaddition ist falsch. Aber in der Praxis eine gute Näherung.“ Stimmen Sie dieser Aussage zu? Ist also die genaue materielle Länge des Objekts 9,9999 cm nach Einstein und nicht 10 cm nach Newton?

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez



Die Treibjagd an Wildtiere abschaffen!

Ich beziehe mich auf meinen vorherigen Blog-Eintrag über die alljährliche Treibjagd an Wildtiere im Landkreis Pfarrkirchen – die Anfang November wieder droht und zum „Vergnügen“ einer Minderheit von einflussreichen Bürgern und „Freizeitsportlern“ genehmigt wird. Nachstehend wiedergebe ich zwei E-Mail-Ansprachen von Karlheinz Baumgartl an die Verantwortlichen im Landkreis und an die lokale Presse

Von: Karl-Heinz Baumgartl
An:  
bernhard.bopp@wochenblatt.de ; red.pfarrkirchen@pnp.de
Datum: 21.09.08
Betr.: der Massenmord an Tieren droht wieder im Landkreis

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„Jedoch der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn“.

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Zitat von Friedrich von Schiller informiere ich Sie nachfolgend über meinen Protestbrief an das „Landratsamt“.

Dabei weise ich auch auf meinen Leserbrief 2007, der leider damals von der PNP nicht veröffentlicht worden ist.

Es geht um Massenmord an schutzlosen Tieren. Das alljährliche Massaker in Wald und Flur droht wieder Anfang November, landesweit übrigens.

Ergänzend weise ich auf http://www.abschaffung-der-jagd.de/

woraus erkennbar wird, daß die Mehrheit der Menschen dieses von amtswegen privilegierte Treiben von einflußreichen Minderheiten (z.B. Bürgermeister) ablehnt.

Es wäre zweckdienlich, wenn Sie noch vor der Wahl über diesen Mißstand berichten.

Mit freundlichem Gruß

Karlheinz Baumgartl, Heimatforscher und Kosmologe
Oberhaus 84367 Zeilarn

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Von: Karl-Heinz Baumgartl
An:
landkreisverwaltung@rottal-inn.de ; willi.brandstetter@rottal-inn.de
Datum: 21.09.08
Betr.: der Massenmord an Tieren droht wieder im Landkreis

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In unserem Land droht alljährlich der Massenmord an Tieren durch die Anfang November wieder bevorstehende Treibjagd, die Sie von amtswegen genehmigen.

Wir protestieren dagegen !

Im November 2007 schrieb ich einen Leserbrief an die PNP (Anlage), der aber nicht abgedruckt wurde. Dies geschah vermutlich mit Rücksicht auf die Minderheit der einflußreichen Jäger. Das ist ein merkwürdiges Demokratieverständnis.

Die Jäger machen nur 0,3 % unserer Bevölkerung aus. Nach einer repräsentativen Umfrage des EMNID-Institutes vom September 2003 lehnen 80 % unserer Bevölkerung diesen blutigen Freizeitsport ab. Aber Sie als Behörde ignorieren das. Sie haben dieses Treiben der einflußreichen Minderheiten selbst legalisiert, ja sie verdienen noch daran und berufen sich auf ihre selbstgemachten „Gesetze“.

Die Behörde mißbraucht ihre Macht, denn sie ignoriert den Willen des Volkes und dient stattdessen einer kleinen Minderheit !

Das beanstanden wir. Die Politiker als „Volksvertreter“ sind ja nicht in der Lage (oder nicht willens !) die Interessen des Volkes zu verwirklichen. Sie alle haben vergessen: 

Wir sind das Volk ! 

Falls Sie diese Treibjagd nicht verhindern, stellen Sie sich weiter offen gegen die Mehrheit im Volk.

Karlheinz Baumgartl
84367 Zeilarn-Oberhaus

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Geben Sie den Tieren eine Stimme, bitte unterstützen Sie den Protest.

Für ein Verbot der Jagd auf wildlebende Tiere als Freizeitsport (Hobbyjagd) siehe Forderungen für eine Reform der Landesjagdgesetze

jagdgesetznovellierung72_250.jpg 

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(Jocelyne Lopez)



Karlheinz Baumgartl zur alljaehrlichen Treibjagd an Wildtiere

Ich erhielt eine E-Mail von Karlheinz Baumgartl zu den Schrecken und zu der Grausamkeit der alljährlichen Treibjagd an Wildtiere im Landkreis Pfarrkirchen – die Anfang November wieder droht!

