21. Juli 2008
Gotthard Barth zur Mathematik und zum Mathematismus
Im Zusammenhang mit meinem Blog-Eintrag 2008, Jahr der Mathematik oder des Mathematismus? stelle ich nachstehend eine kleine Analyse von Gotthard Barth aus dem Jahre 1994 (Sonderdruck des Verlages „Wissen im Werden“ vom 4. 9. 1994):
Gotthard Barth
Ich kann nicht erwarten, daß…Ich kann nicht erwarten,
daß ein Universitätsprofessor – und sei es ein weltberühmter – imstande ist, die sog. Lorentztransformation zu kürzen, daß von der gesamten Transformation nur der Faktor 1 bleibt:
c = c•1.
Aber ich meine, daß ein Universitätsprofessor meiner Darstellung folgen kann, wie der berühmte Mathematiker POINCARÉ seine Formeln zusammengebastelt hat: aus der sinnlosen Erweiterung von x/t mit 1 ± v/c von LARMOR 1894, und der zusätzlichen Multiplikation der relativen Zeit mit x/ct; tv/c = vx/c²
Nach der Theorie FARADAYs ist die Geschwindigkeit des Lichtes im ruhenden Äther c, die Geschwindigkeit der Erde im Äther ist v. Die Lichtgeschwindigkeit auf der im Äther bewegten Erde liegt zwischen c + v und c – v. 1894 schlug J. LARMOR vor, die von Faraday vorausgesagte und von Maxwell berechnete Änderung der Lichtwege ct ± vt = x(1 ± v/c) durch eine gleich große Änderung der Zeiten t(1 ± v/c) auszugleichen. Die beiden Erweiterungsfaktoren von x/t fallen durch Kürzen weg. Larmor erkannte, daß sein Vorschlag eine inhaltsleere Multiplikation mit 1 ergibt. Die gesuchte Geschwindigkeit v fällt mit den Erweiterungsfaktoren 1 ± v/c durch Kürzen weg.
Poincaré übernahm 1904 die von Larmor als sinnlos erkannte Erweiterung, die Multiplikation mit 1; zusätzlich multiplizierte er die relative Zeit mit x/ct = 1, um den Eindruck zu erwecken x(1 ± v/c) und t(1 ± vx/c²) seien nicht zu kürzen. (Gotthard Barth Die Lorentztransformation. Der große Flopp, raum&zeit Nr. 36. Okt. 88.) Das Verhältnis Weg durch Zeit x/t = c ist eine Naturkonstante, nicht Resultat betrügerischer Rechnungen.
90 Jahre Poincarés Lorentztransformation: Larmors Vorschlag von 1894, für den Fachmann verziert mit x = ct .
c = c•1 = c•x/ct = c•1 = c
Wenn Laues Testament, 1960, nach 35 Jahren Schonfrist weiter geheimgehalten wird, geht es längst nicht mehr um tote Nobelpreisträger. Die Ehre mächtiger Altgenies wird erhalten, die noch immer ihren alten Unsinn als Wissenschaft verkaufen.
(Gotthard Barth)
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