Nachstehend wiedergebe ich seinen nicht veröffentlichen Leserbrief von 2007 an die PASSAUER NEUE PRESSE und schließe mich seinem Protest gegen diese Barbarei der Treibjagd als „Vergnügen“ und als „Freizeitsport“ entschieden an!

Von Karl-Heinz Baumgartl
An PASSAUER NEUE PRESSE
Betr.: Leserbrief an die PNP zur Treibjagd am 4.11.07

Sehr geehrte Damen und Herren,

am letzten Samstag war wieder einmal eine Treibjagd. Dazu sende ich folgenden Leserbrief für die Ausgabe C und Ausgabe RA und Ausgabe Griesbach.

Massaker in Wald und Flur

Am letzten Samstag wiederholte sich ein grauenvolles Ritual, indem die Jäger und deren Gehilfen die Wälder umstellten und auf das schutzlose Wild schossen. Einige Tiere schrien minutenlang, bevor sie verendeten. Meine 8-jährige Enkeltochter lief verstört ins Haus.

Wir sind nicht nur empört über diese Gefühllosigkeit, sondern fühlen uns auch bedroht durch diese Clique. Es ist ja nur eine kleine Minderheit im Volk, die sich erdreistet, Herren über Leben und Tod zu sein. Jedes Jahr werden in diesem blutigen Krieg in Wald und Flur über 5 Millionen Tiere umgebracht: Rehe, Füchse, Hasen, Dachse, Vögel. Vor einiger Zeit knallten diese Leute ohne Not massenweise die Krähen vom Himmel. Etwa die Hälfte der Tiere sind nicht gleich tot und leiden noch lange an Qualen. Mindestens das Gesetz gegen Tierquälerei müßte hier greifen. Aber das Landratsamt Rottal-Inn hat unseren Protest ignoriert.

Im Jahre 2004 kamen durch Jäger und Jagdwaffen in Deutschland 40 Menschen ums Leben. Jahr für Jahr werden 800 Menschen durch Jäger und Jagdwaffen verletzt. Die Behauptung der „Jäger„, ihre Jagd sei notwendig zur Regulierung der Tierbestände, ist längst widerlegt. Die Jäger geben offen zu, daß es bei der Jagd um die „Lust am Töten“ und um „die Freude am Beutemachen“ geht.

Die Jäger machen aber nur 0,3 % unserer Bevölkerung aus. Nach einer repräsentativen Umfrage des EMNID-Institutes vom September 2003 lehnen 80 % unserer Bevölkerung diesen blutigen Freizeitsport ab. Aber die Behörden haben dieses Treiben der einflußreichen Minderheiten selbst legalisiert, ja sie verdienen noch daran und berufen sich auf ihre selbstgemachten „Gesetze„. Prof. Dr. Theodor Heuss, der erste Bundespräsident Deutschland sagte dazu: „Jagd ist nur eine feige Beschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Die Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.“

Karlheinz Baumgartl
Oberhaus
Zeilarn

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Es wird dringend um Mitwirkung zu einem Protest an das Landratsamt 
landkreisverwaltung@rottal-inn.de gebeten, das solche Perversionen mit Steuergeldern fördert! Ich habe zum Beispiel erst einmal diesen Blog-Eintrag per E-Mail an das Landratsamt verschickt. Auch ist in Betracht zu ziehen, Proteste an weiteren Landratsämter zu richten.

(Jocelyne Lopez)



Austausch mit Herrn Dr. Markus Poessel vom 15./16.09.08

Ich erhielt im Zusammenhang mit dem Austausch mit Herrn Dr. Markus Pössel vom 06./08.09.08 folgende E-Mail-Antwort:

Von Markus Pössel
An Jocelyne Lopez
Datum: 15.09.08
Betr: Re: Frage zur Speziellen Relativitätstheorie

Sehr geehrte Frau Lopez,

ich bitte noch um etwas Geduld. Ich denke wirklich, dass unsere beste Chance auf eine konstruktive Diskussion darin besteht, Schritt fuer Schritt weiterzugehen, und wie gesagt: dabei sollten die Fragen, die Sie in Ihrer vorletzten Mail gesammelt aufschrieben und in Ihrer letzten Mail z.T. wiederholten, nach und nach an die Reihe kommen.

Gut, dass wir uns, wie Sie schrieben, ueber die Grundlagen der Laengenmessung einig sind.

Ihre Zusatzbemerkung darueber, dass optische Verfahren ungenauer seien als das Anlegen von Maszstaeben kann ich zwar nicht nachvollziehen – nicht ohne Grund werden ja z.B. im Baubetrieb hochpraezise Theodoliten eingesetzt und nicht Maszstaebe aneinandergelegt, und gerade neulich las ich von einem Laser-Triangulationssystem, das fuer Abstaende von bis zu 25 m auf eine Genauigkeit von weniger als 0,6 Millimeter kam. Aber ich denke nicht, dass uns diese Meinungsverschiedenheit an dieser Stelle aufhalten muss.

Hier die naechsten Schritte; es waere hilfreich, wenn Sie nur kurz sagen koennten, ob Sie mit den folgenden Aussagen (die immer noch nicht spezifisch fuer die Relativitaetstheorie sind, sondern nach wie vor auch in der klassischen Mechanik gueltig) uebereinstimmen:

Wir hatten uns darauf geeinigt, wie man messen kann, wie weit ein bewegtes Objekt zu einem gegebenen Zeitpunkt von einem relativ zum Beobachter ruhenden Bezugspunkt entfernt ist.

Auf die gleiche Weise kann man auch die Laenge eines bewegten Objekts feststellen. Nehmen wir der Einfachheit halber an, das Objekt sei in Bewegungsrichtung orientiert – es geht dann um den Abstand zwischen seinem in Bewegungsrichtung vordersten und hintersten Punkt. Dann muss man zur Laengenmessung nur zu ein und demselben Zeitpunkt feststellen, wie weit der vorderste Punkt und der hinterste Punkt des Objekts jeweils von ein und demselben, ebenfalls in Bewegungsrichtung liegenden festen Bezugspunkt entfernt sind. Die Differenz dieser Entfernungen ist die Laenge des bewegten Objekts.

Diese Art der Laengenmessung haengt vom Gleichzeitigkeitsbegriff ab – es geht per Definition darum, gleichzeitig festzustellen, wo sich das Vorderende und das Hinterende des Objekts befinden.

Mit den besten Gruessen,
Markus Poessel

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Hierzu meine Antwort vom 16.09.08:

Von Jocelyne Lopez
An Markus Pössel
Datum: 16.09.08
Meine Anfrage vom 17.06.08

Ihre Antwort vom 30.06.07
Meine Rückfrage vom 01.07.08
Meine Rückfrage vom 12.07.08
Unser Austausch vom 21.07.08
Unser Austausch vom 24./25.07.08
Unser Austausch vom 26./27.07.08
Unser Austausch vom 31.07./01.08.08
Unser Austausch vom 04./05.08.08
Unser Austausch vom 07.08.08
Unser Austausch vom 10./12.08.08
Unser Austausch vom 17./19.08.08
Unser Austausch vom 24./26.08.08
Unser Austausch vom 31.08./02.09.08
Unser Austausch vom 06./08.09.08

Sehr geehrter Herr Dr. Pössel,

Vielen Dank für Ihre E-Mail vom 15.09.08.
Sie schreiben:

Ihre Zusatzbemerkung darueber, dass optische Verfahren ungenauer seien als das Anlegen von Maszstaeben kann ich zwar nicht nachvollziehen – nicht ohne Grund werden ja z.B. im Baubetrieb hochpraezise Theodoliten eingesetzt und nicht Maszstaebe aneinandergelegt, und gerade neulich las ich von einem Laser-Triangulationssystem, das fuer Abstaende von bis zu 25 m auf eine Genauigkeit von weniger als 0,6 Millimeter kam.  Aber ich denke nicht, dass uns diese Meinungsverschiedenheit an dieser Stelle aufhalten muss.

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Dagegen las ich mit Erstaunen vor einiger Zeit, dass die Abstandsmessung mit Laser schon auf ganz kurzen Distanzen in unserer Alltagsdimension unpräzise Meßergebnisse liefert, siehe Wikipedia:

Die optische Abstandsmessung (auch: Laserentfernungsmessung) wird benutzt um die Distanz zwischen einem Abstandssensor und einem Objekt zu messen. Die Präzision hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • von der Oberfläche der beiden Objekte (Material, Farbe)
  • von der zu messenden Distanz
  • von Umwelteinflüssen

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Sie dürfen darüber hinaus nicht vergessen, dass die extrem hohe Genauigkeit mit zig Kommastellen, die bei Lasermessungen abgelesen werden kann, gar nichts mit einer Messgenauigkeit zu tun hat: sie ist eine rein mathematisch bedingte Genauigkeit, die lediglich auf einem Postulat bzw. auf einer Konvention basiert: Die absolute Konstanz der Lichtgeschwindigkeit – sowohl als Ausbreitungs-geschwindigkeit als auch als Relativgeschwindigkeit. Der Einsatz dieser per Konvention festgesetzten Konstanten mag in der Empirie nützlich und in der Meßkunde bequem sein, er sollte aber nicht in der theoretischen-  und Experimentalphysik sowie in der Astronomie die Illusion erzeugen, dass es sich um hochgenaue Messergebnisse in der Realität handelt. Die Mathematik ist keine Meßkunde, eine Konvention ist kein Naturgesetz und der mathematische Einsatz einer per Konvention festgesetzten konstanten Größe ist keine direkte Messung in der Realität: Die erzielte Genauigkeit hängt von dem konstant vorausgesetzten Wert ab.


Sie schreiben:

Wir hatten uns darauf geeinigt, wie man messen kann, wie weit ein bewegtes Objekt zu einem gegebenen Zeitpunkt von einem relativ zum Beobachter ruhenden Bezugspunkt entfernt ist.

Auf die gleiche Weise kann man auch die Laenge eines bewegten Objekts feststellen. […] Diese Art der Laengenmessung haengt vom Gleichzeitigkeitsbegriff ab – es geht per Definition darum, gleichzeitig festzustellen, wo sich das Vorderende und das Hinterende des Objekts befinden.

Diese Ausführungen sind aus meiner Sicht widersprüchlich: Einerseits postuliert die Spezielle Relativitätstheorie, dass es keine absolute Gleichzeitigkeit gibt, andererseits empfiehlt sie eine Meßvorschrift für Längenmessungen von Objekten, die auf der Bestimmung …einer absoluten Gleichzeitigkeit basiert. Was nun?

Es ist irgendwie verwirrend und unlogisch die genaue Länge eines bewegten Objekts mit Uhren messen zu wollen („Dann muss man zur Laengenmessung nur zu ein und demselben Zeitpunkt feststellen, wie weit der vorderste Punkt und der hinterste Punkt des Objekts jeweils von ein und demselben, ebenfalls in Bewegungsrichtung liegenden festen Bezugspunkt entfernt sind“), wenn man schon von vornherein voraussetzt, dass es meßtechnisch nicht möglich sei und dass eine absolute Gleichzeitigkeit prinzipiell nicht existiere! 


Sie schreiben:

Aber ich denke nicht, dass uns diese Meinungsverschiedenheit an dieser Stelle aufhalten muss.

Ich bin hier Ihrer Meinung und denke auch, dass wir uns nicht über Meinungsverschiedenheiten bzgl. der Genauigkeit von Längenmessungen mit der Lichtgeschwindigkeit oder mit klassischen Meßmethoden aufhalten lassen sollten. Meine Bedenken bei dieser Meßvorschrift der Speziellen Relativitätstheorie sind nämlich von grundsätzlicher Natur und sprechen ein Problem der Logik an – worauf  Sie jedoch bis jetzt leider nicht eingegangen sind. Ich wiederhole also meine grundsätzliche Frage bzw. mein grundsätzliches Verständnisproblem:

Wenn die materielle Länge eines Objekts sich bei Bewegung nicht verändert, jedoch ein relativ zum Objekt ruhender Beobachter eine andere Länge misst als ein relativ zum Objekt bewegter Beobachter, dann ist zwangsläufig eine der beiden Messungen falsch! Beide können nicht wahr sein, das ist für mich von der Logik her völlig ausgeschlossen.

Man darf zum Beispiel nicht annehmen, dass ein Strand in der Realität unendlich viele materielle Längen habe. Diese Annahme ist unzulässig, das ist ausgeschlossen.

Man darf zum Beispiel nicht annehmen, dass ein Beobachter sich gleichzeitig mit 70 km/h UND 73 km/h zu einer Welle bewegt, diese Annahme ist unzulässig – sie führt in der Mathematik zu einer ungültigen Gleichung 70 = 73. Das ist ausgeschlossen.

Man darf zum Beispiel auch nicht annehmen, dass ein und dasselbe physikalische Phänomen zwei Mal an zwei verschiedenen Orten zu zwei verschiedenen Zeitpunkten in der Realität stattfinden kann. Das ist ausgeschlossen. Sonst verlässt man den Bereich der Physik und tritt in den Bereich der Esoterik ein.

Könnten Sie also bitte auf meine Fragen gezielt eingehen:

Welche der beiden Längenmessungen ist dann falsch:

  • die Längenmessung, die von einem zum Objekt ruhenden Beobachter vorgenommen wird?

oder

  • die Längenmessung, die von einem zum Objekt bewegten Beobachter vorgenommen wird?

Solange diese Frage nicht erörtert und geklärt wird, werden meine Verständnisprobleme der Speziellen Relativitätstheorie leider weiter bestehen.

Mit freundlichen Grüßen
Jocelyne Lopez



Die 5. Offene Akademie in Gelsenkirchen vom 5. bis 11.10.08

Ich habe schon in diesem Blog die Offene Akademie: Perspektiven kritischer und fortschrittlicher Wissenschaft vorgestellt und mache heute auf die 5. Offene Akademie aufmerksam, die in Gelsenkirchen vom 5 . bis  11. Oktober 2008 stattfinden wird (Anmeldungen sind noch möglich).

Aus dem Programm und Vorlesungsverzeichnis empfehle ich zum Beispiel für meine Leser – im begrentzen Rahmen des Interessengebiets dieses Blogs:

1. Tag – Sonntag 5. Oktober 2008 – 13.00 Uhr

Dr. Gerhart Baum, Köln
Eröffnung der 5. Offenen Akademie

Gerhart Baum, geboren 1932, ist Rechtsanwalt. Er war von 1972 bis 1978 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Von1978 bis 1982 war er selbst Bundesinnenminister. Anschließend war erfür die UNO tätig, unter anderem als UNO-Beauftragter für die Menschenrechte im Sudan.

Baum ist ein Gegner des Abbaus demokratischer Rechte. Er wandte sich als Anwalt gegen den großen Lauschangriff, das Luftsicherheitsgesetz zum Abschuss von Passagiermaschinen, und er demonstrierte gegen die Online-Durchsuchungspläne von Innenminister Wolfgang Schäuble.

Gerhart Baum ist darüber hinaus Förderer von Musik und Kunst und setzte sich für den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein. 2008 wurde Gerhard Baum „wegen seines unermüdlichen Engagements zur Stärkung und Sicherung der Bürger- und Freiheitsrechte“ mit dem Theodor-Heuss-Preis ausgezeichnet.

1. Tag – Sonntag 5. Oktober 2008 – 16.00 Uhr

Dr. Andrej Holm, Frankfurt
Kriminalisierung kritischer Wissenschaft

Im Sommer 2007 verwandelte ich mich in den „Fall Andrej H.“. Der Vorwurf: Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung nach § 129a.  In der Veranstaltung sollen die Verdachtsmomente und Ermittlungslogiken der Staatsschützer nachgezeichnet werden. Die Kriminalisierung wissenschaftlichen Arbeitens steht dabei im Zentrum des Vortrags. Außerdem wird die couragierte Unterstützung aus dem wissenschaftlichen Umfeld dargestellt. Die Mobilisierung einer breiten Öffentlichkeit wird dabei als ein erfolgreiches Instrument gegen den Ausbau des Sicherheitsstaats gedeutet.

Andrej Holm
promovierte und arbeitete ab 1998 an der Humboldt-Universität. Seit 2008 ist er im Rahmen des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Europäische Stadt- und Regionalentwicklung“ an der Universität Frankfurt tätig.

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2. Tag – Montag 6. Oktober 2008 – 19:30 Uhr

Dr. Halton Arp, München
Der Kampf um ein wissenschaftliches Verständnis des Kosmos

Vor achtzig Jahren entschieden einige Wissenschaftler, dass das Universum expandiert. Heute ist diese Annahme in eine komplexe Theorie gekrümmter Raum-Zeit,dunkler Materie,dunkler Energie und hochdimensionaler Strings kulminiert. Inzwischen verstärken sich aufgrund umfassenderer Beobachtungen die Anzeichen, dass das Universum in Wirklichkeit vollständig anders beschaffen ist. Es ist ein Reich von Information, ständiger Entstehung und ewiger Entwicklung. Die Betrachtung einer Reihe faszinierender Bilder führt den Beobachter in eine dramatische Auseinandersetzung: den Versuch, die neuen Beweise zu leugnen und das vornehme Bemühen einiger Forscher, Entdeckungen im Geiste eines modernen Galileo zu vermitteln, wie das in der heutigen Wissenschaftsstruktur nicht möglich ist.

Halton Christian Arp (geb. 1927 in New York) ist Astronom und Physiker. Über das Mount-Wilson- und das Mount-Palomar-Observatorium kam der Urknall-Kritiker 1983 zum Max-Planck-Institut für Astrophysik in München-Garching.



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